
EPOS ADAPT E1: Das neue In-Ear-Headset als perfekter Allrounder für Arbeit und Freizeit?
In der Welt der In-Ear-Headsets tummeln sich mittlerweile unzählige Anbieter mit einer riesigen Auswahl an verschiedenen Modellen und technischen Spielereien. Von supergünstig bis hin zu sehr teuer ist dabei wirklich alles vertreten – einen Überblick zu behalten fällt zunehmend schwer, wenn ständig neue Modelle auf den Markt drängen.
Wir haben uns diesmal das neue ADAPT E1 von EPOS angeschaut. Der Name EPOS dürfte einigen von euch vor allem durch hochwertige Over-Ear-Headsets bekannt sein. Die Produkte richten sich in erster Linie an Business- und Enterprise-Kunden. Die Marke selbst entstand aus dem erfolgreichen Joint Venture zwischen dem Audiospezialisten Sennheiser und dem dänischen Hörtechnologie-Konzern Demant – beide mit viel Erfahrung im Audiobereich. Seit 2020 ist EPOS als eigenständiges Unternehmen aktiv und entwickelt Lösungen mit Fokus auf Sprachverständlichkeit und Produktivität. Mit dem ADAPT E1 wagt sich EPOS nun in neues Terrain: Das In-Ear-Headset soll nicht nur im Büro, sondern auch im Alltag überzeugen. Ein Versuch, den Freizeitmarkt für sich zu gewinnen – wir haben mal genauer hingehört.

Kaum auf dem Markt, haben wir das ADAPT E1 getestet, um herauszufinden, ob die Expertise von EPOS uns in Sachen Sprach- und Klangqualität auch in einem kompakten In-Ear-Format überzeugen kann. Das E1 ist dabei nicht das erste Modell dieser Art von EPOS: Bereits 2021 brachte das Unternehmen mit dem GTW 270 Hybrid ein kabelloses, sowie auch bügelloses Modell auf den Markt, das durch seine Ladebox samt USB-Dongle punkten konnte und von Fachredaktionen trotz des höheren Preises viel Lob erhielt.
Jetzt sind wir gespannt: Schafft es das ADAPT E1, uns sowohl bei Sprach-Calls durch gute Mikrofonqualität und darüber hinaus auch beim Musikhören zu begeistern? Vielleicht wird es der perfekte Allrounder für den Alltag – und das Ganze zu einem fairen Preis - wenn auch im oberen Mittelfeld angesiedelt.
Viel Spaß beim Lesen,
Euer Team TRV!
Lieferumfang - was ist alles dabei?
Bevor wir mit dem Auspacken beginnen, ist schon allein die Wahl der Verpackung wirklich interessant. In unserer Hand befindet sich schließlich ein Produkt, das mit einem durchschnittlichen Verkaufspreis von rund 140 Euro gehandelt wird. Die Verpackung jedoch erweckt eher den Eindruck, man habe sich beim fernöstlichen Versandriesen ein Adapterkabel gekauft. Aber diese dezent und auch spartanisch gehaltene Verpackung hat ihren Sinn im Gedanken, zu 100 % auf Plastik zu verzichten und ebenso voll recycelbar zu sein. Minimalismus in Reinkultur und zugleich eine gute Tat für den Umweltschutz – wie wir finden.
Letztlich erhalten wir das E1-Headset in einem kleinen braunen Karton mit schwarzem Aufkleber, auf dem der Schriftzug „True Wireless Earbuds for Business Professionals“ bereits suggeriert, für welche Anwendungszwecke das Produkt als Zielgruppe auserkoren ist.
Öffnen wir die Verpackung, entdecken wir die Buds samt ihrem Ladecase in einer separaten Schachtel, sicher vor Kratzern geschützt durch eine Schutzfolie, deren Material wir allerdings nicht genau bestimmen können. Auf den ersten Blick fühlt es sich wie Plastik an, reagiert jedoch empfindlich auf Wasserkontakt. Wir vermuten, dass es sich eher um eine sogenannte Biofolie aus Maisstärke handelt – eine tolle Lösung. In den Seitenlaschen des Inlays finden sich die Ohr-Adapter sowie das USB-C-Ladekabel. Im Boden des Kartons liegt ein kleines Booklet-Pack, welches einen bebilderten Quick-Start-Guide sowie die üblichen Sicherheits- und Garantiebestimmungen enthält. Beim Guide setzt EPOS darauf, dass der Nutzer vor allem die QR-Codes scannt, um weiterführende Informationen auf der Webseite abzurufen.

