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  • Freitag, 29. März 2024
Corsair Graphite Series 600T

Corsair Graphite Series 600T: Im Test

Einleitung

Corsair - wie die Piraten ist der Hersteller nur auf Geld aus. Günstige Produkte kommen im Sortiment der Edelfirma nicht vor. Um nach den Luxus-Gehäusen 700D und 800D in den Midrange-Bereich vorzustoßen, wird die Reihe nun ergänzt. Midrange, bezahlbar, das heißt für Corsair natürlich immer noch 135€.

Im Gegensatz zu echten Piraten bekommt man natürlich auch einen ordentlichen Gegenwert für den Verlust von viel Geld. Hier soll dieser in jeder Menge Case bestehen. Hochwertige Verarbeitung, 200mm-Lüfter, Schnellverschlüsse satt und eine integrierte Lüftersteuerung sorgen für den Bilanzausgleich. Durchdesigned, durchgestylt, durchdacht. Moment: Designercase und praktisch außerdem? Das verspricht der Hersteller. Mehr noch: Einen Midi-Tower, der Features eines „Big“ mitbringt. Die Quadratur des Kreises und dennoch eine runde Sache?

Der Lieferumfang

Das 600T erreichte uns in der braun-schwarzen OVP. Wie bei Gehäusen üblich ist das gute Stück mittels Styropor fixiert und geschützt. Zusätzlich packt Corsair den Inhalt noch in ein Plastiktuch - Achtung, elektrisch geladen. Front und Standfüße sind zudem noch mit separaten Schutzfolien versehen. Neben dem Trumm finden sich in einer Tüte sicher im Inneren befestigt ein Schema mit Erläuterungen, quasi eine Kurzanleitung, ein wunderbar roter Zettel, der für RMAs auf den Corsair-Kundenservice verweist, eine kleine Broschüre mit Werbung sowie Schrauben. 24 mit Feingewinde, 20 mit Grobgewinde, vier für die Montage von Lüftern sowie 8 Kabelbinder und die Schlüssel kommen hier zum Vorschein. Alles und ausnahmslos in schwarz wie das 600T selbst. Außerdem darf man sich noch über ein Tütchen mit acht schwarzen Gummientkopplern für die HDD- oder Lüftermontage freuen.

Technische Daten

  • Maße:
    507mm x 592mm x 265mm (H x L x B)
  • Einbauschächte:
    5 ¼" (x4, intern/extern)
    3,5" & 2,5" (x6, intern)
    Slotblenden(8x)
  • Lüfter:
    1x 120mm Heck
    1x 200mm Deckel (weiße LED’s) (alternativ 2x120mm oder 1x140mm)
    1x 200mm Front (weiße LED’s)
  • Front I/O:
    USB 2.0 (x4)
    USB 3.0 (x1)
    IEEE1394 (x1)
    Kopfhörer (x1)
    Mikrofon (x1)
  • Gewicht:
    (ohne Netzteil) ~ 11KG
  • Material:
    Stahl und ADS-Plastik

Plastik? Genau, denn diese runden Formen sind mit Stahl nur teuer zu realisieren. Keine Sorge, der Rahmen, der harte Kern ist aus solidem Stahl. Dieses Ding hier kommt aus Dresden. Ob das Billig-Material zur Teuer-Preisklasse passt? Auf zum Außencheck!

Der Außencheck

Auf den ersten Blick wirkt das Corsair, als hätte jemand ein normales ATX-Gehäuse in einen weiteren Kasten geschoben und danach die Ecken gerundet. Zumindest größtenteils bleiben so harte Kanten aus. Die Farbgebung ist weniger auffällig: „Graphite grey“ und Schwarz wechseln sich ab. Die Front ist in Mesh-Optik gehalten, ebenso die Oberseite des Gehäuses. Der Rest ist solide, undurchlässig. Wahrer Luxus ist schlicht. Bereits hier lässt sich rein optisch die enorme Breite des 600T erahnen. Ein wenig Abwechslung bringen glänzende Partien in die Optik, die von Werk aus mit Plastikfolien vor Kratzern geschützt werden.

