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  • Freitag, 19. April 2024
Gigabyte Z68XP-UD4

Gigabyte Z68XP-UD4: Im Test

Einleitung

Mit Einführung der aktuellen Prozessorgeneration "Sandy Bridge" kamen viele Neuerungen: Unter anderem durch die Integration einer Grafikeinheit in jedes der Rechenwerke sowie speziellen Modellen mit dem Suffix "k" zum Übertakten. Letztere verfügten gleichzeitig auch über die schnellste Grafikeinheit - Paradox. Denn Intel bot die Nutzung der GPUs mit dem H-Chipsatz, Übertakten hingegen ausschließlich mit dem Unterbau der Linie P. Und Intel sah, dass es gut war. Alle anderen hingegen waren von dieser Lösung weniger überzeugt, weshalb der Hardwareriese beide Funktionen schließlich im Z68-Chipsatz zusammenführt.

Auch Gigabyte hat entsprechende Platinen im Angebot. Das Z68XP-UD4 liegt dabei in der oberen Mittelklasse und bietet neben reichhaltiger Ausstattung in Form von SLI und CrossFire-Support, USB und SATA III sowie der kompletten Featureliste des Chipsatzes inklusive Hydra-Funktionalität eine besondere Optik: Es ist schwarz wie ein Sklavenschiff von Innen. Als alte Südstaatler haben wir Z68XP-UD4 zum Baumwolle pflücken eingefangen und unter Androhung von Peitschenhieben zur Arbeit gezwungen. Wie gut es sich zu diesem Zweck eignet, liest sich auf den folgenden Seiten.

Chipsatz und Features

Wichtigstes Merkmal des Z68-Chipsatzes ist das von Usern gewohnte Zusammenführen von IGP und Übertaktungsfunktionen. Dafür wird immer noch eine CPU mit der Modellbezeichnung "k" benötigt, die über einen freien Multiplikator verfügt. Bei allen anderen Prozessoren lassen sich nur minimale Taktsteigerungen erreichen. Grund: Der Takt einer CPU setzt sich aus Multiplikator und dem FrontSideBus bzw. dem BaseClock zusammen, der Anbindung ans Mainboard. Beim Sockel 1155 gibt es nun aber keine Teiler mehr, wer hier übertaktet, trifft neben der CPU auch alle anderen Komponenten im Rechner, wie z.B. die Festplatte. Allerdings bietet nicht jedes Z68-Mainboard tatsächlich einen Grafikausgang. Gigabyte z.B. wollte zum Launch lediglich Einsteigerboards damit ausstatten. Mittlerweile gibt es die Anschlüsse aber im höherpreisigen Segment bis hin zum UD5 - entscheidend ist die Bezeichnung "XP", die zumindest einen HDMI-Port garantiert.

Natürlich wird die Zielgruppe von High-End Platinen in der Regel auf dedizierte Grafikkarten setzen. Das stellt den Sinn der integrierten Grafikeinheit aber keinesfalls in Frage: Der Z68-Chipsatz verfügt über die sogenannte LucidLogix Virtu GPU Virtualisierung. Lucid, ein israelisches Unternehmen, hat sich bislang mit dem "Hydra"-Chip einen Namen gemacht, der ein Multi-GPU-Setup mit GPU's verschiedener Hersteller ermöglichte. Konkret: Eine Grafikkarte von Nvidia und eine von AMD funktionierten einträchtig im SLI/CrossFire-Betrieb. Virtu GPU hingegen setzt auf GreenIT und dient vereinfacht als Schalter. Im 2D-Betrieb aktiviert die Software die aufgrund ihrer geringeren Transistorenanzahl sehr sparsame, ohnehin vorhandene Grafikeinheit der CPU und wechselt im Lastbetrieb auf den Leistungsstarken Chip.

Insbesondere bei High-End GPUs besteht hier ein Sparpotential von 40 bis 50 Watt. Dazu muss das Bildsignal allerdings durchgeschliffen werden - der Monitor wird mit der IGP verbunden. Das Umschalten passiert on-the-fly per Software. Gegenüber frühen Versionen wird nun die IGP der CPU virtualisiert, womit die Unterstützung für Spiele nicht mehr extra eingepflegt werden muss. Das ist jetzt nur noch für Programme nötig, die die speziellen Funktionen der Sandy-Bridge-GPUs, namentlich die Video En- und decodingfunktion Quick Sync, nutzen wollen.

