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  • Samstag, 20. April 2024
Thermalright HR-02 Macho

Thermalright HR-02 Macho: Flachgelegt!

Einleitung

Der momentane Trend am Kühlermarkt ist eindeutig: Nachdem die maximale Leistung an der Grenze des physikalisch möglichen liegt, wird zunehmend auf leistungsfähige Produkte ohne Zierrat gesetzt. Damit wildern Exemplare im preislichen Midrange-Segment plötzlich bei den ganz Großen und Teuren - der Wolf im Schafspelz ist "in". Golf GTI, reloaded. Auch die Edelschmiede Thermalright mischt hier kräftig mit. Neben dem jüngst getesteten True Spirit erfährt nun auch der semipassiv-Klotz HR-02 eine Überarbeitung.

Das neue Image ist Männlichkeit - Vorhang auf für den HR-02 Macho. Kein Kühler für Pussys, denn eigentlich hat sich das Ursprungsprodukt nicht verändert: Der asymetrische, großklotzige Aufbau mit den sechs 6mm-Heatpipes samt 3mm großen Lamellenabständen wurde beibehalten. Neu sind neben dem nun beiliegenden Lüfter die Haare auf der Brust - auf eine Vernickelung oder gar Politur wurde komplett verzichtet, der Preis von 55 auf 35 Goldmünzen gedrückt. Roarr, Baby! Wir haben das Testosteron-Monster daher bei den Cojones gepackt und im Testlabor einmal genauer hingeschaut - ob der Günst(ig)ling in die Fußstapfen des Bruders treten kann, steht auf den nächsten Seiten. Ay, Caramba!

Technische Daten und Lieferumfang

Des mächt'gen Mannes Kleid ist neongrün - wen hätt's bei dem Namen noch gewundert? Auffällig kommt der Macho HR-02 allemal daher, ein offenbar normales Merkmal von Thermalrights Budgetlinie. Der dezente, graue Karton mit unauffälliger Produktbezeichnung, den Kenner, den Connaisseur, ansprach, scheint Vergangenheit: Auffallen für den Pöbel - sei es drum. Ohne das Pappgewand bleiben, leider immer noch in nicht wieder verschließbaren Tüten, neben dem Kühler samt vormontiertem Lüfter jede Menge Montagematerial in Form von Schrauben, Plastik-Unterlegscheiben für AMD- und Intel-Sockel, Chill-Factor III Wärmeleitpaste, Gummipads zur Lüfterentkopplung und ein winziger Schraubenschlüssel. Kleine Lunte? Die Überraschung kommt eben immer erst nach dem Auspacken.

Auch beim Kühler selbst läuft einiges schief - er ist asymmetrisch aufgebaut, d.h. die Lamellen sitzen nicht mittig über der CPU. Stattdessen wurde der "Kühlturm" in Richtung der Gehäuserückseite versetzt, was das vorhandene Platzangebot besser ausnutzt und freie Wahl beim Arbeitsspeicher und Heatspreadern lässt. Gleichzeitig wird der Gehäuselüfter im Heck durch den geringen Abstand zum Kühler als zweiter Lüfter missbraucht - der HR-02 operiert quasi werksseitig im Dual-Fan Betrieb. Der große Lamellenabstand von drei Millimetern zeigt die Optimierung auf geringe Drehzahlen. Trotz des deutlich gesunkenen Preises bleibt die Verarbeitung ordentlich. Kleinere Schönheitsfehler muss man dennoch in Kauf nehmen: Etwa waren bei unserem Testmuster nicht alle Lötreste komplett entfernt und die oberste Lamelleneinheit wies einen recht großen Kratzer - vermutlich beim Einbau der Lüfterklammern entstanden - auf. Die optisch schöne Vernickelung wurde jedoch eingespart, ebenso wie das Verlöten der einzelnen Lamellen mit den Heatpipes, was den Wärmeübergang verbessern soll.

