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  • Freitag, 26. April 2024
Creative Outlier Air v2

Creative Outlier Air v2: Bluetooth In-Ears mit Touchbedienung

Die kabellose Verbindung vom Smartphone zu den Kopfhörern hat in den letzten Jahren deutlich an Fahrt aufgenommen. Waren früher die beiden Ohrteile oftmals noch per Kabel verbunden, geht die Entwicklung spätestens seit der Einführung von Apple‘s AirPods in die Richtung der "True Wireless" Modelle, also exakt jenen Modellen, wo auch diese letzte physische Verbindung wegfällt. Die Verbindung erfolgt hierbei per Bluetooth, wofür Qualcomm auch eigene Audio-Kodexe wie aptX und AptHD in der Hinterhand hat, um über die geringe Bandbreite trotz allem hochwertigen Klang transportieren zu können.

Es verwundert also nicht, dass auch die Audio-Spezialisten von Creative sich daran gemacht haben, eigene kabellose In-Ears zu entwickeln. Herausgekommen ist dabei die sogenannte Outlier Serie, welche wir mit dem Modell Air v2 heute testen dürfen. Diese bieten Touch-Control an den Ohrteilen, sind nach IPx5 gegen Schweiß und Spritzwasser geschützt, arbeiten nahtlos mit den Sprachassistenten am Smartphone zusammen und können dank Mikrofon auch für Anrufe oder Videokonferenzen genutzt werden. Mit dem Smartphone kommunizieren die Outlier Air v2 mittels Bluetooth 5.0 und den Audio-Kodexen aptX sowie AAC und sollen laut Hersteller bis zu 34 Stunden lang durchhalten, sofern die kleinen Ohrteile in dem Lade-Etui regelmäßig ihre Batterien wieder auffrischen dürfen. Der Akku in diesem Case wird derweilen über einen USB-C Anschluss geladen.

Wie gut sich das Bedienkonzept in der Realität bewährt, wo der Klang überzeugt und ob die Outlier v2 auch an Ort und Stelle bleiben, steht auf den nächsten Seiten. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen!

Lieferumfang

Designtechnisch spricht Creative eine einfache, aber effektive Sprache bei der Verpackung. Neben weißen Hintergründen sind die Schriftzüge und kleine Hinweis-Piktogramme in Schwarz gehalten, während Informationen, die direkt mit dem Hersteller zu tun haben, in Weiß auf oranger Fläche stehen. Die Vorderseite zeigt natürlich das eigentliche Produkt, in diesem Fall mit einem Ohrteil in und dem Anderen außerhalb der Ladestation, hinzukommen der Name, Creative-Logo und zwei Hinweise. Die linke Seite wartet mit dem Inhalt der Verpackung auf, die rechte Seite preist bereits einige Features an. Das führt sich im oberen Teil der Rückseite fort, die untere Hälfte ist für rechtliche Hinweise sowie Barcodes reserviert.

Die Kante zwischen linker Seitenfläche und Rückseite ist mittels eines kreisrunden, durchsichtigen Siegels gesichert und gleichzeitig der korrekte Weg, die Verpackung zu öffnen. In das Ende der aufklappbaren Lasche sowie der inneren Verpackung wurde zudem ein Magnet verbaut, der das Ganze zusammenhält. In unseren Augen ein nettes und sinnvolles Detail, damit sich der Inhalt nicht so einfach beim Öffnen über einen ergießt. Dank einer durchsichtigen Kunststoffabdeckung ist das zum Glück aber erst recht nicht möglich, hier wurde großartig mitgedacht. Die beiden In-Ears, zusätzliche Ohrmuscheln in drei verschiedenen Größen, das Ladecase, USB-Kabel, Beipackzetteln mit rechtlichen und technischen Hinweisen sowie eine Schnellstartanleitung sind in, respektive unter, einem weiteren Plastikelement sicher und stabil platziert. Der Umwelt zuliebe hätte es jedoch Papier und Pappe getan.

