Arctic S111: Würfelbox im Kurztest
Einleitung
Der schweizer Kühlungsspezialist Arctic präsentiert uns mit den Aktivboxen Arctic Sound S111 erneut eine ungewöhnliche Erweiterung seiner Produktpalette und verspricht einen klanglich besseren, als auch lauteren Ersatz für die zumeist schlechten Lautsprecher von Notebooks.
Einsatzmöglichkeiten könnten sich zum Beispiel bei Partys, Vorträgen an der Uni oder Schule, Skype-Konferenzen oder schlichtweg als Desktop-Soundsystem für das kleine Budget finden. Die Größe des S111 verspricht eine gute Mobilität und es lässt sich sogar mithilfe des Arctic C1 ohne Steckdose betreiben.
Tech-Review testet die silbernen Schönlinge und prüft, ob die S111 nur Augenschmeichler sind oder auch das Ohr mit angemessenem Klang verwöhnen können.
Verpackung, Lieferumfang und Spezifikationen
Die Arctic S111 werden in einem stabilen, mit Infos vollgepackten Pappkarton geliefert, der sich farblich natürlich perfekt in das kühle, weiss-schwarz-anthrazitfarbene Farbschema des Herstellerlogos einfügt.
Die Soundwürfel ruhen sicher vor Stößen durch noch mehr Pappummantelung, und vor Kratzern durch Folie geschützt, im Inneren.
Der Lieferumfang besteht, abgesehen von den Boxen selbst, aus einer doppelseitigen Bedienungsanleitung in zehn Sprachen. Das ist zwar wenig an Extras, doch kein Nachteil: mehr benötigt man zum Betrieb der Boxen nicht. Mehr als die knappen Infos sind nicht nötig, um die Gerätebedienung zu verstehen.
Spezifikationen:
- Übertragungsbereich: 50 Hz - 25 KHz
- Impedanz: 4 Ohm
- Ausgangsleistung: 4 Watt (2x 2 Watt) RMS
- Kabel: 1 m mit 3.5 mm Klinkenstecker
- Gewicht: 494 g
- Abmessungen: 70x70x70 mm (LxBxH)
Die Äußerlichkeiten
Die kompakten Würfel präsentieren sich in edler, anthrazitfarbener Optik mit einer großen, offenen Lautsprechermembran. Die Kanten mit ihren geschwungenen, sanften Linienführungen, als auch die abgerundeten Ecken erwecken einen dynamischen Eindruck - inwiefern sich dies auch im Klang bestätigt findet, wird sich auf den nächsten Seiten zeigen. Akzente werden mit einem großen Arctic-Logo auf der Seite des linken Lautsprechers, und einem kleiner Arctic-Logo auf der Vorderseite des rechten Lautsprechers geschaffen.
Die vier kleinen Gummifüße auf der Unterseite sorgen für griffigen Halt auf vielen Untergründen und verhindern ein Verkratzen der S111. Die Unterseite des rechten Lautsprechers offenbart uns die Spezifikationen der Würfel. Mit dem großen Drehregler auf der Rückseite der rechten Box lässt sich die Lautstärke simpel und stufenfrei verstellen.
Im Hörtest
Wir beginnen mit dem Titel 'Brothers in Arms' von Dire Straits und stellen überrascht fest, dass in den beiden winzigen Würfelchen wesentlich mehr steckt, als man vermutet - der Klang ist der Natur der Sache nach zwar sehr mittenlastig, doch auch die Höhen werden für Boxen dieser Größe gut abgebildet. Ein druckvoller Bass lässt sich natürlich nicht erwarten, dennoch liefern die S111-Lautsprecher ein für die Größe ausgewogenes Klangbild. Auch Mark Knopflers Vocals heben sich klar ab.
Es folgt 'Buckethead' von Colonel Claypool's Bucket of Bernie Brains. Der Song zeichnet sich vor allem durch schneidende Höhen und Les Claypools schnarrend tiefen Bass aus, und macht mit dem entsprechenden Soundsystem einen Riesenspaß. Hier zeigt sich, dass den Kleinen an Volumen fehlt, um hauptsächlich den Schlusspart richtig sauber abzubilden. Die extremen Höhen neigen bei größerer Lautstärke leicht zum Übersteuern und der Bass kann nicht dagegen ankommen. In Anbetracht der Boxengröße ist die Abbildungsleistung aber dennoch gut.
Auch beim Probehören anderer Genres (Rock, Oldies, Klassik) bestätigt sich unser Höreindruck einer soliden Klangleistung und zeigt, dass auch in kleinen Boxen wie diesen eine ordentliche Portion Spaß steckt.
Wir finden, dass die S111-Boxen eine größere Qualität und verzerrungsfreiere Lautstärke bieten als die meisten dieser Größe. Audiophile sollten verständlicherweise keine Wunder erwarten, doch für die angegebenen Einsatzzwecke gibt es auch von dieser Warte aus nichts zu kritisieren.
Pia Zbick meint
Was Arctic als Alternative zu Notebooklautsprechern präsentiert, weiß gekonnt zu überraschen: von der geringen Größe der S111-Soundboxen sollte man sich nicht täuschen lassen. Sie liefern ein zwar mittenbetontes, aber in den meisten Fällen dennoch gutes Klangbild und weisen auch eine wesentlich größere Leistung als die üblichen Notebooklautsprecher auf. Eine höhere Lautstärke ohne Übersteuerung lässt sich problemlos erreichen.
Zu einem niedrigen Preis von circa 12 Euro erhält der User ein wertig verarbeitetes Miniatur-Soundsystem, das sowohl privat als auch beruflich oder schulisch viele Einsatzzwecke findet.
Auch ohne Laptop sind die Boxen einsatzbereit: mit dem Solar-Akkugerät Arctic C1 (hier im Test bei Tech-Review) können sie betrieben werden, nachdem das C1 entweder per Solarzellen oder per USB aufgeladen wurde.
Als einziges Manko lässt sich die fehlende Abdeckung der Lautsprechermembranen feststellen: das Arctic S111 ist als mobiles System gedacht, kann aber nicht kurzerhand in den Rucksack geworfen werden, weil die Membran Schaden nehmen könnte.
Insgesamt können wir aufgrund des Preises, des schönen Designs und der Soundqualität eine bedenkenlose Kaufempfehlung aussprechen. Daher stauben die Brüllwürfel unseren Preis-Leistungs-Award der Klasse "Sehr Gut" und unseren Editors Choice Award ab.
- Positiv
- Wertige Optik
- Gute Verarbeitung
- Überraschend guter Klang
- Mobilität
- Neutral
- - / -
- Negativ
- Kein Schutz der Lautsprechermembran
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