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Tech-Review.de

  • Montag, 02. Dezember 2024
be quiet! Pure Base 600

be quiet! Pure Base 600: Funktionales Premiumgehäuse zum kleinen Preis?

Nachdem be quiet! mit den beiden Modellen Silent Base 800 sowie 600 den Einstieg in den hart umkämpften Midrange-Sektor vollzog und dabei sehr gutes Feedback der Kunden erhielt, ist seitdem nur unwesentlich mehr Zeit ins Land gegangen bis dieser mit seiner Dark Base 900 (Pro) Serie nachzog, dem aktuellen Flaggschiff des Herstellers. Dieses mehrfach ausgezeichnete und ebenfalls auch von uns bereits getestete Premiumgehäuse spricht als Zielgruppe eine solvente Käuferschaft an, welche besonders großen Wert auf eine umfangreiche und gehobene Ausstattung, extravagante Konfigurationsmöglichkeiten und eine perfekte Verarbeitung legt - gepaart mit hochwertigen Materialien und optischer Eleganz. So etwas hat natürlich seinen Preis und ist mit stolzen 200,- Euro für das Modell samt umfangreicher Dämm-Elemente sowie dem Echtglasfenster sicherlich nicht für jeden Nutzer erschwinglich. Damit jedoch die gesamte Käuferschaft mit entsprechenden Gehäusevarianten bedient werden kann, folgt nun mit der Pure-Base-Serie eine Modellreihe für die Einsteigerklasse - ohne dabei jedoch auf ein modulares und gedämmtes Gehäuse verzichten zu müssen.

Das für rund 70,- Euro bei diversen Händlern erwerbbare Pure Base 600 übernimmt dabei viele Ausstattungs-Elemente der teureren Dark Base-Reihe, musste für den großen Preisunterschied aber natürlich an diversen Stellen auch seine Federn lassen - anders wäre der Kaufpreis einfach nicht zu realisieren gewesen. Dennoch ist die Anzahl der integrierten Features beachtlich: ein mit 51 Liter Volumen großzügig gestalteter Innenraum, frei positionierbare und zugleich auch komplett demontierbare 3,5-/2,5-Zoll-Kombi-Laufwerkshalterungen. Darüber hinaus zwei zusätzliche Montageplätze hinter dem Tray für SSDs, ebenfalls zwei ab Werk verbaute und zugleich herstellereigene Lüfter des Typs "Pure Wings 2" sowie eine stylisch wirklich ansprechende Front in Aluminium-Optik. Komplettiert wird das mit clever konzipierter Lufteinlässe zur Geräuschreduzierung. Des Weiteren bekommt der Anwender ein Gehäuse für einen möglichst geräuscharmen Betrieb. Ermöglichen sollen dies die zahlreichen Dämmmatten mit denen das Case von Innen ausgekleidet wurde. Darüber hinaus verfügt es über eine integrierte Lüftersteuerung sowie gleich zwei USB 3.0-Ports und auch an die wichtigen Staubfilter hat der Hersteller gedacht.

Be quiet! platziert mit dem Pure Base 600 nicht nur ein Gehäuse entsprechend seiner Zielgruppe und Preisklasse, sondern versucht durch die Einhaltung eigens geschaffener Qualitätsstandards jene Ansprüche natürlich soweit wie nur möglich auch in dieser günstigen Serie beizubehalten. Das Case soll preislich attraktiv sein, aber dennoch mit gehobener Feature-Liste viele Käuferschichten ansprechen. Ob das Konzept des Herstellers an dieser Stelle nun aufgeht, wo der Rotstift im Detail angesetzt werden musste und welche Einschränkungen die Einsparung eventuell zu bedeuten hat, klären wir für Euch auf den nächsten Seiten.

Viel Spaß dabei, Euer Team TRV!

Verpackung/Lieferumfang

Das Gehäuse kommt in einem schlichten braunen Karton mit diversen Aufdrucken. Darunter ist auf der Vorderseite unter anderem eine schematische Abbildung des Gehäuses zu finden sowie der Leitspruch "Exceptionally Silent and Functional", was zu Deutsch in etwa "Außergewöhnlich leise und funktionell" bedeutet. Rückseitig sind weitere Informationen abgedruckt, darunter eine kurze Vorstellung des Herstellers und weiterhin in insgesamt fünf Sprachen eine Beschreibung der Vorteile des Pure Base 600, gepaart mit einer Explosionszeichnung samt dazugehöriger Beschreibung der einzelnen Baugruppen. Ist die Verpackung erst einmal geöffnet, begegnet einem das in zwei Styroporschalen fixierte und mit einer Staubschutzfolie umhüllte Gehäuse.

Verstaut in einem kleinen Karton innerhalb des Gehäuses umfasst der Lieferumfang beispielsweise ein sehr gut beschriebenes, mehrsprachiges Montage-Manual, dazu vier separat verpackte Tüten mit den unterschiedlichen Montageschrauben und zum Schluss noch vier wirklich praktische Kabelbinder in einer Klettausführung. Damit lassen sich einerseits die Leitungen beschädigungsfrei im Gehäuse verstauen und zudem können sie jederzeit wiederverwendet werden - sehr gut! Im Gegensatz zum Dark Base ist der Lieferumfang aber deutlich geschrumpft, da es bei der Pro-Version noch zusätzlich ein LCS-Bracket für die Montage von Wasserpumpen sowie zwei stylische RGB-LED-Lichtleisten dazu gab. Trotz dieser Einsparung ist alles Notwendige mit an Bord, um die eigene Hardware gemäß dem Handbuch verbauen zu können.