Keine große Sache, denn ob glänzend oder matt: Schwarz bleibt schwarz. Die Größe hingegen fällt aus dem Rahmen. Breiter, höher, länger als ein normaler Midi-Tower. Platz in jeder Richtung, dennoch problemlos unter dem Schreibtisch zu platzieren. Gut. Durch die Höhe ist außerdem das I/O Panel besser zu erreichen. Zum besseren Vergleich der Größe haben wir für das Photo-Shooting ein leeres Lian Li PC60FN im kompakten Midi-Format auf das 600T gestellt.

Das Segment vor dem Frontlüfter sowie das komplette Deckelteil können schraubenlos demontiert werden. Reinigen wird hier definitiv leicht gemacht. Das gilt auch für die stählernen Seitenteile. Hier fällt die leichte Ausbuchtung ins Auge: Besonders auf der Rückseite wird so Platz für noch mehr Kabel geschaffen. Das ist insofern von Bedeutung, als das bei den meisten Cases, bei denen man die Stränge des Netzteiles unsichtbar verlegen möchte, die rückwärtige Wand nur mit leichten Verformungen schließen lässt. Zu begeistern wissen auf jeden Fall die Schnellverschlüsse. Normalerweise eine wackelige Sache, hier wunderbar, quasi soft-close und -open. Das spart vor allem Bastlern Zeit und Mühe, denn selbst mit Thumbscrews dauert das Öffnen des Seitenteils ein Weilchen. Die Passform ist dabei gut - ebenso die Spaltmasse. Auch beim Einbau besteht kein Bedarf an Fummeleien - das Seitenteil wird unten an drei Haltenasen eingehängt und dann einfach geschlossen. So einfach darf das sein.

Auch die Rückseite ist in schlichtem Schwarz gehalten. Hier fällt auf, dass die Netzteilposition, wie momentan üblich, unten ist. Außerdem kann man acht Slotblenden zählen, eine mehr als für ein full-size ATX-Mainboard benötigt werden. Somit kann man eine Dual-Slot Grafikkarte auch im untersten Slot einbauen. Nutzer von Triple oder gar QuadSLI bzw. CrossFireX freut’s. Besitzer von feuchten Kühlungen freuen sich über die beiden Schlauchdurchführungen. Unterhalb des Netzteils lässt sich mittels eines einfachen Handgriffes der dort sitzende Staubfilter entfernen.

Back on the Top: Nach dem Entfernen des Meshgitters sieht man den 200mm-Lüfter, mit vier Schrauben samt Gummientkopplern an einem tiefer befindlichen Lüftergitter befestigt. Dieses ist etwas größer als für den Fächler benötigt. Corsair bietet hiermit die Möglichkeit, einen 240er Radiator intern zu montieren, Bohrungen für die Montage sind vorhanden. Hierbei werden die Lüfter dann zwischen Mesh und dem zweiten Lüftergitter angebracht. Aber auch ohne im Besitz einer Wasserkühlung zu sein kann man so den 200er Ventilator - von einem Lüfter mag man angesichts der schieren Größe kaum noch sprechen - durch ein gängigeres Modell ersetzen.

Dabei kann man entweder zwei 120er nutzen, wie von Corsair vorgesehen, oder aber einen Lüfter einer beliebigen Zwischengröße. Denn das Gewinde der Schrauben passt überall durch die Maschen des Gitters. Somit hat man im Bedarfsdall die Qual der Wahl - Lüfter und seine Position lassen sich dem eigenen Bedarf anpassen. Das gleiche gilt übrigens für die Front, wobei an dieser Stelle 200mm den maximalen Durchmesser der Quirle darstellen. Damit lässt sich nur ein einzelner Alternativlüfter einbauen.

