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Tech-Review.de

  • Montag, 14. Oktober 2024
Cougar Vantar

Cougar Vantar: Im Test

Für viele Anwender stellt eine mechanische Tastatur die Krone der Schöpfung unter allen möglichen Eingabegeräte des PCs dar. Sei es wegen der potenziell sehr langen Haltbarkeit der Schalter, dem tollen Tippgefühl oder einfach des Klanges wegen. Einige Probleme indes mögen aber der erhöhte Preis und oftmals auch hohe Platzbedarf einer mit mechanischen Tastern ausgestatteten Tastatur sein. Deshalb ist im mobilen Bereich der PCs - also Laptops und Ultrabooks - eine andere Schalterart am geläufigsten, welche auf den Begriff „Scherenschalter" hört. Diese arbeiten mit einer Gummikuppel-Leitfolie und einer Stütze, welche sich wie eine Schere in sich zusammenklappen und öffnen kann. Alles gemeinsam ist sehr platzsparend zu produzieren und wird von vielen Benutzern in ihren Laptops sehr geschätzt. Das Tippgefühl sagt natürlich manchen Menschen so gut zu, dass sie dieses Gefühl auch für den Desktop-PC haben wollen.

Hier kommt die Cougar Vantar ins Spiel, welche Scherenschalter verbaut und mit aufwendig gestalteten Farbeffekten ausgestattet ist. Dabei wird auf die Mischung aus acht verschiedenen Farben, sechs Sektionen und acht Modi gesetzt. Der äußere Rand der Tastatur ist zudem nochmal mit LEDs ausgestattet, welche das Farbspiel besonders hervorheben. Die Tastenkappen sind wie bei einem Laptop extra flach gehalten und im Standard-DE-Layout ausgeführt. Auf den F-Tasten findet man zudem Funktionen für die Mediensteuerung. Ein besonderes Feature der Tastatur ist weiterhin die Möglichkeit, Pfeiltasten und WASD zu vertauschen sowie die Windows-Taste zu sperren.

Wie gut alle Features funktionieren und natürlich beim Anwender auch zusammenarbeiten, erfahrt ihr in unserem Test. Wir wünschen viel Spaßt beim Lesen!

Technische Daten

Abmessungen (L x B x H) 445 mm x 132 mm x 20 mm
Layout 105 DE-ISO
Zusatztasten 1 (FN)
Gewicht
600 g
Kabel 1,80 m, USB 2.0 
Schalter
Scherenschalter
Key Rollover 2-KRO, WASD-Bereich erweitert
Tasten Flaches Profil aus Kunststoff
Ausstattung Medien-Funktionen, Gaming-Modus
Beleuchtung 8 Farben LED-Hintergrundbeleuchtung,
Diverse Beleuchtungsmodi
Preis 34,90 Euro
Preisvergleich
Geizhals Deutschland

Verpackung und Lieferumfang

Die Tastatur wird in einer sehr kompakten Verpackung geliefert, wobei die Abmessungen nur wenig größer als das Produkt selbst sind. Auf der Vorderseite befinden sich in der linken oberen Ecke das Herstellerlogo, der Name (Vantar) als auch die wichtigsten Features aufgelistet wie zum Beispiel die Wahl zum „Scherenschalter“ oder Hintergrundbeleuchtung der Tastatur. Eine Abbildung dieser mit schimmernder Beschichtung ist mittig-rechts zu finden. Auf der Rückseite geht es ähnlich weiter, wo dem Benutzer anhand einiger Bilder und Texte die vielen Vorzüge und Extras nochmal in mehreren Sprachen erklärt werden. Und auf den beiden Seiten der Verpackung befinden sich zudem jeweils der Produkt- sowie Herstellername, dazu einige Strich- und QR-Codes.

Wird die Verpackung geöffnet, findet der Nutzer die Tastatur in einer eigenen Plastik-Schutzhülle vor. Die bebilderte Anleitung, welche die verschiedenen Betriebsmodi erklärt, ist recht knapp und nur in Englisch gehalten. Positiv ist hierbei aber zu erwähnen, dass die Tastaturfunktionen durch die Abbildungen und die einfachen englischen Begriffe sehr leicht verständlich sind.

Tastatur im Detail

Cougar wählt ein äußerst schlichtes Design, welches die Beleuchtung besonders hervorhebt. Das Layout ist getreu dem 105 ISO-DE klassisch gehalten, nur die „FN“-Taste sind zwischen der Windows- und Alt-Taste untergebracht. Diese dient der Betätigung von Sonderfunktionen. Zusätzlich wurden neben den drei bekannten Anzeigen für „Num“- und „Capslock“ sowie „Rollen“ noch eine weitere LED installiert, um eine gesperrte Windows-Taste zu signalisieren.

