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  • Samstag, 20. April 2024
Prolimatech Super Mega

Prolimatech Super Mega: Richtig Retro!

Einleitung

Januar 2010: Prolimatech feiert mit dem Megahalems den Einstand im Kühlermarkt. Der große Name erwies sich damals als gerechtfertigt und gab der Konkurrenz einiges zu schlucken. Mehr als ein Jahr später wurde das Erfolgsprodukt neu aufgelegt, um sich erneut an die absolute Leistungsspitze setzen zu können. Dabei nutzt Prolimatech die altbewährten Zutaten: Sechs Heatpipes, die beiden charakteristischen, voneinander getrennte Lamellentürme samt feiner Verarbeitung.

Ein Retrokühler also, aber kein Klon, denn in Details wurde der Kühler mit exquisiten Zutaten verfeinert. So wurden die Unterstützung von 140mm-Lüftern sichergestellt und zudem ein Kupferanteil ins Spiel gebracht, um die Wärmeleitfähigkeit zu verbessern. Weil das eine Anpassung des Produktnamens erfordert, sich aber Superlative nicht steigern lassen, heißt der alte Neue nun Super Mega und unterstreicht so den Anspruch der Marke überdeutlich. Zusätzlich zum Kühler haben wir uns für die Belüftung zwei Prolimatech Red Vortex 14-Lüftern ins Haus geholt. Desweiteren wollten wir einmal genauer wissen, inwiefern das eigentlich für 120 Millimeter breite Rotoren gedachte Megahalems-Design auf die Aktualisierung durch die größeren Exemplare reagiert. Ob neben dem Retrokühler tatsächlich auch die Konkurrenz alt aussieht, haben wir im Testlabor beleuchtet.

Technische Daten und Lieferumfang

Modell Prolimatech Super Mega + Red Vortex 14
Preis ~56 € (Kühler),
~10 € (Lüfter)
Gesamtmaße (B x H x T)
130 x 158 x 74 mm (Kühler)
Besonderheiten Lamellen teils aus Kupfer
Gewicht mit Lüfter
1249 g
973 g (Kühler)
Verdeckte RAM-Slots
0
Lamellenabstand
2 mm
Heatpipes 6 - Ø 6 mm
Lüfter Prolimatech Red Vortex 14
Anschluss
3-Pin
Geschwindigkeit
1000 U/Min
Förderleistung (Herstellerangabe)
147.8 m³/h
dB [A] (Herstellerangabe) 18.1
Kompatibilität (Stand September 2020) LGA 775, 1150, 1151, 1155, 1156, 1200, 1366

Bereits die Verpackung des Super Mega macht Eindruck: Sie ist extrem kompakt und erinnert von ihrer Gestaltung etwas an Transformers. Negativ: Sie hat sich beim Öffnen nicht in einen schicken Sportwagen verwandelt. Trotzdem atmet bereits das Beiwerk Premium-Luft. Selbst die Pappschachtel mit dem Montagezubehör ist nicht einfach nur ein Karton, sondern firmiert als "Accessory Pack", natürlich im Herstellerdesign bedruckt. Beim Auspacken folgt die nächste Überraschung, denn Prolimatech verpackt jedes größere Einzelteil und jede Baugruppe separat in wiederverschließbaren Plastiktüten.

Neben dem fast werkzeuglosen Montagematerial und der Backplate enthalten diese auch zwei Satz Lüfterklammern, eine große Tube der guten PK-1 Wärmeleitpaste sowie zwei verschiedene Arten Federschrauben, die für unterschiedlichen Anpressdruck des Kühlers sorgen. Von den kleinen Dichtungsringen, die gerne einmal verloren gehen, ist ein Reserveexemplar beigelegt. Lüfter sucht man hingegen vergeblich, sie müssen separat erworben werden, was ebenso für eine AMD-Halterung - Kostenpunkt: 12 € - gilt. Immerhin ist dafür die Ausrichtung frei möglich. Gehört ersteres bei High-End Kühlern zum guten Ton - die werte Kundschaft hat so freie Wahl und muss nichts kaufen, was sie ohnehin nicht nutzt - muss letzteres gerade hinsichtlich des aufgerufenen Preises von satten 55 € allein für den Kühler als unzeitgemäß bezeichnet werden.