Das I/O Panel auf der Oberseite ist reichhaltig bestückt. Vier USB 2.0 und ein USB 3.0 Port harren samt einem Anschluss für FireWire und zwei 3,5mm Klinkenbuchsen für Mikrofon und Kopfhörer Endgeräten. Leider kuscheln sich die älteren USB-Ports wohl aus Angst vor dem schnelleren Nachfolger sehr dicht aneinander. Für Kabel kein Problem, dickere USB Sticks blockieren aber unter Umständen zwischen zwei und ganzen drei Steckplätzen. Ein wenig mehr Abstand hätte die Vollbestückung definitiv erleichtert - schade.

Auch der modernere 3.0 Port ist nicht ohne Fehl und Tadel. Er wird nicht intern am Mainboard angeschlossen, sondern auf der Rückseite des Gehäuses angeschlossen. Vorausgesetzt, die verbaute Haupt- oder Erweiterungsplatine verfügt bereits über den modernen Standard. Eine entsprechende Erweiterungsblende zwecks Kabeldurchführung ist bereits verbaut. Diese Unannehmlichkeit lässt sich aber kaum vermeiden. Viele Mutterbretter verfügen maximal über externe USB 3.0 Ports, interne sind zumindest momentan ein seltener Anblick. Insofern hat man nur die Wahl zwischen Pest, Cholera und Herpes (o.Ä.). Kein USB 3.0 an der Front ist kaum noch zeitgemäß, ein interner Anschluss ließe sich kaum nutzen und die verwendete in-externe Lösung erweckt zwar auf den ersten Blick einen halbgaren Eindruck, ist aber definitiv die momentan praktikabelste Variante. Zwischen all den Buchsen trohnt mittig noch der große Drehregler: Die Lüftersteuerung. Stufenlos wählbarer Fanspeed zwischen 10 und 12V, intern per 4-Pin Molex mit Saft versorgt.

Maximal vier Kanäle lassen sich so steuern, jeder mit einer Leistungsaufnahme von höchstens 20Watt, wobei insgesamt ebenfalls 20 Watt angeschlossen weder dürfen. An der Verarbeitung des Drehreglers gibt es nichts auszusetzten. Wackelt nicht, kein Spiel, reibungsloses Drehungen. Aber: 10-12V - da muss man eigentlich nix regeln, schon gar nicht stufenlos. Laut bleibt dann laut. Der Lautstärke bzw. Leistungsgewinn oder -verlust ist bei diesem Spektrum marginal. Warum man nicht einmal bis 7V herab darf? Gamer stehen auf „coole“ Gehäuse im Wortsinn, und da hat das 600T ein wenig zu kämpfen. Mehr dazu bei den Temperaturen. Laut Corsair ist allerdings für diesen Punkt eine neue Revision geplant. Wie, wann und in welcher Form ist aber noch unbekannt. Von einer zeitnahen Änderung ist nicht auszugehen. Künftige Neuerscheinungen sollen dann 7-12V wählen lassen.

Hinter den I/O Elementen sitzen Power- und Resetbutton, im Betrieb weiß beleuchtet. Beide fügen sich gut in das Design des 600T, sind aber leider nur aus Plastik. Ein Fakt, der beim Betätigen leider ins Gewicht fällt - ganz so hochwertig klingen die Taster leider nicht. Die ausgefallene Form verhindert auch das Ersetzen durch einen Vandalismustaster, bei Moddern ein beliebtes Tool zum Veredeln.

Da Corsair Plastikelemente nur zu Designzwecken verwendet, ist das Ergebnis äußerst verwindungssteif. Trotzdem, Plastik in einer Preisklasse, die schon edle Vollaluminiumgehäuse bietet? Natürlich ruft das Bedenken hervor. In diesem Fall allerdings unangebracht. Denn hier sticht sicher kein Schiff aus billigem und dünnem Rauplastik in See. Auch akustisch gibt es kaum etwas zu bemäkeln. Das 600T gibt sich weder klapprig noch knarzt es. Erst beim Anfassen macht sich naturgemäß das Kunstmaterial bemerkbar - es gibt doch anderes haptisches Feedback.