Sehr auffällig, vor allem im Betrieb, ist der beleuchtete Rahmen rund um die Tastatur selbst. Dieser besteht aus einem milchig wirkenden Kunststoff, lässt jedoch das Licht der LEDs ganz gut nach außen dringen. Beim Gehäuse setzt Cougar durchgehend auf Kunststoff - jedoch hat der Hersteller es sich nicht nehmen lassen, den Look von gebürstetem Aluminium auf der Oberseite zu imitieren. Das gelingt auch richtig gut, optisch ist es sehr schön anzusehen und verleiht dem Produkt einen edlen Touch. Durch den Alu-Effekt sieht man zudem etwaige Fingerabdrücke deutlich schlechter - also ein netter Nebeneffekt. Auf der Unterseite wurde hingegen auf eine solch optisch schöne Aufarbeitung des Materials verzichtet, weil man jene dort regulär nur selten zu Gesicht bekommt.

Die Verarbeitung gefällt uns ebenfalls durchgehend sehr gut, vor allem die Abstände zwischen LED-Rahmen und dem eigentlichen Gehäuse sind ausgezeichnet, gerade in Anbetracht der Preisklasse. Das Gewicht ist mit gerade einmal 600 Gramm außerordentlich gering. Dies liegt daran, dass man im Gehäuse, sowie zur Stabilisierung der Platine im Inneren, komplett auf Metall verzichtet hat. Vorteile ergeben sich darin, dass die Tastatur, abgesehen von ihren Abmessungen, recht mobil und einfach mitzunehmen ist.

Alle Tasten liegen auf einer Ebene, daher gibt es hier keine anatomische Formung. Prinzipiell ist das kein Problem; viele Tastaturen setzen jedoch auf eine für die Hände angenehmere Formgebung, also auf eine verbesserte Ergonomie. Kritisch sehen wir das hier allerdings nicht, da die Tasten generell näher beieinanderliegen und man sich eher am Design von Laptops orientiert. Insofern imitiert Cougar die Vorlage sehr gut. Zumindest hatte der Redakteur mit seinen relativ großen Händen keine Probleme, alle Tasten zu erreichen.

Jedoch empfehlen wir, aus ergonomischen Gründen, die integrierten Stützfüße auf der Unterseite zu verwenden, um die Erreichbarkeit der Tasten noch einmal zu verbessern. Die Rutschfestigkeit leidet glücklicherweise nicht darunter; beim normalen Arbeiten mit der Tastatur verbleibt diese fix an ihrem Ort. Dies gilt ebenso für den Einsatz ohne ausgeklappte Standfüße.

Um auch solche Kunden zu überzeugen, welche auf ihrer Tastatur möglichst viele zusätzliche Medientasten oder Shortcuts haben wollen, sind alle F-Tasten mit einer Zweitfunktion belegt. Diese werden durch ein gemeinsames Drücken der jeweiligen Taste und „FN“ aufgerufen. Folgend ist eine Liste mit allen Shortcuts:

  • F1: Öffnet den Standard-Musikplayer
  • F2 bis F4: Leiser / Lauter / Stumm
  • F5 bis F8: Stopp / Vorheriger Titel / Nächster Titel / Pause - Weiter
  • F9: Öffnet das Standard-Mailprogramm
  • F10: Öffnet den Standard-Browser
  • F11: Sperrt den PC
  • F12: Öffnet den integrierten Taschenrechner des Betriebssystems
  • W: Vertauscht WASD- und Pfeiltasten

Vor allem die Tasten für Lauter/Leiser haben wir im gesamten Testzeitraum als sehr angenehm empfunden, da sie das schnelle und komfortable Anpassen der Lautstärke ermöglichen. Über ein anderes Tastenkürzel existiert auch die Möglichkeit, WASD- und Pfeiltasten zu vertauschen. Eine sehr gute Idee ist dies beispielsweise dann, wenn ein Spiel nur die Pfeiltasten zulässt, man sich aber schon so an WASD gewöhnt hat und diese weiterhin verwenden möchte.

Zusammengefasst sind wir von der optischen Seite und der Verarbeitung sehr angetan, gerade im Hinblick auf die sehr niedrige Preisklasse. Dass natürlich Details, wie ein vergoldeter USB-Stecker oder echtes Aluminium, damit nicht umsetzbar sind, sollte für den Käufer nachvollziehbar sein.

