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  • Samstag, 20. April 2024
Fractal Design Define R4 Black Pearl

Fractal Design Define R4 Black Pearl: Schallgedämmt im Test

Einleitung

Aus Schweden kommen nicht nur Möbel mit schwierigen Anleitungen, sondern auch Gehäuse, gemeint ist Fractal Design. Der schwedische Hersteller ist seit einiger Zeit bekannt dafür qualitativ hochwertige "Hardwarebehausungen" zu produzieren, die weniger mit Beleuchtungen oder grellen Farben glänzen, sondern viel mehr mit einem schlichten und durchdachten Design. Das neueste Gehäuse im Portfolio des Herstellers ist das Fractal Design Define R4. Wobei, neu ist es nicht. Denn anstatt das Rad immer neu zu erfinden, geht Fractal hier einen anderen Weg als die Mitbewerber. Sie verbessern bestehende Gehäuse einfach nur, um sie zu perfektionieren. Damit kann man auch auf Änderungen bei den Kundenwünschen reagieren und einfach flexibler darauf eingehen. Ob auch wieder bei dem R4 ein großer Wurf gelungen ist und es all das hält, was man an einem Midi Tower erwartet statt besser, wollen wir in unserem neuesten Test beleuchten. Dabei gehen wir nicht nur auf die Optik ein, sondern auch auf die Funktionalität, die dieses Gehäuse bieten soll, wenn man den Aussagen des Herstellers glaubt.

Schauen wir also mal, was wir von so einen stetig verbesserten Gehäuse erwarten können, hoffentlich mehr als von dem Schwedischen Möbelhaus. Immerhin ist das Gehäuse nicht nur in Schwarz sondern auch in R4 in Titanium und Weiß erhältlich. Ferner kann man noch wählen ob man ein Fenster im Seitenteil haben möchte oder nicht. Wir haben uns für die rein Schwarze Version entschieden.

Die Verpackung und Lieferumfang

Geliefert wird der Midi Tower in einem sicher verpackten Umkarton. Dabei wird während des Transportes das Gehäuse durch Styroporpolster in Position gehalten. Und um Kratzer zu vermeiden, befindet sich das Gehäuse außerdem noch in einer Plastiktüte. Damit das Gehäuse auch wirklich unbeschädigt beim Käufer ankommt, ist die empfindliche Frontfläche noch einmal durch eine separate Folie geschützt.

Ebenso sind die Zubehör-Teile, damit sie nicht im Gehäuse herumfliegen und vielleicht noch den Lack beschädigen, sicher in einem kleinen Karton verpackt. Besonders erwähnen möchten wir noch, dass der Umkarton aus umweltfreundlichem Material ohne viel Farbe geliefert wird.

Insgesamt bekommt man folgendes geliefert:

  • Verpackung mit den benötigten Schrauben zur Montage
  • Anleitung
  • Kabelbinder
  • Das Gehäuse selbst

Die Gebrauchsanweisung, welche beiliegt, ist mehrsprachig gehalten und macht durch das hübsche Deckblatt einen ganz passablen Eindruck von außen. Anderthalb Seiten des deutschsprachigen Teils befasst sich lediglich mit der Firmengeschichte, der Danksagung und nicht zu vergessen, mit Garantiehinweisen. Die restlichen anderthalb Seiten schneiden Merkmale des Gehäuses nur an. Die Produkteigenschaften werden erst auf der letzten Doppelseite anhand einer umfassenden Bildbeschreibung dargestellt. Mehr ist mit der Anleitung nicht anzufangen, aber mal ehrlich, wer liest sich so etwas schon durch?

Die technischen Daten

Die technischen Daten sind schnell aufgezählt und unterscheiden sich nicht sonderlich von dem, was wir bei anderen Gehäusen haben. Negativ muss man das nicht sehen. Es ist bewährt und man hat Erprobtes daheim stehen, ohne sich auf irgendwelche Experimente einlassen zu müssen. Praktisch sind vor allem die vier Front USB Anschlüsse, welche in zwei USB 2.0 und zwei USB 3 Anschlüsse aufgeteilt sind. Auch die beiden 3,5mm Klingen-Anschlüsse lernt man mit der Zeit zu schätzen wenn man Kopfhörer nutzt, die man auch unterwegs öfters mit dabei hat.