Der Lieferumfang nochmal im Detail:

  • Pure Base 600 Gehäuse
  • Montage-/Schrauben-Set
  • Mehrsprachiges, bebildertes Handbuch
  • Vier Klett-Kabelbinder
Der Lieferumfang
Technische Daten in der Übersicht
Modellname Silent Base 600
Gehäusetyp Midi-Tower
Maße (LxBxH) 492 x 220 x 470 mm
Material bis 0,8 mm SECC Stahl, ABS Kunststoff
Verfügbare Farben Schwarz, Silber
Seitenteil-Fenster -/-
Laufwerke 5,25" ext. 2 x 5,25 Zoll
2,5" ext. -/-
3,5" int. 3 x 3,5/2,5 Zoll,
2,5" int. 8 x 2,5 Zoll
Erweiterungs-Slots 7
M/B ATX, M-ATX, Mini-ITX
I/O 2x USB 3.0, HD-Audio, Schieberegler der Lüftersteuerung
Lüfter Front Installiert:
1x Pure Wings 2, 140 mm, 900 U/Min

Optional:
2x 140 mm
3x 120 mm (verzicht auf einen 5,25"-Schacht)
Oben Optional:
2x 140 mm
3x 120 mm (ohne 5,25"-Käfig)
Hinten Installiert:
1x Pure Wings 2, 120 mm, 1200 U/Min
Seite -/-
Boden -/-
Lüftersteuerung 3x 3-Pin; Steuerung 3-Stufig 5V, 9V, 12V
Staubfilter 1x Front, 1x Boden
Entkopplungsfeatures Deckel-Isolierungsmatten
Frontpanel-Isolierungsmatten
Seitenpanel-Isolierungsmatten
Entkoppelte HDD-Käfige
Entkoppeltes Netzteil
Wasser-
kühlungs-
Kompatibilität
Front 120 mm, 140 mm, 240 mm,
280 mm (verzicht auf einen 5,25"-Schacht),
360 mm (ohne 5,25"-Käfig)
Deckel 120 mm, 240 mm
360 mm (verzicht auf einen 5,25"-Schacht)
Hinten 120 mm
Boden -/-
Beleuchtung -/-
Besonderheiten: Kabelmanagement, Staubfilter, integrierte Lüftersteuerung
Max. GPU-Länge 280 mm / 425 mm (ohne HDD-Käfig)
Max. NT-Länge 210 mm
Max. CPU-Kühler-Höhe 165 mm
Gewicht 7,44 Kg
Preis ~ 75 €
Hersteller Be Quiet!
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Außencheck

Bei unserer Betrachtung von Außen fallen einem direkt die edel wirkenden Akzentbereiche auf. Das Gehäuse ist eine Mischung aus dezentem Aufbau und vorpreschenden Stilelementen. In unserem Fall haben wir die Version ohne Seitenfenster gewählt, welche darüber hinaus mit silbernen Lufteinlässen als Kontrastoption ausgestattet ist. Verfügbar ist das Pure Base 600 noch in drei weiteren Varianten: Neben unserem Sample gibt es eine Version ohne Seitenfenster, aber dafür mit schwarzen Lufteinlässen, und außerdem zwei Modelle mit jeweils einem hochwertigen Seitenfenster aus Echtglas, einmal mit schwarzen Akzenten und einmal in einer Kombination aus schwarz/orange. Damit ist für jeden Geschmack die passende Farbkombination möglich. Preislich rangieren die Fenster-Modelle bei rund 85,- Euro, also nur geringfügig teurer als die Varianten ohne Fenster. Im Gegenzug dazu verfügen die Typen ohne Sichtfenster über eine zusätzliche Schicht Dämmmaterial und sind in der Lage den entstehenden Schall nochmals besser zu absorbieren. Anders als bei den Silent Base Modellen verzichtet be quiet! beim Pure Base 600 auf den Einsatz einer Fronttür und ermöglicht somit den direkten Zugriff auf die zwei 5,25-Zoll-Laufwerksbereiche.

Die Front des Gehäuses präsentiert sich als gebürstete Aluminium-Optik, besteht vom Material her aber nur aus einem beschichteten Kunststoff-Element. Leider ist die Struktur auf unseren Fotos nicht so gut zu erkennen, sie sieht jedoch echt edel aus. Die Kanten des Frontpanels sind allesamt abgeschrägt und gehen in Rundungen sowie in schwarz lackierte Mesh-Bereiche über, hinter denen die installierten Lüfter die Frischluft ins Gehäuse saugen.

Beide Seitentüren sind clean und bieten keinerlei Spielereien wie z.B. etwaige Montageplätze für Lüfter an. Für Fans vom schönen Understatement also genau richtig. Umhüllt ist das Pure Base 600 mit einer Pulverlackierung, welche durchaus robust anmutet, jedoch wirklich empfindlich gegenüber Fingerabdrücken ist. Jedenfalls lassen sich jene schon nach wenigem Hantieren mit dem Gehäuse an vielen Bereichen deutlich erkennen.

Im oberen Bereich der Front ist das I/O-Panel untergebracht und bietet neben den zwei USB 3.0- und obligatorischen Audio-Ports eine in insgesamt drei Drehzahlstufen regelbare Lüftersteuerung. Damit lassen sich bis zu drei Lüfter über einen 3-Pin-Anschluss in ihrer Geschwindigkeit per Spannungsanpassung regulieren. Die USB-Ports sind mit schwarzem statt wie üblich blau eingefärbtem Inlay versehen. An dieser Stelle ging - wie schon beim Dark Base - wohl das Design vor der standardisierten Farbcodierung zur Versionsbestimmung vor. Weiter geht es mit dem Powertaster, welcher großzügig dimensioniert und mittig verbaut wurde. Zudem umschließt ein weiß leuchtender Rahmen den Taster, der über einen sehr angenehmen Druckpunkt sowie ein wertiges Klickgefühl verfügt. Natürlich darf auch ein Reset-Taster nicht fehlen; jener ist von der Höhe her komplett plan mit dem Frontelement gestaltet, sodass man diesen nicht aus Versehen betätigen kann. Gleichzeitig ist er aber groß genug um ohne Verrenkungen bedient werden zu können. Für die Anzeige der Festplattenaktivität setzt be quiet! auf eine ganz links angeordnete und ebenfalls in weiß ausgeführte, separate LED, welche nach unserem Geschmack aber etwas zu stark leuchtet. Gerade in dunklen Räumen kann einem das deutlich präsente Geblinke schon stören, was aber wohl als "Geschmackssache" einsortiert werden kann. Unterhalb des I/O-Panels sind die zwei 5,25-Zoll-Schächte zu finden, deren Abdeckungen nur über die Demontage des kompletten Frontelements bewerkstelligt werden können. Jedoch ist dieser Schritt binnen weniger Sekunden vollzogen und daher also kein Problem.