Tastenkappen

Allgemein und anders als bei mechanischen Schaltern (z.B. den Cherry MX) können die Tastenkappen nicht abgenommen oder ausgetauscht werden, da sie fest mit der Schaltermechanik verbunden sind. Die Oberfläche ist dabei glatt und das Design der Kappen flach gehalten. Positiv fällt die geringe Anfälligkeit für (Fett-) Abdrücke oder Staub auf; innerhalb des Testzeitraumes konnten wir zudem keinerlei Verfärbungen während der intensiven Benutzung feststellen. Zumindest scheint auch ein qualitativ gutes Material gewählt worden zu sein. Allgemein passen die Tastenkappen sehr gut in das recht einfach gehaltene Design - auch die Art der Beschriftung (der Schriftstil) ist vorteilhaft gewählt. Leider lässt die Lesbarkeit dessen, auch mit Beleuchtung, vor allem im oberen Bereich zu wünschen übrig. Das macht sich gerade in der Zahlenreihe deutlich bemerkbar: Symbole wie die geschwungenen Klammern oder doppelte Hochkommata sind bei einer leicht schrägen Ansicht unnötig schwer zu lesen.

Beleuchtung

Insgesamt spendiert Cougar seiner Tastatur acht verschiedene Beleuchtungsmodi, welche man in der Helligkeit und bei Lichtanimationen auch in der Geschwindigkeit oder Richtung dessen anpassen kann. Ausgewählt wird ein Modus dabei durch einen gemeinsamen Druck der „FN“-Taste und einer Zahl zwischen 1 und 8 (oberhalb der Buchstaben, nicht Zehnerblock!). Auf den Tasten „Bild hoch" und „Bild runter" werden mithilfe der „FN“-Tasten die Helligkeit oder Geschwindigkeit geregelt. Über die linke und die rechte Pfeiltaste stellt der Anwender die Richtung einer Animation ein. Technisch gesehen besteht die Beleuchtung aus sechs vertikal verteilten, einzelnen Zonen. Es gibt sieben verschiedene Farben (rot, gelb, grün, blau, türkis, violett, weiß), welche miteinander kombiniert bzw. vermischt werden können. Die Hintergrundbeleuchtung ist in jedem Modus ausschaltbar, dazu muss lediglich entweder die Geschwindigkeit- oder die Helligkeitsstufe ganz herabgesetzt werden.

Regenbogenwelle
Regenbogenwelle<br>

In diesem Modus läuft eine Welle aus allen Farben, außer der weißen, entweder von rechts nach links oder umgekehrt über die Tastatur - die Geschwindigkeit lässt sich hierbei in drei Stufen einstellen. Dabei werden vom Hersteller über FN+1 und FN+2 zwei verschiedene Wellen integriert, wobei Erstere sehr viel flüssiger abläuft. Die Zweite ist etwas abgehakt und wirkt stockender. Hier wird die Farbe in jeder der Beleuchtungszonen gleichzeitig geändert, ohne dass es den Effekt eines "Ausblendens" der Farbe gäbe.

Atmend / Pulsierend

Bei diesem Modus werden sechs der sieben Farben (weiß ist erneut nicht enthalten) nacheinander stufenlos heller und wieder dunkler, bis die Tastatur kurz ohne jegliche Hintergrundbeleuchtung ist und die nächste Farbe eingeblendet wird. Dieser Beleuchtungsmodus ist mittels FN+3 erreichbar.

Einfarbige Welle / Visier
Visiermodus / Einfarbige Welle<br>

Hierbei laufen entweder von links nach rechts oder umgekehrt die Farben rot, grün und blau mit einstellbarer Geschwindigkeit über die Tastatur. Jedoch sind die Farben nie gleichzeitig zu sehen - die nächste Farbe erscheint erst, wenn die Vorhergehende verschwunden ist. Ausgewählt werden kann die Beleuchtung FN+4.

Einfarbige Dauerbeleuchtung

Will der Benutzer nur eine statische Beleuchtung, ist das hier die richtige Wahl. Alle sieben Farben sind in drei verschiedenen Helligkeitsstufen auswählbar und können mit FN+5 nacheinander abgerufen werden. Subjektiv gefallen uns die Farben grün und gelb (beide sehr kräftig) sehr gut, rot ist leider etwas dunkel geraten. Kritisieren müssen wir die weiße Beleuchtung, welche ebenfalls viel zu dunkel umgesetzt wurde und dabei sogar noch einen leichten Blaustich aufweist.