Technische Daten:
Modellnummer (EAN) 7350041080916
Gehäusetyp Midi-Tower
Maße (HxBxT) 232x 464x 523 mm
Schalldämmung Bitumen-Schaum
Material Stahl, Kunststoff
Farbe Schwarz
Laufwerke ODD ext. 3
HDD ext. 1 (in 5.25" Schacht)
HDD int. 8
SSD int. 9
Erweiterungs-Slots 8
M/B ATX,Micro-ATX, Mini-ITX
I/O 2x USB 3.0 / 2x USB 2.0 / HD Audio / 2-Kanal Lüftersteuerung
Lüfter Front 2x 140 mm
Oben 2x 120/140 mm (optional)
Hinten 1x 140 mm
Seite 1x 120/140 mm (optional)
Boden 1x 120/140 mm (optional)
Max. GraKa-Länge 295 (430) mm
Max. CPU-Kühler-Höhe 170 mm
Max. NT-Länge 170
Gewicht

~ 12,3 Kg

Preis: ~ 100 €
Hersteller Fractal Design
Preisvergleich Geizhals Deutschland

Möglichkeiten der Belüftung:

  • in der Front vor den Festplattenkäfigen: 1x 140mm Lüfter (im Lieferumfang) und 1x 140mm (optional) oder 2x 120mm (optional)
  • im Deckel: 2x 140mm (optional) oder 2x 120mm (optional)
  • im Boden: 1x 140mm oder 1x 120mm (optional)
  • im Seitenteil: 1x 120mm (optional) oder 1x 140mm (optional)
  • im Heck: 1x 140mm (im Lieferumfang)

Außencheck

Wie wir eingangs schon erwähnten, haben wir mit dem Fractal Design R4 ein schlicht gehaltenes Gehäuse vor uns. Erhältlich ist das R4 in Weiß und in Schwarz. Wir haben die schwarze Version hier bei uns in der Redaktion stehen, welche sich jedoch von den anderen in nur einem Punkt unterscheidet. Was wir später näher zeigen werden da es nur die Lackierung betrifft. Und wenn Fractal Design meint, Schwarz ist das Gehäuse, dann ist es in diesem Fall auch so. Wir haben kein einziges Teil, welches in einer anderen Farbe heraussticht. Einzig die beiden USB 3 Anschlüsse bilden eine kleine Ausnahme die später noch deutlich wird.

An der Front des Gehäuses haben wir eine Tür, welche durch gebürstetes Aluminium verziert ist, zumindest sieht es so aus. In Wirklichkeit ist es lediglich ein dünnes Aluminium-Imitat, welches in das, zugegebener Maßen, hochwertig aussehende Plastik eingelassen wurde. Gehalten wird die Tür durch zwei Magnete. Somit ist gewährleistet, dass sie im späteren Betrieb nicht klappert. Diese Tür lässt sich ohne großen Kraftaufwand nach links öffnen. Der Öffnungswinkel ist ungefähr 100 Grad. Das ist ausreichend, um an alle Elemente der Frontpartie zu kommen, mehr hätte man machen können, aber wirklich benötigen dürfte das niemand.

Öffnet man die Tür, offenbaren sich zwei Öffnungen für DVD Laufwerke. Diese Einbauschächte sind durch jeweils eine Blende versehen, welche sich auch wieder einbauen lässt. Dies ist schon einmal ein kleiner Pluspunkt, denn bei billigen Gehäusen bricht man die Blende einfach raus und gut. Wenn man dann einmal kein Laufwerk mehr benötigt, hat man einen leeren 5,25“ Schacht. Unbedingt beachten, sollte man bei solchen Gehäusen, dass eventuelles Zusatz-Gerät, wie eine Lüfter-Steuerung etc. nicht zu weit nach außen ragen, da man ansonsten mit der Fronttür kollidiert.

