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  • Dienstag, 08. Oktober 2024
Xilence Performance A Series 530W

Xilence Performance A Series 530W: Im TRV-Check!

Einleitung

Die vergangenen Tage waren ziemlich spannend für die Tech-Review Redaktion. Uns wurde angeboten das brandneue Netzteil aus dem Hause Xilence als eine der ersten Redaktionen weltweit zu testen! Natürlich haben wir das Angebot angenommen, aber die Zeit wurde verdammt knapp. Wir haben das Netzteil erst vor ein paar Stunden erhalten, daher freuen wir uns umso mehr, euch das weltweit erste Review zum neuen Xilence Performance-A-Series zu präsentieren!

Auch für die Marke Xilence ging es in den vergangenen Monaten turbulent zu. Nach der Insolvenz des Distributors vor knapp einem Jahr übernahm die Listan GmbH & Co. KG die Rechte an der Marke Xilence. Listan ist übrigens auch Inhaber der Marke be quiet! Die Performance-A-Serie ist nun die erste Produktserie seit der Neuausrichtung der Marke.

Dabei ist die Performance-A-Serie ab sofort in vier Wattklassen von 430 Watt bis 730 Watt verfügbar. Wir haben uns die 530 Watt-Version in die Redaktion geholt und wünschen viel Spaß beim Lesen dieses Reviews!

Spezifikationen und Features

Dieser Text stammt aus der Pressemitteilung von Xilence:

Hildesheim, 16. Juli 2014 - Xilence, Spezialist für Kühlung, Stromversorgung und Geräuschminimierung von PCs und Notebooks, präsentiert mit der Performance-A-Netzteil-Serie die erste neue Produktlinie nach der Übernahme durch die Listan GmbH & Co KG. Die neue Netzteil-Serie ist preislich im Einstiegssegment beheimatet - trotzdem bietet die Performance-A-Serie beachtliche Werte, glänzt mit Effizienz, einem kompletten Sicherheitspaket und wertigen Komponenten. Das Netzteil richtet sich somit sowohl an preisbewusste Reseller, als auch preis-/leistungsbewusste Endkunden. Ein großes Marktpotenzial sieht Xilence auch im Replacementmarkt für Umrüstung/Austausch in Bezug auf die Neue Ökodesign-Richtlinie ErP2014.

Die Performance-A-Serie soll sich also im Einstiegssegment ansiedeln, trotzdem will der Hersteller nicht an technischen Details gespart haben. Schauen wir uns einmal die technischen Details des Netzteilaufklebers an:

Von den angegebenen 530 Watt werden 456 Watt über die 12V-Rail bereitgestellt. Damit ist das Performance A auch problemlos für aktuelle Computer nutzbar. Xilence hat sich für ein Single-Rail Design entschieden, bei 38 Ampere auf der 12V-Rail sehen wir bei einer guten Absicherung keine Probleme. Apropos Absicherung:

Sechs integrierte Sicherheitsschaltungen sorgen für einen allzeit sicheren Betrieb. So bieten die Performance-A-Netzteile OVP (Überspannungsschutz), UVP (Unterspannungsschutz), OCP (Überstromschutz), OTP (Übertemperaturschutz), SCP (Kurzschlussschutz) und auch OLP (Überlastungsschutz).

Bei den Schutzschaltungen macht Xilence also keine Kompromisse. Selbst OTP ist vorhanden, was in dieser Preisklasse eine Seltenheit ist. Ob die versprochenen Schutzschaltungen auch wirklich integriert wurden, klären wir bei der Technikanalyse. Das Netzteil besitzt außerdem eine 80 Plus-Zertifizierung und erfüllt die seit Juli gültige ErP2014-Norm.

Der Lieferumfang, as Äußere und die Kabelaustattung

Die Produktverpackung überrascht etwas, hierbei handelt es sich um einen sehr kompakten Würfel. Im Gegensatz zu den ebenfalls kompakten Netzteilverpackungen anderer Hersteller entsteht hier aber keine Platzangst, so befindet sich für die Kabel immer noch genug Luft zum Atmen und zum Schutz gegen Außeneinwirkung im Inneren. Auf der Rückseite des Kartons wird es interessant: An dieser Stelle sind die Kabellängen und die technischen Details vermerkt, welche wir uns nun ein wenig genauer anschauen wollen:

Der Lieferumfang fällt mit der Bedienungsanleitung, dem Kaltgerätesteckerkabel und Gehäuseschrauben vollständig aus - über ein paar Kabelbinder würde sich ein Kunde aber sicherlich auch freuen. Unser nächster Augenmerk gilt den Details des Netzteils:

Schon auf den ersten Blick wird klar: Hierbei handelt es sich um ein Netzteil von Xilence! Das schwarze Gehäuse besitzt eine Länge von 14 Zentimetern und bleibt daher erfreulich kurz. Im Kontrast dazu steht der rote 120 mm große Lüfter, welcher von einem klassischen Lüftergitter bedeckt wird. In der Mitte prangt das Logo von Xilence, welches dafür sorgt, dass das Lüftergitter um etwa einen Millimeter übersteht. Trotzdem sollte es zu keinen Kompatibilitätsproblemen kommen.

Bei den Kabeln hat Xilence jedoch ein wenig gespart. Nur das dicke ATX-Kabel besitzt einen Kabelsleeve, alle anderen Kabel werden von Kabelbindern zusammengehalten. In dieser Preisklasse ist das aber durchaus vertretbar. Kurios muten die rosafarbenen 5-Volt-Kabel und die hautfarbenen 3,3-Volt-Kabel an, Xilence versicherte aber, dass dieser Produktionsfehler nur bei den anfangs produzierten Netzteilen aufgetreten ist. Ansonsten gibt es an der Verarbeitung nichts auszusetzen.

Die Kabelstränge im Detail:
Bezeichnung der Kabel Kabel-Länge in cm
ATX 20 Pin + 4 Pin 55
CPU 4 + 4 Pin 55
PCI-E 6 + 2 Pin & 6 + 2 Pin 50 + 60
SATA + SATA + SATA 50 + 65 + 80
SATA + SATA + SATA 50 + 65 + 80
Molex + Molex + Molex + Floppy 50 + 65 + 80 + 95

Mit der Länge der Kabel bricht Xilence zwar keine neuen Rekorde, aber Anlass zur Kritik gibt es auch hier nicht. Mit sechs SATA- und zwei 6+2 Pin PCI-Express-Steckern sind die Kabelstränge zudem reichlich bestückt.

Das Innere des Netzteils

Ein Hinweis vorweg:
Nicht nachmachen! Ihr begebt euch in Lebensgefahr wenn ihr ein Netzteil aufschraubt, des Weiteren geht die Garantie verloren!

Das Innere des Netzteils

er OEM-Hersteller der Elektronik ist HEC. Das Layout kommt in ähnlicher Form auch in einigen be quiet! Pure Power L8 zum Einsatz. Auffällig sind die zwei verschiedenen Kühldesigns, zumindest der Kühler auf der Primärseite weist eine ordentliche Größe auf.

Beginnen wir mit der Eingangsfilterung: Diese ist mit einer Plastikfolie vom restlichen Netzteil getrennt worden. Auf der kleinen Zusatzplatine befinden sich zwei Y- und ein X-Kondensator, zudem eine Spule. Auf der Hauptplatine geht es weiter mit einem MOV (Metal Oxide Varistor) und einer Schmelzsicherung. Insbesondere der MOV als passiver Überspannungsschutz ist keine Selbstverständlichkeit, sehr gut! Weiter geht es mit zwei Y- und einem X-Kondensator, zwei Spulen und der Gleichrichterbrücke, welche allerdings ohne Kühlkörper auskommen muss.

Hinter der PFC-Spule befindet sich der Primärkondensator. Verbaut wurde ein Modell von Teapo, welches folgende Daten aufweist: 330 µF Kapazität bei 400 V Spannungsfestigkeit und einer Temperaturfestigkeit von 85°C. In dieser Preisklasse ist diese Wahl als völlig in Ordnung zu bezeichnen. Auch auf der Sekundärseite wurden durchgehend Kondensatoren von Teapo verbaut, welche eine Temperaturfestigkeit von 105°C aufweisen. Damit ist hier eine höhere Qualität verbaut worden als in wesentlich teureren Netzteilen anderer Hersteller, hervorragend! DC-to-DC Wandler kann man in dieser Preisklasse natürlich nicht erwarten, daher muss man mit einer Gruppenregulation vorlieb nehmen. Die verwendeten Bauteile sind in der Leistungsklasse von 530 Watt aber angemessen dimensioniert worden.

Als Protection-IC wurde ein Sitronix ST9S429-PG14 verbaut. Hierbei handelt es sich um einen umbenannten Unisonic S3515, welcher die Schutzschaltungen UVP/OVP und OCP auf 3,3 V, 5 V und zwei 12 V-Rails bereitstellt. Damit hat Xilence nicht zu viel versprochen.