Markantes Merkmal des Meghalems waren die beiden voneinander getrennten Lamellentürme, die leicht trapezförmig auftreten. Da der Kühler somit zur Mitte hin dünner wird, liegen die Punkte mit größter Oberfläche optimal im erzeugten Luftstrom. Der Lamellenabstand von gut zwei Millimetern lässt hingegen auf Stärken im mittleren Drehzahlbereich schließen, wenn da nicht die farbigen Eyecatcher am sonst sauber-silbernen Tower wären: Teil des überarbeiteten Megahalems sind Lamellen aus Kupfer, welches Wärme schneller abführen kann. Aus Gewichts- und Kostengründen kommt der Werkstoff aber nur sparsam zum Einsatz. Deshalb liegt er optimal vor den Rotorblättern, d.h. dort, wo sich diese mit den Lamellen zu 100% überschneiden. Trotz des recht hohen Gewichtes von knapp einen Kilogramm ohne Lüfter bleibt der Super Mega daher erstaunlich kompakt, sowohl bezüglich der Breite als auch der Höhe.

Aufgrund der eher kompakten Abmaße reihen sich die vernickelten Heatpipes arttypisch dicht an dicht. Sechs Stück mit sechs Millimetern Durchmesser sind der breit eingefahrene Standard, was die Leistung grob festlegt - die spannende Frage bleibt also die nach der Leistungsfähigkeit des Kupferanteiles. Die Verarbeitung des Super Mega entspricht vollständig dem Premium-Anspruch: Neben der schicken, polierten Oberfläche mit dem "Transformer"-Logo gibt es auch sonst am Kühler nichts auszusetzen. Das gesamte Produkt wirkt unheimlich stabil und solide, wozu auch die gut stabilisierten Lamellen beitragen: Sie stützen sich nicht nur gegeneinander ab, sondern sind auch ineinander verhakt. So wirkt der Super Mega fast wie ein fester Block und bewegt sich kaum ein Stück. Dabei bleibt das Finish auch an normalerweise nicht sichtbaren Stellen fehlerfrei.

Bei den beiden in der getesteten Konfiguration verwendeten Lüftern handelt es sich um zwei Red Vortex-Modelle, ebenfalls von Prolimatech, mit 140 Millimetern Durchmesser und 1000 U/Min Maximaldrehzahl. Im Gegensatz zur Blue Vortex-Version verfügen diese Exemplare über rote LEDs. Außerdem ist der Rahmen nun leicht transparent. Beim Kabel bleibt hingegen alles beim Alten: 30 Zentimeter und gedrillt, nicht gesleeved. Das entspricht unter dem Strich der Preisklasse im gerade noch einstelligen Bereich unter 10€. Im Lieferumfang der Lüfter befindet sich ein 3-Pin auf Molex-Adapter sowie vier Schrauben für den Einbau, also nicht mehr als das Nötigste. Leider scheint diese Serie etwas stärker zu streuen, denn einer der beiden Lüfter klackerte leicht, während der Andere deutlich ruhiger blieb.

Der Lüfter mit Zubehör

Das Testsystem

Für unser Testsystem setzen wir auf ein Lian-Li PC60FN Gehäuse. Gegenüber einem offenen Testaufbau erhalten wir praxisnahe Ergebnisse, auch wenn durch die Vielfalt an Komponenten und Konfigurationen keine hundertprozentig übertragbaren Werte generiert werden können.

Der Testaufbau (hier mit montierten Thermalright HR-02 abgebildet)

Zur Geräuschreduktion haben wir sämtliche Gehäuselüfter durch besonders leise Varianten ersetzt und an einer Scythe Kaze Master Lüftersteuerung angeschlossen. Im Heck schaufelt nun ein Noiseblocker Multiframe M12 S2 Luft (650 U/min), ebenso wie auf dem CPU-Kühler, einem Thermalright HR-02. Dieser zeichnet sich für den Intel Core i7 920 im C0-Stepping zuständig - ein echter Hitzkopf mit 130 Watt TDP, der wie geschaffen für unseren Kühlertest ist. In die Front setzen wir einen Noctua NF-P14 FLX, der mit nur 450 U/min rotiert. Da die meisten Nutzer Krach nicht mehr mit Leistung gleichsetzen, orientieren wir uns hier an den momentanen geräuschtechnischen Anforderungen. Die Festplatte hingegen muss sich in ein Scythe Quiet Drive zwängen und wird mittels eines einfachen Baumarktschwammes auf dem Gehäuseboden entkoppelt. Als Testkarte nutzen wir eine AMD HD3870 im Referenzdesign, die von einem Scythe Musashi gekühlt wird, dessen Lüfter während der Benchmarks auf 5V gedrosselt laufen.