Rhythmische Beleuchtung
Rhythmische Beleuchtung

Hier füllt sich die Tastatur von außen nach innen (oder wieder umgekehrt) mit den unterschiedlichen Farben, wobei jede Farbe in eine der sechs Zonen gefüllt wird. Beispielsweise fließt so zuerst rot von links und blau von rechts, bis sie sich in der Mitte treffen und dort verbleiben. Darauf folgen wiederum zwei weitere Farben, bis alle sechs Zonen angefüllt sind. Dabei variiert die Farbreihenfolge jedes Mal. Die Geschwindigkeit und die Richtung können ebenfalls eingestellt werden und aufgerufen wird dieser Modus über die gleichzeitige Anwahl von FN+6.

Eigenes Profil
Eigenes Profil mit individualisierter Beleuchtung<br>

Mit Hilfe dieses Modus darf man die verschiedenen Farben in den Zonen verteilen, wie es das Herz begehrt. Zuerst muss die Bearbeitung mit „FN“ und einem zweimaligen Drücken auf die Zahl „7“ aktiviert werden. Darauf kann, immer bei gedrückter „FN“-Taste, mit der linken und rechten Pfeiltaste zwischen den Zonen gewechselt werden; mit den Pfeiltasten hoch/runter wechselt hingegen die Farbe. Die Helligkeit lässt sich natürlich auch wieder regulieren, jedoch "nur" über die gesamte Tastatur und nicht je Zone.

Wir waren leider verwundert, dass nach einem Neustart des PCs (oder allgemein, wenn der Strom von der Tastatur entfernt wird) das Profil nicht mehr vorhanden war. Selbiges gilt im Übrigen auch für den zuletzt ausgewählten Modus, nach einem Neustart ist immer die Regenbogenwelle aktiv, unglücklich.

Tastendruck
Tastendruck - Durch die Geschwindigkeit der Welle mussteder Redakteur seinen Finger mitfotografieren

Jedes Mal, wenn der Benutzer eine Taste drückt, bewegt sich eine Lichtwelle in einer der unterschiedlichen Farben von der Mitte der Tastatur nach außen, oder umgedreht. Die Geschwindigkeit ist einstellbar, wobei selbst der langsamste Modus noch einigermaßen schnell abläuft.

Helligkeitsstufen

Allgemein ist selbst die höchste der drei Stufen nicht wirklich hell, bei einfallendem Tageslicht ist ein Leuchteffekt deswegen auch weniger gut zu erkennen. In einem abgedunkelten Raum macht es hingegen einen besseren Eindruck, auch wenn eine etwas feinere Regelung der Helligkeit, zum Beispiel in fünf Stufen, schöner gewesen wäre. Kritisieren müssen des Weiteren wir die schwache Ausleuchtung der Tasten gerade im oberen Bereich. Hier sind, wie vorhergehend schon erwähnt, die Symbole im entsprechenden Bereich sehr schwer zu lesen.

Insgesamt gefallen uns die Leuchteffekte aber sehr gut, vor allem die LEDs am Rande der Tastatur erzeugen ein sehr stimmiges Bild. Jedoch kann die weiße Farbe nicht ganz überzeugen und die meisten Effekte sind eben auch mehr ein netter Hingucker als wirklich nützlich im täglichen Gebrauch. Allerdings: Welche mehrfarbige Hintergrundbeleuchtung ist denn nicht vor allem für eine nette Optik da? Deshalb könnte man diesen Punkt nur ganz allgemein bei allen Herstellern kritisieren, denn er trifft nicht spezifisch nur für diese Tastatur zu. Verwundert sind wir jedoch, dass sich die Tastatur weder den zuletzt verwendeten Modus noch das persönliche Profil merkt - nach einem Neustart ist beides nicht mehr zu finden. Sehr schade, denn jedes Mal seine eigene Beleuchtung einstellen zu müssen ist mehr als mühsam. Wir hoffen der Hersteller kann dieses Problem durch ein Update der Firmware eventuell noch korrigieren.

Schalter

Wie bereits zu Beginn erwähnt, liegt eines der vielen Features der Tastatur in den besonders flachen Schaltern. Cougar selbst bezeichnet jene als "Scissor Switch" (zu Deutsch: Scherenschalter), der Name leitet sich aus der Art ab, wie die Tastenkappen und die Mechanik verbaut sind. Erstere ruhen auf einem scheren-ähnlichen Mechanismus über der Gummiglocke, die das elektrische Signal auslöst. Da dieses Konzept relativ wenig Platz verbraucht, kann hiermit eine flache Bauweise ermöglicht werden. Für all diejenigen, welche die Tastatur optisch ansprechend finden, aber von der Art der Signalerzeugung nicht ganz überzeugt sind, haben wir leider schlechte Nachrichten: Die Tastatur ist nicht mit anderen Schaltern erhältlich.