Technische Daten

Hersteller Creative
Modellbezeichnung Outlier Air v2
Verbindung Bluetooth 5.0, bis zu 10 Meter
Audio-Kodexe aptX, AAC, SBC
Lautsprecher 5,6 mm graphenverstärkte Treiber
Frequenzbereich 20-20000 Hz
Sensitivität des Mikrofons -42 dB (bei 1 KHz)
Bedieneinheit Touchflächen an beiden Ohrhörern
Anschlüsse USB-C Anschluss am Ladecase; Bluetooth 5.0 Verbindung
Gewicht 10g (Ohrhörer), 54g (Lade-Etui)
Batterien 3.7V 80 mAh (Ohrhörer), 3.7V 450 mAh (Lade-Etui)
Preis ~ 60 Euro
Garantie 2 Jahre (Hersteller)

In-Ear Kopfhörer

Die kleinen Kopfhörer sind dafür konzipiert, in der Ohrmuschel des Nutzers ihren Platz zu finden und haben dementsprechend eine ovale bis rundlichere Formgebung. Optisch prägnant erweisen sich die kreisrunden Touchflächen in grau-blau, welche von einem trüben Kunststoffring umgeben sind. Hinter diesem sitzen, im Gehäuseinneren, rote und blaue LEDs, welche unter anderem dazu dienen, den Verbindungsstatus anzuzeigen. Der Rest des Gehäuses verjüngt sich zunehmend und mündet in den 5,6 mm großen Treiber. Dort ist dann auch eines der insgesamt fünf möglichen Ohrteilpaare angebracht, wobei die mittlere Größe gleich dreimal beigelegt wurde. Ein solches Paar ist auch gleichzeitig ab Werk montiert. Die Innenseite der Ohrstöpsel hat neben den beiden Kontakten zum Aufladen noch eine L/R Beschriftung, um zwischen dem rechten und linken Pendant unterscheiden zu können. Das ist durch die asymmetrische, da gespiegelte Formgebung auch wichtig, ansonsten würde der Tragekomfort und die Audiowiedergabe entsprechend leiden.

Die Verarbeitung hat es uns angetan. Zwar mögen die Spaltmaße zwischen den beiden Kunststoffschalen nicht gänzlich perfekt sein, das ist jedoch mit dem Auge nicht zu erkennen, sondern erst mit Fokus darauf ertastbar und fällt somit in keiner Form als Problem auf. Auch die bereits angesprochene Materialauswahl geht vollkommen in Ordnung, es kommt zu keinem Zeitpunkt das Gefühl auf, man hätte es mit einem billigen Produkt zu tun und angesichts des Preispunktes von 60,- Euro stellt uns das überaus zufrieden. Über die Formgebung und das damit verbundene Design lässt sich in puncto Geschmack wie immer streiten, in unseren Augen hat man es jedoch sinnvoll gewählt und ist dank der Farbgebung in blau-grau sowie schwarz Akzenten angenehm zurückhaltend. Man sollte zudem nicht vergessen, dass hier, im Gegensatz zu kabelgebundenen Kopfhörern, je Ohrteil noch ein Akku sowie ein Bluetooth-Chip verbaut sein muss, welche entsprechend ihren Platz beanspruchen.

Lade-Etui

Das zylindrische Lade-Etui besticht durch ein schlichtes Design in derselben Farbgebung, welche auch bereits die In-Ears aufweisen. Dank der abgerundeten Ecken und dem verwendeten Leichtmetall liegt es zudem sehr gut in der Hand. Auf einer der längsseitigen Flächen hat sich Creative mit seinem Logo verewigt, die gegenüberliegende Seite ist hingegen frei von Verzierungen. Einen weiteren Hinweis darauf, dass die Outlier Air v2 Super X-FI Ready sind, folgt auf einer der beiden, flachen Enden des Etuis.
Interessanter ist dafür andere Ende, wo neben einem USB-C Port zum Laden noch drei kleine LEDs samt genauso vieler Symbole platziert sind. Diese stehen für den Ladestand des linken und rechten Ohrhörers sowie des integrierten Akkus im Etui und folgen alle einem einheitlichen Farbschema. Wird eine der Batterien geladen, erscheint eine rote LED, solange der Ladevorgang andauert. Eine grün leuchtende LED signalisiert eine optimale Ladung (> 90%), eine Information über einen vollgeladenen Akku vermittelt Creative, indem die LED erlischt (also aus ist). Das ergibt für die Earbuds Sinn, da somit kein wertvoller Strom des Etuis dafür verwendet wird, um durchgehend eine volle Akkuladung anzuzeigen. Das Ladecase zeigt nach Öffnen und Schließen zusätzlich noch für ein bis zwei Minuten den aktuellen Akkustand mittels dreier Farben an. Grün lässt auf einen hohen Ladezustand schließen, Gelb für mittel und ein blinkendes, rotes Licht signalisiert einen fast leeren Akku.