Testsystem:

  • Intel Core i7 920 (3,4 GHz)
  • Asus P6TD Deluxe
  • 6 GB DDR3 1333
  • Western Digital Black 640 GB
  • Antec TruePower New 550 W
  • AMD HD3870 (Scythe Musashi)

Zur Leistungsmessung belassen wir den Rechner nach dem Einschalten zunächst 15 Minuten im Leerlauf. Anschließend belasten wir ihn eine weitere Viertelstunde mit Core2MaxPerf in der Version 1.7. Hierbei werden alle acht logischen Kerne der CPU belastet. Temperatur und Takt werden dabei mit RealTemp 3.60 beobachtet. Nach Ablauf der Zeit wird ein Mittelwert aus den Ergebnissen der einzelnen Kerne gebildet. Aufgrund der mit zunehmender Differenz zum Notabschaltpunkt ungenauer werdenden Temperatursensoren verzichten wir auf Messungen im Idle-Betrieb. Reicht der Kühler unter Last aus, tut er das ohne erst recht. Dank eines Raumthermometers können wir Delta-T- Werte [K] ermitteln. Um gleiche Voraussetzungen für alle Kühler zu schaffen, kommt für die Tests ausschließlich MX-2-Wärmeleitpaste von Arctic an CPU und Kühler. Sämtliche Runs werden zweimal ausgeführt: Sowohl mit dem Normaltakt des Prozessors (2,67 GHz) als auch in moderat übertaktetem Zustand (3,4 GHz ohne Spannungserhöhung). Die Geschwindigkeitsstufen mit 100, 75 und 50 Prozent der Maximaldrehzahl werden ebenso wie die Drehzahlmessungen zwischen 500 und 1200 U/min mit der Scythe Kaze Master Lüftersteuerung eingestellt.

Die Lautstärkemessungen erfolgen mithilfe eines Voltcraft SL-100 Schallpegelmessgerätes. Dieses wird aus 15 Zentimetern Entfernung zum offenen Gehäuse auf Höhe des CPU-Kühlers mittels eines Statives fixiert. Abgelesen wurde zur Minimierung von Interferenzen aus einer Entfernung von einem guten Meter zum SL-100. Um Nebengeräusche zu verhindern, erfolgten die Messungen in einer ruhigen Wohnsiedlung („Dorf“) vormittags und in der Nacht. Zudem wurden die Lüfter im Testsystem deaktiviert, wodurch lediglich die Festplatte und das Netzteil für Nebengeräusche sorgten.

Für die neuen Testkriterien ziehen wir Durchschnittswerte aus den Messergebnissen heran. Die reine Leistung wird aus dem Mittelwert der Overclocking-Tests mit 100, 75 und 50% Drehzahl gebildet. Das gleiche Verfahren wird bezüglich der Lautstärke angewendet. Wir sind uns natürlich darüber im Klaren, dass diese Kriterien spezielle Einsatzszenarien wie den Ultra-Silent-Betrieb mit wenig oder gar keiner Drehzahl nicht abdecken. Für solche Anwendungsprofile empfiehlt sich ein Blick sowohl in die Charts mit festen Drehzahlen als auch den Passivtest, um selbst einen Favoriten zu wählen. Unsere Rangliste richtet sich dementsprechend an die große Mehrheit der "Standarduser". Für extreme Anwendungsgebiete haben wir unsere Benchmarks zudem um einen weiteren Bereich ergänzt: Mit 3,8 GHz bei 1,36 Volt Spannung zeigen wir Weber, wie ein Grill heizen muss. Hier können (und sollen) sich High-End Kühler profilieren, während gleichzeitig Übertakter, die die Spannung bis an das Herstellerlimit setzen, Anhaltspunkte für eine Kaufentscheidung finden.