Kein Wunder, dass der HR-02 Macho da traurig die Lamellen hängen lässt. Einfluss auf die Kühlleistung hat das zum Glück aber weniger, auch wenn sich dem ein oder anderen User die Haare sträuben mögen. Ein Problem, das der HR-02 ebenfalls hat: In jeder Lamellenreihe sind kleine Schlitz mit "Luftstopper" eingelassen. So soll das Kühlmittel bei sehr geringen Drehzahlen besser zwischen den Wärmeflächen zirkulieren können (Konvektionsprinzip). Das große Loch hingegen dient dem Einführen von dickem Rohr - es sitzt direkt über der Halterung, die man so mit einem Schraubendreher erreichen kann. Der User sollte allerdings eindeutig den längsten haben, denn normales Werkzeug ist einfach zu kurz: Der HR-02 möchte Tools mit langem Stiel. Ein solches lag dem ursprünglichen HR-02 praktischerweise gleich bei, fiel nun aber dem Roststift zum Opfer - der kleine Schraubenschlüssel stellt definitiv keinen adäquaten Ersatz dar.

Der bereits vormontierte Lüfter kommt natürlich von Thermalright und hört auf den poetischen Namen TY140. Trotz seines 140mm-Durchmessers beträgt sein Lochabstand nur 120mm. Dabei freut sich nicht nur der Macho über die neuen Lüfterklammern von Thermalright: Wie schon beim VGA-Kühler Shaman werden nun universelle Modelle für 140 und 120er Lochabstände mitgeliefert, die zudem etwas dicker ausgeführt und damit einfach zu handhaben sind. Farblich präsentiert sich das Fördergerät ungewöhnlich: Olivgrün und Grau erinnern etwas martialisch an militärischen Einsatz. Dank des 4-Pin PWM-Anschlusses gibt sich der Lüfter allerdings handzahm und vor allem regelbar. Mit einer Lüftersteuerung lassen sich zudem die angegebenen 900 U/Min als Minimaldrehzahl weit unterschreiten, was bei einem Semipassivkühler auch durchaus Sinn macht. Bei der maximal möglichen Geschwindigkeit hat Thermalright Maß gehalten: 1300 U/Min lassen nicht auf einen Schreihals schließen. Das 30cm lange Kabel sollte die meisten Einsatzgebiete abdecken, während der Sleeve von überraschend hoher Qualität ist. Zum einen erweist er sich als nahezu blickdicht und ist zum anderen ordentlich verarbeitet, d.h. gestreckt.

Technische Daten:

Modell Thermalright HR-02 Macho
Preis ~34 €
Besonderheiten Asymetrischer Aufbau
Gesamtmaße (B x H x T) 140 x 160 x 128,5 mm
Gewicht mit Lüfter 859 g
Verdeckte RAM-Slots 0
Lamellenabstand 3 mm
Heatpipes  6 - Ø 6 mm
Lüfter Thermalright TY140 (140 mm)
Anschluss 4-Pin
Geschwindigkeit 900 - 1300 U/Min
Förderleistung (Gesamt) 96 - 125 m³/h
dB [A] - Hersteller 19 - 21
Kompatibilität Stand (September 2020) LGA 775, 1150, 1151, 1155, 1156, 1200, 1366, 2011, 2011-3, 2066
AM2, AM3, AM3+, FM1, FM2, FM2+

Das Testsystem

Für unser Testsystem setzen wir auf ein Lian-Li PC60FN Gehäuse. Gegenüber einem offenen Testaufbau erhalten wir praxisnahe Ergebnisse, auch wenn durch die Vielfalt an Komponenten und Konfigurationen keine hundertprozentig übertragbaren Werte generiert werden können.

Das Testsystem mit dem montierten HR-02 Macho

Zur Geräuschreduktion haben wir sämtliche Gehäuselüfter ersetzt und an einer Scythe Kaze Master Lüftersteuerung angeschlossen. Im Heck schaufelt nun ein Noiseblocker Multiframe M12 S2 Luft (650 U/Min), ebenso wie auf dem CPU-Kühler, einem Thermalright HR-02. Dieser zeichnet sich für den Intel Core i7 920 im C0-Stepping zuständig - ein echter Hitzkopf mit 130 Watt TDP, der wie geschaffen für unseren Kühlertest ist. In die Front setzen wir einen Noctua NF-P14 FLX, der mit nur 450 U/Min rotiert. Da die meisten Nutzer Krach nicht mehr mit Leistung gleichsetzen, orientieren wir uns hier an den momentanen geräuschtechnischen Anforderungen. Die Festplatte hingegen muss sich in ein Scythe Quiet Drive zwängen und wird mittels eines einfachen Baumarktschwammes auf dem Gehäuseboden entkoppelt. Als Testkarte nutzen wir eine AMD HD3870 im Referenzdesign, die von einem Scythe Musashi gekühlt wird, dessen Lüfter während der Benchmarks auf 5V gedrosselt laufen.

