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Tech-Review.de

  • Montag, 14. Oktober 2024
LC-Power LC9550

LC-Power LC9550: Goldie im Tech-Check

Einleitung

Dass LC-Power nicht gerade den besten Ruf besitzt, wissen die meisten. Doch mit jeder neuen Serie, die von diesem Hersteller zum Leben erweckt wird, zeigt man, dass auch gute Netzteile zu einem akzeptablen Preis möglich sind. Das LC7500 konnte in unserem letzten Test durchaus überzeugen und kam noch dazu mit einem besonders niedrigem Preis daher. Dieses Mal sehen wir uns die brandaktuelle LC9-Serie, in Form eines 500 Watt Modells an, von welcher wir bereits in einer News berichteten. Diese Modelle verfügen alle über eine 80+ Gold Zertifizierung.

Besonders interessant ist, dass ein LC9550 fast genau so viel kostet wie ein vergleichbares FSP Aurum. Wir werden herausfinden, was das Netzteil abseits der 80+ Gold Zertifizierung noch zu bieten hat.

Spezifikationen und Features

Allgemeine Ausstattungsmerkmale:

  • 80 Plus Gold Zertifikat
  • 135 mm Lüfter mit Gleit-Lager
  • gesleevte Kabel
  • Multi-Rail Design
  • drei Jahre Herstellergarantie
  • Einbaugröße: 160 x 150 x 86 mm (L x B x H)

Kabellänge und Kabelstränge:
Das Angebot an Kabelsträngen lässt sich als angemessen bezeichnen. Allerdings hätten wir uns einen weiteren Molex- anstatt dem antiquierten Floppystecker gewünscht. Die Länge des ATX 24-Pin Anschlusses beläuft sich auf rund 50 Zentimeter: wir sind der Meinung, dass es schon 60 Zentimeter hätten sein dürfen. Der EPS 8-Pin Strang ist ebenfalls nur 50 cm lang, in größeren Midi-Towern kann diese Länge schon zu Problemen bei der Montage führen. Die Abmaße der PCI-Express Leitungen sind mit 50 cm ausreichend dimensioniert. Die zwei Molexstecker sind auf einem einzigen Strang mit dem FDD-Stecker positioniert, welcher insgesamt 65 cm lang ist. Auf den letzten beiden Strängen nehmen sechs SATA-Stromstecker Platz, die in einem Intervall von jeweils 15 Zentimetern platziert wurden.

Schutzschaltungen über die das LC9550 verfügt:

  • OCP - Überstromschutz
    (Sollte die Last auf den einzelnen Leitungen höher sein als angegeben, schaltet das Netzteil automatisch ab.)
  • OVP - Überspannungsschutz
    (Falls die Spannungen auf den einzelnen Leitungen über einen gewissen Toleranzwert steigen, schaltet sich das Netzteil automatisch ab.)
  • UVP - Unterspannungsschutz
    (Fallen die Spannungen auf den einzelnen Leitungen unter einen gewissen Toleranzwert, so schaltet sich das Netzteil automatisch ab.)
  • OPP - Überlastungsschutz
    (Wenn das System mehr Leistung verbraucht, als das Netzteil liefern kann, schaltet es sich ab.)
  • OTP - Überhitzungsschutz
    (Bei Überhitzung einzelner Komponenten schaltet sich das Netzteil automatisch ab.)
  • SCP - Kurzschlussschutz
    (Im Falle eines Kurzschlusses verhindert diese Sicherung eine Beschädigung der Kernkomponenten des Netzteils und der einzelnen Systemkomponenten.)

Das Schutzschaltungspaket fällt damit sehr üppig aus. Der Rechner ist damit bestmöglich von äußeren Einflüssen geschützt.

