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  • Montag, 14. Oktober 2024
Cooler Master Hyper 212 und TX3 Evo

Cooler Master Hyper 212 und TX3 Evo: Time for Change

Einleitung

"Zeiten ändern dich" behauptet Krachmacher Bushido. Nicht nur "dich", auch Cooler Master wollen sie geändert haben, denn der taiwanesische Hardwarehersteller will weg von lärmenden Kühlern - weg von Bushido, hin zu Qualität. Neben komplett neuen, auf leisen Betrieb optimierten Kühlern wie dem Hyper 612S wurden auch alte Modelle neu aufgelegt: Die beliebten Budget-Kühler 212 und TX3 gehen nun mit dem Zusatz "Evo" in die nächste Runde.

Leiser mussten die Produkte also werden - das alleine ist noch keine große Kunst, denn der alte Hyper 212 Plus war ähnlich akustisch unerträglich wie des Rappers neueste Scheibe. Vergangenheit, sagt Cooler Master und will nun alles besser machen. Dazu wurden leisere, langsamere Lüfter samt feineren Lagern spendiert, dem Hyper 212 zusätzlich noch eine Aufwertung am Kühlerboden: Die günstige Direktauflage der Heatpipes wich einem verbesserten Verfahren, was die Leistung trotz der Drehzahlreduzierung verbessern soll. Ob Cooler Master nun wieder bei der Musik ist oder trotzdem noch den Bürgerschreck gibt, haben wir wie immer durch Selbstversuch erlitten.

Technische Daten im Detail und Lieferumfang

Modell Cooler Master Hyper 212 Evo
Cooler Master TX3
Evo
Preis ~30 € ~20 €
Besonderheiten Continous Direct Contact -
Gesamtmaße (B x H x T) 160 x 140 x 133/106 mm 90 x 79 x 136 mm
Gewicht mit Lüfter 590 g 395 g
Überbaute RAM-Slots (mit Lüfter)* 0 0
Lamellenabstand 1,5 mm 2 mm
Heatpipes 4 - Ø 6 mm 3 - Ø 6 mm
Lüfter Cooler Master OEM 120 mm Cooler Master OEM 92 mm
Anschluss 4-Pin 4-Pin
Kabellänge 300 mm 300 mm
Geschwindigkeit 600 - 1600 U/Min 800 - 2200 U/Min
Förderleistung** 42.08 - 140.10 m³/h 26.53 - 92.61 m³/h
dB [A]** 9 - 31 17- 30
Kompatibilität LGA 1366, 1156, 1155, 775
FM1, AM3, AM2+, AM2
LGA 1366, 1156, 1155, 775
FM1, AM3, AM2+, AM2
* Slots sind bei Modulen mit hoch
bauenden Heatspreadern (z.B. Corsair Dominator)
versperrt** Herstellerangaben
Die Verpackungen des Hyper 212 Evo und TX3 Evo

Evolution heißt Veränderung - aber noch nicht bei der Verpackung. Beide Kühler hausen in den typischen lila-weißen Kartons, die die wichtigsten Merkmale verkaufswirksam hervorheben: Die hohe Kompatibilität zu allen aktuellen AMD- und Intel-Sockeln, die Anzahl der Heatpipes und das dazu verwendete Verfahren. Auch der Lieferumfang ist mit je einer zweiten Lüfterhalterung und der selben Wärmeleitpaste unbestimmter Machart ähnlich. Lediglich das Montagematerial wurde dem Preissegment und dem Kühlergewicht angepasst: Der kleinere TX3 Evo setzt auf PushPins bei Intel, für AMD-Prozessoren auf das originale Retention-Modul während der Hyper 212 Evo eine zweistufige Befestigung per Haltebügel verwendet.

Im Prinzip unterscheiden sich die Kühlkörper selbst nicht von ihren Vorgängern. Aufbau samt Design sind identisch geblieben: Keine stabilisierten Lamellen, keine Führung des Luftstroms und keinerlei Nachbehandlung etwa in Form von Politur oder einer Nickelschicht - letzteres ist in dieser Preisklasse aber auch nicht zu erwarten. Drei bzw. vier Heatpipes und eher kompakte Abmaße versprechen natürlich keine Leistungswunder, der Lamellenabstand von zwei Millimetern aber ordentliche Leistungen bei mittleren Drehzahlen. Bezüglich der Verarbeitung geben sich beide Produkte ohne Makel. Ganz Piekfein ist keiner gekleidet, aber auch das nur an nicht sichtbaren Stellen - der Preisklasse entsprechend. Der TX3 steht allerdings leicht schief zum Mainboard geneigt. Nachteile hat das keine, wie man am Turm in Pisa beobachten kann.