Am Boden der Front hat sich be quiet! noch mit seinem Herstellerlogo verewigt, dieses ist in der Aufmachung serienübergreifend und wirkt auf uns sehr edel.

Das Firmenlogo am Boden

Die Frischluft wird über die seitlich angebrachten Meshgitter von dem ab Werk vorinstallierten 140-mm-Frontlüfter angesaugt und dabei durch ein nochmals feinmaschigeres Kunststoffgitter weitestgehend von Staubpartikeln befreit. Ein vollwertiger Staubfilter, wie an anderen Positionen verbaut, ist dies aber leider nicht. Zur Reinigung lassen sich diese Gitter jedoch auch entnehmen, sofern man eine Reihe von Kunststoffnasen auf der Rückseite der Frontpartie löst.

Die Lufteinlässe

Das Top-Cover ist weitestgehend clean, verbirgt aber eine ziemlich clevere Funktion. Zum einen besitzt dieses am Heck befindliche und ebenfalls den Luftstrom ableitende Luftauslässe - was zur Reduzierung von Strömungsgeräuschen führt. Zum anderen ist das komplette Deckelelement in Form einer Lufthutze gestaltet, welche sich in insgesamt drei Höhen-Stufen öffnen lässt (genaueres zeigen wir auf der nächsten Seite). Je nach gewähltem Öffnungsgrad ist damit zum Beispiel geschlossen ein sehr leiser Betrieb möglich. Für eine bessere Luftableitung kann diese halb oder ganz geöffnet sowie auch komplett entfernt werden, um beispielsweise einen Radiator zu installieren.

Luftauslässe im Deckel

Bei der Rückseite gibt es relativ wenig zu berichten, ist sie doch weitestgehend eher bekannter Standard. So verfügt sie über ein nicht entfernbares 120-mm-Luftgitter, hinter dem ein gleichermaßen dimensionierter Pure Wings 2 als Komplettierung der Werksbestückung arbeitet und neben dem das I/O-Panel vom Mainboard im späteren Verlauf seinen Platz findet. Darunter entdeckt man die insgesamt sieben Slots für Erweiterungskarten, deren Blenden zur besseren Belüftung als Lochraster ausgeführt wurden. Ein Stockwerk tiefer wird das Netzteil verbaut; um dieses sauber zu halten ist dessen ansaugender Bodenbereich von einem großzügigen Staubfilter geschützt, welcher nach hinten herausgezogen sowie unter fließendem Wasser gereinigt werden kann.

Der Boden offenbart lediglich die vier Kunststoff-Füße, die samt einer jeweiligen Gummiauflage für einen guten Stand sorgen sollen und zudem das Gehäuse auf Fliesen oder Laminat bezüglich Vibrationen entkoppeln. Ebenso ist hier nochmal der Staubfilter zu betrachten.

Ansicht von unten: Gummipuffer gegen Vibrationen

Innencheck

Um das Gehäuse zu öffnen bedarf es lediglich des Drehens der rückwärtigen Rändelschrauben, welche nach dem Lösen am Seitenteil verbleiben und somit nicht verloren gehen können. Der Nachteil hierbei ist jedoch, dass ein Austausch dieser Schrauben zum Beispiel bei Abnutzung des Gewindes ebenso verhindert wird. Die Innenseite beider Seitenteile betrachtend, fallen einem sofort die großzügig und sauber verklebten Schalldämmmatten auf, mit deren Hilfe sich vor allem auftretender Körperschall verhindern oder zumindest stark minimieren lässt.

Die verklebte Dämmmatte in den Seitenteilen

Betrachten wir den kompletten Innenraum, so wirkt dieser für einen Midi-Tower gut strukturiert, ist ab Werk komplett schwarz lackiert und bietet darüber hinaus mit einem Volumen von 51 Litern entsprechend viel Platz. Zudem sind alle Elemente flexibel konzipiert und ermöglichen somit eine individuelle Installation der Hardware. Als Material setzt der Hersteller auf Stahl-Stärken bis 0,8 mm; bei den Seitenteilen messen wir hingegen rund 0,7 mm - für die Preisklasse ist das aber eine angemessene und häufig anzutreffende Materialstärke. Gerade für Neulinge hat be quiet! beim Mainboard-Tray die Montagepositionen der Abstandsbolzen, entsprechend dem Formfaktor des einzusetzenden Mainboards, eingestanzt. Um bei CPU-Kühlern die Backplate zu montieren verfügt das Tray über eine großzügig dimensionierte Aussparung, damit beim Wechsel ein Ausbauen der kompletten Hardware nicht nötig ist. In puncto Kabelmanagement verzichtet der Hersteller des Weiteren auf gummierte Durchlässe und setzt stattdessen auf sauber abgerundete Kanten bei den Durchführungen. Dies spart nicht nur Geld, sondern erleichtert die Montage zusätzlich. Allerdings ist die Blickdichtigkeit damit später nicht perfekt und es kann sein, dass durch eines der Löcher hinter dem Tray verlegte Kabel dennoch sichtbar bleiben. Weil es sich hierbei jedoch um ein Modell ohne Seitenfenster handelt, kann dies getrost ignoriert werden. Die Modelle mit Fenster verfügen indes über gummierte Manschetten - nur dort machen sie auch Sinn. Gute Idee!

Reichlich Platz im Innenraum

Im rechten Bereich des Innenraumes ist der Laufwerksrahmen für die 5,25-Zoll-Laufwerke angebracht, welcher bei Bedarf ebenfalls entfernt werden kann. Darunter bietet das Gehäuse ganze fünf Montagepositionen für die drei ab Werk bereits verbauten Halterahmen für 3,5/25-Zoll-Laufwerke.