Der Innencheck

So schwarz das Gehäuse außen ist, so schwarz ist es innen. Von den Gummis an den Kabeldurchführungen, den HDD-Käfigen, Slotblenden: Nichts entkam dem Pinsel. Lediglich die Entkoppler der HDDs sind weiß, wenn auch nicht sichtbar angebracht. Selbst die Kabel im Gehäuse und der Lüfter sind entweder schwarz ummantelt oder haben schwarze Adern. Diese konsequente Umsetzung bis hin zu den Schrauben birgt einige Vorteile. So kann der User die farblichen Akzente in seinem Gehäuse selbst setzen und muss nichts selbst lackieren oder gar pulvern lassen. Schwarz ist in der Modding-Szene im Prinzip „der“ Grundton, der dann mit Farbtupfern veredelt wird. Vom lässigen Understatement-Look mal abgesehen. Käufer eines Corsair-Netzteils stellen fest, dass sogar die Adern dieses Gerätes schwarz sind und somit perfekt in den Look des 600T passen. Corporate Identity, so macht sie Spaß.

Vom Innenaufbau und der Anordnung der Komponenten gibt sich das Case zunächst zeitgemäß und unspektakulär. Netzteil unten, HDDs vorne, darüber die 5,25“ Laufwerke. Der Zauber steckt hier im Detail. Quasi jeder Aspekt darf das Prädikat „durchdacht“ für sich in Anspruch nehmen. Rund um das Netzteil und Mainboard sind wahre Haufen von Kabeldurchführungen, die auch für das dickste Netzteil genug Raum lassen. Auf dem Mainboardtray sind bereits die Abstandshalter eingesetzt. Achtung: Der mittige ist nicht defekt, er hat tatsächlich kein Gewinde, sondern einen „Positionsgnubbel“. Das hilft beim Einbau enorm, denn so bleibt das Mainboard beim Festschrauben einfacher in Position und lässt sich perfekt ausrichten, ohne die Platine mit einer Hand mühsam in Position zu drücken.

Ein Mainboard-Abstandshalter hat ein Positionsgnubbel

Im vorderen Bereich findet man für die 5,25“ Schächte ein simples Arretierungssystem. Laufwerk in den gewünschten Schacht schieben und fertig. Wer mag, kann auf der Rückseite noch eine Schraube sicherheitshalber eindrehen. Nötig ist das nicht. Zum Ausbau braucht lediglich an der Stelle „Push“ gedrückt zu werden. Einen Adapter für 3,25“ Elemente wie z.B. einen CardReader sucht man aber vergeblich. Die kleinen Geräte lassen sich nicht von außen zugänglich montieren.

Eine ebenso simple Lösung hat sich Corsair für die HDD-Schächte einfallen lassen. Prinzipiell stehen zwei Käfige mit je drei 3,5“ Schubladen zum Einbau bereit. Sollten über-extralange Grafikkarten ins Spiel kommen, braucht lediglich der obere Käfig durch das Lösen einer „Daumenschraube“ demontiert werden. Besteht trotzdem Bedarf an seiner Kapazität, lässt es sich am Gehäuseboden erneut arretieren. Den unteren Käfig kann man über zwei Thumbscrews und zwei normale Schrauben lösen. Der Einbau von HDDs gerät denkbar einfach.

Die aus der Obsidian-Serie übernommenen Plastikschubladen wirken zwar nicht unbedingt solide, erlauben aber das einfache Einklipsen der Platte. Nur wer eine SSD verbauen möchte, muss Werkzeug zur Hand nehmen. Ein Adapter ist aber nicht erforderlich, denn entsprechende Bohrungen für 2,5“ Laufwerke sind bereits vorhanden. Die Entkopplung funktionierte zumindest in Verbindung mit einer Western Digital Wd20EARS gut. Bis hierher eine runde Sache, das 600T.