Testsystem:

  • Intel Core i7 920 (3,4 GHz)
  • Asus P6TD Deluxe
  • 6 GB DDR3 1333
  • Western Digital Black 640 GB
  • Antec TruePower New 550 W
  • AMD HD3870 (Scythe Musashi)

Zur Leistungsmessung belassen wir den Rechner nach dem Einschalten zunächst 15 Minuten im Leerlauf. Anschließend belasten wir ihn eine weitere Viertelstunde mit Core2MaxPerf in der Version 1.7. Hierbei werden alle acht logischen Kerne der CPU belastet. Temperatur und Takt werden dabei mit RealTemp 3.60 beobachtet. Nach Ablauf der Zeit wird ein Mittelwert aus den Ergebnissen der einzelnen Kerne gebildet. Aufgrund der mit zunehmender Differenz zum Notabschaltpunkt ungenauer werdenden Temperatursensoren verzichten wir auf Messungen im Idle-Betrieb. Reicht der Kühler unter Last aus, tut er das ohne erst recht. Dank eines Raumthermometers können wir Delta-T- Werte [K] ermitteln. Um gleiche Voraussetzungen für alle Kühler zu schaffen, kommt für die Tests ausschließlich MX-2-Wärmeleitpaste von Arctic an CPU und Kühler. Sämtliche Runs werden zweimal ausgeführt: Sowohl mit dem Normaltakt des Prozessors (2,67 GHz) als auch in moderat übertaktetem Zustand (3,4 GHz ohne Spannungserhöhung). Die Geschwindigkeitsstufen mit 100, 75 und 50 Prozent der Maximaldrehzahl werden ebenso wie die Drehzahlmessungen zwischen 500 und 1200 U/Min mit der Scythe Kaze Master Lüftersteuerung eingestellt.

Die Lautstärkemessungen erfolgen mithilfe eines Voltcraft SL-100 Schallpegelmessgerätes. Dieses wird aus 15 Zentimetern Entfernung zum offenen Gehäuse auf Höhe des CPU-Kühlers mittels eines Statives fixiert. Abgelesen wurde zur Minimierung von Interferenzen aus einer Entfernung von einem guten Meter zum SL-100. Um Nebengeräusche zu verhindern, erfolgten die Messungen in einer ruhigen Wohnsiedlung („Dorf“) vormittags und in der Nacht. Zudem wurden die Lüfter im Testsystem deaktiviert, wodurch lediglich die Festplatte und das Netzteil für Nebengeräusche sorgten.

Für die neuen Testkriterien ziehen wir Durchschnittswerte aus den Messergebnissen heran. Die reine Leistung wird aus dem Mittelwert der Overclocking-Tests mit 100, 75 und 50% Drehzahl gebildet. Das gleiche Verfahren wird bezüglich der Lautstärke angewendet. Wir sind uns natürlich darüber im Klaren, dass diese Kriterien spezielle Einsatzszenarien wie den Ultra-Silent-Betrieb mit wenig oder gar keiner Drehzahl nicht abdecken. Für solche Anwendungsprofile empfiehlt sich ein Blick sowohl in die Charts mit festen Drehzahlen als auch den Passivtest, um selbst einen Favoriten zu wählen. Unsere Rangliste richtet sich dementsprechend an die große Mehrheit der "Standarduser". Für extreme Anwendungsgebiete haben wir unsere Benchmarks zudem um einen weiteren Bereich ergänzt: Mit 3,8 GHz bei 1,36 Volt Spannung zeigen wir Weber, wie ein Grill heizen muss. Hier können (und sollen) sich High-End Kühler profilieren, während gleichzeitig Übertakter, die die Spannung bis an das Herstellerlimit setzen, Anhaltspunkte für eine Kaufentscheidung finden.