Prinzipiell bedeutet der Einsatz einer Leiterfolie mit Gummi-Kuppeln einen etwas schwammigen Druckpunkt sowie eine geringere Haltbarkeit im Vergleich zu mechanischen Schaltern. Jedoch, und das schätzen wir als großen Vorteil ein, bringt die Scheren-Mechanik zusätzliche Stabilität. Diese Schalterart verfügt über einen sehr kurzen Auslöseweg, aber auch einen eher klaren Druckpunkt. Trotz allem ist dieser nicht so genau wie bei einem mechanischen Pendanten.

Da sich die Tastenkappen des Weiteren auch nicht abnehmen lassen, können wir auch leider nicht die genaue Position der verbauten LEDs auf den jeweiligen Schaltern ausmachen. Wir vermuten jedoch aufgrund der schlechteren Ausleuchtung im oberen Bereich, dass sich die Lichtquelle in der Mitte einer Taste befinden muss.

Weitere Erklärungen zu anderen (mechanischen) Schaltern, könnt ihr auf unserer "Schalter Erklärseite" nachlesen.

Schalter im Detail, Bild von Cougar

Beurteilung des Redakteurs

Die Tastatur hinterlässt durch die verbauten Schalter ein gespaltenes Bild. Positiv ist der doch recht klare Druckpunkt aufgefallen. Im Privat-Laptop des Redakteurs ist jedoch die selbe Schalterart verbaut, welche dort aber mit einem deutlich besseren Druckpunkt und mehr Hubweg bis zur Auslösung arbeitet. Der Cougar Vantar hätte also schlich etwas mehr Auslöseweg gutgetan. Natürlich ist dies ein sehr subjektives Empfinden, daher holte sich der Redakteur noch eine zweite Meinung ein. Diese Person bestätigte den Eindruck, dass der private Laptop ein angenehmeres Tippgefühl besitzt und ein schnelleres Schreiben ermöglichte – die Vantar konnte an dieser Stelle also nicht mithalten.

Eine sehr schöne Spielerei sind die verschiedenen Beleuchtungsmodi, welche vor allem im Dunkeln super aussehen. Nervig ist jedoch, dass nach jedem Neustart alle Einstellungen gelöscht sind. Die Bedienung geht recht einfach von der Hand, auch wenn man oft zuerst die F-Tasten anstelle der Zahlenreihe benutzen möchte (da üblicherweise Beleuchtungseinstellungen dort hinterlegt sind). Zudem fällt die recht große Anzahl an Medientasten positiv auf - so kann jederzeit die Lautstärke einfach verstellt oder eine Wiedergabe angehalten werden.

Vergleichsweise große Probleme hatte der Redakteur während der Testzeit mit dem Feature der Vertauschung von WASD- und Pfeiltasten. Diese Funktion kann nämlich auch dann ausgelöst werden, wenn man in einem Spiel vorwärtsläuft (gedrückte W-Taste) und gleichzeitig die Lautstärke verändern will (FN+F2/F3/F2). Hier erkennt die Tastatur dann die Auswahl „FN+W“, vertauscht die Tasten und verändert danach die Lautstärke. Da es keinen optischen Indikator gibt, ob das gerade Geschehene gewollt ist oder nicht, kommt es vor allem zu Beginn zu einer gewissen Verwunderung, warum die WASD-Tasten nicht mehr schreiben, sondern nur den Cursor verstellen. Zufällig ist dieses Verhalten auch beim Schreiben dieses Tests aufgetreten, was ebenfalls für kurze Verwirrung und zusammenhangslose Buchstaben sorgte. Positiv darf auf jeden Fall erwähnt werden, dass für das Sperren der Windows-Taste neben den altbekannten drei LEDs eine Vierte für diesen Zweck existiert.

Die individuellen Eindrücke über die Schalter sind die subjektiven Erfahrungen des zuständigen Redakteurs und demnach nicht direkt auf alle anderen Anwender übertragbar.

Anti-Ghosting und Jamming

Zu Beginn des Tests in diesem Bereich wollen wir zunächst erklären, wobei es sich beim Phänomen "Ghosting" und "Jamming" eigentlich handelt.

Unter den Begriff "Ghosting" versteht man das Problem, dass auf einer Tastatur einige Tastenkombinationen nicht mehr funktionieren, wenn man versucht mehrere Tasten zeitgleich zu drücken. Problematisch sind hier eigentlich alle Tastaturen, dessen Verschaltung der Tasten auf einer Spalten-Zeilen-Matrix basieren. Hierbei zeigen sich die Phänomene, dass sich bestimmte Tasten nicht oder nur sehr träge drücken lassen, oder eine Taste aktiviert wird, die garnicht gedrückt wurde (Ghost). Um ein Beispiel zu nennen: Wenn man die Tasten A und W gedrückt hält und versucht mit Q eine weitere Funktion aufzurufen so wird dies in den meisten Fällen ebenso verschalteter Modelle nicht gehen, oder es wird der Versuch mit der Taste S quittiert. Gefühlt sind die gedrückten Tasten in dem Moment nicht mehr existent (Jamming) oder wie von "Geisterhand", werden andere Tastenaktionen gestartet, welche nicht gewollt waren.