Der Lieferumfang in seiner Gesamtheit umfasst das Ladecase mit den beiden Buds, einen USB-C-Bluetooth-Dongle, die Ohradapter sowie ein etwa 20 cm langes Ladekabel. In unserem Fall hat EPOS zudem noch ein besonders praktisches 5-in-1-Ladekabel als kleines Extra beigelegt – dieses ist allerdings nicht Teil des regulären Lieferumfangs. Das Kabel überzeugt dabei nicht nur durch die drei gängigen Anschlüsse für USB-C, Micro-USB und Apples Lightning-Stecker, wie man es von anderen Anbietern bereits zuhauf kennt, sondern bietet darüber hinaus einen speziellen USB-A-Stecker, der sich abziehen lässt und sich damit in einen kleinen USB-C-Stecker verwandelt. Eine wirklich durchdachte und nützliche Lösung, die den Alltag erheblich erleichtert – vor allem bei dem Steckerwirrwarr, wie es noch immer beim Thema Technik vorherrscht.
Die Technik dahinter – Ein kurzer Überblick
Das ADAPT E1 ist ein kabelloses In-Ear-Headset, welches per Bluetooth in der Version 5.3 mit bis zu zehn Geräten gekoppelt werden kann. Dank der Multi-Point-Technologie lässt sich bequem zwischen den verbundenen Geräten wechseln. Die Reichweite beträgt – mit dem mitgelieferten USB-C-Dongle – bis zu stolze 30 Meter. Dieser Wert ist natürlich abhängig von baulichen Gegebenheiten, wie etwa dicke Wände, die das Signal stören können. Das Headset hat laut Hersteller eine Akkulaufzeit von bis zu 14 Stunden beim Musikhören und bis zu 6 Stunden beim Telefonieren/Reden. In Kombination mit dem Ladecase und Zwischenladen sind insgesamt bis zu 50 Stunden Nutzung möglich. Die Zeit für eine vollständige Aufladung der Ohrhörer beträgt etwa 30 Minuten.
Beim Klang setzt das Headset auf hybride aktive Geräuschunterdrückung, unterstützt durch einen Umgebungsmodus und eine halboffene Bauweise, die für einen angenehmen Druckausgleich sorgt. Die Wiedergabe erfolgt über die Audio-Codecs AAC und SBC und gewährleistet zumindest in der Theorie eine kristallklare Audioqualität. Zum Schutz des Gehörs sind Funktionen wie Lautstärke-Begrenzung und eine aktive Pegelkontrolle integriert.
Das System ist nach IPX5 gegen Wasser und Schweiß geschützt, sodass es auch bei intensiven Aktivitäten oder im Regen problemlos eingesetzt werden kann. Es ist zudem für gängige Videokonferenzlösungen wie Teams, Zoom oder Webex zertifiziert, was eine einfache Integration in professionelle Arbeitsumgebungen ermöglicht. Weitere Funktionen umfassen ein integriertes Mikrofon mit einer geräuschunterdrückenden Technologie namens "Active Noise Cancelling", kurz ANC, um klare Gespräche auch in lauten Umgebungen zu gewährleisten. Softwareseitig stehen für den PC die Anwendung EPOS Connect und EPOS Manager zur Einrichtung und Verwaltung zur Verfügung, mit der eine einfache Anpassung der Audioeinstellungen sowie eine Firmware-Aktualisierung realisiert werden. Auch für Android- und Apple-Smartphones bietet der Hersteller entsprechende Apps.

Alle Daten auf einem Blick
Eigenschaft | Spezifikation |
---|---|
Bauform | In-Ear |
Hersteller | EPOS |
Modellbezeichnung | ADAPT E1 |
Farbvarianten | Scandinavian Black (Art.-Nr. 1001262) Nordic White (Art.-Nr. 1001261) |
Konnektivität | Bluetooth v5.3 Laptop, Smartphone, Tablet & Bluetooth oder USB-C-Dongle Multi-Point: Einfacher Wechsel zwischen mehreren Geräten Pairing mit bis zu 10 Geräten |
Reichweite | Bis zu 30 m kabellose Reichweite mit USB-C-Dongle |
Audio | Hybride Geräuschunterdrückung (Active Noise Cancelling - ANC) Ambient-Modus (Umgebungsmodus) Halboffene Akustik (verhindert das Gefühl von verstopften Ohren) AAC und SBC Codecs EPOS ActiveGuard (Schützt vor Lautstärkespitzen) EPOS Ear Noise-Limiter (Audiobegrenzer schützt vor übermäßiger Lautstärke) |
Benutzerfreundlichkeit | Solo-Modus (nur ein Hörer aktiv im Ohr) In-Ear-Erkennungssensor (pausiert automatisch die Musik, wenn Hörer entfernt wird) Android-Integration mit Google Fast Pair Ladecase mit integriertem Akku zum kabellosen Aufladen der Ohrhörer |
Bedieneinheit | Taste rechter Ohrhörer: Telefon: Annahme/Auflegen/Halten/Abweisen Mikrofon: Stummschalten Musik: Play/Pause/Weiter/Zurück ANC und Umgebungsmodus umschalten Taste linker Ohrhörer: Microsoft Teams aufrufen / Meldungen prüfen Hand heben/senken in einem Teams-Meeting ANC und Umgebungsmodus umschalten |
Tragekomfort | Ohradapter aus weichem Silikon in 4 Größen: XS, S, M, L |
Zertifizierungen | Microsoft Teams, Zoom, Google Meet, Webex by Cisco Made for iPhone |
Langlebigkeit | IPX5: Wasser-, schweiß-, regen- und spritzwasserfest |
Software | EPOS Connect: Firmware-Updates und personalisierte Einstellungen EPOS Manager: Geräteverwaltung/-Wartung und Remote-Updates |
Sprech- / Spieldauer | Musik hören bis zu 7 Stunden (mit aktiviertem ANC) bis zu 11 Stunden (ohne ANC) Nutzungszeit mit Zwischenladen im Ladecase bis zu 50 Stunden |
Ladedauer | Schnelles Aufladen: 5 Minuten = 1 Stunde Akkulaufzeit | Voll geladen = ~33 Minuten |
Anschlüsse | USB-C Ladebuchse am Ladecase |
Gewicht | 6 Gramm netto (ein Kopfhörer) 60 Gramm (Ladecase mit zwei Kopfhörern) |
Im Lieferumfang enthalten | Ohrhörer Ladecase BTD 900c Dongle USB-C-Ladekabel Ohradapter in XS, S, M, L Kurzanleitung |
Herstellergarantie | zwei Jahre |
Herstellerlink | Produktwebseite |
Preisvergleich Geizhals.de (Stand 24.05.2025) |
~140 Euro - Link |
Mehr als nur Aufbewahrung – das E1-Ladecase im Fokus
Das Case des E1 ist nicht nur zum Transport oder zur Aufbewahrung der Ohrhörer und des USB-C-Dongles gedacht, sondern dient gleichzeitig als Ladestation mit fest verbautem Akku. Auch das Koppeln mit Geräten wird darüber abgewickelt. Es kommt in einem dunklen Schwarz daher, passenderweise "Scandinavian Black" genannt, und fühlt sich vom Material her durchaus sehr wertig an. Interessant am Rande: Schon vor dem offiziellen Launch konnte das Headset den renommierten "iF Design Award 2024" gewinnen – ein weit verbreitetes Gütesiegel für gutes Produktdesign.
Verglichen mit anderen Etuis – etwa den Cases der Apple AirPods oder Samsung Galaxy Buds – ist es in seinen Abmessungen zwar deutlich größer, bleibt mit seinen rund 60 Gramm aber dennoch angenehm leicht, was das Handling und den Transport natürlich nicht unnötig erschwert.
Auf der Vorderseite gibt es lediglich einen Button, den sogenannten Kopplungsbutton, und darüber eine kleine LED, die für die Anzeige des Akkustands des Cases zuständig ist. Auf der Rückseite findet sich hingegen die USB-C-Ladebuchse. Seitlich betrachtet erkennt man zudem zwei kleine Löcher im Case, über die sich eine Trageschlaufe montieren lässt – die man aber leider optional über einen Drittanbieter erwerben muss. Im offiziellen EPOS-Shop konnten wir dazu jedenfalls kein passendes Produkt finden.
Das Logo im Deckel wurde von EPOS mit Liebe zum Detail umgesetzt. Obwohl die Buchstaben in den Kunststoff eingelassen sind, lassen sich beim Darüberstreichen mit dem Finger die feinen Konturen leicht ertasten – eine angenehme Haptik. Zusammen mit dem insgesamt wertigen Eindruck des Ladecase zeigt sich, dass dem Design spürbar Aufmerksamkeit geschenkt wurde.