Im Alltag erweist sich die Software als ziemlich kugelsicher. Eine Installationsanleitung sucht man aber vergeblich. Um VirtuGPU zur Arbeit zu bewegen, braucht es mehr Zuckerbrot als Peitsche: Im BIOS muss die IGP aktiviert und als primäres Ausgabegerät festgelegt sein. Außerdem muss neben dem Intel-Treiber derjenige der verwendeten Grafikkarte installiert werden - was derzeit nur Windows 7 kann. Erst danach schaltet und waltet die Lucid-Software, lässt sich aber bei Bedarf mit einem Klick deaktivieren. Wahlweise zeigt auch ein Symbol in 3D-Anwendungen an, ob gerade geschaltet wird. In den von uns getesteten Spielen funktionierte das prima, wenngleich teils minimale Lags zu spüren waren. Nur das Zurückschalten auf den Desktop aus dem Spiel heraus dauert nun länger - und ein Dual-Monitorbetrieb verbietet sich zumindest mit dem getesteten Mainboard mangels Anschlüssen.

Die letzte Neuerung hört auf den vielversprechenden Namen "Intel Smart Response Technolgy" - SSD-Caching. Hierbei dient eine kleine, günstige SSD, idealerweise unterhalb von 32 Gigabyte Kapazität als eine Art Auslagerungsdatei. Alle Daten, die z.B. beim Start des Betriebssystems oder einfach häufig benötigt werden, liegen auf dem fixen Flash-Speicher. Andersherum wird jeder Schreibvorgang zunächst auf der SSD getätigt und dann Step-by-Step auf die Festplatte umgelagert.

Das Feature erwies sich in unseren Tests als erstaunlich fix und konnte auf Augenhöhe mit echten SSDs agieren, sowohl beim Arbeitsgefühl als auch in Benchmarks. Allerdings stellt sich hier beim jüngsten Preisverfall der Flash-Platten die Sinnfrage: Für etwa 70 Taler sind neue SSDs mit 60 Gigabyte Kapazität, für 140 Euros gar 120 Gigabyte Speicherplatz erhältlich. Damit bewegen sich die fixen Festplatten in mittlerweile bezahlbaren Regionen und sind auch in den kleineren Versionen groß genug, um das Betriebssystem und alle wichtigen Programme zu fassen. Spiele hingegen profitieren, Ausnahmen wie Oblivion, die auf Streaming-Technologie setzen, prinzipiell nicht.

Die Verpackung und der Lieferumfang

Die giftig-grünschwarze Hülle des Dunkellings erinnert eigentlich eher an Gollum bzw. Produkte der Firma Scythe. Features, Features, Features - neben der Produktbezeichnung bewirbt Gigabyte das Touch-BIOS - was wohl ein echtes UEFI suggerieren soll, das das Board aber nicht hat - und die Intel Smart Response Technology. Auch dieses Board soll wieder "ultra durable" sein, verfügt also zwischen den einzelnen Schichten (Layern) der Platine über eine Kupferschicht sowie über allerlei hochwertige Komponenten mit erweiterter Lebensdauer.

Auch die Rückseite ist nur wenig strukturierter: Neben den üblichen SATA III und USB3.0-Anschlüssen wird USB-Power beworben. Für stromhungrige Geräte stellt das Board an drei Doppelports mehr Leistung zur Verfügung, um trotz des diesbezüglichen Ausnutzens der USB-Spezifikation ein weiteres Gerät betreiben zu können. Den umgekehrten Weg sollen hingegen die Mosfets, die die 12 Volt Spannung des Netzteiles für die CPU genießbar machen, gehen. Hier soll eine Treibersteuerung Energie sparen - ganz nach Intel-Spezifikation. Obligatorisch ist der Support für Festplatten mit mehr als 2 TB Kapazität, wenngleich dieses Feature nur über ein Hybrid-EFI realisiert wird. Ebenfalls für das Marketing wichtig: Der Soundchip mit 108 dB Rauschabstand. Anspruchsvolle Nutzer werden allerdings trotzdem auf eine separate Soundkarte kaum verzichten können.