Warum sitzt eigentlich der 200mm-Lüfter mittig im Deckel, warum nicht direkt über der CPU und dessen Kühler? Corsair selbst bietet auch Flüssigkeitskühlungen an, quasi Single-Radiatoren für die Montage anstelle eines 120mm-Lüfters mit kleiner Pumpeneinheit (H50 und H70). Diese profitieren unheimlich von frischer, kalter Außenluft - sie saugen, anstelle wie herkömmliche Kühlkörper die warme Innenluft herumzublasen. So bleibt aber bei anderen Gehäusen noch mehr warme Luft im Gehäuse, denn die Abwärme der CPU wird erst einmal nicht nach draußen befördert. Im 600T beginnt der Deckenfächler gerade dort, wo eine H70 bei Heckmontage mit zwei Lüftern (Push-Pull) aufhört.

Ein Blick hinter das Mainboardtray

Die Rückseite. Auch ohne Hardware hausen hier viele Kabel. Einmal muss das dick ausgestattete I/O Panel bedient werden, zum anderen gibt es ja die Lüftersteuerung, die für das zweite Kabelbündel verantwortlich ist. Die Stränge der Lüfter sind übrigens schon alle auf der Rückseite zu finden, wenngleich nicht mit der Steuerung verbunden. Manuelles Verlegen kann man sich also sparen. Komfortabel! Die Anschlüsse der Steuerung sind übrigens mit „Leersteckern“ belegt, natürlich wie die der Lüfter in schwarz.

Die Stränge der Lüfterkabel

Der Mainboard-Tray bietet außerdem einen extra-großen Ausschnitt für die Backplate-Montage. Damit dürfte es keine Rolle spielen, welches Mainboard zum Einsatz kommt, ein Ausbau ist nicht mehr notwendig. Außerdem finden sich jede Menge Haltenasen, die mit Hilfe der beigelegten Kabelbinder das Verlegen der selben enorm erleichtern.

Hinter dem Mainboardtray ist genug Platz für Kabelverlegung

Das Belüftungskonzept soll laut dem Hersteller „advanced cooling“ und somit einen intelligenten Ansatz der Kühlung repräsentieren. Einmal verzichtet man deshalb auf eine Überzahl an Lüftern, zum anderen haben Kabel durch das einfach mögliche gute Kabelmanagement den Luftstrom nicht weiter zu behindern. Natürlich sollen auch Enthusiasten mit zwei und mehr Grafikkarten nicht über hohe Temperaturen klagen. Das klingt schön, zu schön.

Lautstärke und Temperaturen

Ein Dreimaster braucht eine steife Brise und genau die liefert das 600T. Eine steife Briese bewegt aber auch jede Menge Luft, und das ist immer laut. Die 200er Lüfter beeindrucken durch unglaublichen Durchsatz, sind dann aber naturgemäß nicht leise. Obwohl das Lager keinen Grund zum Klagen gibt, wird kaum jemand seinen Rechner so betreiben wollen. Da hilft es wenig, dass eine Lüftersteuerung bereits integriert ist, denn ob 10 oder 12V macht einfach kaum einen Unterschied aus. Erst ab 7V kann man mit dem Geräuschpegel gut leben, ab 5V bzw. 7V (der 120er) sind die Lüfter leise. Grundsätzlich gibt die Qualität keinen Grund zur Beanstandung. Empfindliche Naturen verringern die Spannung und ersetzten den etwas schleifenden 120mm-Fächler. Echte Gamer dürften sich kaum daran stören.