Leistung:
Das LC9550 kann bis zu 492 Watt und damit 98 Prozent der Gesamtleistung (500 Watt) auf den beiden 12 Volt Schienen zur Verfügung stellen. Pro Schiene sind dabei bis zu 34 Ampere Strom möglich. Das LC9550 verhält sich daher wie ein Multirailnetzteil. Die Sicherheit im Falle eines Kurzschluss ist gegenüber Singlerail Netzteilen höher. Da bis zu 408 Watt auf der 12 Volt Leitung möglich sind, braucht man sich über die Verkabelung keine Gedanken machen. Eine Überlastung einer einzelnen Schiene durch falsche Steckerauswahl ist im Gegensatz zu älteren oder ungünstig designten Multirail Netzteilen kein Grund zur Sorge.

Verpackung und Lieferumfang

Zubehör:

Das Zubehör besteht lediglich aus dem Kaltgerätstecker und den Montageschrauben

Der Umfang des Zubehörs fällt doch recht mager aus. Neben einem standardmäßigen Kaltgerätekabel findet sich nur noch ein Satz Schrauben - ein Handbuch fehlt. Kabelbinder wären aufgrund des fehlenden Kabelmanagements durchaus wünschenswert gewesen.

Details und Verarbeitung

Exterieur:
Die Optik des Netzteils hinterlässt einen eher dezenten Eindruck. Das Gehäuse des Umspannwerkes wurde mit einem schwarzen Lack überzogen, welcher einen recht kratzfesten Eindruck macht. Weiterhin fällt das Lüftergitter auf, welches direkt in das Gehäuse integriert wurde. Sofort fällt auf, dass es doch recht engmaschig gestaltet wurde, wodurch Luftverwirbelungen womöglich heftiger ausfallen werden als bei einem konventionellen Gitter.

Farbliche Akzente setzt der seitliche Aufkleber, welcher die Leistungsdaten zum Gerät preisgibt. Doch der gelbe Lüfter sticht noch viel mehr aus der langweiligen schwarzen Umgebung heraus - dieser soll zudem an die 80+ Gold Zertifizierung erinnern. Gesleevt wurden die Kabel natürlich auch. Insgesamt fällt die Qualität der Sleeves überdurchschnittlich aus.

Interieur:
Die Elektronik, die in diesem Netzteil steckt, wird von Andyson geliefert. Interessant sind die recht großen Kühlkörper, die auf einen leisen Betrieb hindeuten könnten.

Der erste Blick in das Netzteil

Die Eingangsfilterung beginnt direkt an der Kaltgerätebuchse in Form eines X-Kondensators. Auf der Platine wird diese durch zwei weitere X- und Y-Kondensatoren, zwei Spulen und einem MOV (Metal-Oxid Varistor), der als passiver Überspannungsschutz dient ergänzt.

Die Schutzmechanismen gewährleistet der oft verwendete IC von Siti mit der Benennung PS223. Dieser unterstützt alle Schutzschaltungen, die auch LC-Power verspricht. Der PFC Controller kommt von Champion und hört auf die Bezeichnung CM6502TX.

Der Primärkondensator kommt Teapo. Dieses Modell ist auf 85 °C spezifiziert und weißt eine Spannungsfestigkeit von 420 Volt bei 330 mF auf. Eine angemessene Wahl in Bezug auf die Preisklasse von unter 65 Euro.

Der Primärkondensator von Teapo

Auf der sekundären Seite lässt sich unschwer die DC-DC Technologie erkennen, die die 12 Volt Leitung so "zerhackt", dass am Ende 3,3- und 5 Volt heraus kommen. Weiterhin finden sich neben Elkos von Teapo auch welche von einer recht unbekannten Marke namens JunFu. Aus unserer Erfahrung heraus ist sind die Elkos von Teapo qualitativ angemessen, von den Elkos der Firma JunFu fehlen allerdings handfeste Praxiserfahrungen.

Auf der sekundären Seite befindet sich die DC-DC Technik

Die Lötqualität fällt zwar nicht übermäßig gut aus, kann aber mit gut gekürzten Kabelenden punkten. Stellenweise wurde mit zu viel Hitze und zu wenig Lötzinn gelötet.