Die Montage

Der Einbau gestaltet sich trotz dem Verzicht auf Thumbscrews - oder vielleicht gerade deswegen - zunächst erstaunlich schmerzfrei und vor allem durchdacht. Im Prinzip nutzt der HR-02 Macho dieselbe Halterung wie der etwas günstigere True Spirit. In die Backplate werden zunächst Schrauben gesteckt, die von den Unterleg- bzw. Distanzringen fixiert werden. Das versehentliche Herausrutschen wird so effektiv ausgeschlossen. Anschließend wird das Konstrukt per Rändelschrauben am Mainboard befestigt und die eigentliche Halterung angeschraubt. Im Gegensatz zum HR-02 kann der Kühler leider nicht mehr frei darauf ausgerichtet werden, d.h. die Montagerichtung der Halterung entscheidet über die des Kühlers. Bei Intel - AMD-User haben diese Freiheit leider nicht. Immerhin wird nicht Richtung Gehäusedeckel, sondern -rückwand geblasen, also die fast ausschließlich anzutreffende, ideale Variante.

Da die eigentlich vorgesehene Halterung mit Intel-Mainboards von Asus inkompatibel war bzw. ist, bietet Thermalright für 1,99€ plus Versand eine schmalere Version an. Diese soll ab Mitte September 2011 allen HR-02 Macho anstelle der ursprünglich vorgesehenen Ausführung beiliegen. Wer beim offiziellen Distributor PC-Cooling bestellt, erhält das Kit allerdings kostenfrei beigelegt. Vor dem Einsetzen bleibt nur noch das Aufkleben der Gummientkoppler. Die dreieckige Version hält dabei besser als die sonst genutzten Gummistreifen. Da sie außerdem nirgends mehr überstehen, sind sie auch optisch ein Gewinn. Gleiches gilt für die bereits vormontierten Lüfterklammern, die bereits vom Shaman GPU-Kühler bekannt sind - ihr Handling hat sich ebenso deutlich verbessert.

Nun kann der Kühler mit dem Mainboard verheiratet werden. Hier widersetzt sich der Mann im Kühler naturgemäß erheblich. Zunächst steht der HR-02 aufgrund des "schiefen" Aufbaus nicht von allein und kippt deshalb gerne von CPU-Sockel. Grundsätzlich sollte man den Haltebügel mit zunächst einer Schraube, der überbauten, bestücken und zusammen mit dem Kühler einsetzen. So wird das Kippmoment effektiv aufgehoben und die schwierigste Stelle, das Einsetzen des verdeckten Befestigungselementes, so weit wie möglich umschifft. Dabei erweist sich der beigelegte Schraubenschlüssel als überaus lästig. Er ist schlich zu kurz, um die Halterung bei der Montage des Kühlers im Gehäuse vernünftig erreichen zu können. Wer hingegen den HR-02 außerhalb montiert, kann das Mainboard nicht mehr an allen Punkten fixieren.

Abhilfe schafft ein Schraubendreher mit langem Stiel, den wir dringend empfehlen - mit derartigem Werkzeug wird die Montage zum Kinderspiel und ist in wenigen Minuten erledigt. Die zweite Schraube lässt sich hingegen auch mit dem beigelegten Werkzeug ohne Probleme erreichen - sie wird lediglich vom Lüfter "verdeckt". Beim Montageprozess fallen die fehlenden Haltenasen für die Kühlerhalterung durch die Glatte Rückseite des Sockelbodens nicht negativ ins Gewicht. Durchaus hilfreich wird die exzellente Anleitung, sowohl in Englisch als auch in fehlerfreiem Deutsch: Neben dem schematischen Aufbau des Kühlers samt Halterung zu Übersichtszwecken wird jeder einzelne Schritt bebildert dargestellt und ausführlich beschrieben, sodass auch Anfänger auf ihre Kosten kommen. Außerdem wurde jede einzelne Anleitung einsprachig gehalten, was die Übersicht ebenso wie das Aufsplitten in Versionen für AMD- und Intel-Plattformen massiv erhöht.