Beim Lüfter setzt Xilence auf ein einfaches Gleitlagermodell, welches die Bezeichnung EFS-12E12H besitzt. Das "H" deutet es schon an, der Lüfter ist für hohe Drehzahlen ausgelegt, wir sind gespannt wie sich das Netzteil später im Praxistest schlägt.

Auf der Unterseite der Platine wird ersichtlich, dass es sich hier tatsächlich um ein Single-Rail Design handelt, wie man beim roter Pfeil sehen kann. Die Lötqualität geht in Ordnung, setzt aber keine neuen Maßstäbe. Insgesamt sind wir von der Qualität der verbauten Elektronik positiv überrascht, in dieser Preisklasse hätten wir wesentlich günstigere Bauteile erwartet.

Das Testsystem und Testszenarien

Der Test wird in einem offenen Testsystem durchgeführt, Gehäuselüfter fallen daher weg. Die Außentemperatur lag in diesem Test bei sommerbedingt kuscheligen 25,5° Celsius.

CPU: Intel Core i5-3470 @ 4,0 GHz
CPU-Kühler: Scythe Mugen 4 PCGH-Edition
Mainboard: Asrock Z77 Extreme4
Arbeitsspeicher: 2x 4GB G.Skill Sniper DDR3-1600 CL9-9-9-24
Grafikkarte: Zotac Geforce GTX 480 Amp!
SSD / Festplatte: Samsung 840 Evo 500GB
Netzteil: siehe Test
Bildschirm: BenQ G2220HD
Sonstige Hardware: Asus Xonar DGX

Die Geforce GTX 480 stellt die Single-GPU Grafikkarte mit der höchsten Leistungsaufnahme dar. Hierbei ließe sich theoretisch eine Aufnahme von weit über 600 Watt generieren, aber selbst der gute Kühler von Zotac ist mit der Leistung überfordert, das vorläufige Maximum des Gesamtsystems liegt daher erst einmal bei ca. 520 Watt. Die Leistungsaufnahme des Gesamtsystems haben wir mit Hilfe eines Profitec KD 302 gemessen. Hierbei haben wir sechs Lastszenarios generiert:

Test-Szenarien:
Szenario 1: Gesamtsystem im Idle
Szenario 2: CPU: Prime 95
Grafikkarte im Idle
Szenario 3: CPU im Idle
Grafikkarte: GPU-Voltage 950 mV, Chiptakt 500 MHz, Furmark
Szenario 4: CPU im Idle
Grafikkarte: GPU-Voltage 950 mV, Furmark
Szenario 5: CPU: Prime 95
Grafikkarte: GPU-Voltage 1013mV, Furmark
Szenario 6:
CPU: Prime 95
Grafikkarte: GPU-Voltage 1050 mV, Furmark

Die einzelnen Werte wurden entnommen, nachdem sich die Temperaturen der Komponenten einpendelten. Die Lautstärkemessungen wurden mit Hilfe eines Voltcraft SL-100 durchgeführt. Dabei wurde das Netzteil bestmöglich vom restlichen System getrennt. Das Schallpegel-Messgerät wurde in einem Abstand von 50 cm vom Lüfter positioniert. Die Messwerte zur Spannungsregulation wurden mit einem Voltcraft VC130-1 ausgelesen.

Die Effizienz

Nun genug von der Theorie, schauen wir uns einmal die Effizienz im Praxistest an. Wie schlägt sich das Xilence Performance A im Vergleich?

Das das Performance A nur eine einfache 80 Plus Zertifizierung besitzt, können unsere Messwerte soweit bestätigen. Trotzdem ist der Unterschied zu den mit 80 Plus Bronze zertifizierten Geräten sehr gering, außerdem muss man bei diesem Test die Messwerte mit den hohen Raumtemperaturen berücksichtigen. Die Effizienz geht also insgesamt gesehen in Ordnung.

Die Spannungsregulation

Wie sieht es eigentlich mit der Spannungsregulation aus? Eine zu niedrige oder zu hohe Spannung kann Komponenten beschädigen oder das System instabil werden lassen. Die Grenzen der Diagramme stellen die ATX-Norm dar. Werte, die außerhalb des Diagramms liegen, liegen somit auch gleichzeitig außerhalb der ATX-Norm.