Unter den beiden Laufwerksschächten findet sich kein Platz mehr für Laufwerke oder 3,5“-Geräte. Das ist dahin gehend etwas bescheiden, da dadurch einem die Möglichkeit entzogen wird, einen Card-Reader einzusetzen. Hier bleibt einem also nur die Möglichkeit ein entsprechendes USB Gerät zu kaufen. Sicherlich liegt dieser Umstand darin begründet, dass direkt unter den Laufwerksplätzen die Lüfter montiert werden können. Diese bekommen ihre Frischluft durch die Gitterfront, die hinter der gedämmten Fronttür liegt. Wenn diese geschlossen ist, hat man an der Seite Lufteinlässe, durch welche dann die Luft zu den Lüftern gelangt.

Bei genauem Hinsehen entdeckt man neben den Laufwerksblenden einen kleinen Schalter. Mit diesem kann man bis zu drei Lüfter, durch das Ändern der Spannung regeln. Diese Stufen wurden in 5, 7 und 12 Volt aufgeteilt. Inwieweit das ausreicht, werden wir zu einem späteren Zeitpunkt sehen.

Durch ein leichtes ziehen an der Unterseite der Frontpartie, kann man die gesamte Frontpartie vom Gehäuse lösen. Hier kommt man nicht nur an den Staubfiltern heran, sondern auch an den bereits verbauten 140 mm Fractal Lüfter, den wir uns ebenfalls im späteren Verlauf des Testes näher ansehen werden. Positiv fällt hier auf, dass man die Lüfter werkzeuglos montieren und sie so leichter zum Reinigen entnehmen kann.

Anders als die Front, sind die restlichen Wände aus ganz normalem Stahlblech gefertigt, welches lediglich schwarz lackiert wurde. Die Lackierung ist überall sauber und ohne Einschlüsse durchgeführt wurden. An der linken Seitenwand, sowie auf dem Dach des Gehäuses befindet sich Platz für 120er oder 140er Lüfter. Je nachdem, was man selbst einsetzen möchte. Diese Lüfterplätze (einer an der Seitenwand, zwei auf dem Dach) wurden von innen her mit Dämmmaterial überklebt und müssen also geöffnet werden, wenn man sie benutzen möchte.

Auf der Rückseite finden wir den zweiten standartmäßig verbauten Fractal Lüfter. Darunter befinden sich die sieben Slot-Blenden für PCI-Karten. Eine achte Blende ermöglicht es, eine Slot-Erweiterung hinzuzufügen. Das wären zum Beispiel USB-Anschlüsse oder eine Lüfter-Steuerung. Wie mittlerweile üblich in neueren Gehäusen, sitzt das Netzteil unten auf dem Boden und nicht mehr im oberen Teil des PCs. Das hat neben optischen auch thermische Beweggründe, da sich Netzteile unten im Gehäuse nicht mehr durch andere Hardware aufheizen.

Neben den bereits erwähnten Lüfterplätzen, finden wir auf dem Dach vorn die Bedienelemente. Da ist neben einen Startknopf, noch ein kleinerer Reset Schalter. Rechts davon bemerken wir vier USB-Anschlüsse (2x USB 3.0, 2x USB 2.0), während sich links gesehen zwei Klinken-Buchsen für Kopfhörer und Mikro befinden. Um den Betrieb des Rechners anzuzeigen, befindet sich unter dem Startknopf noch eine blaue LED. An der Unterseite finden wir einen Staubfilter, den wir zum Reinigen leicht nach hinten ausziehen können. Neben dem Netzteil wird hier auch noch ein Platz für einen weiteren 140mm Lüfter geboten. Der Midi-Tower steht auf vier entkoppelten Standfüßen aus Gummi, welche eventuelle Vibrationen absorbieren sollen.

Innencheck

Öffnen wir nun das Gehäuse durch Lösen der Rändelschrauben, sehen wir, dass an beiden Seitenteilen, wie auch an der Oberseite des Gehäuses dieselbe Schalldämmung, wie an der Innenseite der Tür festgeklebt wurde. Der optionale Lüfterplatz wird von einem separaten Stück Dämmmaterial verdeckt. Fractal Design nennt das klangvoll ModuVent-Design. Die Abdeckung wird von vier Schrauben an ihrem Platz gehalten. Bei Bedarf kann sie daher leicht entfernt und an ihrer Stelle ein Lüfter montiert werden. Wir empfehlen dies allerdings nicht, da dadurch der Luftstrom im PC erheblich gestört wird.