Das Etui öffnet nur in eine Richtung, genau genommen dort, wo auch der Ladeanschluss sowie die LEDs verbaut sind. Am einfachsten gelingt dies, indem man mit einem Finger sanften Druck auf die gegenüberliegende Seite, also jene mit dem Super X-FI Schriftzug, ausübt, um die magnetische Verriegelung zu überwinden. Diese ist unserer Meinung nach gut ausbalanciert, so kommt es durch leichtes Schütteln oder ähnliche Krafteinwirkungen nicht zu einem versehentlichen Öffnen, der gezielte Druck mit einem Finger führt aber ohne großen Widerstand zum Ziel. Das Innere ist fast schon etwas unspektakulär, mit den beiden magnetischen Fassungen für die Ohrhörer hat es sich auch schon. Auch hier können wir dasselbe Lob aussprechen, die benötigte Kraft hält sich in Grenzen und versehentlich fliegt auch nichts heraus. Beim Material wird auf Kunststoff gesetzt, dieser wirkt erfreulicherweise nicht billig, vielmehr dem Preis mehr als angemessen.

Tragekomfort

Neben der Klangqualität, dazu mehr auf der nächsten Seite, ist der Tragekomfort ein wichtiges Kriterium beim Kauf von Kopfhörern und hier im Besonderen, schließlich sollen sie auch stabil sitzen, um nicht in einem ungünstigen Moment herauszufallen und trotzdem noch bequem sein. Wie bereits auf der vorherigen Seite erwähnt, fallen die Ohrstücke etwas größer aus, um den Akku sowie zusätzliche Elektronik zu beherbergen. Für Menschen mit besonders kleinen Ohren kann das insofern zum Problem werden, als dass die Ohrhörer weiter abstehen und nicht komfortabel ihren Platz in der Ohrmuschel finden – von der komischen Optik dann mal ganz zu schweigen. Ab Werk sind Tipps, also die Gummiaufsätze, mittlerer Größe vorinstalliert, insofern ist nach oben und unten noch Spielraum, falls die Standardauswahl nicht passt. Ist der richtige Aufsatz erst einmal gefunden, sitzt alles bequem, stabil und isoliert dazu ziemlich stark etwaige Geräusche von der Außenwelt.

Prinzipiell können die Hörer sowohl etwas tiefer in das Ohr gesteckt werden, wofür sich die kleineren Aufsätze gut eignen, als auch etwas herausstehend. Wie es komfortabler ist, kann man pauschal nicht beantworten, hier kommt es auf die eigene Präferenz an. Persönlich fand der testende Redakteur die letzte Variante angenehmer. Optisch sticht die blau-graue Farbgebung nicht übermäßig hervor, was wir als positiv werten, da die Bauform schließlich so gewählt wurde, um gut mit dem Ohr zu harmonieren.

Zusammenfassend sind wir mit dem Tragekomfort zufrieden. Dank einer guten Auswahl an Aufsätzen (Tipps) ist für so ziemlich jede Ohrform etwas dabei, die Ohrhörer sitzen damit auch gut, fallen nicht ungut im Erscheinungsbild des Gesichts auf und isolieren zudem auch noch von der Umgebung.

Bedienung

Im Gegensatz zu kabelgebundenen Kopfhörern, wo das Anstecken mittels Klinke alles ist, kommt es durch die Bluetooth-Verbindung zu etwas mehr Aufwand für die Verbindung. Zu Beginn soll man laut Schnellstartanleitung das Etui und damit verbunden auch die In-Ears aufladen. Das geht dank USB-Stecker natürlich entsprechend einfach und jedes normale Smartphone-Ladegerät ist dafür ausreichend. Bei einem leeren Akku benötigt der Vorgang für eine optimale Ladung (größer 90 Prozent) knapp unter einer Stunde, die letzten 10 Prozent legen dann nochmal 15 Minuten obendrauf.