Im Bereich des Marketing werben die Hersteller oftmals mit Anti-Ghost-Technologie, was jedoch nicht bedeutet muss, dass dieses Problem garnicht mehr auftritt, sondern hier wird meist auf favorisierte Tastenbereiche oder bestimmte Tastenlimits gesetzt. So kann sich das Anti-Ghosting auf die Tasten der WASD beschränken oder auf die maximale Anzahl der gleichzeitig zu klickenden Tasten.

Die Ursache dieses Problems liegt in der Schalt-Matrix der Tastatur: So ist es bei normalen Folien-Tastaturen Gang und Gebe, dass man nicht jedem einzelnen Kontakt (Taste) eine separate Leitung zur Klick-Auswertung spendiert, sondern dies in Form von Spalten und Zeilen samt Kontaktflächen auf einer Folie ermittelt. Beim Drücken einer Taste erkennt hierbei ein Controller das sich ergebene Muster (Pattern) anhand der kurzgeschlossenen Spalten und Zeilen und kann diese entsprechend interpretieren da es damit eine direkte Zuordnung gibt.

Weitere detailliertere Informationen zu diesem Thema findet ihr auf unserer "Tastatureigenschaften Erklärseite"

Key Rollover

Key-Rollover-Bereiche der Cougar Vantar<br>

Um beide Probleme, also Ghosting und Jamming, zu umgehen, müssen die Tasten so verschaltet und aufgebaut sein, dass eine eindeutige Zuweisung möglich ist. Die Lösung heißt hier Key-Rollover: Hierbei sind die Tasten einzeln verschaltet und meist durch eine Diode zusätzlich entkoppelt. Darüber hinaus muss der verbaute Controller all diese Informationen auch entsprechend sauber verarbeiten können. Bei der Cougar Vantar geht der Hersteller einen eigenen Weg. Im Bereich um die WASD-Tasten gibt es ein erweitertes Key-Rollover, alle andere Tasten sind mit einem 2-Key ausgestattet. Das heißt, dass auf alle Tasten bezogen nur maximal zwei zeitgleiche Tastenanschläge garantiert richtig erkannt, im WASD-Bereich aber alle Tasten korrekt verarbeitet werden. Da Cougar die Vantar auch explizit als Gaming-Keyboard vermarktet, erscheint das definitiv als eine sinnvolle Lösung, wobei natürlich ein generell besseres Rollover wünschenswert gewesen wäre.

Das schlechteste Ergebnis konnten wir mit maximal drei gedrückten Tasten außerhalb des WASD-Bereiches erzielen. Hier wird das Z (in der Software durch die englische Software als Y dargestellt) nicht mehr erkannt. Zugegeben, drei Tasten in einem kleinen Bereich praktisch gleichzeitig zu drücken ist sehr schwer, leider ist es aber eben prinzipiell möglich und technisch gesehen etwas unsauber. Ein höheres Key-Rollover, wie im WASD-Bereich zu sehen, bietet eine hervorragende Abhilfe. Hier konnten wir keine falsch gedrückten Tasten feststellen.

Mitmachtest

Durch diesen Mitmachtest können Sie direkt Ihre eigene Tastatur auf das Ghosting-Phänomen hin überprüfen - und dies nur mit einem simplen Texteditor wie ihn Windows zum Beispiel von Haus aus mitbringt. Egal ob Word, Wordpress oder anderweitiger Schreibeditoren, es bedarf hierfür keiner extra Softwareinstallation.

Zum Test verwenden wir einen Text, in dem alle Buchstaben des englischen Alphabets vorkommen:
THE QUICK BROWN FOX JUMPS OVER THE LAZY DOG
Öffnen Sie einen einfachen Texteditor und drücken die beiden Shift-Tasten gleichzeitig und lassen diese während der gesamten Eingabe nicht los. Nun schreiben Sie oben stehenden Satz.

Bei der Cougar Vantar sah das Ergebnis folgendermaßen aus:
THE QUICK BROWN FO JUMPS OVER THE LAZY DOG
Vermeintlich fehlerfrei ist der Satz nur auf den ersten Blick, bei genauerem Hinsehen fällt jedoch sofort das fehlende "X" bei "FOX" auf, welches offenbar nicht korrekt erkannt wird. Das heißt im schlimmsten Fall, dass bei sehr schnellem Tippen eine Taste nicht korrekt erkannt und verschluckt wird.