Das Testystem:

  • Intel Core i7 920@3,42GHz, Thermalright HR-02
  • Asus P6TD Deluxe
  • 6 GB DDR3 1333
  • ATI HD5850 @Arctic Cooling S1 (775/1125 MHz)
  • OCZ Vertex2 & Seagate Barracuda LP5900.11 1TB
  • Antec TruePowerNew 550W

Auf der CPU sorgt ein BeQuiet SilentWings USC mit 140mm Durchmesser für Frischluft, die Grafikkarte versorgt ein Noiseblocker Multiframe MF12-S2. Um die Ergebnisse des Piratengehäuses besser einordnen zu können, stellen wir das Gehäuse unseres Testrechners als Vergleich bereit. Hierbei handelt es sich um ein LianLi PC60FN, dessen Hecklüfter einem Multiframe MF12-S2 weichen musste. Der Ventilator in der Front hingegen wurde durch einen Noctua NF-P14 FLX ersetzt.

Für die Messungen laufen alle Lüfter der Gehäuse an einer T-Balancer BigNG Lüftersteuerung. Um für ein angenehm-warmes Arbeitsklima zu sorgen, starten wir Prime und Furmark im Xtreme Burning Mode (1680x1050p, 4xMSAA) gleichzeitig und warten eine Viertelstunde. Die Werte im Idle sind ebenfalls nach fünfzehn Minuten Aufwärmphase gemessen worden.

Obwohl man eigentlich meinen müsste, dass es dank der starken Winde auch ebenso stark vorangeht, kann das 600T auf 7V zunächst im Idle nicht mit den allerbesten Temperaturwerten glänzen. Allerdings bleibt der Unterschied von zwei Grad nachgerade marginal, denn die abzuführende Wärme ist gering.

Unter Last besteht kein Unterschied zwischen beiden Varianten, lediglich die CPU verliert im 600T etwas. Hier dürfte der starke 200mm-Ventilator im Deckel verantwortlich sein, der dem eher durchzugsschwachen SilentWings das Wasser abgräbt. Die Grafikkarte wird mit beiden Lösungen gleich gut versorgt. Mit einer H50 oder H70-Kühlung dürfte das 600T wiederum deutlich besser dastehen. Festzuhalten bleibt allerdings auch, dass die Ergebnisse nur sehr bedingt vergleichbar sind.

Andere Lüfter, andere Kühlkörper und das Blatt kann sehr unterschiedlich aussehen. Außerdem haben wir das PC60FN nicht in der Werkskonfiguration betrieben, sondern hochwertige Lüfter verbaut. Dies sorgt wiederum für ein leicht anderes Ergebnis, egalisiert aber die Preisklasse.

Der Silent-Check

Corsair weist seine neueste Kreation als ideal geeignet für Gamer und Enthusiasten aus. Die Kühlleistung ist demnach auch auf dem Niveau der Konkurrenz, mindestens. Aber taugt das Gehäuse auch für Silent-Freaks? Wir geben einen kurzen Überblick.

Die Lüfter, insbesondere die 200mm-Versionen (0,4A Leistungsaufnahme), zeichnen sich durch ihre hochwertige Ausführung aus. Und das ist auch gut so! Denn diese Rahmenbreite gibt es nicht als hochwertige Meterware. CoolerMaster, Antec und Xigmatek bieten dieses Format zwar an, sind aber nicht gerade für High-Quality bekannt. Zwar ähnelt der Corsair-Lüfter optisch wie von der Drehzahl den Xigmatek XF 200mm. Das muss aber nicht unbedingt auf eine Lizenzfertigung oder 1:1-Kopie hindeuten, schließlich bestimmt der Kunde z.B. die Ausführung des Lagers. Möglich wäre ebenso, dass Xigmatek und Corsair beim selben Hersteller fertigen lassen.

Der 120mm Umwälzer überrascht ebenfalls. Minimales schleifen, sonst nebengeräuschfrei und auch hier ein großes Regelspektrum! Obwohl die Optik nach 08/15 Rumpelgerät aussieht, kann auch dieses Modell gerne im Gehäuse verbleiben. Entkoppelt sind leider nur zwei der drei Lüfter. Derjenige in der Front muss leider mit einem Plastikrahmen vorlieb nehmen. Wer dennoch die Lüfter tauschen möchte, kann das ohne weitere Probleme tun und ein Modell beliebiger Größe verbauen. Die Lüftergitter lassen sich ohne Werkzeug leider nicht entfernen, ein kleiner Wehrmutstropfen für den Silent-Fan.

