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  • Montag, 14. Oktober 2024
SteelSeries 7H

SteelSeries 7H: Gaming-Headset im Test

Einleitung

Heute befassen wir uns mit einem neuen Headset der Firma SteelSeries, dem 7H. Sein Hersteller aus dem Nachbarland Dänemark darf nächstes Jahr zehnjähriges Bestehen feiern. In diesem Zeitraum wurden von dem Gaming-Spezialisten schon viele Kopfhörer auf den Markt gebracht. Bei all diesen, wie auch bei den anderen Produkten, setzt man auf einen besonderen Weg der Entwicklung.

Auch vom 7H kann man laut SteelSeries wieder einiges erwarten. Die Geschäftsphilosophie setzt nämlich auf eine enge Zusammenarbeit mit professionellen E-Gamern, weshalb die Resultate sich daher für gewöhnlich auch auf einem äquivalenten Niveau bewegen. Besonders hervorzuheben sind die auswechselbaren Ohrpolster und die Zerlegbarkeit in vier Einzelteile für leichteren Transport. Weitere Features und eine Einschätzung des Sounds folgen auf den nächsten Seiten.

Featureübersicht des Kopfhörers

  • Auch verfügbar als USB-Version mit virtuellem 7.1 Sound
  • Frequenzgang: 10 Hz bis 28kHz
  • Impedanz: 32 Ohm
  • Schalldruckpegel bei 1 kHz, 1 V: 112 dB rms
  • Kabellänge: 1 m
  • Kabelverlängerung: 2 m
  • 3,5 mm Klinke Anschluss
  • Austauschbare Ohrpolster: offene mit Stoffbezug und geräuschdämmende mit Kunstleder ummantelt
  • 50 mm Treiber
  • Zerlegbar in 4 Teile für einfachen und sicheren Transport

Die Werte scheinen etwas hoch gegriffen, fordern das Headset aber definitiv heraus. Als unpraktisch empfinden wir die Aufteilung der Kabellängen. Ein Meter ist leider oft ein wenig zu kurz, drei aber viel zu lang. Wir wären mit einer 1,5 / 1,5 m Aufteilung deutlich zufriedener gewesen. Dass das Standardkabel aber möglichst kurz gehalten werden sollte, ist auch logisch, nimmt die Klangqualität durch Verlängerungen immer marginal ab. Der Grund dafür liegt bei einem höheren Widerstand des Kabels bei größerer Länge oder geringerer Dicke. Wie auf unten abgebildetem Bild dargestellt, ist eine Zerlegung des Headsets sehr einfach möglich.

Man kann jeweils den Bügel von den Ohrmuscheln lösen. Das Kabel ist der vierte Teil. Ermöglicht wird die Trennung des oberen Teils erst dadurch, dass das Tonsignal für die rechte Ohrmuschel über kleine Kontakte am Bügel aufrecht erhalten wird. Nach etwa vierzig Zentimeter Kabel folgt der kleine Lautstärkeregler. Mit vielen Umdrehungen kann man die Lautstärke sehr genau einstellen. Mit dem großen Schalter lässt sich das integrierte Mikrofon an- und ausschalten.

Featureübersicht des Mikrofons

  • Frequenzgang: 50 Hz bis 16kHz
  • Richtcharakteristik: eindimensional
  • Empfindlichkeit: -38 dB
  • Ausziehbar aus Ohrmuschel

Lieferumfang

  • SteelSeries 7H Headset
  • 1 m Kabel mit Anschluss an Headset und 2 * 3,5 mm Klinkenausgang für Kopfhörer und Mikrofon
  • 2 m Verlängerungskabel
  • Sticker "SteelSeries"
  • Informationsblatt zum Wechseln der Ohrpolster
  • Warnung vor eventuellen Gehörschäden
  • Informationsbroschüre zu anderen SteelSeries Produkten

Da sich das Headset außer der Ohrpolsterauswechselung selbst erklärt, ist der Lieferumfang komplett. Toll ist natürlich das Verlängerungskabel, welches den Radius, mit dem man sich um den PC bewegen kann, auf drei Meter erhöht. Somit kann man den Computer auch bei einem Gespräch verlassen. Die Gesamtlänge ist also sehr gut, die Einteilung aber leider nicht.