Der Cooler Master Hyper 212 Evo:

Der Cooler Master TX3 Evo:

Wirklich neues gibt es erst beim Blick auf die Unterseite der Neuauflagen zu bestaunen: Der Hyper 212 Evo kehrt von der Heatpipe-Direct-Touch-Technologie ab, bei der die Heatpipe-Enden direkt auf der CPU aufliegen anstatt der für die Auslastung besseren Einbettung in einen Kupferblock. Das spart zuerst Kosten, lässt aber Lücken zwischen den einzelnen Wärmeröhren, was sich zur Wärmeabgabe weniger gut eignet und somit die theoretischen Leistungsvorteile der Bauart wieder zunichtemacht. Während der TX3 Evo das bei Cooler Master als "Direct Contact Heatpipes" firmierende Verfahren nutzt, bekam der Hyper 212 "Continuous Direct Touch" spendiert. Der Fortschritt liegt hier in der durchgehenden Auflagefläche, die fast keine unproduktiven Lücken mehr lässt.

Die Lüfter mit ihren "Blade Wings" sind zusammen mit ihrer komplett schwarzen Farbgebung typisch für die Evo-Serie. Beide Modelle werden durch einen entkoppelten Plastikrahmen am Kühler befestigt, was gerade in beengten Umgebungen von Vorteil ist. Wenig Anlass für Kritik bietet auch das Drehzahlband: 600 bis 1600 U/Min beim 120mm-Lüfter des 212 Evo und 800 bis 2200 Umdrehungen beim kleineren Bruder TX3 samt PWM-Anschluss für die Drehzahlregelung versprechen meist leisen Betrieb. Wie aber schon beim 612S kann das Lager leider nicht ganz mithalten. Zugeständnisse an die Preisklasse machen ohnehin Beide: Gibt es beim 212er-Modell noch immerhin ein schwarzes Flachbandkabel, muss der TX3 mit einer kleineren, farblosen Strippe Vorlieb nehmen - weiße Stecker gibts dazu, was aber für den Preis Käufern herzlich egal sein dürfte. Mehr Sorgenfalten erzeugt hingegen die Produktbezeichnung der Rotoren: OEM-Modelle, im Handel nicht erhältlich. Da bleibt für den Dual-Fan Betrieb entweder der Erwerb zweier anderer Exemplare oder der Weg in den Cooler Master Ersatzteilshop.

Die Montage

Die Montage des Hyper 212 hat sich kein Stück geändert und erfolgt deshalb nach wie vor zweistufig: Erst wird die Backplate mit dem Mainboard und dann der Kühler mit der so entstandenen Unterkonstruktion verschraubt, was den Ein- und Ausbau des Kühlers von nur einer Seite ermöglicht. Im direkten Vergleich mit der Konkurrenz - insbesondere Thermalrights Budget-Serie - ist das System zwar einen Hauch umständlicher gelöst, erlaubt aber auch auf AMD-Mainboards die beliebige Ausrichtung des Kühlers, was eben wiederum die Mitbewerber nicht können. Achtung: Wer die Spannschrauben des Kühlers mit Macht festdreht, freut sich beim Ausbau, wenn deshalb die Gewinde darunter mitdrehen.

Der TX3 Evo stellt seinen Monteur vor nochmals geringere Herausforderungen. Da sich der Kühler als echtes Leichtgewicht entpuppt, kann auf eine Befestigung durch Schrauben verzichtet werden: Bei Intel nutzt die Neuauflage klassische Push-Pins, bei AMD die vom Boxed-Kühler bekannte Klammer für das verbaute Retention-Modul. Löblich: Selbst hier ermöglicht Cooler Master mittels der Rippen auf der Rückseite des Kühlerbodens eine freie und damit flexible Ausrichtung!