Für das Pairing gilt es zuerst Bluetooth auf dem Mobiltelefon einzuschalten und die beiden Earbuds aus dem Lade-Etui zu entnehmen. Die Schnellstartanleitung auf der Innenseite der Verpackung schreibt, dass zuerst das linke und danach das rechte Ohrteil herausgenommen werden soll. Unserer Erfahrung nach ist die Reihenfolge nicht relevant, aber etwas praktisch. Jetzt heißt es, auf einem der beiden Ohrteile die Touchfläche für sechs Sekunden gedrückt zu halten. Danach blinkt der Earbud abwechselnd Rot und Blau und signalisiert damit, dass Pairing ab sofort möglich ist. Auf dem Smartphone kann in den Bluetooth-Einstellungen das entsprechende Gerät für die Kopplung ausgewählt werden, der andere InEar meldet sich zeitgleich automatisch mit an und der Vorgang ist damit abgeschlossen.

Auf unserem Mobiltelefon (Xiaomi Poco X3, ArrowOS 11 als Betriebssystem, basierend auf Android 11) erscheinen die beiden Kopfhörer nun in den Bluetooth-Einstellungen, im Schnelleinstellungsmenü und sogar in der Statusleiste mit einer kleinen Visualisierung des Akkustandes. Es ist ziemlich praktisch und komfortabel, dass diese Informationen an das Betriebssystem gesendet werden, vor allem, da sie auch einzeln je Earbud, abgesehen von der Statusleiste, verfügbar sind. Lediglich die Namensgebung ist unserer Meinung nach etwas verwirrend, da nach der völlig korrekt angezeigten Produktbezeichnung sowie L/R eine etwas wirre Zeichenkombinationen mit runden Klammern folgt, das hätte nicht sein müssen.

Die Kopfhörer werden aktiv und melden das per Audiofeedback mittels "Power On", sobald jene dem Etui entnommen werden und schalten die Verbindung auch wieder ab, wenn sie erneut geladen werden. Das heißt im Umkehrschluss jedoch auch, dass bei einem leeren Akku im Ladecase keine automatische Trennung erfolgt und die Earbuds weiterhin aktiv bleiben. In diesem Fall gilt es, die Verbindung am Smartphone selbst zu kappen. Ansonsten klappt diese Vorgehensweise jedoch sehr zuverlässig. Praktisch ist zudem, dass mit dem zuletzt aktiv genutzten Gerät automatisch eine Wiederverbindung probiert wird. Wechselt man nicht oft zwischen den Geräten, sondern nutzt die Outlier Air v2 beispielsweise viel mit dem Handy, geht das wie am Schnürchen und wird mit der Audioausgabe "Connected" auch bestätigt. Den Verbindungsverlust melden die Earbuds mit einem zweifachen Piepser.

Jeder Earbud besitzt eine Touchfläche, über welchen verschiedene Steuerungsoptionen verfügbar sind. Zur besseren Übersicht haben wir jene unterhalb in drei verschiedenen Kategorien aufgelistet, geordnet nach der jeweiligen Nutzung des verbundenen Geräts. Dabei fällt auch auf, dass es bei manchen möglichen Eingaben egal ist, ob man hierfür den linken oder den rechten Kopfhörer verwendet, anderswo dies jedoch sehr wichtig wird. So ist das Starten/Pausieren der Wiedergabe seitenunabhängig mit einem doppelten Druck möglich, lauter/leiser ist jedoch auf das linke respektive das rechte Ohrstück gekoppelt. Das ist auf den ersten Blick etwas verwirrend, aber im Kern sehr durchdacht und nach einer kurzen Eingewöhnungsphase gehen die Aktionen auch gut von der Hand, solange die Eingabe nicht zu schnell hintereinander erfolgt. Drei leichte Tipper auf die Touchfläche werden nämlich gerne mal als nur zwei interpretiert. Mit etwas mehr Zeit und leicht kräftigerem Druck klappt es hingegen sehr gut. Ideal ist diese Situation jedoch trotzdem nicht. Befehle werden mit einem Piepser aus dem jeweils angetippten Earbud quittiert.