Die Optik und Verarbeitung

Die Optik des 7H orientiert sich offensichtlich am Vorgänger, dem 5H. Insgesamt wirkt es aber dezenter und edler. Einzelne glänzende Teile wie das SS-Logo an der Höhenverstellung und ein kompletter Ring um die Ohrmuscheln verstärken diesen Effekt. In nicht mattem Kunststoff gehalten ist auch das SteelSeries-Logo quer über den Bügel. Die Ohrmuscheln bestehen aus mattem, mit kleinen glitzernden Stückchen übersätem, dunkelgrauem Kunststoff. Der Rest, sprich alles oberhalb der Ohrmuscheln, ist in etwas schwärzerem Kunststoff gehalten, ohne Glitzerpartikel.

Die Kunststoffteile schließen alle sehr sauber ab und folglich gibt es auch keine Spitzen oder Kanten. Besonders hochwertig sind die beiden mitgelieferten Kabel. Die Klinkenstecker sind, den Sound leider gegenüber normalem Material nicht verbessernd, vergoldet. Auch die Kabel sind mit sauberem Stoff-Sleeve umzogen, was nicht nur optische Vorteile hat. Das Kabel gleitet wunderbar über eine Tischkante oder sonstige Ecken. Die Liebe zum Detail ist sehr zu loben, denn SteelSeries verarbeitet auch die kleinsten Teile sehr sauber und setzt an allen möglichen Stellen ein dezentes Logo seiner selbst.

Der Tragekomfort

Sehr wichtig bei einem Headset ist der Sitz am Kopf. Daraus folgt nämlich, wie bequem der Kopfhörer bei langen Gamingsessions ist. Mit einem Gewicht von nur 224 g und dem puffrigen Kunstleder am Bügel schwebt das Headset fast auf dem Kopf. Richtig wahrnehmen kann man es nur an den Ohren. Wenn man die richtige Position gefunden hat, werden diese auch nicht eingequetscht.

Besitzer überdimensional großer Ohren könnten aber Probleme bekommen, denn das 7H ist allgemein etwas kleiner gehalten. Durch die Ausstattung mit einer Größenverstellung ist es ein leichtes, eine gute Einstellung für jeden Kopf zu finden. Der Anpressdruck ist genau richtig. Ein Verrutschen ist unmöglich, trotzdem ist der Tragekomfort sehr hoch. Das Kabel leistet, wie bereits erwähnt, keinen Widerstand bei Bewegungen, was man auf die Stoffummantelung zurückführen kann.

Wirklich gefallen hat uns das Feature der wechselbaren Ohrpolster, auch wenn die Kunstlederpolster für uns klar die Nase vorne hatten. Diese wirken nämlich etwas absorbierender, andersrum dringt auch weniger Schall nach außen.

Das Testsystem

  • AMD Phenom 965 BE mit Noctua D-14
  • HD 3870 mit Xigmatek Bifrost
  • MSI 890 GXM - G65
  • Nexus Edge
  • Scyte Kaze Master
  • Western Digital WD3200 320GB

Für alle Tests wird die X-Fi Soundkarte Auzentech Bravura 7.1 verwendet. Der Crystalizer bleibt ausgeschaltet. Die Mikrofoneindrücke sind alle durch Audioaufnahmen von Audacity 1.3 entstanden.

Vergleichsaudiogeräte:

  • AKG 430 Kopfhörer
  • Creative Soundblaster Wow Headset
  • eDimensional Audio FX2 Headset
  • Teufel Motiv 2
  • Teufel System 6 THX
  • JBL EON 15P

Die Sprachqualität

Wichtig bei einem Headset ist die ordentliche Verständlichkeit. In einem Spiel ist reibungslose und schnelle Kommunikation essentiell, wichtiger noch als der perfekte Sound. Ein gutes Mikrofon ist also von hoher Bedeutung. Fährt man das Aufnahmegerät aus der Ohrmuschel, was ohne Probleme funktioniert, stellt man fest, dass es recht kurz ist. Wie ein Mikrofon getragen wird, ist natürlich vor allem von der Bauart abhängig. Das Exemplar von SteelSeries ist so entworfen, dass man es, nicht ungewöhnlich, neben dem Mund trägt. Vorgeschrieben ist aber die linke Seite.