Eingebaut zeigt sich die enorme Weisheit des "schiefen" Aufbaus: Der Hecklüfter saugt quasi direkt am HR-02 und dient durch seinen im Vergleich zu herkömmlichen Towerkühlern geringeren Abstand zum Kühler als zusätzlicher Rotor. Dual Fan, werkseitig und kostenoptimiert. Außerdem werden keinerlei RAM-Bänke verdeckt, obwohl der Macho durchaus breite Schultern hat. Ein interessantes Konzept also, das leider ein Alleinstellungsmerkmal dieser Serie ist.

Temperaturen 1 - Standardtakt & Passiv

Bei 130 Watt TDP positioniert sich der Macho im vorderen Mittelfeld, gewinnt aber mit sinkenden Drehzahlen Positionen. Gerade bei vollem Rohr, also maximaler Drehzahl, ziehen allerdings viele, teils kleinere, dabei aber deutlich schneller drehende Konkurrenten knapp vorbei. Den HR-02 hat der Macho sicher im Griff, was allerdings an der dort verwendeten Konfiguration mit einem 120mm Lüfter liegt, der zudem mit 1200 U/Min noch etwas langsamer als der Macho mit einem 140mm Rotor und 1300 U/Min ist.

Zum besseren Vergleich der beiden HR-02-Exemplare haben wir beide noch einmal ohne Lüfter gegeneinander antreten lassen. Hier liegen beide Exemplare gleichauf - der geringe Temperaturunterschied liegt im Rahmen der Messungenauigkeit. Damit eignet sich auch der HR-02 Macho hervorragend für eine lüfterarme Konfiguration. Beide HR-02 profitieren wie der Prolimatech Genesis vom Hecklüfter des Testaufbaus.

Temperaturen 2 - Overclocking

Bei 3400 MHz schiebt sich der Macho etwas nach vorne, bleibt aber immer vor dem alten HR-02. Der größte Vorsprung tritt bei halbierter Drehzahl zu Tage: Wieder einmal machen sich die leicht höhere Drehzahl sowie der größere Durchmesser des TY140-Lüfters bemerkbar. Allerdings fällt die Leistung nun zwischen 75 und 50% der maximalen Umdrehungsgeschwindigkeit etwas ab. Den preislich ähnlich gelagerten Hyper 612S von Cooler Master hat der Macho dabei jederzeit fest im Griff.

Temperaturen 3 - Fixierte Drehzahlen

Unter annähernd gleichen Testbedingungen mit festgelegten Drehzahlen liegen beide HR-02 im Testfeld weit vorne. Dabei zeigt sich eindeutig, dass "nach oben hin" wenig Power ist: Der Macho profitiert kaum von einem höheren Luftdurchsatz, entsprechend liegt der HR-02 mit 120mm Lüfter oberhalb von 1000 U/Min weniger stark zurück. Dafür fällt der Leistungsverlust zwischen 800 und 500 Umdrehungen geringer aus. Kein Kunststück, denn der TY140-Fächler fördert hier nach wie vor mehr Luft, liegt also noch in einer anderen Durchsatzklasse. In diesem Bereich wird er sogar fast dem Prolimatech Genesis gefährlich.

Temperaturen 4 - Overclocking II

Wieder zeigt sich das bekannte Bild im internen Vergleich der HR-02-Serie: Bei voller Drehzahl liegt fast nichts zwischen 120 und 140mm-Lüfter, während sich nun bereits bei 25% niedrigerer Geschwindigkeit recht deutlich ein Abstand herausschält. Für noch weniger Drehzahl reicht die Leistung bei diesen Verbrauchswerten aber nicht aus.