Die Unterseite des Cases enthält neben den üblichen Sicherheitskennzeichen wie dem CE-Label auch interessante Zusatzinfos: So beträgt die Kapazität des integrierten Akkus stolze 660 mAh – ein überdurchschnittlicher Wert im Vergleich zu vielen Konkurrenzmodellen mit meist nur zwischen 300 und 550 mAh. Möglich wird dies vor allem durch die breitere Bauform des ADAPT E1 Cases, die Platz für einen stärkeren Akku schafft.

Der Deckel lässt sich angenehm leicht öffnen, wirkt magnetisch fixiert und scheint ein Federelement im Gelenk zu besitzen, das das Öffnen und Schließen unterstützt. Öffnet man ihn ein Stück weiter, spürt man einen kleinen Widerstand – ähnlich einer Rastposition, die offenbar verhindern soll, dass sich die Klappe versehentlich wieder schließt. Diese Rasterung empfinden wir jedoch als zu leicht: Beim Entnehmen oder Einsetzen der Buds fiel der Deckel leider sehr häufig wieder ungewollt zu.
Im Inneren des Cases liegen die beiden Buds, die per Magnet in ihrer jeweiligen Mulde gehalten werden – fest genug für den Halt, aber leicht genug zu entnehmen. Der USB-C-Dongle sitzt mittig, ist kompakt gebaut und lässt sich gut im Case verstauen – praktisch, weil er so nicht verloren geht. Weniger gelungen finden wir das aufgeklebte Label, das den Dongle während des Versands an Ort und Stelle halten soll. Hier wäre ein kleiner Fixierstreifen die deutlich bessere Wahl gewesen. Wir waren kurz unsicher, ob man das Label einfach abziehen sollte oder ob der darauf befindliche QR-Code noch gebraucht wird. Laut EPOS ist das aber kein Problem – der Dongle wird automatisch erkannt und das Label kann bedenkenlos entfernt werden.
Entnimmt man alle Komponenten, sind die deutlich hervorstehenden Ladekontakte der Ohrhörer zu betrachten, mit denen im eingesetzten Zustand die Buds automatisch ihre Akkus laden. Direkt vor der Dongle-Mulde befindet sich eine kleine Status-LED, welche beim Öffnen des Deckels auch sofort aufleuchtet. Sie zeigt über farbliche Signale und Blinkmodi den aktuellen Kopplungsstatus an – also ob das Headset verbunden ist, sich im Pairing-Modus befindet oder ein Verbindungsproblem besteht.
Der kompakte BTD 900C ist ein USB-C-Bluetooth-Dongle, der speziell für das ADAPT E1 entwickelt wurde. Dank der aktuellen Bluetooth-5.3-Version sorgt er für eine stabile sowie latenzarme Verbindung zwischen den Ohrhörern und dem Quellgerät, was insbesondere bei professionellen Anwendungen wie Videokonferenzen oder auch beim Musikhören stark von Vorteil ist. Zudem kann er über LEDs am "Heck" durch unterschiedliche Farbdarstellungen und Blinkmodi über den aktuellen Verbindungsstatus oder die Ausführung von, zum Beispiel, „Hand heben“ in MS Teams benachrichtigen.