Durch den flexiblen Arm ermöglicht, haben wir so ziemlich alle erdenklichen Positionen getestet. Die Unterschiede der Sprachqualität sind wirklich sehr gering, solange man sich in der Nähe des Mundes bewegt. Die richtige Ausrichtung ist dabei nicht so wichtig wie gedacht. Theoretisch könnte man das Mikrofon sogar in der Ohrmuschel lassen. Dies ist aber nicht zu empfehlen, da hierbei natürlich lange nicht alle Frequenzen übertragen werden können, weil das Mikrofon so leicht verdeckt ist.

An dieser Stelle möchten wir aber zu konkreten Eindrücken kommen. Die Stimme des Testers wurde auch bei Nebengeräuschen so aufgezeichnet, dass man ihn bei der Wiedergabe sauber verstehen konnte. Aufgrund des Abstandes zum Mund werden unerwünschte Laute des Menschen nicht mit in die Aufnahme eingebunden. Auch Rauschen wurde minimiert. Eine zusätzliche Rauschunterdrückung war in unserem Fall nicht nötig, weil die Sprache sehr klar war. Steht ein sehr lauter, offener Computer neben dem Nutzer, muss man natürlich mit Software dem Rauschen entgegenwirken. Wir sind vom Mikrofon begeistert, denn die Aufgabe des Verstehens der Sprache ist erfüllt.

Praxistest Musik

Obwohl das SteelSeries 7H nicht hierfür spezialisiert oder explizit empfohlen wird, sind die Ergebnisse gut. Besonders sauber konnte die Auflösung der Höhen erfolgen. Beispielsweise in "Man with the red face" von Mark Knight gefielen uns die Saxophoneinschübe sehr gut. Die Auflösung war, angesichts des Preises, allgemein ebenfalls gut. Die Mitten gingen nicht unter, der aber leider Bass partiell. Dieser tritt zwar sehr präzise auf, bleibt aber im Hintergrund. Dies ist nicht unbedingt schlecht, in diesem Fall hätten wir uns aber mehr erhofft. Denn durch fehlenden Druck wirkt der Bass einfach nicht präsent genug.

Symbolisch steht die Wiedergabe von "My Heart Will Go On" von Celine Dion hierfür. Der Song lebt nämlich auch vom Bass, neben der hohen Stimme der Interpretin. Dem Gesang mangelt es an nichts, nur das Volumen fehlt ein wenig. Die Basseinschübe sind jedoch weniger eindrucksvoll.

Auch Klassischem lauschten wir, ausgestattet mit dem 7H. Wir entschieden uns für die Schicksalssinfonie, nämlich die Nr.5 Ludwig van Beethovens. Der Beginn wirkte auch hier leider weniger druckvoll, verursacht durch den devoten Bass. Später in der Sinfonie kann der Zuhörer gespannt lauschen, die Abbildung erfolgt sauber.

Mehr zu bemängeln gibt es in Belangen Musik in Kombination mit dem 7H nicht. Die Höhen werden sehr gut, die Mitten gut und die Tiefen noch befriedigend abgebildet. Trotzdem übertönt das eine das andere nicht, zusammen klingt das Headset besser als die Einzelbewertungen. Die Optimierung auf Spiele erklärt den etwas schwachen Bass.

Praxistest Filme

Nachdem wir im Musiktest festgestellt haben, dass der Bass zwar präzise ist, aber im Zusammenspiel mit Musik eine Nuance an Druck und Präsenz fehlt, wurden wir bei zahlreichen Filmen eines besseren belehrt. Gerade wenn der Bass mit einer geringen Anzahl von anderen Geräuschen auftritt, ist er durchaus eindrucksvoll. Die totale Power fehlt nach wie vor. Beispielsweise im ersten Teil von "Der Herr der Ringe" ist der Anfang, untermalt durch viel Bass, aber gut anzuhören. Auf einen guten Film muss man also mit dem also 7H nicht verzichten.