Wer dennoch nicht weiterkommt, freut sich über die beigelegten Handbücher. Beim 212 Evo erweisen sich satte neun Sprachen aber als etwas zu viel für gute Übersicht und die Übersetzung als nicht immer ganz stilsicher. Außerdem verwechselt das gute Stück die Reihenfolge: Erst Kühler aufsetzen, dann Backplate verschrauben? Andersrum wird, wie in den Bildern gezeigt, der Schuh draus. Zum Glück gibt es zusätzlich auch noch eine rein englische Ausgabe, die wesentlich besser hilft.

Leichtgewicht, leichtgeplatz - viel Raum braucht keiner der beiden Probanden. Arbeitsspeicher mit hohem Heatspreader macht demnach keine Schwierigkeiten, während der TX3 Evo sogar in alle Sockelrichtungen sparsam streckt - prima für Kompaktsysteme, da das Modell noch einmal kleiner als der Freezer 13 von Arctic baut.

Der montierte Hyper 212 Evo:

Der montierte TX3 Evo:

Das Testsystem

Für unser Testsystem setzen wir auf ein Lian-Li PC60FN Gehäuse. Gegenüber einem offenen Testaufbau erhalten wir praxisnahe Ergebnisse, auch wenn durch die Vielfalt an Komponenten und Konfigurationen keine hundertprozentig übertragbaren Werte generiert werden können.

Allgemeiner Aufbau des Testsystems (hier mit Thermalright HR-02 abgebildet)

Zur Geräuschreduktion haben wir sämtliche Gehäuselüfter durch besonders leise Varianten ersetzt und an einer Scythe Kaze Master Lüftersteuerung angeschlossen. Im Heck schaufelt nun ein Noiseblocker Multiframe M12 S2 Luft (650 U/Min), ebenso wie auf dem CPU-Kühler, einem Thermalright HR-02. Dieser zeichnet sich für den Intel Core i7 920 im C0-Stepping zuständig - ein echter Hitzkopf mit 130 Watt TDP, der wie geschaffen für unseren Kühlertest ist. In die Front setzen wir einen Noctua NF-P14 FLX, der mit nur 450 U/Min rotiert. Da die meisten Nutzer Krach nicht mehr mit Leistung gleichsetzen, orientieren wir uns hier an den momentanen geräuschtechnischen Anforderungen. Die Festplatte hingegen muss sich in ein Scythe Quiet Drive zwängen und wird mittels eines einfachen Baumarktschwammes auf dem Gehäuseboden entkoppelt. Als Testkarte nutzen wir eine AMD HD3870 im Referenzdesign, die von einem Scythe Musashi gekühlt wird, dessen Lüfter während der Benchmarks auf 5V gedrosselt laufen.

Testsystem:

  • Intel Core i7 920 (3,4 GHz)
  • Asus P6TD Deluxe
  • 6 GB DDR3 1333
  • Western Digital Black 640 GB
  • Antec TruePower New 550 W
  • AMD HD3870 (Scythe Musashi)

Zur Leistungsmessung belassen wir den Rechner nach dem Einschalten zunächst 15 Minuten im Leerlauf. Anschließend belasten wir ihn eine weitere Viertelstunde mit Core2MaxPerf in der Version 1.7. Hierbei werden alle acht logischen Kerne der CPU belastet. Temperatur und Takt werden dabei mit RealTemp 3.60 beobachtet. Nach Ablauf der Zeit wird ein Mittelwert aus den Ergebnissen der einzelnen Kerne gebildet. Aufgrund der mit zunehmender Differenz zum Notabschaltpunkt ungenauer werdenden Temperatursensoren verzichten wir auf Messungen im Idle-Betrieb. Reicht der Kühler unter Last aus, tut er das ohne erst recht. Dank eines Raumthermometers können wir Delta-T- Werte [K] ermitteln. Dabei ist die durchschnittliche Temperatur aller vier Prozessorkerne maßgeblich, weshalb wir die Ergebnisse mit einer Nachkommastelle ausgeben. Eine gewisse Messtoleranz lässt sich bei aller Umsicht dennoch nicht vermeiden. Um gleiche Voraussetzungen für alle Kühler zu schaffen, kommt für die Tests ausschließlich MX-2-Wärmeleitpaste von Arctic an CPU und Kühler. Sämtliche Runs werden zweimal ausgeführt: Sowohl mit dem Normaltakt des Prozessors (2,67 GHz) als auch in moderat übertaktetem Zustand (3,4 GHz ohne Spannungserhöhung). Die Geschwindigkeitsstufen mit 100, 75 und 50 Prozent der Maximaldrehzahl werden ebenso wie die Drehzahlmessungen zwischen 500 und 1200 U/Min mit der Scythe Kaze Master Lüftersteuerung eingestellt.