Beim Entfernen der Seitenteile bemerken wir das relativ hohe Gewicht. Das ist nicht etwa ein Nachteil, sondern eher das genaue Gegenteil. Durch das höhere Gewicht schwingen die Seitenteile nicht so einfach mit, wie es bei billigen Gehäusen vorkommen kann, wenn man entsprechende Lüfter einsetzt. Durch diese Möglichkeiten wird das gewünschte Silent-Konzept zumindest erst einmal technisch voll erfüllt.

Im Innenraum fällt uns sofort auf, dass wir hier etwas Weißes haben. Die Slot-Blenden wurden hier alle weiß lackiert. Das bietet einen netten Kontrast zu dem schwarzen Gehäuse. Bei der weißen Version ist es im Übrigen genau anders herum was der angesprochene Unterschied auch ist. Wie auch außen, ist die Lackierung bei unserem Testsample sehr gut ausgeführt.

Am Platz, wo wir später noch das Netzteil platzieren werden, finden wir weiche Auflagepunkte und eine rückseitige Maske, die das ganze Netzteil zusätzlich entkoppeln sollen. In Anbetracht der Tatsache, dass moderne Netzteile kaum noch Vibrationen verursachen bzw. diese so gering sind, dass sie von dem Gehäuse einfach absorbiert werden, erscheint uns das etwas überflüssig, aber es ist ein nice to have. Sofern das Netzteil nicht länger als das normale ATX Format ist, kann man dahinter einen Bodenlüfter platzieren und die Hardware von unten kühlen, was aber ähnlich dem Seitenlüfter nicht sonderlich zu empfehlen ist, da auch so der Airflow im Gehäuse erheblich beeinträchtigt werden kann.

Wie auch die Slot-Blenden, wurden die Festplatten-Einschübe weiß lackiert. Das wird dann aber durch eine Festplatte verdeckt. Die Einschübe wurden in zwei Sektionen unterteilt: Die eine fasst drei Festplatten, die andere ganze fünf. Die Einschübe sitzen, wie auch bei anderen Herstellern, in Festplatten-Käfigen. Der obere mit den fünf Einschüben kann um 90° gedreht oder sogar ganz entfernt werden, ohne dass darunter die Stabilität leidet. Positiv wirkt sich das aber auf den späteren Airflow aus, da die Festplatten unmittelbar hinter den Lüftern sitzen, was in uns die Befürchtung auf Verwirbelungen und damit verbundene Geräusche anwachsen lässt.

Einbaurahmen für SSDs sucht man bei dem Fractal Design vergeblich. Diese sind aber auch nicht nötig, da jeder Festplatten-Einschub Bohrungen für 3,5 zu 2,5“ Laufwerke besitzt. Um eine Übertragung der Festplattenvibration zu verhindern, wurden Gummiringe eingesetzt, die jedoch das Einschieben der Laufwerksrahmen etwas erschwert.

Ebenfalls aus Gummi ist der Kantenschutz bei den Kabeldurchführungen. Diese sind relativ gut angebracht, so dass man die meisten Kabel hinter dem Mainboard Tray verschwinden lassen kann, womit man im Innenraum eine gewisse Ordnung hat. Ein wegrutschen des gummierten Kantenschutzes, wie wir es von manchen anderen Gehäusen kennen, konnten wir nicht beobachten. Auf der Rückseite hingegen hat man auch mit 2,6 cm noch genügend Platz, um die Kabelstränge sauber zu verlegen und dann auch noch das Seitenteil verschließen zu können.