Silent-Fetischisten freuen sich über die Möglichkeit, ein Scythe Quiet Drive oder eine ähnliche Dämmbox zu verbauen. Idealerweise sucht man dazu ein Plätzchen am Gehäuseboden, denn dort lässt sich die Box einfach entkoppeln. Dazu wird eigentlich der HDD-Käfig entfernt, um ausreichend Platz zu schaffen. Nicht so im 600T. Denn unter den Festplatten-Haltern sitzt noch ein schwarzer Kasten, der zusätzlichen Platz für Kabel bietet. Dessen Demontage ist trotz Verschraubung aufwendig, denn zwei Befestigungen sitzen unter einer der Plastikverkleidungen. Zum Glück bleibt zwischen Netzteil und dem Kasten noch Raum. Passt, wackelt und hat keine Luft mehr, aber gehen tut es. Vorausgesetzt, die PSU hat keine Überlänge. Nutzer von Dämmboxen geraten aber schwer in die Verlegenheit, 800 Watt oder mehr zu benötigen, insofern kein Beinbruch.

Die Lüftersteuerung schließlich verkraftet maximal 20Watt. Dabei spielt es keine Rolle, ob diese an einen der vier Kanäle oder verteilt angeschlossen werden. Da einzelne Kanäle nicht separat zu regeln sind, handelt es sich ohnehin nur um eine montagefreundliche, weil adaptersparende Aufteilung. Der Regelbereich hingegen ist, wie schon erwähnt, belanglos. Corsair ist die Problematik bekannt, in künftigen Produkten sowie einem Update des 600T, das zeitlich allerdings nicht fixiert wird, darf der Käufer dann zwischen 7 und 12V regeln.

Einbau und Impressionen

Der Einbau unserer Komponenten ging problem- und schmerzfrei von statten. Dank der vielen Kabeldurchführungen machen auch Netzteile ohne überlange Stränge keine Schwierigkeiten beim Management. Auch für andere Stromträger ist gerade auf der Rückseite (schluckt einfach alles) jede Menge Platz. Platz hat ebenso das Netzteil bzw. der CPU-Kühler. Obwohl wir mit dem Thermalright HR-02 einen wahren Kühlturm verbauen, ist bis zur Seitenwand noch jede Menge Raum. Bei unserem Vergleichsgehäuse war dies nicht mehr der Fall. Auch oberhalb des Mainboards bietet das Corsair jede Menge Luft, sodass man den CPU-Kühler getrost außerhalb des 600T montieren kann. Die Kabel der Lüfter oder des ATX 8-Pin Steckers sind durchaus auch nachträglich noch zu verbinden.

Spaß gemacht hat die HDD-Montage. Kasten raus, HDD rein und zurück das Ganze. Einzig die Tatsache, dass man die Festplatten nur mit den Anschlüssen zur Rückwand verbauen kann, wurmt etwas. Einerseits wird man so zum Kabelmanagement gezwungen, zum Anderen ist die Demontage beider Seitenteile kein Aufwand, weil ja geniale Schnellverschlüsse an die Hand gegeben sind. Ebenso simpel war der Einbau eines DVD-Brenners. Hereinschieben, fertig. Nur zum Ausbau wäre ein Handgriff nötig. Unschön ist allerdings, dass das dicke Kabelbündel des I/O-Panels die Montage im obersten 5,25" Schacht etwas erschwert. Der Strang ragt etwas zu weit nach unten und erfordert daher ein wenig Kraft beim Einschieben des Mediums.