Die Lautstärkemessungen erfolgen mithilfe eines Voltcraft SL-100 Schallpegelmessgerätes. Dieses wird aus 15 Zentimetern Entfernung zum offenen Gehäuse auf Höhe des CPU-Kühlers mittels eines Statives fixiert. Abgelesen wurde zur Minimierung von Interferenzen aus einer Entfernung von einem guten Meter zum SL-100. Um Nebengeräusche zu verhindern, erfolgten die Messungen in einer ruhigen Wohnsiedlung („Dorf“) vormittags und in der Nacht. Zudem wurden die Lüfter im Testsystem deaktiviert, wodurch lediglich die Festplatte und das Netzteil für Nebengeräusche sorgten.

Für die neuen Testkriterien ziehen wir Durchschnittswerte aus den Messergebnissen heran. Die reine Leistung wird aus dem Mittelwert der Overclocking-Tests mit 100, 75 und 50% Drehzahl gebildet. Das gleiche Verfahren wird bezüglich der Lautstärke angewendet. Wir sind uns natürlich darüber im Klaren, dass diese Kriterien spezielle Einsatzszenarien wie den Ultra-Silent-Betrieb mit wenig oder gar keiner Drehzahl nicht abdecken. Für solche Anwendungsprofile empfiehlt sich ein Blick sowohl in die Charts mit festen Drehzahlen als auch den Passivtest, um selbst einen Favoriten zu wählen. Unsere Rangliste richtet sich dementsprechend an die große Mehrheit der "Standarduser". Für extreme Anwendungsgebiete haben wir unsere Benchmarks zudem um einen weiteren Bereich ergänzt: Mit 3,8 GHz bei 1,36 Volt Spannung zeigen wir Weber, wie ein Grill heizen muss. Hier können (und sollen) sich High-End Kühler profilieren, während gleichzeitig Übertakter, die die Spannung bis an das Herstellerlimit setzen, Anhaltspunkte für eine Kaufentscheidung finden.

Temperaturen 1 - Standardtakt & Passiv

Wir sind gespannt: Was macht der Hyper Evo besser als sein Vorgänger und wo liegt der TX3? Zunächst enttäuscht das Bild - der neue 212er liegt trotz der baulichen Verbesserungen hinter seinem älteren Bruder - sie bringen offenbar wenig Gewinn, während der langsamer drehende Lüfter sein übriges tut. Unser Modell streut auch noch nach unten, schafft nur 1500 anstatt der üblichen 1600 U/Min. Klar, dass die Leistung entsprechend geringer liegt und bei Reduzierung auf 800 Umdrehungen etwas stärker abfällt. Hier liegt der 212 Evo schon nicht mehr ganz im optimalen Drehzahlfenster. Immerhin: Den Freezer 13 Pro von Arctic hat Cooler Master im Griff und liegt in Schlagdistanz zum True Spirit von Thermalright, der mit ähnlicher Ausstattung antritt.

Der TX3 Evo hängt hingegen hinterher - selbst unter Volldampf kann er 130 Watt TDP unter synthetischer Maximallast nur gerade so kühlen, weniger als 75% Drehzahl landen in für den Dauerbetrieb kritischen Temperaturbereichen. Der Freezer 13 von Arctic, ebenfalls mit 92mm-Lüfter, schlägt sich deutlich besser: Neben etwas mehr Masse nutzt er schließlich vier Heatpipes und kein günstiges Direct Touch-Verfahren. Bei halbierter Drehzahl bricht der TX3 dann ein - zu wenig Durchsatz. Damit eignet er sich ausschließlich für User, die ihren Prozessor nicht oberhalb von 130 Watt TDP betreiben möchten, denn Spielraum zum Übertakten bleibt darüber nicht.

Lüfterlosen Betrieb hält keiner der beiden Kühler aus - Verbesserungen hin oder her. Dafür fehlt sowohl die Masse als auch das Konzept, zumindest für das veranschlagte Abwärmeszenario.