Neben den Kabeldurchführungen hat das Mainboard Tray ebenfalls noch eine Aussparung in Höhe des CPU Kühlers. Das ermöglicht es den Kühler tauschen zu können, wenn das Mainboard noch im PC ist. Das ist im Übrigen auch bei der Erstmontage von größeren Kühlern ganz praktisch, wenn man keinen Kollegen hat, der einem mal eben etwas unterstützen kann. Insgesamt lässt sich also das äußere und innere Erscheinungsbild als qualitativ hochwertig bezeichnen. Fractal leistet sich hier keine wirklichen Schnitzer. Alles wirkt durchdacht und überzeugt vom Handling her. Selbst wenn man sucht, könnte man nur einen Punkt finden, was gleich zum Tragen kommt.

Viele interessieren sich beim Kauf eines Gehäuses auch dafür, ob man eine Wasserkühlung intern verbauen kann. Das ist beim Fractal Design define R4 möglich, wenngleich man sich damit abfinden muss, dass bauartbedingt nicht viel möglich ist. In der Front können wir zum Beispiel keinen Radiator einbauen, da hierfür der Platz schlicht nicht ausreicht. Einzig am Deckel haben wir die Chance einen 280er Radiator anzubringen. Ferner kann man noch einen 140er am Heck verbauen wenn dieser wie auch der 280er nicht sonderlich ausladend ist. Für die Pumpe hat man indes aber genug Platz hinter dem Netzteil.

Bei dem AGB jedoch muss man entweder auf ein Laufwerks-AGB setzen oder man lässt sich etwas einfallen. Schade ist es, dass Fractal Design keine Schlauchdurchführungen nach außen gemacht hat. So hätte man auf einen externen Radiator setzen können. Einen Tipp können wir euch jedoch geben: Mittels eines Schottes, kann man die Schläuche durch eine offene Slot-Blende nach außen führen, diese sind ja ausreichend vorhanden. Aber grundsätzlich ist es nicht möglich, stärkere Komponenten mittels einer internen Wakü zufriedenstellend zu kühlen. Maximal eine CPU wäre hier möglich.

Der Praxistest

Beginnen wir also mit dem Einbau der Hardware. Hierfür wählen wir mit Bedacht folgende Komponenten:

Motherboard Gigabyte MA770T-UD3
CPU AMD Phenom X4 955 3800Mhz
RAM 4GB DDR3 Corsair Vanagance 1600 Mhz CL8
Grafikkarte Nvidia Geforce GTX 280
Betriebssystem Microsoft Windows 7 Ultimate 64bit
CPU-Kühler Thermalright Macho HR2
Festplatte 1 x 320GB Seagate 7200rpm sATAII
Netzteil OCZ 630 W

Diese sind nicht sonderlich aktuell, bieten aber eine hohe Wärmeabgabe, was das Gehäuse mehr fordern wird, als wenn wir unser Testsystem mit einem I7 und einer GTX 670 verwenden würden. Bevor wir jedoch das Mainboard reinschrauben, müssen wir zuerst die Abstandshalter am Mainboard anbringen. Dies fällt besonders leicht, da bei jedem Loch die Abkürzung steht, für welches Format es benötigt wird. So gibt es also keine Probleme, das Gehäuse für ein ATX oder mATX Board vorzubereiten, zumindest fast keine, denn die Gewinde wurden vor der Lackierung in das Gehäuse geschnitten, womit dann beim Lacken natürlich auch die Farbe in die Gewinde läuft und das spätere Einschrauben erheblich erschweren kann. Wir mussten keine Gewinde nachschneiden, da wir Dank einer guten Zange alle Abstandshalter montieren konnten. Aber eigentlich darf so etwas nicht bei einem Gehäuse passieren, was ansonsten auf Qualität setzt.

Auf dem Mainboard setzen wir noch außerhalb des Gehäuses unseren Kühler und schrauben es erst danach in das Define R4. Allerdings entdecken wir auch hier schon wieder einen kleinen Nachteil: Diese Vorgehensweise ist nicht besonders ratsam bei besonders großen Kühlern. Wie bei uns, hat man nicht mehr besonders viel Platz im Gehäuse, um die Schrauben einzudrehen oder die Kabel einzustecken. Hier empfiehlt es sich tatsächlich den Kühler als letztes im Gehäuse zu montieren. Das Netzteil kommt an den dafür vorgesehen Platz und die Kabel führen wir hinter dem Main target=_selfoption value=tig, da jeder Festplatten-Einschub Bohrungen fboardtray entlang. Durch die reichlich vorhandenen Kabeldurchführungen kommen wir ohne Probleme dahin, wo wir mit den Kabeln hin wollen.