Die Montage

Leichte Retuschen erfuhr beim Super Mega auch das zweistufige Montagesystem. Nun kommt eine Standard-Backplate mit variablen Gewinden in Form von Nietmuttern zum Einsatz, die mit Hilfe von Dichtungsringen bis zum Verschrauben in Position gehalten werden. Dabei bleibt die Montage bis zum Einsetzen des Kühlers komplett werkzeugfrei und damit komfortabel - das System an sich wird ebenfalls beim Genesis aus gleichem Hause genutzt. Für die Sicherung des Super Mega auf dem Mainboard sind zwei Federschrauben verantwortlich. Im Vergleich zum Vorgänger nun aber deutlich kürzere, die der Montage von 140mm-Lüftern nicht mehr im Wege stehen. Grundsätzlich lässt Prolimatech die Wahl zwischen zwei verschiedenen Sorten Schrauben: Normale silberne und hardcore-schwarze. Letztere sorgen für Anpressdruck oberhalb der Sockelspezifikation, was neben leicht bessere Temperaturen auch die Gefahr eines Hardwaredefektes mit sich bringt. Prolimatech rät eindeutig von einer längeren Nutzung ab, weshalb wir für unsere Benchmarks die normale Version verwenden. Löblich: Auf das Gefährdungspotential wird sowohl auf der OVP des Kühlers als auch der Verpackung der Federschrauben und noch einmal explizit im Handbuch hingewiesen.

Auch neue Lüfterklammern - ebenfalls beim Genesis zu finden - bekam der Super Mega spendiert. Sie greifen den Lüfter nun seitlich und eignen sich damit für 120 und 140mm-Lüfter. Ihre Handhabung ist denkbar einfach: Einhaken, Anklemmen. Bei den größeren 140er-Fächlern muss allerdings etwas mehr Kraft aufgewendet werden, was in der Lamellenform begründet liegt. Der Megahalems war ursprünglich nativ für 120er-Rotoren ausgelegt, weshalb die Aluminium-Leiter den Lüfter sanft "greifen" bzw. umfassen und mittig am Kühlkörper fixieren. Die breiteren, größeren Fächler liegen hingegen auf diesen Vorsprüngen auf, weshalb sie gute zwei bis drei Millimeter weiter vom Kühlkörper entfernt ruhen. Entsprechend müssen sich die Klammern weiter strecken, was mehr Druck und Kraftaufwand nötig macht.

Eine Entkopplung sucht man leider vergebens, was in dieser Preisklasse ärgerlich wird und mittlerweile auch für deutlich weniger Geld zum guten Ton gehört. Gemildert wird die Problematik zum Glück durch den hohen Anpressdruck der Halteklammern - bei 140er Lüftern. Die beiliegende, multilinguale Montageanleitung macht im Großen und Ganzen eine gute Figur. Neben den übersichtlich voneinander getrennten Sprachen wird jeder Arbeitsschritt auch in einer Zeichnung dokumentiert. Die deutsche Übersetzung leistet sich leider kleinere Ungenauigkeiten, bleibt aber grundsätzlich verständlich.

Im Gehäuse zeigt der Super Mega seine Super Mega-Schokoseite: Die kompakten Abmaße gefallen und dank der neuen Lüfterklammern wird nur noch bei extrem hohen Heatspreader ein DIMM-Slot unbrauchbar. Bei den von uns verwendeten Modulen, an sich schon ordentlich bestückt, blieb die Qual der Wahl. Der zweite Lüfter saß jedoch auf dem VRM-Kühler des Mainboards auf, was an der geringen Bauhöhe des Super Mega liegt. Auf die Leistung hat das aber keinen Einfluss, da beide Lüfter die Lamellenfläche zwar nicht in der Breite, aber in der Höhe überragen. Im Gegenzug wird eben so diesen VRM-Kühlern Frischluft zugeführt.