Temperaturen 2 - Overclocking

Schon wieder zeigt sich die Ausbaustufe des 212 Plus dem Vorgänger unterlegen, wenngleich die Abstände nun etwas stärker schrumpfen. Natürlich liegt das wieder an der teils weit geringeren Drehzahl und dem damit verbundenen weit angenehmeren Geräuschniveau. Der True Spirit von Thermalright kann sich aber gerade bei Maximaldrehzahl ein Stück absetzen, was dem Freezer 13 Pro nicht gelingt. Selbiger wird jedoch durch den langsamsten Lüfter der Preisklasse gehandicapt. Der Hyper 212 Evo fühlt sich also nach wie vor im mittleren Drehzahlbereich am wohlsten und agiert dort auf Augenhöhe mit der Konkurrenz. Zwar erscheint der Abstand zur Spitze des Testfeldes - von den ebenso lauten wie leistungsfähigen Hydrokühlungen abgesehen - nicht riesig, berücksichtigt aber nicht die dort verwendeten langsameren und damit leiseren Lüfter.

Der Hyper TX3 Evo scheiterte hingegen an unserem ersten OC-Szenario völlig und ist deshalb im Folgenden nicht mehr aufgeführt.

Temperaturen 3 - Fixierte Drehzahlen

Showdown bei High-Noon im Kühlerghetto: Evo gegen Plus. Hier erweist sich das neue Bodendesign als Erfolg: Zwischen einem halben und einem ganzen Grad kann der Vorgänger distanziert werden, was dem Neuling eine Mittelfeldposition in seiner Preisklasse verschafft, am Platz in den unteren Reihen der Kühlergang nichts zu ändern vermag. Immerhin: Mit sinkender Drehzahl sackt Cooler Master noch den Konkurrenten von Enermax ein, kann aber am True Spirit von Thermalright nicht rütteln.

Temperaturen 4 - Overclocking II

Im Extremszenario schlägt sich der Evo wieder ordentlich und diesmal auf exakt dem Level der Mitbewerber. Lediglich der Vorgänger fällt doch überraschend stark ab, was aber nicht über die letztlich unzureichende Leistung dieser Preisklasse hinwegtäuschen kann: Im besten Falle 62 Grad plus eine Raumtemperatur oberhalb der 20 sind definitiv etwas zu heiß in unserem Block.

Die Lautstärke

Durch relativ geringe Maximaldrehzahl des 212 Evo und den 92mm Lüfter mit geringerem Luftdurchsatz des TX3 können beide Kühler bei der Lautstärke punkten - auf den ersten Blick. Denn beide neigen zu Rattern gerade bei hohen Drehzahlen, was sich aber nur beim TX3 in den Messergebnissen auch gebührend niederschlägt. Die Nebengeräusche des 212 Evo fanden hingegen eher weniger auf Band - auch eine Art, Lüfter zu optimieren. Unabhängig davon lassen sich gerade bei voller Drehzahl die Störlaute bei genauem Hinhören wahrnehmen. Zum Glück sind die beiden Brüder trotzdem zu leisem Betrieb fähig. Dazu müssen beim größeren weniger als 1000, beim kleineren weniger als 1400 U/Min anliegen.

Im Vergleich zum Vorgänger jedoch bleibt bei aller Kritik ein großer Fortschritt festzuhalten, denn die Zeit wirklich lästiger und stets präsenter Geräuschkulisse von Lüfter und seiner Mechanik sind nun vorbei. Das verschafft den Evo-Kühlern zwar keinen Spitzenplatz in der Preisklasse, aber nun eine Daseinsberechtigung.

Mit festen Drehzahlen bleibt der TX3 Evo natürlich stets im vorderen Testfeld - kleiner Lüfter, weniger Durchsatz was in weniger Lärm resultiert. Trotzdem kann er mit dem Freezer 13 gerade oberhalb von 800 U/Min nicht Schritt halten. Qualitativ hätte hier eine Schippe mehr gut getan, denn im Vergleich zum Arctic-Kühler fehlt es durch weniger Heatpipes auch an Leistung.

Das 212-Modell kann sich nun nicht mehr über das hintere Drittel des Testfeldes hinauskämpfen. Der Freezer 13 Pro bleibt zwar nach den Messergebnissen hinter dem Herausforderer, subjektiv hingegen angenehmer. Der True Spirit kann sich erneut absetzen und der Enermax ETS-T40 weilt dank dem Twister-Lager in anderen Sphären. Ob hier Kritik angebracht ist, hängt zuerst von den Marktpreisen des 212 Evo ab: Für die Region um 30€ wäre die Lautstärke bzw. das Lager nicht mehr angebracht, für unterhalb der 25€ hingegen akzeptabel, zumal ein Totalausfall wie beim Vorgänger ausbleibt.