Im Heck verrichtet das 120-mm-Modell, ein Pure Wings 2, seine wichtige Arbeit und befördert die aufgewärmte Luft an dieser Stelle aus dem Gehäuse. Bei der Montage der Erweiterungskarten kommt mit der Wahl der Befestigungsmethode über Rändelschrauben wieder Altbewährtes zum Einsatz. Diese Art der Installation hat sich gegenüber Schnellarretierungssystemen nicht nur in puncto Wertigkeit und Langlebigkeit beweisen können, sondern auch wenn es beispielsweise darum geht, sehr schwere Grafikkarten einen sicheren Halt zu gewährleisten. Das Netzteil findet seinen Platz am Boden des Gehäuses und wird zur Vibrationsentkoppelung auf vier kleine Moosgummipuffer aufgesetzt. Zur Rückseite hin verzichtet be quiet! allerdings auf eine zusätzliche Entkoppelung, wie es beispielsweise beim Dark Base mit einem Gummi-Rahmen der Fall war.

Die Rückseite des Trays hat ebenfalls praktische Features zu bieten: So werden von hier aus die Laufwerksrahmen mit jeweils drei Rändelschrauben am Halterahmen fixiert und können auch nur nach hinten hin entnommen werden. Ebenso sind an dieser Stelle zwei zusätzliche Montageplätze für die Installation von SSDs oder kleinformatiger HDDs vorzufinden, welche dabei jeweils an einen der beiden Laufwerksträger geschraubt werden. Diese Träger sind lediglich über eine Rändelschraube mit dem Tray verbunden und lassen sich entsprechend schnell und einfach entfernen. Damit genug Platz für die Kabelverlegung vorhanden ist, bietet der Hersteller zwischen dem Tray und dem Seitenteil rund 2,5 Zentimeter Luft - trotz zusätzliche Dämmmatte selbst für dickere Kabelstränge also mehr als genug Raum.

Wie schon auf der letzten Seite beschrieben, verfügt das Pure Base über ein modulares und mit Dämmmaterialien beklebtes Top-Cover, welches entweder komplett verschlossen eingesetzt werden kann, oder sich in zwei weiteren Höhen-Stufen öffnen lässt. Dazu muss der Anwender, wie wir finden ein bisschen umständlich, von unten das Cover nach oben drücken und parallel die einzelnen Haltenasen in die richtige Richtung biegen. Durch diese Modularität bei der Wahl der Öffnungshöhe kann der Nutzer selber entscheiden, ob er seinen Fokus eher auf einen flüsterleisen Silentbetrieb setzt oder dem System zur besseren Kühlung verhelfen möchte. Wer an dieser Stelle zum Beispiel zwei zusätzliche 140- oder drei 120-mm-Deckellüfter oder gar einen Radiator montieren möchte, muss dieses Cover zum Luftaustausch stets geöffnet lassen. Was wir jedoch vermissen, speziell wenn das Top-Cover offen genutzt wird, ist ein zusätzlicher oder alternativ auch optional erhältlicher Staubfilter.

Die Frontpartie kann, genau wie der Deckel, über das Drücken diverser Haltenasen schnell und einfach entfernt werden und gibt somit dem Blick frei auf den ab Werk vormontierten 140-mm-Lüfter des Typs Pure Wings 2, sowie den in der Front sehr sauber verklebten Schallschutzmatten.

Verarbeitungsqualität:

Um den im Vergleich zur Dark Base-Reihe rund 130 Euro geringeren Anschaffungspreis zu erreichen, bedurfte es natürlich einiger Einsparungen. So hat be quiet! bei der Materialstärke auf einen Mix verschiedener Stärken bis maximal 0,8 Millimeter gesetzt. Allein dies reduziert den Fertigungspreis enorm. Darüber hinaus schrumpfte die Feature-Liste, jedoch in einem wirklich vertretbaren Rahmen. Was die Verarbeitung anbelangt können wir wirklich nicht meckern: Entsprechend seiner Preisklasse zeigt sich das Pure Base 600 als angemessen und stellenweise sogar weit darüber hinaus. Gerade beim Tray fanden wir aber leider an mehreren Stellen des Randes einige Lackplatzer, welche unserer Meinung nach aber kaum sichtbar und damit von eher geringerer Relevanz sind. Was allerdings schon eher auffiel, besonders im Fotolicht, waren die mehreren kleinen Dellen im vorinstallierten Halterahmen für die zwei 5,25-Zoll-Laufwerke. Ob das nun beim Zusammenbau des Korpus beim Hersteller passierte und damit einen vereinzelten Verarbeitungsfehler darstellt, konnten wir abschließend leider nicht klären. In der Summe betrachtet ist die Verarbeitung aber solide bis hochwertig, also keinen Grund zum Tadel.

Auf der nächsten Seite geht es dann auch endlich mal an den Einbau unserer Testhardware, sowie den Praxislauf mit dem Temperaturtest. Wir sind gespannt wie sich das Gehäuse speziell durch die eher geringe Werksbestückung mit nur lediglich zwei Lüftern im Vergleich zu den Referenzgehäusen schlägt.

Praxis - Einbau

Folgendes Testsystem kam dabei zum Einsatz

Mainboard Asus M4A88TD-V EVO/USB3
CPU AMD Phenom II X4 Black Edition 965
RAM 2GB (1x 2048MB) G.Skill NS Series DDR3-1333 DIMM CL9-9-9-24 Single
Grafikkarte Radeon HD 5870
Betriebssystem Microsoft Windows 7 64bit
CPU-Kühler Spire - TherMax 2 (SP679)
Festplatte 1 x 160GB Samsung HD160JJ 7200rpm sATAII
1 x SSD SanDisk Ultra II 240 GB
Netzteil Sea Sonic X-Series 460 Watt (Passiv, mit Kabelmanagement)

Hinweis: Das gezeigte Testsystem mag zwar veraltet erscheinen, dennoch bietet es für Gehäusemessungen noch immer eine sehr gute Messbasis, denn es wandelt einen nicht geringen Teil der eingesetzten Energie in Wärme um - im Gegensatz zu den aktuell sehr energieeffizienten Systemen - und ist damit prädestiniert dafür, das Kühlsystem eines Computergehäuses auf seine Leistungsfähigkeit hin zu überprüfen.

Als erste "Amts"-Handlung kommt natürlich unser Testmainboard ins Gehäuse. Und weil die Bolzen bereits ab Werk entsprechend vorgeschraubt waren, ging dieser Schritt ziemlich schnell vonstatten. Wie man auf dem nachfolgenden Bild sehen kann, ist mit unserem ATX-Format noch jede Menge Platz vorhanden, um bequem die weiteren Montageschritte anzugehen, trotz des großen Turmkühlers. Diese dürfen im Übrigen eine Maximalhöhe von 16,5 Zentimeter nicht überschreiten. Da fast alle Kühler-Modelle diesen Wert nicht überragen, ist dies als normaler Standard zu deklarieren.