Die Earbuds
Kommen wir nun endlich zum Haupt-Act unseres Tests: den Buds selbst. Diese präsentieren sich ebenfalls im eleganten und sehr dunkel gehaltenen „Scandinavian Black“ mit einer mattierten Oberfläche, auf der seitlich das EPOS-Logo prangt. Bei der Bauform der In-Ears setzt EPOS auf ein sogenanntes „semi- oder halboffenes Design“, das den sogenannten Okklusionseffekt – also das unangenehme Druckgefühl bei komplett geschlossenen In-Ears – deutlich reduziert. Kleine Öffnungen im Gehäuse sorgen dafür, dass weniger Druck im Ohr aufgebaut wird, was den Klang natürlicher wirken lässt und den Tragekomfort erhöht. Gerade bei langen Meetings oder einem langen Arbeitstag ist das spürbar angenehmer.
Damit die Ohrhörer möglichst vielen Nutzern auf Anhieb gut passen, hat EPOS bei der Entwicklung auf seine IntelligentFit™-Technologie gesetzt: Über 500.000 Ohr-Scans und eine KI-gestützte Auswertung dienten als Datengrundlage, um die Form der Buds so weit zu optimieren, dass die Ergonomie zu möglichst vielen Ohrformen passt. Es ist offensichtlich, dass hier viel Know-how reingesteckt wurde.
Weiter geht’s auf der Unterseite der Ohrhörer, wo sich die Kontaktflächen für die Ladeverbindung mit dem Lade-Etui befinden. Aufgrund der natürlichen Geometrie des menschlichen Ohrs ist die Bauform der Ohrhörer seitenabhängig – zwischen Links und Rechts wird also unterschieden. Die entsprechenden Markierungen „L“ und „R“ auf den Ohrhörern erleichtern hierbei die korrekte Zuordnung.

Beide Ohrhörer verfügen über einen ausladenden Arm, an dessen Ende sich das Mikrofon hinter einem kleinen Loch befindet. Dieser Arm und dessen Korpus sind gleichzeitig als Taste konzipiert, mit der sich die verschiedenen Bedienfunktionen des Headsets bequem steuern lassen. Die Bauform erleichtert es, mit dem Finger immer die richtige Stelle für die Betätigung der Taste zu finden. Auf dem zweiten Bild sind zudem noch einmal im Detail die bereits erwähnten Löcher für den Druckausgleich zu sehen.
Versandmodus deaktivieren und loslegen!
Ab Werk befindet sich das Headset im sogenannten „Versandmodus“, der zunächst deaktiviert werden muss. Dafür nimmt man beide Ohrhörer aus dem Case, entfernt die Schutzfolien an den Kontakten und drückt die Tasten auf beiden Seiten, um das System aufzuwecken. Nach dem „Aktivieren“ haben wir das komplette Set zunächst einmal vollständig geladen, um für die kommenden Tests optimale Bedingungen zu schaffen. Dazu wurde das Case einfach über das mitgelieferte USB-C-Kabel mit unserem PC als Ladequelle verbunden. Bereits nach weniger als 10 Minuten war der Akku des Ladecases – und damit auch der der Ohrhörer – vollständig gefüllt, was uns durch die grün leuchtende Status-LED auch angezeigt wurde.

Optimaler Sitz - zu klein, zu groß – oder genau richtig?
Damit das Headset perfekt sitzt und das Klangerlebnis optimal zur Geltung kommen kann, ist die Wahl des passenden Silikon-Aufsatzes entscheidend. Eine gute Abdichtung hat nicht nur Einfluss auf den wahrgenommenen Klang, sondern auch auf die Effektivität der Geräuschunterdrückung (Active Noise Cancelling, ANC). Wenn der Aufsatz nicht richtig abdichtet, dringen Außengeräusche seitlich hindurch, und die ANC-Technologie kann ihre volle Wirkung nicht entfalten. Es lohnt sich also, die verschiedenen Größen auszuprobieren, um die perfekte Passform für sein individuelles Ohr zu finden.
Im Lieferumfang sind insgesamt vier Varianten (XS, S, M, L) der besonders weichen Silikon-Adapter enthalten, um damit eine breite Palette an Ohrgrößen abzudecken. Standardmäßig ist die Größe „L“ bereits ab Werk aufgezogen und sollte für die meisten Nutzer die beste Wahl darstellen.

Hat man das richtige Paar für sich gefunden, lassen sich die Buds problemlos in die Ohren einsetzen und sitzen dank ihrer ergonomischen Bauform wirklich sehr sicher. Selbst unser extrem intensives Kopfschütteln überstanden die Ohrhörer absolut problemlos und rutschten auch nicht heraus. Dies macht das Headset also auch ideal für Aktivitäten wie Joggen oder andere bewegungsintensive Einsätze, da es stets stabil an seinem Ort verbleibt.
Ein Headset sucht Verbindung...
Das E1 kann dank Multipoint-Feature mit bis zu 10 Geräten gekoppelt werden. Praktisch dabei ist: Zwei Geräte lassen sich gleichzeitig verbinden – allerdings kann immer nur eines aktiv genutzt werden.
Um das Headset nun mit einem Gerät zu verbinden, gibt es zwei Möglichkeiten:
Per Bluetooth:
Das ADAPT E1 nutzt die Google Fast Pair-Technologie, um die Kopplung mit Android-Geräten schnell und unkompliziert zu ermöglichen. Wird das Ladecase geöffnet und befindet es sich in der Nähe eines Smartphones, genügt es, die Kopplungstaste am Case so lange zu drücken, bis die LED rot-blau blinkt – es wechselt damit in den Pairing-Mode. Die Ohrhörer erkennen automatisch das Android-Gerät, und eine Anfrage erscheint, um die Verbindung zu bestätigen. Dies spart das manuelle Suchen nach Bluetooth-Geräten und vereinfacht insgesamt die Nutzung. Für iOS-Geräte ist das Headset "Made for iPhone"-zertifiziert, was eine ebenso einfache Kopplung ermöglicht. Falls „Fast Pair“ mal doch nicht unterstützt wird (z. B. bei älteren Geräten), kann die Verbindung auch über die klassische Bluetooth-Suche erfolgen.
Hinweis: Die Buds können nur in Kombination mit dem Ladecase gekoppelt werden. Ohne Case lässt sich kein Pairing-Mode aktivieren!