Max Doll meint …

Max Doll

Weg vom Ghettokind, hin zu einem angepassten Produkt: Das gelingt dem 212er Evo ganz ordentlich. Viel geändert werden musste dazu nicht, denn schon der Vorgänger war ein guter Kühler - bis auf seinen Lüfter. Das lässt auf der Habenseite die ordentliche Verarbeitung, die flexible, zweistufige Montage und die soliden Kühlleistungen stehen. Durch die verbesserte Kontaktfläche am Kühlerboden gewinnt der Nachfolger drehzahlbereinigt sogar noch einmal etwas an Leistung. Auch die andere Aufwertung, das neue Klemmsystem zur Befestigung der Lüfter, gefällt: Es ist einfach zu handhaben, erlaubt den Tausch des Fächlers, entkoppelt und kommt gleich doppelt. Das erlaubt z.B. der Freezer 13 Pro von Arctic nicht einmal ansatzweise. Auch die freie Ausrichtung auf AMD-Systemen bleibt und sucht in diesem Segment fast seinesgleichen. Der Rotierer selbst hingegen darf sich leider immer noch nicht der Weisheit letzter Schluss nennen. Ja, er ist besser als der Vorgänger und ja, er ist damit kein Problemkind mehr - und schlägt dennoch Radau, denn bei hoher Drehzahl bleibt ein leider hörbares Rattern zurück. Die Konkurrenz im Niedrigpreissegment bietet hier immer noch etwas bessere Lösungen, wobei die Einschätzung vom Straßenpreis des 212 Evo abhängt. Im Alltagsbetrieb fällt das jedoch nicht mehr in des Lauschers Ohr, sodass nur allzu empfindliche Naturen ins Stolpern geraten.

Hat sich Cooler Master für heutige Zeiten genug geändert? Momentan listet den Kühler kein Shop als verfügbar, wenn man ihn denn überhaupt auffinden kann. Sollte sich der Preis um bzw. unter 25€ einpendeln, wird der 212 Evo zu einem soliden Budget-Tipp mit der besten (Lüfter)halterung im Preissegment und zum Liebling von AMD-Besitzern. Darüber müsste er jedoch gegen einen ETS-T40 von Enermax antreten, der mit besserem Lüfter punktet.

Der TX3 Evo macht hingegen keine großen Sprünge. Im Vergleich zum Vorgänger kommt er nur mit einem anderen Lüfter und punktet mit freier Montage auf allen Plattformen. Die Lautstärke liegt hingegen über derjenigen des Freezer 13, die Leistung drei Heatpipes und etwas kompaktere Abmaße darunter. Keine Kaufempfehlung? Die hängt vom Preis ab: Als leisere und dennoch kompakte Alternative zu Boxed-Kühlern eignet sich die Ausbaustufe prima, sofern sich ihr Preis um 15€ einpendelt. Tunerambitionen bezüglich des Prozessortaktes bleiben dann aber nur bei kleineren Modellen in begrenztem Rahmen möglich.

Auf eine Wertungstabelle des TX3 Evo verzichten wir an dieser Stelle, da wir die Leistungsmessungen mit dem bisherigen Verfahren nicht sinnvoll auswerten können. Für ein zweites Leistungssegment unterhalb von 15€ fehlen uns momentan die Vergleichsmöglichkeiten - wir reichen die entsprechende Wertung nach.
Die Wertung bezieht sich daher auf den Hyper 212 Evo:

  • Positiv
  • Gute Leistung im mittleren Drehzahlbereich (1.000 U/Min.) und moderater Übertaktung
  • Lüfter entkoppelt
  • Bis 1.000 U/Min. leise
  • Einfache und flexible Montage
  • Lüfter austauschbar
  • Zusätzliche Lüfterhalterung im Lieferumfang
  • Kompakt
  • Lässt Platz über RAM-Riegel
  • Freie Ausrichtung bei AMD-Sockel
  • Neutral
  • Negativ
  • Einbruch bei niedrigen Drehzahlen
  • Geringe Reserven
  • Hörbar ab 1.000 U/Min.
  • Lager rattert
  • Lamellen nicht stabilisiert

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