Die Lautstärke

Lag der HR-02 Macho in der allgemeinen Leistungsbetrachtung eher im Mittelfeld, kann er bei der Lautstärke glänzen. Der beigelegte Lüfter erweist sich auch durch die gut funktionierende Entkopplung und die sinnvoll gewählte Maximaldrehzahl, als ordentlicher Vertreter seiner Zunft. Er agiert stets leise und wird ab halbierter Drehzahl aus dem geschlossenen Gehäuse heraus nicht mehr hörbar. Nicht mehr wahrzunehmen ist bei montiertem Seitenteil außerdem das leichte Klackern des Lüfterlagers. Selbiges verschwindet ebenso bei drehzahlreduziertem Betrieb unterhalb von etwa 1000 U/Min.

Unter ähnlichen Bedingungen zeigt sich das nicht ganz perfekte Lager des Thermalright-Lüfters ein wenig deutlicher. Für das mittelmäßige Ergebnis ist gegenüber dem mit 120mm Rotoren meist schwächer bestückten Testfeld der höhere Luftdurchsatz des Macho-Lüfters verantwortlich. Bewegte Luft macht schließlich (leider) Geräusche. Trotzdem reicht die Performance, um sowohl den Hyper 612S als auch Scythes Ninja 3 zu schlagen. Der Macho ist also nicht nur bezüglich seiner Leistung gegenüber diesen Produkten im Vorteil.

Max Doll meint …

Max Doll

Obwohl wir den HR-02 Macho in unserem Testlabor hart rangenommen haben, gibt sich der vergünstigte Edelkühler kaum eine Blöße, sondern stellt vielmehr eine gelungene Kombination von hoher Leistung bei geringer Lautstärke dar - und das zu einem niedrigen Preis. Die Hose kann er deshalb zu Recht offen tragen, denn ein derart rundes Komplettpaket für einem moderaten Obolus ist uns bislang selten untergekommen - anders gesagt: Man bekommt aus ihm ohne großen Aufwand viel heraus. Lediglich die Montage, identisch zu der des True Spirit aus gleichem Hause, lässt hier aufgrund der deutlich größeren Abmaße zu wünschen übrig. Der kleine Schraubenschlüssel, den Thermalright beilegt, ist für die Montage nicht geeignet, weshalb ein Schraubendreher mit langem Stiel zwingend vorhanden sein sollte. Dann allerdings erweist sich auch diese Version als erstaunlich komfortabel. Typisch Macho: Großes Gehabe, aber kleine Lunte!

AMD-User beklagen außerdem die fest vorgegebene Ausrichtung des Kühlers auf ihrer Plattform oder freuen sich über die Ausrichtung auf das Gehäuseheck, die ein separates "Bolt-Thru"-Kit überflüssig macht. Dafür gefällt die wirklich gute Montageanleitung, die auch für Anfänger ohne weitere Hilfe verständlich gehalten wurde. Ansonsten präsentiert sich der neue HR-02 erstaunlich kugelsicher. Selbst bei Maximaldrehzahl bleibt der Kühler jederzeit leise und wird unter 650 U/Min unhörbar. Seine Leistung ist insbesondere im Bereich unter 800 Umdrehungen sehr gut, womit sich der HR-02 Macho exzellent für den Silent-Betrieb eignet. Auch die saubere Verarbeitung geht in Ordnung, wenngleich ein hundert Prozent perfektes Finish in der Preisklasse nicht zu erwarten ist. Auf das optische Herausputzen wurde ohnehin verzichtet, weshalb sich der HR-02 für Showcases weniger eignet. Demzufolge greifen lediglich Freunde kompromissloser Leistung zu anderen Kühlern, alle anderen sind mit dem harten Kerl bestens bedient. Dafür bekommt der HR-02 Macho verdientermaßen unseren Quality-Check-Award.

  • Positiv
  • Gute Leistung in niedrigen Drehzahlbereichen
  • Leise ab 800 U/Min.
  • Bis 50% Drehzahl unhörbar
  • Lüfter entkoppelt und austauschbar
  • Gute Verarbeitung
  • Asymmetrischer Aufbau
  • Neutral
  • - / -
  • Negativ
  • Kaum Leistungsgewinn durch hohe Drehzahlen (ab 1000 U/Min.)
  • Lüfterlager klackert leicht
  • Beigelegter Schraubenschlüssel für Montage im Gehäuse nutzlos
  • Ausrichtung auf AMD-Mainboards

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