Die Unterseite der Platine mit den Verlötungen

Der Lüfter kommt von einer selten anzutreffenden Firma namens "Poweryear". Dieser verfügt über ein Gleitlager und kann mit einer maximalen Geschwindigkeit von 1400 U/min rotieren.

Der montierte Lüfter

Die Effizienz

Die Effizienz beziehungsweise die geringe Leistungsaufnahmen in unseren verschiedenen Lasttests fallen überragend aus. Egal ob im IDLE oder unter Belastung der CPU und/oder der Grafikkarte - das Netzteil schlägt alle 80+ Platin zertifizierten Modelle, was sehr beachtlich ist. Bei unserem nachträglich eingefügten Niedriglasttest schlägt sich das LC9550 ebenfalls sehr wacker.

Die Spannungen

3,3 Volt Schiene:

5 Volt Schiene:

12 Volt Schiene:

Die Spannungsregulation ist einfach mit dem Wort "unauffällig" abzuhandeln. Alle Werte sind problemlos innerhalb der Spezifikation.

Testmethodik:
Die Messung der Leistungsaufnahme führen wir mit einem Voltcraft Energy Monitor 3000 durch - dabei teilen wir die Messungen in drei Bereiche auf: Windows-Normalbetrieb (IDLE), Auslastungsstufe 1 (Prime 95) und Auslastungsstufe 2 (Prime 95 + Furmark)

Im IDLE Betrieb wird der Stromverbrauch ohne Festplattenaktivität und ohne Ressourcen-fressende Programme gemessen - lediglich die für den Betrieb notwendigen Programme sind offen. In der Auslastungsstufe 1 wird nun vorgegangen wie im IDLE Betrieb, nur dass Prime 95 (im 12 K-Mode) hinzugeschaltet wird. Der Prozessor ist nicht übertaktet, die Spannung wird jedoch auf 1,475 Volt angehoben. In der letzten Auslastungsstufe (2) wird zusätzlich das Programm FurMark aktiviert, das die Grafikkarten zu 99 % belastet. Die Grafikarten werden wie in allen anderen Tests auf 770 MHz (Stock: 750 MHz) übertaktet und mit 1,3 Volt (Stock: 1,26 Volt) versorgt.

Die Spannungen werden mit Hilfe eines Voltcraft VC-120 Messgeräts ausgelesen. Wir ermitteln die Werte in IDLE und in der Auslastungsstufe 2. Die Messung der Spannungs-Ergebnisse in der Auslastungsstufe 1 lohnt sich kaum bis gar nicht, da sich die Werte so gut wie nicht verändern.

Die Lautstärkewerte werden wieder in jedem Szenario ermittelt. Dabei befindet sich das Mikrofon unseres Messgeräts (Voltcraft SL-100) fünfeinhalb Zentimeter von der Lüfternarbe entfernt. Dieser Abstand erscheint zwar anfangs als sehr gering, doch nur so können wir auch bei sehr leisen Netzteilen eindeutige Werte ermitteln. Das Messgerät selbst wurde mit einem Stativ aufgestellt, um Abweichungen durch Bewegungen zu verhindern. Während der Lautstärke-Messung werden alle Lüfter und die Pumpe via einem zentralen Schalter abgestellt. Für diesen Test wird die recht laute Festplatte durch eine lautlose SSD ersetzt. Beim "Lasttest 2" werden die Grafikkarten mit einem Schaumstoffartigen Material umhüllt, um das Geräusch der Spulen auf den Grafikkarten einzudämmen. Um Nebengeräusche zu verhindern, erfolgten die Messungen in einer ruhigen Wohnsiedlung vormittags und in der Nacht.