Das Pure Base 600 mit eingebautem Mainboard

Unser Betriebssystem befindet sich auf einer SSD und kann an der Rückseite des Mainboard-Trays montiert werden. Dazu entnimmt man einen der beiden verfügbaren Laufwerksträger und schraubt das Medium mit den im Lieferumfang befindlichen Schrauben fest. Auf eine Entkopplung kann hier getrost verzichtet werden. Für die Verkabelung müssen es gerade Anschluss-Stecker sein, denn mangels Platz zum Tray hin können abgewinkelte Modelle an dieser Stelle nicht zum Einsatz kommen.

Auch die 3,5-Zoll-HDD musste ihren Platz im Pure Base einnehmen, deshalb war es notwendig einen der drei Laufwerksrahmen vorab zu demontieren. Dafür bedarf es dem Lösen der drei hängenbleibenden Rändelschrauben und dem anschließenden Herausziehen des Rahmens aus dem Tray. Die Festplatte wird danach mit vier Kreuzschlitzschrauben mit dem Rahmen verbunden, die durch eine Gummientkoppelung geführt und damit entkoppelt werden. Ein Einbau einer Festplatte im montierten Zustand des Rahmens ist leider nicht möglich, weil die zur Front zeigenden Verschraubungen dabei für Schraubendreher nicht zugänglich wären. Hat man das Medium im Träger verschraubt, wird das Gespann einfach wieder eingesetzt und fixiert. An dieser Stelle können dann auch abgewinkelte sowie auch gerade Anschluss-Stecker genutzt werden - genug Platz hinter dem Tray ist dafür jedenfalls vorhanden.

Das Netzteil war fix eingebaut und sitzt zum Boden hin entkoppelt auf vier Moosgummi-Puffer, dennoch fehlt eine Entkoppelung zum Heck hin. Sollte ein Anwender aber über ein stark vibrierendes Netzteil verfügen, so gibt es im Zubehörhandel passende Entkoppler-Rahmen zu kaufen, die dabei helfen könnten. Bei aktuellen Modellen sollte es jedoch kein Thema sein, weil die Geräte in der Regel immer laufruhiger werden - sofern es sich nicht um einen billigen Chinabomber handelt. Wie zu erkennen ist, haben wir mit unserem Seasonic X-Series und seinen 160 mm reichlich Luft, maximal lassen sich im Pure Base nämlich Netzteile mit einer Länge von bis zu 210 mm verbauen. Dann aber kann es auch mit der Verkabelung ziemlich eng werden, weshalb es sich anbieten würde, bei so großen Modellen eines der Laufwerksmodule zu verschieben.

Das Netzteil wird auf Pufferzonen aufgesetzt

Lässt man ein anderes dieser Module auch in Höhe der Grafikkarte weg, so passen Pixelbeschleuniger mit einer Länge bis zu 425 mm hinein. Bleibt das Laufwerk an Ort und Stelle können nur Modelle bis zu 280 mm genutzt werden. Unsere Test-Karte mit ihren ebenfalls 279 Millimetern geht zwar hinein, aber mit nach hinten geführten Anschlusssteckern ist es schon relativ knapp geworden. Offenbar hat be quiet! bei der Planung die Höhe der Laufwerksrahmen genauso konzipiert, dass die Anschlüsse gerade oberhalb eines Moduls entlang laufen. Sollte es also zu knapp sein, lieber eines der Festplattenkäfige um einen Montageplatz versetzen.

Obligatorisch, aber auch immer seltener => der Einbau unseres DVD-Laufwerks. Um die Blende des Slots zu entnehmen, muss die komplette Frontpartie demontiert werden. Erst dann kann das Laufwerk ins Gehäuse eingeschoben und mit den Schrauben des Lieferumfangs fixiert werden.

Einbau des DVD-Laufwerkes

Bei der Verkabelung gerieten wir mit unserer EPS-Verlängerung leider an ein Problem, welches sehr ärgerlich werden kann - besonders wenn man eine sehr versteckte Verlegung der Anschlussleitung plant. Dadurch, dass die Kante unseres Mainboards das oberhalb anzutreffende Loch zum Teil überdeckt, ließ sich der EPS-Stecker vom Netzteil an dieser Stelle nicht hindurchführen. In unserem Fall verzichteten wir dann auf die Verlängerung und legten den CPU-Stromanschluss am Mainboard entlang. Alternativ hätte man natürlich noch das Loch ganz in der Ecke verwenden können, dafür war unser Kabelstrang jedoch nicht lang genug und wir hätten auf eine Verlängerung zugreifen müssen.

Die integrierte Lüftersteuerung, die ab Werk dabei ist, benötigt für ihren Betrieb eine zusätzliche Spannungsversorgung und wird daher über ein freies SATA-Kabel mit der notwendigen Energie bedient.

Das fertig montierte Testsystem sieht in seiner Gänze so aus:

Lüfter/Lautstärke

Be quiet! liefert sein Pure Base 600 ab Werk mit zwei vorinstallierten Lüftern der herstellereigenen Serie "Pure Wings 2" aus, deren technische Daten wir für Euch in einer übersichtlichen Tabelle unten nochmal zusammengefasst haben. Dabei setzt der Hersteller in der Front auf ein 140-mm-Modell, im Heck verrichtet ein 120-mm-Schaufler seine Arbeit. Gegenüber der Silent Base 800er Reihe oder beider Dark Base-Modelle wird vermutlich aus Gründen der Preisreduzierung auf einen dritten Lüfter verzichtet. Ob das aber ausreicht um die hitzige Hardware vernünftig zu kühlen, gerade weil keine großzügigen Meshbereiche vorhanden sind und damit das Gehäuse größtenteils verschlossen ist, wird der spätere Test noch zeigen. Bezüglich der Installation weiterer Modelle bietet das Pure Base je nach Dimension der Schaufler eine unterschiedliche Maximal-Anzahl an. Wer auf 120-mm-Varianten setzt, kann beim Pure Base in Summe bis zu sieben Lüfter verbauen. Sieht die Zusammenstellung allerdings so aus, dass davon drei im Deckel, drei in der Front sowie einer im Heck angebracht werden sollen, ist die Entfernung des 5,25-Zoll-Rahmens eine notwendige Bedingung, weil bei der 3er Bestückung der Front die Lüfter hiermit kollidieren würden. Verwendet man im Frontbereich nur zwei 120iger Modelle, aber weiterhin drei im Deckel, so muss man lediglich auf den obersten 5,25-Zoll-Schacht verzichten. Weniger problematisch sieht es beim Einsatz von 140-mm-Lüftern aus, wovon sich insgesamt vier an der Zahl im Gehäuse montieren lassen. Leider kann keines der 140iger im Heck installiert werden, was unserer Ansicht nach wirklich schade ist.