Das Zubehör

Der Lieferumfang hingegen ist geradezu spartanisch: Das schwarze Geschöpf trägt nicht viel mehr als seine Kleider am Leib. Neben einer SLI-Bridge, vier SATA-Kabeln, zwei davon mit abgewinkeltem Stecker legt Gigabyte einen Warnhinweis, der den Unterschied zwischen Sockel 1156 und 1155 erklärt sowie einen Haufen Anleitungen ins Paket. Dieser umfasst neben dem obligatorischen, englischen Nutzerhandbuch eine mehrsprachige Einbauanleitung, eine Hilfe zu Fehlerbehebung auf Französisch und die ebenfalls multilinguale Anleitung zum "SSD-Caching". Auf eine Treiber-CD wird typischerweise verzichtet - Gigabyte braucht für das beiliegende Softwarepaket schon eine DVD - DerbeVielDrauf. Eine Slotblenden-USB-Erweiterung sucht sich hingegen vergeblich, was angesichts des internen Anschlusses durchaus nützlich gewesen wäre.

Die Optik und das Layout

Das Z68XP-UD4 ist ein Produkt für Schwarzseher - der neue Look für Gigabytes High-End Serien setzt auf ein komplett einfarbiges Design, das Farbtupfer allenfalls an der Kühlung, Kondensatoren oder der Platinenbeschriftung zulässt. Dabei ist das PCB tatsächlich echt schwarz anstelle des sonst meist bräunlichen Farbtones, ebenso die Steckplätze für die Erweiterungskarten.

Sowohl die 16-phasige Spannungsversorgung als auch der Chipsatz erfreuen sich großer Kühlkörper. Ersterer ist zwar groß geraten, aber trotzdem flach - so kommt er mit CPU-Kühlern nicht ins Gehege. Ansonsten erweist sich das Layout als rundweg durchdacht. Die SATA-Anschlüsse sind abgewinkelt und lassen sich so mit ausladenden Erweiterungskarten oder deren Kühlern benutzen. Wie alle anderen Input-Stellen am Rand der Platine angeordnet. Das betrifft sowohl die internen USB- und Firewire-Ports als auch die Front-Audio-Verbindungen oder Lüfteranschlüsse. Selbst SLI oder CrossFire ist durch die Positionierung der PCIe-Slots bei Grafikkarten mit erhöhtem Platzbedarf wie der Cu-Serie von Asus möglich.

Entsprechend des durchdachten Layouts sind größere Prozessorkühler wie der von uns verwendete Prolimatech Super Mega kein Problem. Allerdings blockiert quasi jedes erhältliche Modell den Einbau von Arbeitsspeicher mit hohen Heatspreadern im ersten Slot - Sockelbedingt, also kein spezifischen Problem des Testproduktes.

Das Testsystem

Das verwendete Testsystem setzt mit Intels 2500k-Prozessor auf den momentan in Mittelklasserechnern beliebten Einsteigerprozessor. Für die "Zwischenablage" stehen zwei Riegel mit je vier Gigabyte Kapazität von Team Group zur Verfügung. Ihre Taktung von 1333 MHz entspricht dem für den Sockel 1155 üblichen - eine höhere erbringt keinerlei Vorteile. Erkennungs- oder Kompatibilitätsprobleme konnten wir mit dem getesteten Mainboard keine feststellen.

Für die Stromversorgung ist ein 80+ Netzteil mit Gold-Zertifikat, also über 90% Effizienz, verantwortlich, während eine kleine SSD das Betriebssystem - Windows 7 x64 - speichert.

Testsystem:

  • Intel 2500k
  • Prolimatech Super Mega
  • 2x4 GB DDR3-1333 CL9
  • GeForce GTX480
  • Seasonix X-560
  • OCZ Vertex 2 & Seagate LP11.9
  • Windows 7 x64 SP1

Technische Daten:

Das BIOS

Im Vergleich mit anderen Mainboards für Sockel 1155 erschreckt das Z68XP: Ein klassisches Award-BIOS? Das bieten sonst allenfalls die Low Budget-Versionen mit dem abgespeckten H61-Chipsatz. Das heißt: Keine Mausunterstützung, keine grafische Oberfläche, keine Auto-Updates oder Selbsttest-Goodies. Im Gegenzug findet man sich sofort zurecht, denn die Menüstruktur ist fest vorgegeben - die Freiheiten des modernen UEFI-Systems haben den ein oder anderen Hersteller zu wahren Amokläufen gegen die Übersichtlichkeit verleitet. Ob Gigabyte die Serie-6 Mainboards auf die neue Plattform umstellt, ist leider unklar. Laut dem Hersteller ist derzeit diesbezüglich nichts geplant, da im vollen UEFI mit grafischem Interface keine Vorteile erkannt werden. Die Hybrid-Lösung ist für alte Hasen ohnehin übersichtlicher und startet ebenso schnell wie das "volle Programm". Windows 8-Support soll auf jeden Fall gegeben sein, ebenso verspricht Gigabyte den Support der "Ivy Bridge"-Prozessoren.

Als erster Menüpunkt wird sogleich der M.I.T. mit den Übertaktungsfunktionen der Platine feilgeboten. Wie üblich finden sich hier einfache Stellmöglichkeiten in der ersten Menüebene, komplexere eine Stufe weiter darunter. Verstellbar ist, was des Übertakters Herz begehrt und das in teils atemberaubenden Dosierungen: Wer tatsächlich wagt, 2,1 Volt auf seinen RAM zu geben, wird an seiner CPU mit integriertem Speichercontroller keine Freude mehr haben. Die Spannung der CPU hingegen darf wie mittlerweile üblich entweder fest gewählt werden oder gleich als "Offset-Wert" - hier wird nur die Stromzufuhr im Lastzustand verändert, was ein Absenken der Spannung im Leerlauf weiterhin ermöglicht. Weniger schön: Sämtliche Werte sind per Default auf "auto", nicht auf "normal".

Letzteres stellt zudem die Basis für die Offset-Vcore dar, geht allerdings nicht von der VID aus, sondern nimmt 1,35V als Basis. Erhöht man also den Offset-Wert um 0,1, wird die CPU mit 1,45 Volt betrieben. Ein Hinweis darauf fehlt leider - allerdings soll dieses Phänomen abhängig vom eingesetzten Speicher sein. Zusätzlich befindet sich der Arbeitsspeicher im "Turbo"-Modus, was ebenfalls eine leichte Übertaktung impliziert - laut Gigabyte soll "auto" die Spannungen leicht erhöhen, der "Turbo" hingegen bei bestimmten RAMs die Spannung zur besseren Kompatibilität erhöhen.

Auch sonst sind die Voreinstellungen teils unverständlich gewählt: Die HDD-Überwachung S.M.A.R.T. wurde deaktiviert, dafür die IGP per Default eingeschaltet. Wer die Möglichkeiten des Virtu-GPU nicht nutzt, kann sich den Mehrverbrauch aber getrost sparen. Immerhin hat Gigabyte daran gedacht, den schnelleren AHCI-Modus für die SATA-Anschlüsse zu aktivieren. Ansonsten bietet das BIOS keine Überraschungen. Sämtliche Funktionen sind dem Namen und der Anordnung nach alte Bekannte - auf hilfreiche Erläuterungen oder Tooltips wurde aber leider verzichtet.

Schön: Im PC-Health-Menü findet man eine gut konfigurierbare PWM-Lüftersteuerung vor - am CPU-Fan Anschluss. Der kann zwar als einziger regeln, aber dafür ebenso nach Spannung, d.h. er kommt mit 3-Pin Lüftern klar und regelt dynamisch per Kurve je nach Lastzustand und gewähltem Profil.

Die Features

Als Software findet der User endlich das beworbene Touch-BIOS, das selbiges per Windows zu verändern erlaubt - das sieht schick aus und geht komfortabel per Maus. In den Untermenüs geht die anfängliche Übersichtlichkeit im Smartphone-Stil allerdings schnell verloren. Sämtliche Menü- und Optionspunkte sind zwar identisch mit ihrem Gegenpart im "echten" BIOS benannt, aber Erklärungen zu den einzelnen Stellmöglichkeiten fehlen auch hier. Nicht einmal die Größe des Fensters darf man ändern, sodass hier gescrollt werden muss. Neben der Möglichkeit, sämtliche BIOS-Settings zu verändern kann man über die Software außerdem das Flash-Tool @BIOS und den Quickboost zum automatischen Übertakten zugreifen. Für die Übernahme neuer Settings ist allerdings ein Neustart erforderlich.