Standardmodus
  • Links oder rechts zwei Mal tippen: Start der Wiedergabe
  • Links oder rechts drei Mal tippen: Start Google Assistant / Apple Siri
  • Links oder rechts 6 Sekunden gedrückt halten: Pairing-Modus wird aktiviert
  • Bei ausgeschaltetem Earbud: Ein Mal links oder rechts drücken zum Einschalten
Wiedergabemodus
  • Links oder rechts zwei Mal tippen: Start/Stop der Wiedergabe
  • Links drei Mal tippen: Vorheriger Titel
  • Rechts drei Mal tippen: Nächster Titel
  • Links gedrückt halten: Leiser
  • Rechts gedrückt halten: Lauter
Anrufe
  • Links oder rechts zwei Mal tippen: Annehmen / Auflegen
  • Links oder rechts drei Mal tippen: Anruf ablehnen
  • Links gedrückt halten: Leiser
  • Rechts gedrückt halten: Lauter

Super XF-I App

Eines der am meisten beworbenen Features der Outlier Air v2-Serie ist Super X-Fi Ready. Das steht nicht nur an mehreren Stellen auf der Verpackung, sondern auch am Lade-Etui und wird zudem in der Schnellstartanleitung explizit empfohlen. Dabei handelt es sich um die virtuelle Nachbildung eines Multilautsprecher-Systems auf Stereo-Geräten. Im Gegensatz zu vielen anderen Lösungen passt Creative die Klangeigenschaften noch an die physischen Eigenheiten des eigenen Gesichts mittels Kameraaufnahme der Front sowie den beiden Ohren an. Dafür benötigt man die in Englisch gehaltene Super X-Fi App aus dem Google Play Store respektive Apple App Store. Für die Nutzung ist jedoch erst einmal ein Konto zwingend erforderlich, an welches auch die erwähnten biometrischen Daten gekoppelt sind. Wir hätten, auch zwecks der Sicherheit, eine rein lokale Lösung mit optionaler Registrierung deutlich bevorzugt.

Ein zweiter und der wahrscheinlich viel größere Schnitzer, der fairerweise aber auch bereits auf der Verpackung erwähnt wird, ist die fehlende Unterstützung für Services wie Netflix, Spotify, YouTube etc. Es wird nur Musik unterstützt, welche lokal am Gerät selbst liegt. Für mobile Audioliebhaber sind qualitativ hochwertige FLAC-Dateien oder ähnliche Formate natürlich von Haus aus mit dabei, die breite Masse ist jedoch bereits bei den entsprechenden Streaming-Anbietern. Das trifft genauso auf den Redakteur zu, auch im persönlichen Umkreis setzt sich dieser Trend so fort.

Die App selbst ist dafür wieder sehr sinnvoll strukturiert, die verschiedenen Funktionen sind, zumindest in der Android-Version, in einem seitlichen Menü aufgelistet. Ganz oben steht der Musikbrowser, welcher die vorhandenen Titel nach Genre, Künstler, Alben und Lieder kategorisiert. Der zweite Punkt bezieht sich auf die bereits erwähnte Personalisierung, wo sowohl das linke und rechte Ohr als auch das Gesicht abfotografiert werden müssen. Das ist ohne eine(n) Helfer(in) jedoch sehr umständlich, da die Kamera sehr genau auf die Lauscher ausgerichtet werden muss.

Unter "Headphone Selection" steht eine Liste mit allen unterstützten Kopfhörern zur Verfügung, durchdacht erachten wir die Suchfunktion, um schneller an das Ziel zu kommen. Der Equalizer ist eine simpel gehaltene Funktion, bietet jedoch bereits einige vorgefertigte Profile, darunter für Film, klassische Musik und Spiele. Eigene Profile sind ebenso möglich, Dämpfung und Verstärkung der Frequenzanteile kann mittels einfachem Drag&Drop der dargestellten Linie durchgeführt werden. Weitere Einstellungen in der App betreffen die Verwaltung der verbundenen / eingerichteten Geräte sowie des eigenen Accounts. Zusätzlich verfügt die App noch über ein kurzes Tutorial.