Temperaturen 1 - Standardtakt & Passiv

Im normalen Betriebsmodus platziert sich der Super Mega im Mittelfeld. Bei maximaler Drehzahl gelingt es ihm sogar sowohl mit einem Lüfter (SF, Single Fan) als auch mit zwei Lüftern (DF, Dual Fan) den Genesis aus gleichem Hause, ebenfalls mit zwei 140mm Vortex-Lüftern unterwegs, zu schlagen. Bei sinkender Drehzahl vertauschen sich die Positionen. Der zweite Lüfter bringt dem Super Mega in dieser Benchmarksequenz lediglich ein einzelnes Grad, wobei selbst die Skalierung zwischen 100 und 50% Drehzahl identisch ist - inklusive dem leichten Abfall zwischen 75 und 50% Umdrehungsgeschwindigkeit.

Obwohl der Super Mega mit geringer Drehzahl keine schlechte Figur macht, ist an einen rein passiven Betrieb nur mit Unterstützung der Gehäuselüfter nicht zu denken. Aufbau und Anwendungsbereich ergeben hier keine Einheit - für 130 Watt TDP muss der Kühler auf geringen Luftfluss ausgerichtet sein.

Temperaturen 2 - Overclocking

Bereits bei 3400 MHz Taktfrequenz bringt der zweite Lüfter bei reduzierten U/Min einen deutlichen Boost. Das reicht einerseits um dem ausladenden Genesis, aber auch um dem semipassiv-Klotz HR-02 Macho auf dem Fuße zu folgen. Mit nur einem Lüfter sackt der Super Mega weit ans untere Ende des Testfeldes, was einerseits am engen Lamellenabstand, andererseits aber auch an der eher geringen Maximaldrehzahl des verwendeten Lüfters liegt.

Temperaturen 3 - Fixierte Drehzahlen

Bei festen Drehzahlen setzt sich der Super Mega gerade mit zwei Lüftern in der Spitzengruppe des Testfeldes fest. Da die Red Vortex-Fans nur bis 1000 U/Min drehen, taucht der Kühler natürlich in der entsprechenden Tabelle nicht auf. Die erreichten Ergebnisse mit der Maximaldrehzahl würden aber auch hier für eine sehr gute Platzierung sorgen. Die Wirkung des zweiten Lüfters zeigt sich hier erst unter 800 Umdrehungen mit deutlichem Effekt. Das reicht sogar, um knapp den Genesis zu schlagen - der kann erst bei 500 Rotationen seine Spitzenposition wieder in Beschlag nehmen. Hier fällt der Super Mega wieder ab, kann aber trotzdem den HR-02 Macho schlagen. Auch im Single-Fan-Betrieb kann das Retroprodukt trotz des beachtlichen Leistungsabfalles zwischen 800 und 500 U/Min noch recht gut abschneiden. Ein beachtliches Ergebnis, insbesondere da der 140er Lüfter bei gleicher Drehzahl zwar mehr Luft als die kleineren 120er Geschwister umsetzt, aber auch die Lamellenfläche des Super Mega in der Höhe überragt: Ein guter Teil des höheren Durchsatzes geht sauber am Kühler vorbei.

Die Temperaturen 4 - Overclocking Zusatzmessungen

Im Extremszenario macht sich der zweite Lüfter vom Start weg bemerkbar und hält den Super Mega denkbar knapp hinter dem großen Genesis. Bei reduzierter Drehzahl schiebt sich noch der HR-02 Macho zwischen das Prolimatech-Duo. Mit nur einem Lüfter fällt die Leistung hingegen bei 75% Drehzahl insbesondere im Verhältnis zu Konkurrenzkühlern recht deutlich ab. Ursache dürfte wieder die geringe Drehzahl des Red Vortex-Lüfters sein - ein Exemplar mit höherem statischen Druck oder höherer Drehzahl schafft Abhilfe.

Auswirkung der Lüfterbreite

Da der Super Mega im Prinzip immer noch das Design des Megahalems nutzt und damit eigentlich für 120 Millimeter breite Lüfter konzipiert wurde, haben wir einen weiteren Testdurchlauf mit einen ebensolchen Modell gestartet und bei 3400 MHz Taktfrequenz mit dem Red Vortex der eigentlichen Konfiguration verglichen. Der normalerweise für solche Zwecke bereitstehende Noiseblocker M12 S2 ließ sich allerdings mit den neuen Lüfterklammern nicht montieren. Problem hierbei war der Rahmen, genauer dessen Entkopplung, die durch den Anpressdruck der Prolimatech-Halterung in eingebautem Zustand die Rahmenbreite reduzierte. Die Folge: An den Klammern schleifende Lüfterblätter. Das selbe Schicksal war einem be quiet! Silent Wings USC beschieden, weshalb ein alter, längst vergessener Silent-Geheimtipp aus dem Lager geholt wurde: Ein Yate Loon DS12L mit 1350 U/Min Maximaldrehzahl, welcher sich gegen einen einzelnen Red Vortex von Prolimatech beweisen muss.