Per USB-C-Dongle:
Wer am PC oder Laptop arbeitet, kann das Headset direkt über den USB-C-Dongle koppeln – einfach einstecken und sofort loslegen. Die vorkonfigurierte Verbindung spart das manuelle Koppeln und das Durchsuchen der Einstellungen, was im Berufsalltag zeitlich gesehen von Vorteil ist. Eine Audioansage bestätigt dabei auch prompt den erfolgreichen Verbindungsaufbau.
Auf aktuelle Firmware prüfen - immer sinnvoll!
Für die grundlegende Nutzung des E1 ist keine zusätzliche Software notwendig. Möchte man jedoch alle Funktionen des Headsets nutzen – etwa das Wechseln von Tonprofilen oder das Überprüfen von Firmware-Updates, empfiehlt es sich, die kostenlose Software „EPOS Connect“ vom Hersteller zu installieren. Diese ist sowohl für den PC als auch als App für Android- und iOS-Geräte verfügbar.
Im geschäftlichen Umfeld bietet der „EPOS Manager“ eine praktische Lösung, um mehrere Headsets zentral zu verwalten. IT-Abteilungen können die Geräte der Mitarbeitenden gruppenweise einheitlich konfigurieren oder auf den neuesten Stand bringen – ganz ohne jedes Headset einzeln einstellen zu müssen.

In der Software lässt sich so zum Beispiel die ausgegebene Sprache der Tonansagen ändern, der ANC- bzw. Ambient-Modus auswählen oder aber man kann den Mithörton (die Wahrnehmung der eigenen Stimme) in seiner Intensität konfigurieren. Fünf voreingestellte Sound-Profile mit fixen EQ-Settings stehen ebenso zur Auswahl – je nach Einsatzzweck sind diese Presets hilfreich, um zum Beispiel in einem Meeting die Stimmen der anderen Teilnehmer zu verbessern oder auch beim Hören von Musik für die gewünschte Klangatmosphäre zu sorgen.
Wie bediene ich das Headset?
Wir hatten auf den letzten Seiten nun schon sehr viel Theorie und auch viele technische Details. Nun soll es aber wirklich darum gehen, wie man das Headset je nach Einsatzzweck bedient – denn hier gibt es Unterschiede. Der rechte Ohrhörer ist zum Beispiel mit einer multifunktionalen Steuerungstaste ausgestattet, die je nach Art und Häufigkeit des Drückens verschiedene Funktionen ausführt – sei es für die Verwaltung von Anrufen, die Audiowiedergabe oder die Geräuschunterdrückung.
Um euch einen besseren Überblick zu geben, findet ihr nachfolgend eine Übersicht der Aktionen, die die Unterschiede zwischen den beiden Tasten deutlich macht.
Rechter Ohrhörer – Multifunktionstaste
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1x drücken
- Mikrofon stummschalten / Stummschaltung aufheben
- Audiowiedergabe starten / anhalten
2x drücken
- Anruf annehmen
- Telefonat beenden
- 2 Telefonate: Anruf annehmen und aktives Telefonat beenden
- Zum nächsten Titel springen
3x drücken
- Zum vorherigen Titel springen
2s halten ⏱️
- Anruf abweisen
- 2 Telefonate: Eingehenden Anruf abweisen und aktives Telefonat weiterführen
- ANC AN, ANC AUS, Umgebungsmodus wechseln
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Linker Ohrhörer – Teams- & ANC-Taste
![]() |
1x drücken
- Microsoft Teams aufrufen
- Teams-Meldungen prüfen
2x drücken
- Hand heben / senken im Meeting
2s halten ⏱️
- ANC AN, ANC AUS, Umgebungsmodus wechseln
|
Man erkennt sehr schnell, dass die Vielseitigkeit der Tastenaktionen schon beachtlich ist und es für den Nutzer auch einige Zeit der Eingewöhnung bedarf, um im Alltag oder auf der Arbeit routiniert damit umzugehen und nicht doch immer wieder die falsche Taste zu drücken. Im Test passierte uns das noch sehr häufig, aber je länger man sie verwendete, desto zielsicherer gelang uns die Steuerung – zumal die Tasten auch ein schönes, haptisch gut fühlbares Klick-Feedback geben.
Was ist der ANC/Umgebungsmodus und wie gut funktioniert er?
Mit der hybriden aktiven Geräuschunterdrückung, auch Active Noise Cancelling (kurz ANC) genannt, lässt sich die Außenwelt ein gutes Stück weit ausblenden. Das ist besonders dann interessant, wenn viele Störgeräusche vorhanden sind – wie es zum Beispiel in einem Großraumbüro nicht unüblich ist. Wird ANC über die Software oder die beiden Tasten an den Ohrhörern aktiviert, nehmen die Mikrofone die eingehenden Tonfrequenzen auf, analysieren, filtern und dämpfen sie, sodass nur die gewollte Wiedergabe (zum Beispiel das Teams-Meeting) zu hören ist – oder aber zumindest der Pegel deutlich gemildert wird. Andere Anbieter setzen inzwischen sogar auf KI-unterstütztes ANC, was aber leider noch sehr fehleranfällig zu sein scheint.
Der Ambient- bzw. Umgebungsmodus erfüllt im Kern dieselbe Aufgabe, filtert aber deutlich reduzierter heraus – man bekommt also mehr von seiner Umgebung mit. So kann man entspannt seine Musik genießen und dabei trotzdem Dinge wie Straßenverkehr oder Stimmen um einen herum wahrnehmen.