Dem nachfolgenden Schemata sind alle Montagemöglichkeiten nochmal zu entnehmen.

Lüfterinstallations Schemata

Die integrierte Lüftersteuerung bietet die Möglichkeit, bis zu drei Lüfter zeitgleich, jeweils angebunden über einen 3-Pin-Molex-Stecker, in ihrer Spannung und damit der Drehzahl samt entstehender Geräuschkulisse zu regeln. Für PWM-Lüfter ist die Steuerung aber nicht ausgelegt, sondern nur für Modelle, die eine Drehzahlkontrolle durch Spannungsreduzierung zulassen. Zudem findet diese Regelung auch nicht stufenlos statt, sondern wird über den Schalter am I/O-Panel im Deckel in drei vorgegebenen Stufen/Spannungen (5 Volt / 7 Volt / 12 Volt) gewählt.

Die Bedieneinheit der Lüftersteuerung
Technische Daten der montierten Lüfter:
  Front
be quiet! Pure Wings 2
120 mm
Heck
be quiet! Pure Wings 2
140 mm
Abmessungen(L x B x H) 120 mm x 120 mm x 25 mm 140 mm x 140 mm x 25 mm
Anschluss 3-Pin 3-Pin
Kabel 45 cm 45 cm
Gewicht
140 g 160 g
Nennspannung (V) 12 Volt 12 Volt
Anlaufspannung (V) 5 Volt 5 Volt
Arbeitsspannungsbereich (V) 5 - 12 Volt 5 - 12 Volt
Nennstrom (A) 0,09 A 0,09 A
Maximalstrom (A) 0,09 A 0,09 A
Leistungsaufnahme (W) 1,08 W 1,08 W
Drehzahl
1200 U/min 900 U/min
Luftdruck @ 12V (mm H2O) 1,25 H2O 0,76 H2O
Fördervolumen @ 12 V (m3/h) 87 m3/h 104 m3/h
Geräuschentwicklung @ 12V 19,2 dB(A) 18,8 dB(A)
Lüfterblätter 9 9
Lager Rifle Rifle
Motor 4-Pol Motor 4-Pol Motor
Lebensdauer / Garantie 80.000 Stunden / 3 Jahre 80.000 Stunden / 3 Jahre

Weiter geht es mit unserem Temperaturtest: Zu Beginn ließen wir das Testsystem auf 100% Auslastung fahren. Sowohl Prozessor, Grafikkarte, SSD als auch die HDD haben einen Belastungstest absolvieren müssen: Mit Hilfe des passiven Netzteils, des mit 125 Watt TDP schwitzenden Prozessors und der hohen Temperaturen der Grafikkarte erzeugten wir genug Abwärme, dass es mit diesem Test möglich ist, eindeutig aufzuzeigen, wie leistungsstark oder effektiv das verbaute Kühlkonzept arbeitet - oder eben nicht. Getestet wird einmal mit der maximalen Drehzahl unter 12 Volt sowie unter 5 Volt. Dabei wurde der CPU-Lüfter fest auf 1000 U/Min. fixiert, zudem wurde nur die Werksbestückung des Gehäuses genutzt. Nach einer Aufwärmphase von zehn Minuten mit einer anschließenden fünfminütigen Verschnaufpause ging es für 30 hitzige Minuten im Burning-Test weiter. Zum Aufheizen der CPU ist die Anwendung Prime95 samt dem Large FFTs-Test zum Einsatz gekommen, welches eine im realen Gebrauch nicht vorkommende Auslastung simuliert und den Prozessor damit ordentlich zum Schwitzen bringt. Parallel lief FurMarks Grafikkartenbenchmark unter Vollbild im Burn-In-Modus. Damit zum Schluss auch die Speichermedien ihre Abwärme steigerten, erzeugte das Programm HeavyLoad permanente Zugriffe auf die Laufwerke und stellt damit eine hohe Voll-Auslastung des gesamten Systems dar. Am Ende der Schwitzkur wird die Temperatur für jede gemessene Komponente als Messergebnis genommen und im Falle der einzelnen CPU-Kerne der Durchschnitt ermittelt und notiert. Die Drehzahlen der verbauten Lüfter haben wir dabei mit unserer Lüftersteuerung geregelt.

Bewertung:

Unsere Messungen zeigen, dass sich die Reduzierung der verbauten Lüfter von drei auf zwei ab Werk doch relativ deutlich in der Temperaturentwicklung widerspiegelt. Zwischen dem Dark Base 900 und dem Pure Base 600 beträgt die Differenz allein bei der CPU-Messung unter 12 Volt stolze 17,2 Kelvin. Bei der Messung unter 5 Volt reduziert sich der Abstand auf nur 11,6 Kelvin. Verglichen mit anderen Gehäusen, die ebenfalls nur in Dualbestückung beim Kunden eintreffen - wie dem Thermaltake V31 oder dem Fractal Design Define S - zeigt sich das Pure Base 600 aber eher unscheinbar und eben auch nicht überragend. Der geschlossene Aufbau und der geringere Luftdurchsatz des 120-mm-Lüfters im Heck verlangen ihren Tribut und sorgen dafür, dass sich die entstehende Wärme nicht optimal abführen lässt. Die Werte sind leider nicht wirklich gut, aber dennoch deutlich entfernt von gefährlich - zu heiß wird es im Inneren also auch nicht. Anders sähe dies aber bestimmt aus, wenn in der Systemkonfiguration eine weitere Grafikkarte hinzukäme oder sogar ein Dual-Betrieb von passiven Modellen geplant ist. Dafür reicht die Kühlleistung in der Werksbestückung dann keinesfalls mehr aus und wir raten in diesem Fall dringend dazu, eine Aufrüstung mit weiteren Systemlüftern vorzunehmen.