Wie genau unser Testsystem im 600T aussieht, zeigen wir anhand der folgenden Bilder. So wird auch ein guter Eindruck von den luxuriösen Platzverhältnissen sowie der dezenten Beleuchtung vermittelt. Wer jetzt auf einen Weihnachtsbaum spekuliert, handelt sich eine Enttäuschung ein. Die Beleuchtung ist wirklich dezent, selbst mit 12V Geschwindigkeit reicht kein gigantischer Lichtkegel aus dem Gehäuse. Lediglich die Mesh-Front wirkt, wie eine angeleuchtete Platte.

Max Doll meint …

Max Doll

Darf's ein bisschen mehr sein? Das gibt's rundum bei unserem Probanden. Tiefer, breiter - nur schneller ist es nicht, dafür länger als andere Gehäuse. Corsair präsentiert mit dem 600T ein rundum bis ins Detail durchdachtes und optimiertes Gehäuses, dessen Vielzahl kleiner Annehmlichkeiten man im Bastleralltag nicht mehr missen will. Auch die Größe erweist sich dabei als praktikabel. Mehr Platz als im Midi, einfacher unterzubringen als ein Big-Tower. Ein "Maxi-Gehäuse" also, maximal praktisch. Die Temperaturen liegen einen Hauch hinter unserem, dem Vergleichscase, dafür hat man hier mehr Platz. Wobei sich natürlich das Blatt mit andern Kühlkörpern und Lüftern, damit anderem Luftstrom wieder wenden kann.

Nett ist auch die Optimierung für Corsairs eigene Flüssigkeitskühlung H70, die sich so ohne groß zu basteln im optimalen Arbeitsbereich verwenden lässt. Die Plastikapplikationen geben sich erstaunlich hochwertig, der Stabilität sind sie ohnehin nicht abträglich, weil nur auf einen Stahlrahmen aufgesetzt. Was wie ein Gehäuse im Gehäuse aussieht, ist tatsächlich eines, ein Wolf im Schafspelz. Die dadurch möglichen runden Formen gefallen und heben sich wohltuend vom kantigen Einerlei ab. Nicht futuristisch, nicht spacig, rund und schlicht.

Auch die mitgelieferten Lüfter können überzeugen. Einzig das 120mm-Exemplar fällt durch ein minimales Schleifgeräusch auf, zumindest bei der direkten "Ohrkontrolle". Die großen Brüder sind hingegen fein. Auch das Drehzahlspektrum ist extraordinär. Damit wird definitiv jeder Geschmack bedient. Auf Wunsch ist ebenso ein kühles oder alternativ lüfterseitig unhörbares System möglich. Neben dem Case muss der Kunde damit nicht wie eigentlich sonst üblich weitere, weil hochwertigere Lüfter in den Warenkorb schaufeln. Als einziger Wehrmutstropfen stellt sich die simple Lüftersteuerung heraus. Wer diesen geringen Regelbereich durch die Qualitätssicherung gelassen hat, er gehört gesteinigt. Praktisch stellt sich der Nutzen als gering heraus. Damit braucht man zwar keine Lüfter in den Warenkorb zu legen, Spannungsadapter auf 7 bzw. 5V oder eine richtige Lüftersteuerung empfehlen sich aber.

Insgesamt überwiegen definitiv die positiven Aspekte. Corsair hat mit dem 600T ein wunderbar schrauberfreundliches Komplettpaket geschaffen, das seinen relativ hohen Preis mühelos rechtfertigen kann. In diesem Sinne gilt: Ho ho ho und 'ne Buddel mit Rum! - wir kommen gerne als Corsair an Bord.

  • Positiv
  • Verarbeitung
  • (durchdachtes) Design
  • Ergonomie
  • Hochwertige Lüfter
  • Einheitlicher Look auch in Details
  • USB 3.0
  • Flexibilität
  • Neutral
  • - / -
  • Negativ
  • Lüftersteuerung von geringem Nutzen
  • Keine Laufwerksblende verfügbar

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