Bei eingeschalteter Super X-Fi Funktionalität erscheint das Klangbild sofort räumlicher und die Instrumente wirken auch mehr rundherum verteilt, jedoch auch dumpfer und blechern. Wir halten es für eine Sache des persönlichen Geschmacks, wie sehr der praktische Equalizer und die Super X-Fi Funktionalität das eigene Hörerlebnis positiv beeinflussen. Unserer Meinung nach sind sie nette Features. Insgesamt halten wir die App jedoch im Alltag für wenig praktisch, da sie, wie bereits eingangs festgestellt, nicht mit Drittanbieter-Streamingdiensten funktioniert. Sauer stößt uns zudem der Accountzwang und die damit verknüpfte Speicherung von biometrischen Daten, Gesichtsform und Ohren, in der Cloud auf.

Hinweis vorweg: Bevor wir uns dem wohl wichtigsten Teil des Testberichtes widmen, möchten wir darauf hinweisen, dass die Beurteilungen bezüglich der wahrgenommenen Klangbilder subjektiv betrachtet werden sollte. Da jeder Mensch Klänge unterschiedlich angenehm - oder eben unangenehm wahrnimmt, müssen die wertenden Aussagen des Redakteurs als persönliche Ansicht angesehen werden. Zudem möchten wir anmerken, dass der Praxistest ohne entsprechend teurem Equipment durchgeführt wurde. Als Hauptquelle der Signale dient das private Smartphone des Redakteurs, ein Xiaomi Poco X3 mit ArrowOS 11, einer auf Android 11 basierenden Custom-ROM. Die Testumgebung entspricht der eines realen Einsatzumfeldes, daher für die Benützung im Alltag, beim Sport, etc. auch sehr gut geeignet.

Musik-Test

Unser Audiotest

Wir haben uns für eine aussagekräftige Beurteilung der Musikwiedergabe diverse Titel aus den verschiedenen Genres ausgesucht und wollen hierbei auf die Stärken und Schwächen der Creative Outlier Air v2 eingehen. Folgende Musiktitel haben wir uns beim Test angehört, um soundtechnisch ein breites Spektrum abdecken zu können:

  • Beethoven - 9. Sinfonie - Letzter Satz (Ode an die Freude, Europahymne)
  • Howard Shore - Concerning Hobbits (Lord of the Rings Soundtrack)
  • Hans Zimmer - Cornfield Chase (Interstellar Soundtrack)
  • Adele - Rolling in the Deep
  • Rise Against - Savior
  • Papa Roach - Last Resort
  • Green Day - Holiday / Boulervard of Broken Dreams
  • Hardwell - Spaceman
  • Dimitri Vegas & Like Mike - Mammoth
  • Bring Me The Horizon - Throne
  • Ozzy Osbourne - Crazy Train

Beurteilung

Ganz allgemein schaffen es die Outlier Air v2, eine gute Klangatmosphäre aufzubauen, solange es nicht um die Bassdarstellung geht. Eben dieser ist unterrepräsentiert und klingt dünn sowie blechern. Besonders steigt dies natürlich bei Musikstücken der Techno/EDM-Szene zu Tage, aber auch stellenweise in der Rockmusik und Konsorten, wenn die Bass Drum kräftig zum Einsatz kommt. Dafür wissen andere Tonlagen zu gefallen und sorgen für ein warmes, dynamisches Klangbild. Das zeigt sich in der Stimmwiedergabe am deutlichsten, die klar zutage treten. Diese Charakteristik gilt sowohl für Musikstücke, da es zu keiner Übertönung durch tiefere Frequenzen kommt, als auch für Podcasts und Webvideos. Ebenso Filme, vornehmlich per Stream über bekannte Anbieter, klingen gut, die Stärken bei Dialogen treten hier besonders positiv hervor.