Schalldruck:

Im Betrieb wurde von uns selbstverständlich auch die Lautstärke der Lüfter selbst bzw. die Gesamtlautstärke des geschlossenen Gehäuses gemessen. Dazu kam in einer nachgefolgten Messung ein passives Netzteil als Stromquelle zum Einsatz und das verbaute System war währenddessen deaktiviert. Aus einer Entfernung von 30 Zentimeter, fixiert auf einem Stativ, haben wir dann noch unser Schallpegelmessgerät Voltcraft SL-100 in Stellung gebracht. Das Gehäuse ist dabei geschlossen, nur die verbauten Gehäuselüfter sind in Betrieb. Gemessen wird einmal von der Seite und einmal von vorn. Das Ergebnis wird dann gemittelt. Als Messbereiche kommen die Spannungsstufen 12 V und 5 V zur Anwendung. Wir verwenden diese Methodik, um eine nachvollziehbare Beurteilung zu erreichen. Auf die Verwendung eines laufenden, individuell zusammengestellten Testsystems ist bei der Schalldruckmessung aus Gründen der kaum zu realisierbaren Vergleichsmessung verzichtet worden. So beurteilen wir das Gehäuse mit seinen Lüftern an sich allein.

Bewertung:

Wo das Pure Base 600 bei der Temperatur patze, so glänzt es bei unserer Lautstärkemessung mit einem sehr angenehmen, leisen Betrieb. Unter 12 Volt sind im geschlossenen Zustand des Gehäuses nur leichte "Säuselgeräusche" wahrzunehmen. Auf 5 Volt heruntergeregelt arbeitet das Gehäuse vollkommen geräuschlos, jedenfalls konnten wir in diesem Modus, subjektiv betrachtet, keinerlei Geräusche vernehmen. Sehr gut! Auffallend ist aber, dass sich das Gehäuse auf gleicher Lautstärkenstufe mit den Referenzmodellen einreiht, die ebenfalls über Schallschutz-Isolationen verfügen. Das zeigt uns also sehr deutlich, dass dieses vorgesehene Konzept für Silent-Liebhaber aufgeht.

Wasserkühlungskompatibilität:

Vielen Anwendern ist wichtig, dass man optional auch seine Hardware mit einer Wasserkühlung von Hitze befreien kann, das gewünschte Case also diverse Einbaumöglichkeiten für Radiatoren bietet. Be quiet! hat mit dem Pure Base 600 für Fans des feuchten Nass darauf geachtet, diese Wünsche weitestgehend zu ermöglichen. Natürlich ist der Platz in einem Midi-Gehäuse begrenzt und dennoch schafft es der Hersteller, durch den vollständig flexiblen Aufbau eine Installation selbst komplexer Wasserkühlungen realisierbar zu machen. Im Deckel passen daher Radiatoren bis zu einer Länge von stolzen 360 mm hinein, dafür muss jedoch - wie schon bei den Lüftern - auf einen der Laufwerksschächte verzichtet werden. Zudem dürfen die Radiatoren nur im SLIM-Design daherkommen, weil zwischen dem Deckel und dem Mainboard nur rund 4 Zentimeter Platz vorhanden ist.

Anders sieht es in der Front aus - hier ist der Spielraum viel größer. Dort lassen sich ebenfalls Radiatoren einbauen, die 360 mm nicht überschreiten. In dem Fall muss jedoch sogar der komplette 5,25-Zoll-Käfig weichen. Interessant ist an dieser Stelle aber die Dicke der möglichen Radiatoren. Möchte man zum Beispiel die drei Laufwerksmodule eingebaut lassen, so können nur SLIM-Radiatoren oder Modelle mit einer maximalen Bauhöhe von 3,5 cm zum Einsatz kommen. Alternativ lassen sich auch kleinere, aber dafür dickere Modelle einbauen und man verschiebt die Laufwerksmodule einfach weiter nach oben. Schließlich sind zwei der fünf Montagepositionen noch frei. Der Anwender kann also bei der Planung wählen, ob er auf SLIM-Modelle (oder allgemein sehr schmale Radiatoren) setzt und damit die Laufwerke weiterhin im Gehäuse verbleiben können, oder er verschiebt diese (was zwar die maximale Länge des Radiators beschränkt, seine Dicke jedoch nicht). Werden die Module aber komplett entfernt, sind natürlich etwaige Platzregeln hinsichtlich der Breite egal und nur weiterhin in der Länge begrenzt.

Das nachfolgende Schemata verdeutlicht nochmal die umfangreiche Kompatibilität zu diversen Baugrößen von Radiatoren.

Wasserkühlung Installationsschemata

Weitere Messungen:

Nach der ganzen Testerei wird es auch Zeit für das abschließende Fazit.

Mario Kramer meint: …

Mario Kramer

Wir haben uns das Pure Base 600 nun über mehrere Wochen angeschaut und mehrere Testinstallationen vorgenommen. Das Gehäuse macht vieles richtig und schafft es, an den erfolgreichen Konzepten seiner großen Brüder nahtlos anzuknüpfen. So ist der flexible Aufbau für eine Vielzahl von interessierten Nutzern sicherlich ein extrem großer Vorteil. Er erlaubt schließlich, dass man das eigene Projekt so umsetzen kann wie man möchte – egal ob mit Lüfter oder über die Installation einer Wasserkühlung.

Optisch gesellt sich das Gehäuse zu einem Mix zwischen edlem Design und klassischem Understatement. Ohne eine Fronttür sind die Laufwerke direkt zu erreichen - auch wenn für deren Einbau gleich die komplette Frontpartie entnommen werden muss. Das gebürstete Aluminium lässt das Case hochwertig wirken, passt mit den Akzentbereichen aber wunderbar zum aktuellen Trend.