Erstaunlich ist, dass trotz einer unsauberen Verlegweise unserseits, die Seitenwand anstandslos zuging. Wer also mehr Kabel hat, durch weitere Grafikkarten oder einer externen Lüfter-Steuerung, hat hier keinerlei Probleme. Um die Kabel dann später in Position zu halten, hat man hinten am Mainboardtray noch genügend Möglichkeiten angebracht, um mit Kabelbinder die Leitungen zu fixieren. Auch Festplatten oder SSDs lassen sich ohne nennenswerte Vorkommnisse in den entsprechenden Halterungen befestigen. Besonders angenehm sind die Rändelschrauben, die es uns ermöglichen die Grafikkarte werkzeuglos einzubauen.

Das R4 fasst durch seine verlängerte Breite, im Gegensatz zu anderen Midi Towern, große CPU-Tower-Kühler bis zu einer Gesamthöhe von 170 mm. Die maximale Grafikkartenlänge, die im Define R4 möglich ist, beträgt 295 mm mit und 430 mm ohne Festplattenkäfig. Die längste uns derzeit bekannte Grafikkarte ist die AMD Radeon 5970, welche mit 310 mm Länge das Entfernen des Festplattenkäfigs nötig macht. Ansonsten wird das, mit Ausnahme der AMD Radeon 6990 - welche 305 mm lang ist, bei keiner anderen derzeitigen Karte nötig.

Sieht man einmal von den Gewinden ab, die mit Farbe in Berührung kamen, verlief der Einbau problemlos und schnell. Die Lackierung, sowohl innen als auch außen, überstand den Einbau ohne Kratzer oder Mängel, ohne dass wir darauf großartig geachtet haben. Eine ans Gehäuse schlagende Grafikkarte oder ein störriger Kühler, verzieh die Lackierung und das Material. Allgemein ist das ein Problem bei günstigeren Gehäusen, bei denen sich schnell durch eine Unachtsamkeit eine Schadstelle bildet.

Im Alltagsbetrieb kann das Gehäuse voll überzeugen. Die Frontanschlüsse sind gut gewählt und ermöglichen es mal eben Daten auszutauschen oder auch nur die Kopfhörer abzuziehen, wenn man diese unterwegs braucht. Am meisten stört uns, dass man keinen 3,5“ Schacht für Cardreader hat. Hier ist man gezwungen ein externes Gerät zu kaufen. Das DVD Laufwerk lässt sich, trotz Tür, normal verwenden und auch die integrierte Lüfter-Steuerung ist akzeptabel.

Eine weitere Frage ist, ob man das Gehäuse umbauen bzw. modden kann. Sicherlich ist jedes Gehäuse dafür offen, jedoch sind die Möglichkeiten hier beschränkt. Wer mit einem Window liebäugelt, kann sich die entsprechende Version des Gehäuses kaufen oder es selbst reinschneiden. Platz zur Hardware ist genug, sodass selbst ein paar RGP Stripes Platz finden. Auch eine Midi Platte lässt sich einbauen. Bei der Front ist alles etwas schwieriger, da eine Bearbeitung doch etwas aufwendiger werden könnte, ohne Schäden an der Oberfläche zu erzeugen.

Ansonsten kann man sich noch vorstellen, die HDD Halterungen um- oder neuzubauen, um etwas mehr Platz für eine Wasserkühlung zu bekommen. Oder um einen Motor zu verbauen, der die Fronttür automatisch öffnen kann, wenn man einen Knopf drückt. Es erfordert also etwas Kreativität und Einfallsreichtum, wenn man das Gehäuse umbauen möchte.