Die Ergebnisse sind ziemlich eindeutig: Der Leistungsgewinn durch einen 140mm-Lüfter ist enorm. Um in ähnliche Leistungsregionen vorzustoßen, benötigt unser Vergleichslüfter satte 400 U/Min mehr als der Red Vortex. Designbedingt bleibt der Super Mega also absolut drehzahl- bzw. vielmehr durchsatzgeil, weshalb eine Bestückung mit einem zweiten Lüfter insbesondere bei wenig Drehzahl Sinn macht. Grundsätzlich sollte man allerdings die größtmöglichen Lüfter, also die 140er, verwenden. Auf den Photos sieht man sehr schön, wie trotz der Übergröße im Gegensatz zum 120er Lüfter die gesamte Lamellenfläche abgedeckt werden kann.

Die Lautstärke

Dank der eher gemächlichen Maximaldrehzahl kann sich der Super Mega mit den Red Vortex-Lüftern in prozentualer Gliederung gut in Szene setzen. Mit nur einem Rotor und maximalen Umdrehungen vermag er sogar, einen neuen Bestwert zu markieren. Mit zweitem Lüfter wird das Paket naturgemäß etwas lauter, bleibt aber stets leise. Spätestens mit 500 U/Min, also halbierter Drehzahl, lässt sich der Super Mega aus dem geschlossenen Gehäuse nicht mehr wahrnehmen. Negativ fällt bei einem der beiden Lüfter das schon angesprochene Klackern sowie bei 100% Drehzahl eine etwas brummige Laufcharakteristik auf. Zum Glück ist beides nur unter voller Fahrt leicht zu hören und verschwindet bei leichter Geschwindigkeitsreduzierung aus dem akustischen Blickfeld - sofern man das Ohr nicht direkt an das Gehäuse hält. Das andere Exemplar arbeitet hingegen ruhiger und damit angenehmer.

Bei fixen Drehzahlen betrachtet wird der Super Mega ans Ende des Testfeldes verbannt. Dazu trägt sowohl das nicht perfekte Lager der Vortex-Lüfter als auch deren recht hoher Durchmesser bei. Denn der verhilft gegenüber 120er-Varianten zu einem Leistungsplus, gleichzeitig aber auch zu einem Lautstärkenachteil. Bewegte Luft macht eben auch Lärm - schrabbt man auf der Autobahn mit dem eigenen PKW an der Leitplanke entlang, so richtet sich der entstehende Lärm immer nach der Geschwindigkeit des bewegten Körpers (d.h. Fahrzeugs). Und die Luft wird von Frauen gefahren. Was hingegen ein etwas besseres Lager sowie die beim Super Mega leider fehlende Entkopplung der Fächler ausmachen kann, zeigt der Vergleich zum HR-02 Macho. Subjektiv bleibt der Red Vortex 14 aber jederzeit leise und wird spätestens bei 500 U/Min auch im Dual Fan-Betrieb unhörbar.