Zusammengefasst könnte man also sagen, dass bei jenen Inhalten, die auf Stimmen und höhere Frequenzen Wert legen, die Creative Outlier Air v2 glänzen, in bassbetonten Genres aber Potenzial auf der Strecke lassen. So haben uns Beethovens Neunte und Adeles “Rolling in the Deep” sehr gut gefallen, auch die beiden Filmmusikstücke aus „Herr der Ringe“ und „Interstellar“ machen eine ausgezeichnete Figur. Die meisten Rockstücke verbreiten ebenfalls Laune, auch wenn hier und da, wie bereits erwähnt, der Bass mehr "reinhauen" müsste, als er es letztendlich tut. Soweit wir dies im Vergleich mit anderen Bluetooth-fähigen Geräten ermitteln konnten, liegt es nicht an der drahtlosen Schnittstelle, dafür sorgen die Audio-Kodexe aptX und Konsorten, sondern tatsächlich an den kleinen Treibern.

Ein schönes Feature ist die Integration eines Mikrofons in die Kopfhörer, womit Anrufe auch ohne heranziehen des Smartphones getätigt werden können. Die Klangqualität ist angemessen und für die Telefonie mehr als ausreichend, hier limitieren ohnehin starke Kompressionsalgorithmen zur Einsparung von Bandbreite die Klarheit der Stimme.

Katharina Sternbauer meint …

Katharina Sternbauer

Die Outlier Air v2 beweisen, dass Creative nicht ungerechtfertigt als Audiospezialist gilt, jedoch auch nur mit Wasser kochen kann. Insgesamt sind wir mit der Wiedergabequalität zufrieden, vor allem Stimme ist ausgezeichnet gelungen, dafür mangelt es beim Bass. Liebhaber der Techno/EDM-Szene oder von Schlagzeug-lastiger Musik bleiben hierbei leider etwas auf der Strecke.

Das Bedienkonzept überzeugt uns nach einer kurzen Eingewöhnungsphase. Die automatische Verbindung mit dem zuletzt genutzten Gerät ist sehr praktisch, Tippkommandos auf den Touchflächen, vor allem zum schnellen Starten/Pausieren der aktuellen Wiedergabe oder Lauter/Leiser schalten, helfen ebenso. Etwas schade jedoch, dass schnell hintereinander folgende Tipper nicht immer zuverlässig und damit gerne einmal nur zwei statt drei Berührungen erkannt werden.

Nicht wirklich überzeugt hat uns die Super-XFI App. Neben der umständlichen Einrichtung des Gesichtsprofiles, welche man am Besten mit einer zweiten Person erledigt, können nur lokal am Smartphone liegende Dateien darüber abgespielt werden. Die mittlerweile von der breiten Masse genutzten Streamingdienste werden leider nicht unterstützt, womit die Sinnhaftigkeit stark eingeschränkt ist. Hinzukommt der Accountzwang und die Speicherung der eingegebenen biometrischen Daten beim Anbieter. Unserer Meinung kommt die breite Masse aller potenziellen Interessierten gekonnt ohne die App aus.

Zusammengefasst stellen die Creative Outlier Air v2 ein faires Angebot für Bluetooth InEar-Kopfhörer dar. Der aktuelle Straßenpreis von 60 Euro, die UVP liegt bei 80 Euro, ist für die gebotene Audioqualität, bei Abstrichen in tieferen Tonlagen, fair. Auch über die Akkulaufzeit können wir uns nicht beschweren, denn bei moderater täglicher Nutzung einmal in der Woche für eine Stunde an die Steckdose ist mehr als akzeptabel. Lediglich die Super XFI-App dürfte für eine breite Kundenmasse eine überflüssige Anwendung sein, immerhin ist jene nicht zum Betrieb im Allgemeinen erforderlich.

  • Positiv
  • Gute und stabile Verarbeitung
  • Sauber Stimmwiedergabe
  • Komfortabler Sitz und vielseitige Ohrstücke
  • Passable Laufzeiten
  • Einfache Steuerung per Touchflächen
  • Neutral
  • Bluetooth-Name hat am Ende randomisierte Zeichen
  • Negativ
  • Schwächen in der Basswiedergabe
  • Versehentliche Eingaben mittels Touchflächen möglich
  • Super XFI mit Accountzwang und Speicherung biometrischer Daten
  • App funktioniert nur mit lokalen Dateien, keine Streamingdienste

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