Testsystem für die Niedriglast:

Testsystem für Windows-Normalbetrieb, Auslastung 1 und Auslastung 2:

Lautstärke

Drehzahlverlauf des Lüfters:

Lautstärke Windows-Normalbetrieb:

Lautstärke Auslastungsstufe 1:

Lautstärke Auslastungsstufe 2:

Wie am Drehzahlverlauf zu erkennen, verändert sich die Lautstärke des Netzteils während unseres Tests kaum bis gar nicht. Dabei platziert sich unser LC9550 im IDLE eher im unteren Mittelfeld auf dem Niveau eines XFX Core 550. Beim ersten Belastungstest befindet sich das Gerät sogar schon in Reichweite des L8 630 aus dem Hause be quiet!. Bei der letzten Auslastung kommt dann die Überraschung, denn das Umspannwerk von LC-Power reiht sich ohne Probleme in die Riege der Silent-Geräte ein. Das E9 von be quiet! und sogar das Platimax 600 kann geschlagen werden.

Die Lautstärke subjektiv:
Die Lautstärke des Netzteils ist insgesamt als recht gut zu bezeichnen, doch man hätte die geringe Drehzahl des Lüfters besser nutzen können. Das Problem stellt hierbei das Lüftergitter dar, da es die Luft mehr verwirbelt als ein konventionelles Modell - die Folge ist ein höheres Lautstärke-aufkommen. Wo das Gerät im IDLE eher weniger in einem sonst sehr leisen Wassergekühlten PC eingesetzt werden sollte, so kann es unter Last mit einem nahezu konkurrenzlosen Dasein punkten. Der Lüfter selbst gibt nur sehr geringe Lagergeräusche von sich, die kaum zu erhören sind. Allerdings tönen aus dem Gerät zu jedem Lastzustand hochfrequente Fiepgeräusche, die im eingebauten Zustand nicht weiter auffällig sind.

Louis Hirschmann meint …

Louis Hirschmann

Insgesamt schneidet das LC9550 von LC-Power ziemlich gut ab, doch kleinere Schwachpunkte ließen sich auffinden. Angefangen beim Lieferumfang: hierbei wird nur ein Satz Schrauben und das Kaltgerätekabel mitgeliefert. Kabelbinder oder eine Anleitung fehlen. Die Kabelausstattung gefällt größtenteils, wobei wir uns noch ein paar mehr Molex-Stecker gewünscht hätten. Die Kabellängen fallen gerade noch ausreichend aus. Das Exterieur des Netzteils kommt in einem mattschwarzen Farbton daher, zudem stimmt die Verarbeitung auch auf dem zweiten Blick.

Die Elektronik, die von Andyson angeliefert wird, macht im Großen und Ganzen einen guten Eindruck, auch wenn sich im sekundären Bereich Kondensatoren finden, die uns bis Dato unbekannt waren. Allerdings beruhigen die drei Jahre Garantie, die LC-Power gewährt. In unseren Effizienztests konnte das Gerät zu unserer Verwunderung alle 80+ Platin zertifizierten Geräte vom Thron stoßen, was bei einem 80+ Gold Netzteil verwunderlich und natürlich sehr positiv ist. Beim Hinblick auf die Lautstärke gibt sich das Netzteil unauffällig und kann sein volles Potential besonders bei höheren Lasten ausschöpfen. Ein unschöner Nebeneffekt ist allerdings der hochfrequente Fiepton, der aber im eingebauten Zustand nicht weiter störend ist.

Insgesamt ist LC-Power ein guter Kompromiss aus einer niedrigen Lautstärke und einer hohen Effizienz, bei einem sehr günstigen Kaufpreis von nur rund 65€ gelungen. Zugreifen sollten also Konsumenten, die auf diese drei Punkte großen Wert legen und dabei gerne auf etwas Zubehör verzichten können.

  • Positiv
  • Insgesamt recht leise
  • Gute Verarbeitung
  • Drei Jahre Garantie
  • Guter Preis
  • Hervorragende Effizienz
  • Sehr viele Schutzmechanismen
  • Neutral
  • - / -
  • Negativ
  • Teils unbekannte Kondensatoren im sek. Stromkreis
  • Suboptimales Lüftergitter
  • Schmaler Lieferumfang

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