Max Doll meint …

Max Doll

Super Mega - der Name ist und bleibt großkotzig. Dennoch kann der überarbeitete Megahalems überzeugen: Die Leistung liegt mit zwei Lüftern knapp unterhalb der des großen Genesis, d.h. im Testfeld weit vorne - und das bei ziemlich kompakten Abmaßen. Ein RAM-Slot geht nur bei sehr hohen Heatspreadern mit Extremmaßen verloren. Dabei zeigt der Super Mega, dass auch ein altes Design mit kleinen Retuschen auch heute sehr konkurrenzfähig sein kann, denn die 140 mm Lüfter leisten unzweifelhaft einen großen Beitrag zum Abschneiden des Kühlers. Wenig überraschend, schließlich sind Luftkühler schon länger am Limit des physikalisch in vernünftigen Grenzen realisierbaren. Insbesondere mit zwei Lüftern offenbart der Super Mega außerdem kaum eklatante Schwächen in einem spezifischen Drehzahlbereich, wenngleich 800 U/Min eindeutig der "Sweet Spot" sind. Die überarbeitete Montage gehört dabei insgesamt mit zu den besten und komfortabelsten am Markt verfügbaren und hat mit dem in Vollbestückung hohen Gewicht von über 1,2 Kg keine Probleme. Auch an der Verarbeitung hat sich nichts geändert. Und das ist gut so! Neben dem edlen Finish mit den ultra-stabilen Lamellen gibt der Kühler ein fehlerfreies Bild ab, wozu auch die reichhaltige Ausstattung samt hochwertiger Wärmeleitpaste beiträgt.

Leistung, Abmaße und Verarbeitung schießen den Super Mega auf die Sonnenseite des Kühlerwesens. Bei aller Gigantomanie fällt aber nicht nur auf die Konkurrenz, sondern auch auf den reaktivierten Rentner Schatten. Schatten in Form der Halterung: Eine solche für AMD-Plattformen sollte für 55 Münzen schon mit im Paket liegen und nicht zum satten Preis separat erworben werden müssen. Gleiches gilt für eine Lüfterentkopplung, die sich mittlerweile nicht ohne Grund am Markt etabliert hat. So kann der Super Mega zwar insgesamt bei der Lautstärke sehr gut abschneiden, könnte aber gerade in der Einzelbetrachtung bei fixen Drehzahlen noch zulegen. Das liegt allerdings zum Teil auch an den verwendeten Lüftern - hier ist allerdings jeder selbst Herr des Lärmpotentials. Die zugrunde gelegte Maximaldrehzahl hingegen war zumindest für den Betrieb mit zwei Rotoren sinnvoll gewählt. Mit nur einem Lüfter sinkt die Leistung erst bei reduzierter Drehzahl deutlich - auch der Super Mega braucht super Durchsatz, d.h. eher mittlere Drehzahlen mit einem Fan.

Die Red Vortex 14 Lüfter sorgen für ein relativ leises Betriebsgeräusch des Kühlers. Der Lieferumfang fällt zwar eher spartanisch aus, orientiert sich aber im Preissegment um 10 € am Üblichen. Ärgerlicher ist die Serienstreuung, die sich in Form von einem leicht klackernden Lüfter niederschlug. Abgesehen davon präsentieren sich die Lüfter ordentlich, wenngleich nicht ganz auf einem Level mit dem Kühler und sorgen bei geschlossenem Gehäuse für ein stets angenehm leises, um 500 U/Min dann unhörbares Betriebsgeräusch.

Der Super Mega ist also Premium von A bis Z - was ihn momentan tatsächlich Retro erscheinen lässt. Denn der Trend geht zu Kühlern, bei denen das "Drumherum" wie Verpackung und Verarbeitung zurückgestellt wird. Effizienz statt Dekadenz. Das gräbt den Luxus-Sauriern das Wasser ab: Rumms, hier kommt der Meteorit. Willkommen, Eiszeit. Prolimatech muss sich im direkten Vergleich jedenfalls warm anziehen. Der Thermalright HR-02 Macho liefert für 20 € weniger bereits einen Lüfter sowie eine AMD Halterung - wenngleich ohne freie Ausrichtung, außerdem ähnliche Leistung- und Lautstärkelevel. Ob der Preis von 55 Silberlingen plus Kosten für Lüfter gerechtfertigt ist, hängt von den persönlichen Präferenzen ab. Luxus- und Optikfreunde freuen sich Super Mega, alle anderen sollten sich vor dem Kauf einmal den Macho genauer anschauen.

  • Positiv
  • Gute Leistung über die gesamte Drehzahlbreite, insbesondere mit zwei Lüftern
  • Leise zwischen 500 und 1000 U/Min.
  • Optik
  • Zwei Paar Lüfterklemmen
  • Neutral
  • Nicht für AMD-Sockel
  • Negativ
  • Lüfterlager etwas rau und klackernd
  • Qualitätsschwankungen der Lüfter
  • Lüfter nicht entkoppelt

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