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Subjektive Bewertung der Funktion
In unserem Test empfanden wir den ANC-Modus als sehr angenehm. Er blendet die Umgebung weitgehend aus, lässt jedoch noch immer einen gewissen Geräuschanteil durch, was zu einer natürlichen und dennoch effektiven Geräuschunterdrückung führt. Dadurch kann man sich viel besser auf das konzentrieren, was man hören möchte, ohne sich vollständig von der Umgebung abzutrennen. Diese Balance zwischen Ruhe und Wahrnehmung gefällt uns sehr gut. Es gibt jedoch auch Anwender, die sich gerne vollkommen abschotten, also nichts von ihrer Umgebung mitbekommen möchten. Für diese ist das E1 leider keine gute Wahl.
Mithörerton oder Sideton - was ist das?
Mit der Möglichkeit, die Intensität des sogenannten Mithörtons (auch bekannt als „Sidetone“) über einen Schieberegler in der Software anzupassen, erhält der Nutzer die volle Kontrolle über die Wahrnehmung der eigenen Stimme. Denn die starke Außenabschirmung verursacht nicht selten das trügerische Gefühl, man würde im Gespräch zu leise und unnatürlich sprechen – und kompensiert dies dann unbewusst, häufig zum Nachteil. Eine korrekte Einstellung hilft dabei, die eigene Stimme weder als zu laut noch als zu leise wahrzunehmen, sodass man sich in einem angenehmen, natürlichen Ton äußern kann. Im Test hat das auch wirklich gut funktioniert, wobei die Grundeinstellung ab Werk von Person zu Person nicht immer perfekt war. Mit der Regeloption ist das aber schnell korrigiert – und man hört sich selbst nicht mehr so unnatürlich, als würde man sich die Ohren zuhalten.
Solo-Modus
Ein praktisches Feature, das auch bei den Apple-Modellen schon längere Zeit genutzt wird, ist der sogenannte Solo-Modus. Hat man beide Buds im Ohr, hört zum Beispiel Musik und wird plötzlich angesprochen, genügt es, einen der Ohrhörer zu entnehmen – die Musik wird automatisch pausiert. Setzt man den Hörer dann wieder ein, wird die Musik fortgesetzt. Gleiches gilt für den ANC-Modus: Wird ein Ohrhörer entnommen, schaltet der verbleibende Hörer in den Ambient-Modus, sodass Umgebungsgeräusche durchgelassen werden und eine Unterhaltung viel verständlicher ist. Zudem lässt sich das Headset auch mit nur einem Ohrhörer weiterverwenden, etwa um den anderen zeitgleich zu laden. Allerdings funktioniert dann natürlich die Tonabschirmung nicht mehr. In der Software kann dieser Modus bei Bedarf aber auch deaktiviert werden.
Besondere Funktionen - u.A. für Microsoft-Teams Meetings
Bei den beworbenen Funktionen für MS Teams fiel unser Test leider weniger erfolgreich aus. So sollte sich beispielsweise die Anwendung bequem über die linke Taste des Ohrhörers starten lassen. In unserem Test funktionierte das jedoch nicht. Auf Nachfrage stellte sich heraus, dass dies an den von Microsoft vorgegebenen Zertifizierungsanforderungen liegt, die Partner erfüllen müssen. Viele Funktionen sind ausschließlich den Business-Varianten von MS Teams vorbehalten – Nutzer der privaten bzw. persönlichen Version können diese leider nicht verwenden.
Ähnlich verhielt es sich mit der Funktion, durch längeres Drücken der linken Ohrhörertaste während eines Meetings die Option „Hand heben/Hand senken“ zu aktivieren. Wir haben dies in mehreren Test-Meetings ausprobiert: Es ertönte lediglich ein akustisches Signal im Ohrhörer, die LED des USB-Dongles leuchtete kurzzeitig lila – für die übrigen Teilnehmer war jedoch keine gehobene Hand sichtbar. Auch dies scheint ein Business-exklusives Feature zu sein – schade.
Klang- und Mikrofon-Qualität:

Das E1 ist nicht nur für hochwertige Musikwiedergabe konzipiert, sondern vor allem für den beruflichen Einsatz, bei dem eine klare Sprachübertragung in Meetings im Fokus steht. Entsprechend haben wir besonderes Augenmerk auf die Mikrofonqualität und die Filterung von Umgebungsgeräuschen gelegt. Nachfolgend finden sich unsere Testaufnahmen, die zeigen, wie das Headset – insbesondere das integrierte Mikrofon – auch unter anspruchsvollen Bedingungen performt.
Klangaufnahmen mit Player
Sowohl eine direkte Aufnahme des Mikrofons als auch wie es sich bei einem anderen Nutzer in einem Team-Meeting anhört. Vergleiche dies dann mit anderen Headsets:
Vergleichsaufnahmen:
Aufnahme mit viel Lärm im Hintergrund – Signatur Profil
Aufnahme ohne Hintergrundgeräusche – Signatur Profil
Aufnahme mit viel Lärm im Hintergrund – Sprachverbesserung
Aufnahme ohne Hintergrundgeräusche – Sprachverbesserung
Aufnahme mit Verkehrslärm – Sprachverbesserung
Verwendete Hintergrundgeräusche (100 % Lautstärke)
Subjektive Bewertung der Mikrofon- bzw. Sprachqualität:
Zugegeben, unsere Tests waren für Filtertechnologien schon sehr gemein, denn viele, laute und stark wechselnde Frequenzen sind für einen an sich "dummen" Algorithmus nicht immer klar zu trennen. Woher soll er schließlich wissen, dass man bestimmte Frequenzen doch wahrnehmen wollte? Eben, das gelingt daher nicht zu 100% gut. Beim Wechsel von Stille zu Sprache, besonders in sehr lauter Umgebung, zeigt das Mikrofon auch aus diesem Grund gelegentlich Schwächen. Auch leiser werdende Sprache klingt nicht immer sauber, da der Einstieg ins Wort manchmal verzögert oder abgehackt wirkt. Dennoch konnte das Mikrofon im Test mit bewusst extrem lauten Störgeräuschen insgesamt überzeugen: Mit aktiviertem Sprachverbesserungs-Profil - welches nur die Wiedergabe, nicht aber die Aufnahme beeinflusst - war unsere Stimme sogar bei übertönendem Verkehrslärm oder pegel-hoher Störgeräusche noch klar verständlich. Wer das selbst mal prüfen möchte, kann eine unserer Sprachaufnahmen parallel zu einem der genannten Hintergrundgeräusche mit 100 % Lautstärke abspielen. Dabei wird sich deutlich zeigen, wie stark die Sprachqualität oder auch die Sprachwahrnehmung ohne Filter leidet – und wie effektiv das Mikrofon sowie die Filtertechnologie arbeiten, um dennoch eine klare Verständlichkeit für den Gesprächspartner sicherzustellen. Darüber hinaus lieferten die Tests bei Stille gute Ergebnisse. Kurzum kann man sagen: Nicht alles ist perfekt, aber für den Preis durchaus überzeugend.
Subjektive Bewertung der Klangqualität allgemein:
Wer mit dem E1 nicht nur telefonieren oder an Meetings teilnehmen, sondern auch seine Lieblingsmusik genießen möchte, wird nicht enttäuscht – aber leider auch nicht vom Hocker gehauen. Die Klangqualität ist insgesamt gut, insbesondere in Anbetracht der kompakten Bauform. Die Höhen lassen sich klar von Mitten und Bass unterscheiden, letzterer wirkt durchaus kräftig. Im Vergleich zu Over-Ear-Kopfhörern, die dank größerer Treiber und mehr Membranhub naturgemäß mehr Tiefe erzeugen, kann das E1 verständlicherweise nicht mithalten – für seine Klasse liefert es jedoch eine ausgewogene Wiedergabe. Allerdings neigt der Bass in den Standardprofilen dazu, andere Tonlagen zu überlagern, was den Klang teilweise dumpf wirken lässt. Eine deutlich bessere Balance konnten wir erst im Profil „Bass- und Höhenverstärkung“ feststellen.
Zu laut ist gefährlich: Schon werkseitig ist die maximale Lautstärke moderat: Unsere Messung mit dem Schallpegelmessgerät zwischen beiden Ohrhörern ergab einen Spitzenpegel von knapp unter 100 dB(A) – ein Bereich, der auf Dauer bereits gesundheitlich bedenklich sein kann. Dafür lässt sich in der Software der EPOS Ear Noise-Limiter aktivieren – ein Lautstärkebegrenzer. Hierbei stehen zwei Modi zur Auswahl: Der EU/US-Modus begrenzt den Maximalpegel auf etwa 90 dB, während der AU-Modus die Lautstärke auf ca. 85 dB reduziert. Beide Optionen eignen sich besonders für längeres Hören in lärmintensiven Umgebungen oder für Anwender mit empfindlichem Gehör. Leider kann man hier kein manuelles Limit definieren, es wäre sicherlich für einige Anwendungen sinnvoll.
Akkulaufzeit - langer Atem oder atemlos?
Die generell verfügbare Akkulaufzeit hängt natürlich wie immer auch von der Nutzung der Ohrhörer ab. Verwendet man die aktive Geräuschunterdrückung, bei dem die Hörer permanent die eingehenden Frequenzen analysieren und filtern müssen, reduziert sich entsprechend die maximale Nutzungszeit. Laut den Herstellerangaben hat man mit einem vollgeladenen Akku der Ohrhörer bei deaktiviertem Noise Cancelling eine Laufzeit von bis zu 14 Stunden - mit Ladecase bis zu 50 Stunden, wobei der zweitgenannte Wert immer mit einer Zwischen-Aufladung der Ohrhörer zu realisieren ist. Fünf Minuten im Ladecase bieten bis zu einer Stunde weitere Laufzeit.
Herstellerangaben sind das eine, aber wir wollten wissen, wie es sich verhält, wenn man das Headset mit lauter, bassvoller Technomusik über viele Stunden hinweg "beschallt". Daher haben wir das Ganze mal für Euch mit aktivierter/deaktivierter Geräuschunterdrückung getestet und erreichten folgende Laufzeiten:
Musikwiedergabe bis 5% Akku
Ladezeiten-Vergleich
Gesamtlaufzeit mit Ladecase
Wie unser Test zeigte, kommen wir den Angaben von EPOS schon verdammt nah, wenn auch nicht ganz. Knapp 12 Stunden Laufzeit mit einer Akkuladung und deaktiviertem ANC bei 45% Lautstärke sprechen eine deutliche Sprache. Mit 100% Lautstärke sind die Werte nur geringfügig niedriger. Zudem sind die Ohrhöhrer in maximal 30 Minuten wieder voll geladen - eine Kurzladung auf 50% ist sogar in 5 Minuten erzielt, echt super.