Die Lüfter und Lautstärke

Ab Werk befinden sich im Gehäuse zwei 140 mm Lüfter. Hier setzt man auf zwei 140-mm-Lüfter mit 1000 U/min. Fractal Design verbaut seit einiger Zeit in sämtlichen Gehäusen die hauseigenen Silent R2 Lüfter, welche in der 120mm- und 140mm-Ausführung an den 11 Rotorblättern und der weißen Farbe erkennbar sind. Diese lassen sich auf 800 U/Min regeln. Mit 149 g sind sie relativ leicht gehalten, was jedoch kein Problem ist, da sie in der Regel an das Gehäuse geschraubt sind, weswegen Schwingungen durch das Gehäuse aufgenommen werden.

Die Anlaufspannung bei 800 U/Min beträgt 9,8 V und bei 1000 U/min 5,8V. Bei 800 U/min erreichen wir einen Luftstrom von 52,43 CFM und bei 1000 U/min sind es ganze 66.12 CFM. Dabei erreichen wir eine Lautstärke von 14 db bei 800 U/min und 20 db bei 1000 U/min. Im R4 ist, wie schon erwähnt, eine Regelung in 12 – 7 und 5 V möglich. Dabei liegen wir bei 12 V bei 998 U/min, bei 7 V immerhin bei 697 U/min und bei 5 V erreichen wir noch 492 U/min.

Insgesamt liegt die Leistungsaufnahme bei 1,8 W, was ganz annehmbar ist.
Beachtet bitte, dass wir die Lüfter-Tests außerhalb des Gehäuses gemacht haben. Im Betrieb haben wir selbstverständlich die Lautstärke der Lüfter bzw. des geschlossenen Gehäuses gemessen, dazu wurde das System entfernt und ein passives Netzteil kam als Stromquelle zum Einsatz. Aus einer Entfernung von 30 Zentimeter, fixiert auf einem Stativ, haben wir unser Schallpegelmessgerät SL-244-K1 in Stellung gebracht. Das Gehäuse ist dabei geschlossen und nur die verbauten Lüfter sind in Betrieb. Als Messung kommen die Spannungsstufen 12V, 7V und 5V zur Anwendung. Wir verwenden diese Messmethodik, um eine nachvollziehbare Beurteilung zu erreichen.

Auf die Verwendung eines laufenden Testsystems ist bei der Schalldruckmessung aus Gründen der kaum zu realisierbaren Vergleichsmessung verzichtet worden. Denn jede Grafikkarte und jeder CPU Kühler hat eine andere Lautstärke je nach System. So beurteilen wir das Gehäuse mit seinen Lüftern an sich allein, was aber Rückschlüsse zulässt.

Wie man sieht, sind die Lüfter auch im Gehäuse schon etwas lauter. Das kommt von der bewegten Luft, die Geräusche erzeugt, wenn sie zum Beispiel auf den Festplattenkäfig trifft oder am CPU Kühler vorbei streift. Dadurch, dass das Gehäuse isoliert ist, tritt die volle Lautstärke nicht nach außen. Dadurch erreichen wir also diese relativ guten Werte, womit wir die Aussage des Herstellers, dass das define R4 silent tauglich ist absolut untermauern können.

Bei anliegenden 5 Volt sind die Lüfter auf einem Meter Abstand für uns absolut nicht hörbar. Belasten wir jedoch mit 12 Volt, erreichen wir einen Wert, den man durchaus noch hören kann. Allerdings ist das sehr leise und stört in keiner Weise. Allerdings muss man noch sagen, dass direkt am Heck die Lautstärke etwas höher ist, was augenscheinlich an der dort fehlenden Dämmung liegt.

Kommen nun noch ein paar Kühler der Grafikkarte und der CPU hinzu, wird es etwas natürlich lauter. Aber dennoch können wir sagen, dass alles verhältnismäßig ruhig und merklich leiser ist, als etwa in nicht gedämmten Gehäusen. Der Nachteil von solchen Gehäusen ist oft die Temperatur, die innen öfters höher ist als bei nicht gedämmten Versionen. Bei dem R4 können wir jedoch einen ausreichenden Airflow bemerken, der die warme Luft von innen schnell durch kältere Umgebungsluft ersetzt. Um das zu testen, hatten wir neben Prime auch Furmark eine Stunde laufen lassen und die Lüfter auf 12 V gedreht.