Die Installation der Hardware geht zwar nicht komplett werkzeuglos, aber ist gut durchdacht und einfach umzusetzen. Durch das Verschieben oder Weglassen der Laufwerksträger bietet sich durch den freigewordenen Platz eine Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten – etwa die Montage eines großen Ausgleichsbehälters einer Wasserkühlung samt Pumpe. Die Featureliste ist lang und orientiert sich ohne Zweifel am aktuellen Flaggschiff des Herstellers – angesichts des angestrebten Preisbereiches des Pure Base 600 ist diese Reduzierung jedoch durchaus vertretbar. Es ist alles dabei was man benötigt. Im Hinblick auf die vielen geräuschhemmenden Schritte, die unternommen wurden, können wir dem Gehäuse ein sehr positives Zeugnis ausstellen. Das Gehäuse ist bei reduzierter Drehzahl und verschlossener Lufthutze kaum bis gar nicht zu hören – was Silentfans sicherlich freuen wird.

Leider gibt es aber auch ein paar negative Dinge zu vermelden: So hat die ab Werk auf nur zwei Modelle reduzierte Lüfterbestückung mit sehr warmen Komponenten zu kämpfen, für den Passivbetrieb z.B. von Grafikkarten eignet sie sich also leider nicht. Wer einen derartigen Aufbau plant, muss unbedingt zusätzliche Lüfter einbeziehen, aber auch daran denken, dass sich im Heck nur 120-mm-Formate installieren lassen. Dies ist etwas schade. Darüber hinaus hatten wir Probleme, unseren EPS-Stecker hinter das Tray durch einen der vorgesehenen Ausschnitte hindurchzuführen. Entweder lag es an unserem Mainboard und dessen zu hoher Kante, oder aber bei der Planung hat man diesen Punkt vergessen. Wäre der Ausschnitt nur zwei Millimeter größer, hätten wir den normalen Kabelstrang des Netzteils längenmäßig verwenden können. Um aber stattdessen das Loch in der Ecke zu nutzen, wäre es notwendig gewesen eine optionale EPS-Verlängerung einzusetzen.

Alle Eindrücke einmal zusammengefasst können wir das Gehäuse all denen empfehlen, die Freude daran haben, ihre individuelle Konfiguration zu einem wirklich angemessenen Kaufpreis realisieren zu können, als auch denjenigen, die auf bewährte be quiet!-Qualität setzen möchten. Abgesehen von den kleinen, oben genannten Abstrichen ist das Gehäuse wirklich gut und bietet viel Potential nach oben. Es kombiniert zahlreiche praktische Features mit guter Verarbeitung, leisem Betrieb und einem sehr fairen Preis-Leistungs-Verhältnis.

  • Positiv
  • Tolles, modernes Design
  • Hochwertige Verarbeitung von Material und Lackierung (im Ganzen, aber mit kleinen Abstrichen an den Rändern)
  • Modulare Features
  • Hohe Kompatibilität / viele Vorbereitungen für diverse Wasserkühlungskomponenten
  • Flexibles Lüfterkonzept, viele Montagemöglichkeiten, zwei ab Werk installierte Lüfter Lüftersteuerung für bis zu drei Lüfter
  • Vielfältige Staubfilter
  • Effektive HDD-Entkopplung
  • Leiser Betrieb, unter anderem durch die diversen Schalldämm-Matten und der Lufthutze
  • Einfache Montage/Demontage der Laufwerke, im Modul und hinter dem Tray im eigenen SSD-Rahmen
  • Praktisches Kabelmanagement
  • Angemessener Lieferumfang
  • Neutral
  • Negativ
  • Schrauben ab Werk zum Teil sehr fest angezogen
  • Die Werksbestückung der Lüfter schwächelt bei sehr warmen Komponenten aufgrund ihrer geringen Anzahl
  • Kleine Lackplatzer am Tray sowie Dellen im 5,25“-Rahmen
  • EPS-Steckerdurchführung etwas klein

Weiterführende Links

VG Wort
  • 1 Beitrag

    1. Werner Höhn

      09.02.2024 um 03:24, Antworten

      Das Gehäuse Be Quiet Pure Base 600 habe ich seit ca. 1 Jahr in Besitz. Den "Pro" Argumenten des Tests kann ich mich überwiegend anschließen.
      ABER:
      1. die effektive Festplattenentkopplung für 3,5" HDDs funktioniert NICHT für sehr schwere HDD-Modelle, in meinem Fall
      eine 14 TB Toshiba HDD die ca. um die 740 Gramm auf die Waage bringt. "Normale" HDDs z.B. in der 4 TB Klasse bringen vielleicht 500 Gramm auf die Waage. Meine schwere Toshiba 14 TB wird durch die Entkopplungsgummis, die seitlich in den Festplattenkäfigen stecken nicht genügend aufgefangen und setzt auf die "Blechwarzen" für die Befestigung der 2,5" Platten auf. Der Geräuchpegel ist infernalisch - Stichwort "Sägewerk". Erheblich lauter als nicht entkoppelte HDD-Befestigungen in ungedämmten PC-Gehäusen.
      Es gibt keine alternativen Befestigungsmöglichkeiten für diese Problemlage. Es gibt keine Festplattenkäfige ohne
      "Befestigungswarzen" für die 2,5" SSDs/HDDs.
      2. Wenn man im Gehäusedeckel Lüfter mit 25mm Rahmentiefe platziert und ein Mainboard verwendet, bei dem die EPS-Buchse direkt am Mainboard-Rand sitzt... man bekommt den Stecker nicht bis auf die Verriegelungsposition. Ich
      mußte die Verriegelungshaken abknipsen um den Stecker aufstecken zu können bei meinem Biostar Mainboard.
      3. Das Konzept der "unverlierbaren" Verschraubungen führt nicht zu einer wirklichen Verbesserung der PC-Montage.
      Häufig genug ist diese Verschraubung hakelig und man ist nicht sicher, ob man das "Festziehende" erreicht hat.

      Vermutlich bin ich auf Dauer gezwungen mir ein anderes PC-Gehäuse zu suchen, das wirklich die Entkopplung einer oder mehrerer schwerer 3,5" HDDs mit 7200U/Min. hinbekommt.

  1. 1
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