Da Gigabyte eine ganze DVD voller Software beilegt, darf man zurecht eine Menge Features erwarten. Nicht alle sind jedoch für den User wirklich sinnvoll: Splashtop connect erweist sich beispielsweise als ein Ärgernis sondergleichen. Diese Software wird direkt über die "Xpress Install"-Funktion neben den Treibern für das Mainboard mitinstalliert. Man kann sie abwählen, muss das aber manuell tun - welcher User denkt schon, dass neben derart wichtigen Dingen derlei aufgenötigt wird? Bei dem fiesen Stück handelt es sich um eine neue Browserstartseite, die die am häufigsten besuchten Webseiten direkt zum erneuten Aufruf anbietet, ähnlich Googles Chrome.

Was Gigabyte verschweigt ist die penetrante Werbung für "Zynga-Games", die sowohl auf der Startseite immer als entsprechender Link platziert ist, als auch per Icon in der Taskleiste und als Verknüpfung auf dem Desktop. Einfach löschen funktioniert nicht, nach einem Neustart ist alles wie gehabt. Dass die Optionen zum Autovervollständigen bei der Suchmaschine "splashtop connect deinstallieren" anbieten, gibt zu denken.

Bei der Softwareinstallation Augen auf - sonst installiert man sich auch Werbesoftware

Viel interessanter ist hingegen die EasyTune6-Software. Hiermit wird einfaches Übertakten im Windows ermöglicht das Auslesen relevanter Informationen zu CPU und Mainboard sowie deren Spannungen. Viel mehr Spaß macht jedoch der "Smart Fan": Ist im BIOS die entsprechende Option ausgewählt, kann man hier Start- und Zieltemperatur inklusive Drehzahl für den CPU-Kühler einstellen. Das funktioniert gut und ist enorm praktisch. Klasse! Im Reiter "Tuner" können Takt der CPU entweder über fix definierte Werte oder manuell festgelegt werden. Der Unterpunkt "Advanced" schaltet außerdem das Übertakten des Arbeitsspeichers frei. Beim automatischen Übertakten wird allerdings mit den Spannungen wenig konservativ vorgegangen, weshalb von derlei "Annehmlichkeiten" abzuraten ist.

Außerdem gibt es mit dem DMI-Viewer ein Tool zum Anzeigen von Hardwareinformationen - angesichts von EasyTune6 eher sinnfrei, zumal sehr spezifische Daten ausgelesen werden. Ein paar nette Goodies sind aber noch vorhanden: AIWI Game 64bit dient der Steuerung des PCs vom iPhone aus. Hier wäre auch eine Version für Android wünschenswert! Evergreens sind @BIOS zum Update unter Windows und der Face-Viewer zum Individualisieren des Bootscreens. Q-Share dient zum einfachen Datenaustausch über ein Netzwerk - eher überflüssig - und schließlich Smart Recovery für das Backup des Windows-Ordners. Allerdings gibt es außerdem noch XpressRecovery2, mit dem die gesamte Festplatte komprimiert und gesichert werden darf.

Die Dynamic Energy Saver 2 - Software

Für Besitzer eines Bluetooth-Empfängers gibt's außerdem "Auto Green". Damit kann das Handy über die drahtlose Verbindung als Schlüssel eingesetzt werden, d.h. bei nahem Gerät bzw. Besitzer liegen andere Energieoptionen an. Wie fast schon üblich ist außerdem eine on/off charge-Anwendung dabei, mit der die "super charger" USB-Ports aktiviert werden, um so die Ladezeiten für z.B. Smartphones an den entsprechenden USB-Ports zu verkürzen.

Ansonsten gibt es noch allerlei nützliche Standardprogramme wie dem Acrobat Reader, Firefox sowie Antivirensoftware von Kaspersky und Norton - dies aber nur als Testversion.

Kleiner Einblick in das Overclocking

Beim Overclocking gibt sich das Z68XP-UD4 keine Blöße. Neben vielerlei Feintuningsmöglichkeiten für Spannungen lässt sich auch der Turbo-Modus manuell Konfigurieren, inklusive Anhebung der TDP. Entsprechend macht das Board keine Zicken. Sind die Taktraten gar zu hoch gewählt, wird aber leider das komplette BIOS zurückgesetzt, was sich als etwas umständlich erweist - man hätte einfach die Standardtaktraten für einen Bootvorgang wieder herstellen können. Ansonsten waren trotz der 16 Phasen-Spannungsversorgung im Vergleich mit einem MSI P67 GD65 keine Taktsteigerungen möglich.