Bei unserer alten Logitech G110 war das Ergebnis aber um einiges schlechter, zeigt es jedoch ein bei sehr vielen Folien-Tastaturen vorkommendes Bild.
THEQCKBRWFXJVERTHELAZYG
Die private Tastatur des Redakteurs, eine mechanische Corsair Strafe RGB, zeigt dagegen das korrekte Bild, daher besteht diese Tastatur den Tests:
THE QUICK BROWN FOX JUMPS OVER THE LAZY DOG

PS2 / USB und Polling-Rate

Auch hier müssen wir wieder mit langweiliger Theorie nerven: Bei Tastaturen die noch über PS2 angeschlossen wurden, geschah die EVA, also das Eingabe-Verarbeitung-Ausgabe-Prinzip in Echtzeit, da dieses Gerät einem festen Interrupt im System zugeordnet wurde, der durch kein anderes Gerät belegt sein konnte. Hierbei hat das Gerät beim Auftreten eines Ereignisses dieses selbstständig an den Computer in Echtzeit übermittelt. Bei einem USB-Anschluss teilen sich aber viele Geräte diese universelle Schnittstelle. Hier werden nun innerhalb eines gewissen Zeitabstands periodisch alle angeschlossenen Geräte abgefragt, ob neue Befehle vorliegen.

Dieser festgelegte Zeitabstand wird Polling-Rate genannt. Bei den Befehlen kann es sich dabei um Tastenschläge, Druckeraufträge und ähnlichem handeln, die von den Geräten chronologisch in eine Art Zwischenpuffer gespeichert werden. Dieses Interrupt-Paket ist in seiner Aufnahmekapazität aber begrenzt. Um diese Begrenzung zu Umgehen und einen möglichst geringen Abtast-Intervall zu erreichen kann man bei USB vom Gerät her nun so tun, als seien es mehrere Geräte (Devices).

Werden mehrere Devices in einem Gerät emuliert, erhöht sich natürlich auch der Abtastvorgang und damit verringert sich die Zeitspanne zwischen Auftreten des Ereignisses (z.B. Tastendruck) und der Weiterleitung an das System. Bei der Tastatur wird dieser Trick erfolgreich angewendet und im Betriebssystem weitere USB-Geräte emuliert, durch die sich die Abtastrate damit automatisch erhöht hat, ohne direkt im System etwas zu verändern.

Die Tastatur im Geräte-Manager

Die meisten Controller verwenden eine Polling-Rate von rund 125 Hertz, dies entspricht einer Zeitspanne von ca. 8 Millisekunden. Im Durchschnitt werden jedoch Intervallzeiten zwischen 0 und 4 Millisekunden erreicht. Wenn man nun also Pech hat, kann es passieren, dass die Befehle des Gerätes (hier z.B. die Tastenschläge) nun 8 Millisekunden liegen bleiben. Diese Verzögerung kann natürlich mit zusätzlicher Software oder speziellen Systemeingriffen verringert werden, indem man die Polling-Rate erhöht. Viele Hersteller (speziell im Gaming-Bereich) bieten eine Option an, die maximale Abtast-Rate auf 1000 Hertz einzustellen - was dann theoretisch der Echtzeitübertragung von PS2 in nichts nachstehen würde. "Würde" ist hier aber das zu beachtende Wort, denn wenn mehrere an einen USB-Controller angeschlossene, datenintensive Geräte sich eine Leitung teilen müssen, verringert sich als logische Konsequenz die maximale Transfergeschwindigkeit je Gerät. Unter allen Datensendern muss diese Bandbreite fair aufgeteilt werden und so kann es über kurz oder lang zu sogenannten "Daten-Lags" kommen, welche sich in Störungen, Problemen oder eben längeren Verzögerungszeiten zeigen können. Die Polling-Rate lässt sich nämlich nicht auf ein Gerät beschränken, sondern umfasst den Controller an sich und damit alle verbundenen Geräte. So wäre das Abtastintervall auch beim Drucker oder Scanner erhöht, was im Fazit bedeuten würde, dass im blödesten Fall die Zeit für die Ereignismeldung länger dauert als bei normal eingestellter Polling-Rate, oder es sogar zu fehlerhaften Übertragungen kommen kann. Dennoch ist die Kompatibilität zur dieser hohen Abtastrate als sehr positiv zu werten.