Für ein Netzteil mit Gruppenregulierung ist die Spannungsregulation hervorragend. Das be quiet! Pure Power L8 oder das Antec VP450P, welche preislich und technisch dem Xilence Performance A am nächsten kommen, schneiden hier deutlich schlechter ab. Insgesamt macht das Netzteil hier eine wirklich gute Figur.

Die Lautstärke

Ganz wichtig ist bei Netzteilen natürlich die Lautstärke. Bevor hier Fragen auftauchen wie ein PC denn ohne Netzteil betrieben werden kann: Wir haben hier das semipassive Seasonic 860W Platinum genommen und so weit wie möglich vom Schallpegel-Messgerät gelegt. Auch wenn der Lüfter in höheren Belastungen minimal aufdreht, sollte er vom restlichen System übertönt worden sein. Vorab eine kleine Definition zur besseren Einordnung:

Bis 32,9 db(A) Unhörbar leise bis sehr leise
Von 33,0 bis 34,9 db(A) Leise bis leicht hörbar
Von 35,0 bis 39,9 db(A) Hörbar bis deutlich hörbar, die Komponente sollte aus einem geschlossenen Gehäuse herauszuhören sein
Ab 40 db(A) Störend laut

Bei niedriger Auslastung ist das Netzteil relativ leise. Sollte man es mit dem Lüfter nach unten in den Gehäuseboden einbauen, wird man es nicht aus dem Gehäuse heraushören können. Bei höherer Auslastung tritt allerdings das ein, was wir angesichts des Lüfters schon bei der Untersuchung der Technik befürchteten: Das Xilence Performance A wird bei höherer Auslastung ziemlich laut. Wir haben diese Geräuschkulisse einmal im Szenario 5 mit unserer Kamera aufgenommen:

Video abspielenXilence Performance A Series 530 Watt Lautstärke

Hendrik Engelbertz meint …

Hendrik Engelbertz

Kann die neue Netzteilserie von Xilence nun überzeugen? Ja durchaus, im Vergleich zum Xilence Redwing ist der Fortschritt gigantisch. Das Xilence Performance A ist äußerlich kompakt und sieht ansprechend aus. Die Kabelstränge besitzen eine ordentliche Länge, bei der Farbgebung einiger Kabel sollte allerdings noch einmal nachgebessert werden, was der Hersteller auch direkt zugesichert hat.

Am meisten beeindruckt hat uns die Technik des Netzteils. Die verbauten Komponenten sind qualitativ hochwertig, im Vergleich mit vielen teureren Netzteilen gibt es in der Hinsicht nicht viel zu meckern. Zwar ist die Effizienz nicht ganz auf 80 Plus Bronze-Niveau, aber viel fehlt dem Testkandidaten dazu auch nicht. Sehr gut gefallen hat uns die Spannungsregulation, die für ein gruppenreguliertes Netzteil hervorragend ist. Einzig bei der Lautstärke patzt das Xilence, dieses wird schon bei mittlerer Auslastung relativ laut. Hier sollte noch einmal an der Lüfterkurve gefeilt werden.

Wie viel soll der Spaß denn nun kosten? Dazu bemühen wir uns noch einmal der Pressemitteilung von Xilence:
Die Performance-A-Serie ist ab sofort in vier Wattklassen (430W / 530W / 630W / 730W) verfügbar. Am unteren Ende des Leistungsbereichs bietet Xilence die 430-Watt-Version für 33,90 Euro an. Für das 530-Watt-Netzteil liegt die UVP bei 37,90 Euro und für das 630 Watt-Modell bei 45,90 Euro. Das 730-Watt-Topmodell der Serie kostet laut UVP 52,90 Euro.

Für einen Preis von nur 38,- Euro ist der Gegenwert enorm, da verzeiht man dem Netzteil auch gerne den etwas ruppigen Lüfter. Das Xilence Performance A 530W wird bereits - wie die restlichen Netzteile der Serie - im Preisvergleich geführt, die Preise werden sich im Laufe der Zeit sicherlich einpendeln.

  • Positiv
  • Viele Schutzschaltungen integriert
  • Abmessungen
  • Viele Anschlüsse vorhanden
  • Länge der Kabel in Ordnung
  • Vergleichsweise hochwertige Elektronik-Komponenten
  • Spannungsregulation sehr gut
  • Relativ leise bei geringer Belastung
  • Preis
  • Neutral
  • Negativ
  • Farben der Kabel entsprechend nicht immer der ATX-Norm
  • Sehr laut bei hoher Belastung

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