Unser Testprozessor weigerte sich auch hier, mit einer selbstauferlegten Spannungsgrenze von 1,35 Volt bei läppischen 4,5 GHz zu funktionieren - 4,4 GHz bei 1,33 Volt stellten das Maximum dar. Durch die dicken VRMs kann man allerdings ohne Probleme mehr Saft geben, sofern die Temperaturen unter Kontrolle bleiben und die verringerte Lebensdauer kein Problem darstellt. Dabei war eine Vollbestückung aller vier Slots mit Arbeitsspeicher selbst unterschiedlicher Hersteller mit zwei 4 und zwei 2 Gigabyte großen Modulen kein Problem.

Wichtige Einstellungsbereiche:

  • Multiplikator: 16-59x
  • BCLK: 80-200 MHz
  • RAM-Teiler: DDR3-800/1066/1333/1600/1866/2133
  • CPU-Spannung: 0,75-1,7 V
  • Uncore Spannung: (QPI/VTT): 0,86-1,53 V
  • System Agent Spannung: 0,715-1,495 V
  • CPU PLL Spannung: 1,195-2,435 V
  • DRAM Spannung: 0,89-2,135 V

Max Doll meint …

Max Doll

Das Z68XP-UD4 ist schwarz - wirklich schwarz. Neben der edlen Optik bietet der neue Fürst der Finsternis aber auch andere Vorzüge, etwa ein durchdachtes Layout, die starke Spannungsversorgung samt großem Kühlkörper und die reichhaltige Ausstattung. Je vier SATA 3 und USB 3.0-Ports sind aller Ehren wert, zumal zwei der letzteren per internem Anschluss ausgeführt wurden und so Frontpanels zukünftiger Gehäusegenerationen bedienen können. Der HDMI-Ausgang freut ebenso, ermöglicht er doch die recht ausgereifte Virtu-GPU Software zu nutzen - sofern man für das immer noch stiefmütterlich behandelte Feature eine Anleitung im Netz findet. Spartanisch bleibt hingegen das beigelegte Zubehör: Hier hätte ein Bracket für die USB 3.0 Ports eigentlich noch drin sein müssen.

Neben Gandalf kann das UD4 aber auch Sauron sein: Zwar wurde das BIOS übersichtlich aufgebaut - kein Wunder, bei fest vorgegebenen Menüstrukturen, bleibt aber nur ein BIOS und kein UEFI. Der hartnäckige Versuch, Werbesoftware auf dem heimischen Rechner zu verankern, nervt hingegen. Bei einer 150€-Platine gehört sich das nicht. Ebenso wäre eine Lüftersteuerung für mehr als einen Fan-Anschluss wünschenswert gewesen, selbst wenn die verwendete am CPU-Header sehr gute Arbeit leistet und frei konfiguriert werden kann - sowohl im BIOS als auch per Easy Tune-Software. Generell bleibt das Meiste der Bits'n'Bytes aber Gadget-Beiwerk ohne tatsächlichen nutzen. Weniger wäre mehr gewesen - und Baumwolle pflückt es auch nicht.

Trotz aller Kritikpunkte: Das kleine Einmaleins des Mainboards beherrscht das Z68XP-UD4 ebenso wie sein Zwilling ohne HDMI-Anschluss einwandfrei, weshalb letztlich eine supersolide, durchdachte Platine mit edler Optik und reichhaltiger Ausstattung ihren Preis von 150 Goldmünzen durchaus rechtfertigen kann und sich einen Editors Choice-Award redlich verdient hat.

  • Positiv
  • Durchdachtes Layout
  • Gutes BIOS
  • Ausstattung (4x USB/SATA 3)
  • Lüftersteuerung
  • Virtu-GPU
  • Ivy Bridge-Support
  • Dual BIOS
  • Neutral
  • - / -
  • Negativ
  • Lieferumfang mager
  • Werbe-Software im Xpress-Install
  • Kein UEFI
  • Lüftersteuerung nur an einem Anschluss

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