Katharina Sternbauer meint …

Katharina Sternbauer

Es fällt uns wirklich schwer, der Cougar Vantar eine kritische Bewertung geben zu müssen. Die Tastatur hat einige wirklich tolle Eigenschaften, vor allem die vielfältigen Beleuchtungsmodi haben uns gut gefallen. Dazu gesellt sich ebenfalls das gelungene Design, allen voran das Imitat des gebürsteten Aluminiums sowie die Verarbeitung - über jene können wir nichts Negatives berichten. Das Tippen ging ebenfalls durchaus gut von der Hand.

Allerdings gibt es auch Tastaturen mit der gleichen Schalterart, auf denen das Schreiben doch deutlich angenehmer ist. Dazu kommt leider noch, dass man die Schrift im oberen Bereich der Tastenkappen mehr schlecht als recht ablesen kann. Das gilt sowohl mit als auch ohne Beleuchtung, hier hätte Cougar eine besser lesbare Beschriftung wählen sollen. Vor allem bei den vielen Sonderzeichen wie den Klammern fällt das Problem besonders auf. Allgemein kann man auch die maximale Intensität, also Helligkeit der Beleuchtung bemängeln, da sie bei Tageslicht, selbst ohne direkte Sonneneinstrahlung, nicht mehr ausreichend sichtbar ist. Aus diesem Grund können zum Beispiel die kreativen Effekte nicht so gut vorgeführt oder auch die Lesbarkeit verbessert werden. Die Funktionsweise der Effekte ist ebenfalls verbesserungswürdig: Der zuletzt ausgewählte Modus wird nicht gespeichert, genauso wenig wie das persönlich erstellte Profil. Nach einem Neustart des Gerätes (oder Trennung der Stromversorgung) ist die Tastatur wieder auf ihre Standardeinstellungen zurückgesetzt. Bei den Farben sind wir allgemein sehr glücklich mit der Auswahl, einige gefallen uns sehr gut. Lediglich bei Weiß müssen wir anmerken, dass jene verwaschen wirkt und zudem einen leichten Blaustich aufweist. Interessant ist, dass - ausgenommen der statischen Beleuchtung - diese Farbe sonst nirgends auftaucht.

Sehr schön fällt indes auf, dass die Tastatur viele Sonderfunktionen aufweist, welche über die „FN“-Taste erreichbar sind. So ist natürlich eine Lautstärke- und Mediensteuerung mit an Bord. Auf die Probleme mit der Vertauschung von WASD- und Pfeiltasten sind wir bereits vorher ausführlich eingegangen. Kurz gesagt: Man kann diese Funktion viel zu einfach auslösen, was zu einiger Verwunderung oder Verwirrung während der Nutzung (z.B. im Spiel) führen kann, da ein optischer Indikator ebenfalls nicht existiert. Für das Sperren der Windows-Taste ist dagegen eine LED vorhanden. Warum Cougar an dieser Stelle nicht einfach noch eine weitere verbaut hat, können wir uns nicht erklären.

Insgesamt bietet die Cougar Vantar eine große Funktionsvielfalt und einige interessante Ideen, ist jedoch stellenweise etwas unausgereift um sie problemlos jedem empfehlen zu können. Wer sich also an den Kritikpunkten wenig stört, bekommt eine leichte Tastatur mit vielen Features zu einem fairen Preis und kann hier bedenkenlos zugreifen. Die Tastatur bedient mit ihrer Ausstattung auch einen eher kleinen Marktbereich, auf welchem sie nur wenig Konkurrenz findet. Immerhin ist die Vantar mit 35,- € sehr preiswert. Sucht man eine Tastatur mit weniger Kompromissen, sollte man sich eventuell nach einem anderen Eingabegerät umsehen, wohingegen man dann auch mehr Geld in die Hand nehmen muss.

  • Positiv
  • Angenehmes Design
  • Verarbeitung gut, wenig anfällig gegenüber Abdrücken
  • Beleuchtungsmodi hübsch anzusehen
  • Sehr preiswert (viele Features für wenig Geld)
  • Durchaus angenehmes Tippgefühl ...
  • Neutral
  • Negativ
  • ... Tippgefühl im Vergleich zu anderen Scherenschalter aber noch verbesserbar
  • Tasten im oberen Bereich nicht gut lesbar
  • Keine Anzeige für Vertauschungsfunktion von WASD und Pfeiltasten
  • Vertauschungsfunktion lässt sich versehentlich sehr einfach auslösen
  • Helligkeit bei Tageslicht nicht wirklich ausreichend
  • Zuletzt genutzter Beleuchtungsmodi wird nicht gespeichert
  • Eigenes Profil wird nicht gespeichert
  • Weiße Farbe verwaschen
  • Key-Rollover mit Schnelltest nicht ganz ausreichend

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