Dadurch erzielen wir eine Hitzeentwicklung, die in normalen Betrieb nicht vorkommt und dadurch, dass wir ältere Hardware eingesetzt haben, die zusätzlich mehr Abwärme erzielt als moderne Systeme, haben wir einen echten Härtetest für das Define R4 mit seinen Lüftern vorbereitet. Das schafften sie aber sehr gut, und mit 32° Innentemperatur bei einer Umgebungstemperatur von 24°C im Gehäuse, liegt der Wert weit ab von kritischen Bereichen, die unsere Hardware beschädigen könnten. Also ist mit modernen Systemen eine Kühlung selbst unter Volllast stets gegeben. Selbst bei 5V auf dem Lüfter haben wir bei der gleichen Umgebungstemperatur lediglich 6 ° C mehr als bei 12 V verzeichnen können, womit wir bei 38 °C Gehäuse-Temperatur sind. Letztlich sei aber noch gesagt, dass wir in der Mitte des Gehäuses gemessen haben. An den Bauteilen ist die Temperatur natürlich höher, da diese die Wärme abgeben, die das Gehäuse letztlich aufheizt.

Als Referenz diente uns ein Antec P193 welches Ähnlichkeiten zum Define R4 aufweist.

Redaktion meint …

Redaktion

Was soll man also noch sagen? Kann man das Fractal Design Define R4 jemanden empfehlen, der sich einen PC zusammenbauen möchte? Ja, kann man, ohne Bedenken sogar. Das Design ist schlicht gehalten und bietet durch eine hochwertige Verarbeitung keinerlei Grund zur Kritik. Selbst wenn man nach Mängeln sucht (und das haben wir), finden wir dahingehend nur wenig, was uns stört. Und das waren an diesem Punkt leider die Gewinde, die mitlackiert wurden. Hinsichtlich des Preises von knapp 100 €, sicherlich ein Punkteabzug, welcher aber auf Dauer nicht stört und nur beim Einbau hinderlich wirkt. Denn nach dem einmaligen Einschrauben der Abstandshalter ist die Sache erledigt und die Gewinde sind frei.

Ansonsten ist die Lackierung über jeden Zweifel erhaben und leise ist das Gehäuse sowieso. Wenngleich man es noch leiser bekommen würde, wenn man eine echte Wasserkühlung verbaut und nicht etwa solche Kompakt Waküs wie es sie mittlerweile von vielen Herstellern gibt. Aber hier hat Fractal die Schlauchdurchführungen weggelassen, was eigentlich unbegreiflich ist. Die Lautstärke hätten diese nicht maßgeblich erhöht und wenn man sie sauber mit einer Blende versehen hätte, würden sie nicht einmal auffallen. So aber fehlen sie und der Wakü Bastler muss sich etwas einfallen lassen. Das ist auch der Punkt der uns bewogen hat zwei Sterne zu vergeben. Aber auch ohne Wakü haben wir im Innenraum stets eine gute Temperatur und müssen nicht eine Überhitzung befürchten. Auch das System was uns innen zum Kabelverlegen und anbringen der Hardware geboten wird, ist wohl durchdacht.

Somit hinterlässt das Define R4 einen gut durchdachten Eindruck. Es überzeugt auf voller Linie, was sich auch in unserer Award-Vergabe entsprechend niederschlägt. Sicher könnte der ein oder andere noch den Preis von ca. 100 € beanstanden. Aber hier muss man sagen, dass wir diesen aufgrund des Gesamtbildes als durchaus gerechtfertigt ansehen und wer ein Gehäuse sucht, was gut durchdacht und schlicht sowie hochwertig im Design ist, der ist mit dem Define R4, dem Nachfolger des Define R3 sehr gut bedient wenngleich wir aufgrund der genannten negativen Aspekte nur zwei Sterne vergeben können welche aber schon Recht nah an den frei Sternen liegen.

  • Positiv
  • Verarbeitung
  • Gute Lüfter
  • Durchdachtes Design
  • Gutes Kabelmanagement
  • Neutral
  • Negativ
  • Farbe in den Gewinden des Mainboardtrays
  • Keine Schlauchdurchführung nach außen für Wasserkühler

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