Praxistest Spiele

Zuletzt haben wir uns umfassend mit Spielen befasst. Der Gesamteindruck war erwartungsgemäß mehr als gut. Zu Beginn haben wir uns in "Need for Speed World" und "Dirt 2" in virtuelle Autos gesetzt. In dem eher einfachen Rennspiel von EA wurden die Effekte gut dargestellt. Besonders gut aber waren die Stimmen der Polizisten, die man herausragend klar und eindeutig verstehen konnte. Das Umfahren des nächsten Nagelbandes war also kein Problem.

Auch im Offroadspiel "Dirt 2" war der Sound gut. Der etwas kernigere Sound von den schweren Autos war zu hören, leider nicht ganz so tief wie aus zahlreichen anderen Systemen gewohnt. Berührungen mit Wasser oder der Leitplanke wirkten stets authentisch. Die Crashs wirkten sehr hell, ansonsten spielt der Bass aber keine Streiche und ist anwesend, die versprochenen 10Hz werden aber definitiv nicht eingehalten. Die Sprache ist wieder gut verständlich. Die Harmonie zwischen Dirt und dem 7H stimmen, was sich zudem in erweiterter Übersicht äußert.

Abschließend haben wir uns mit dem bekannten Ego-Shooter "Call of Duty: Modern Warfare" befasst. Das 7H zieht einen förmlich in dieses Spiel herein. Das Spielgeschehen wird sehr gut und nicht überzogen wiedergegeben. Die Ortung geht für ein Stereomodell in Ordnung. Wer in der Hinsicht noch mehr möchte, muss sich einmal die teurere Version mit USB-Soundkarte und 7.1-Simulation ansehen.

Man darf sich nicht dazu verleiten lassen, an eine unterdurchschnittliche Bassdarstellung des 7H zu glauben. Die Abmischung seitens SteelSeries ist aber sehr spieleorientiert und somit nicht Basslastig. Die Folgen sind, dass die Orientierung und Sprachverständlichkeit im Spiel hervorragend sind, die gewisse Fülle im Klangbild von Musik und Film ohne Veränderungen fehlt.

Gordian Hoffmann meint …

Gordian Hoffmann

Sofern man seinen Preis in das Headset inverstieren will und das Headset primär für Spiele nutzen möchte, findet man mit dem 7H einen guten Weggefährten. Trotz Features wie der Zerlegbarkeit und den austauschbaren Ohrpolstern geht kein Funken an Komfort verloren. Dieser ist mit ein Merkmal des leichten Headsets. Ferner haben uns die beiden beigelegten Kabel gut gefallen, deren Längen leider besser hätten aufgeteilt sein können.

Das Mikrofon ist sehr zu loben, weil das Hauptziel, die Sprache gut aufzuzeichnen, erfüllt wird. Der Klang der 50 mm Treiber ist gut, an manchen Stellen möchten die Musikliebhaber unter uns ein wenig mehr Bass, auch weil eine Nuance an Volumen fehlt. Mit modernen Soundkarten kann man dem jedoch entgegenwirken. Den Grund für die etwas schwächere Abmischung im Tieftonbereich liegt bei der Behinderung des Verstehens von Spielpartnern, wenn der Bass zu kräftig wird. Der weitere Klang des 7Hs ist sehr gleichmäßig, die Feinauflösung der Höhen fällt aber besonders auf. Auch Verzerrungen bei hohen Lautstärken haben wir nicht finden können.

  • Positiv
  • Wechselbare Ohrpolster
  • Zerlegbarkeit in vier Teile
  • Edle Optik und saubere Verarbeitung
  • Sehr hoher Komfort
  • Tolle Kabelummantelung
  • Ausgewogener, feiner Klang besonders in Mitten und Tiefen
  • Gutes Mikrofon
  • Neutral
  • - / -
  • Negativ
  • Nicht optimale Aufteilung der Kabellängen
  • Teils schwacher Bass in Film und Musik

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