Besonders auffallend war im Test, dass sich der rechte Ohrhörer deutlich schneller entladen hat als der linke. Anfangs betrug der Unterschied nur wenige Prozentpunkte, doch je weiter der Akkustand sank, desto größer wurde die Differenz. Interessanterweise schrumpfte dieser Abstand bei den letzten 10 % wieder zusammen. Unsere Vermutung: Der rechte Ohrhörer übernimmt im E1-System offenbar eine aktivere Rolle – etwa für die Steuerung, Signalverarbeitung oder Bluetooth-Verbindung. Auch befindet sich hier vermutlich die Hauptverbindung zum USB-Dongle bzw. Smartphone. All das führt wohl zu einem höheren Energieverbrauch.
Für den Nutzer bedeutet das allerdings keinen echten Nachteil – solange das Ladecase regelmäßig genutzt wird, spielt der leicht asymmetrische Verbrauch im Alltag kaum eine Rolle. Dennoch wäre ein etwas besseres Power-Management zwischen beiden Seiten wünschenswert.
Qi - Kabelloses Laden durch Induktion
Das Case des ADAPT E1 unterstützt kabelloses Aufladen nach dem gängigen Qi-Standard. Es ist also vollkommen ausreichend, das Case einfach auf ein kompatibles Qi-Pad zu legen, und der Ladevorgang beginnt automatisch – eine Verbindung über das USB-C-Kabel ist somit nicht mehr nötig. Eine LED zeigt währenddessen den aktuellen Energie- bzw. Ladezustand an. Eine vollständige Aufladung auf 100% von Case und Ohrhörern dauert auf diesem Weg etwa 2 Stunden und 50 Minuten - je nachdem wie stark das eingesetzte Pad ist. Die Buds selbst sind nicht Qi-kompatibel und können ohne das Case auch nicht kabellos aufgeladen werden. Sie werden ausschließlich über das Etui wieder mit Strom versorgt.
Weiter geht es zum Fazit.....
Mario Kramer meint

Das EPOS ADAPT E1 hat uns im Arbeitsalltag insgesamt ziemlich überzeugt – vor allem, wenn es um klare Gespräche, bequemen Sitz und ein durchdachtes Design geht. Die halboffene Bauweise zusammen mit den verschiedenen Silikon-Aufsätzen sorgt dafür, dass die Dinger gut und sicher im Ohr sitzen, ohne dabei unangenehm zu drücken – auch nach längerer Tragezeit. Die aktive Geräuschunterdrückung (ANC) macht ebenfalls einen guten Job, auch wenn sie keine totale Stille schafft. Wer absolute Ruhe erwartet, sollte sich vielleicht eher bei Modellen mit stärkerem Fokus auf ANC umsehen.
Das Mikrofon leistet gute Arbeit und filtert Lärm aus der Umgebung ziemlich zuverlässig raus – selbst wenn’s mal richtig laut wird. Kleine Schwächen zeigt es nur, wenn man beim Reden oft Pausen macht oder die Stimme stark variiert. Klanglich liefert das E1 eine solide Performance, vor allem im "Bass- und Höhenverstärkung"-Modus. Klar, echte Tiefbässe wie bei großen Over-Ear-Kopfhörern bekommt man hier nicht, aber für die kompakte Größe klingt das alles ziemlich ausgewogen. Praktisch ist auch der einstellbare Lautstärkebegrenzer – gerade für Leute mit empfindlichem Gehör ein Pluspunkt. Bluetooth läuft stabil, sowohl über Google Fast Pair als auch den mitgelieferten USB-C-Dongle. Auch nette Extras wie der Solo-Modus oder der anpassbare Mithörton machen im Alltag echt Sinn.
Ein bisschen gestört hat uns allerdings das Ladecase – genauer gesagt der Deckel. Der klappt beim einhändigen Öffnen ständig zu und macht das Herausnehmen der Buds unnötig fummelig. Außerdem: Die MS Teams-Funktionen haben bei uns nicht richtig funktioniert. App starten oder „Hand heben“ per Knopfdruck? Fehlanzeige. Leider ist dies eben das Ergebnis der restriktiven Vorgabe von Microsoft, um die Lizenzierung zu erhalten. Viele Funktion bleiben damit der Nutzung mit einer Business-Version vorbehalten, was echt schade ist. EPOS wollte diese Einschränkung auch besser kommunizieren, so wurde es uns zumindest zugesagt.
Dafür gibt’s bei der Akkulaufzeit nichts zu meckern – diese ist wirklich mehr als gut, und selbst wenn es mal knapp wird, hilft die Schnellladefunktion in kürzester Zeit wieder weitermachen zu können. Kabelloses Laden über Qi funktioniert auch, allerdings nur fürs Case. Bleibt noch die Frage: Taugt das E1 auch für die Freizeit oder ist es ein reines Business-Tool? Unser Fazit: Ja, es geht beides! Die Buds sind klein, bequem, gut zu transportieren und klingen beim Musikhören mehr als ordentlich. Angesichts des Preises von rund 140,- Euro finden wir: Das Gesamtpaket passt. Wer ein Headset für Arbeit und Alltag sucht, macht hier nichts falsch.
- Positiv
- Tolles Design
- Tolle Ergonomie und sicherer Sitz
- Einfache Inbetriebnahme und Bedienung
- Gute Tonqualität
- Solider Geräuschfilter
- ANC gut, aber keine 100%ige Stille
- Hervorragende Akkuleistung
- Neutral
- Angemessener Preis, aber schon Mittelfeld
- MS Teams Feature sind der Business-Version vorbehalten
- Negativ
- Deckel-Rasterung zu schwach