Cooler Master MasterLiquid ML240R RGB: Bunte Wasserkühlung im Test
Einleitung
Die bunte Beleuchtung hält in immer mehr Computersystemen Einzug. Zu Beginn betraf es hauptsächlich die Peripherie, bekanntes Beispiel sind hier natürlich Tastaturen. Mittlerweile ist der Trend aber in den Innenraum vorgedrungen und befällt Mainboards, Grafikkarten, RAM-Sticks und Kühler. Erst kürzlich hatten wir passend dazu einen RGB-Luftkühler von Cryorig respektive eine Wasserkühlung aus dem Hause Cooler Master genau unter die Lupe genommen. Zu letzterem genannten Modell hat der Hersteller eine weitere Version auf den Markt gebracht, welche in puncto Beleuchtung noch eine Schippe drauflegt. Neben den Lüftern ist jetzt auch die Pumpeinheit mit einem kreisrunden und optisch schön eingearbeiteten RGB-Element versehen worden. Der Name: Cooler Master MasterLiquid ML240R RGB.
Mit dem bereits bei uns durchgeprüften Modell teilt sich die ML240R-Version vor allem den 240 mm Radiator sowie die technischen Spezifikationen der Lüfter. Neu hinzugekommen ist dagegen eine überarbeitete Kühlblock-Pumpen-Kombination, welche nun mit einem eigenen RGB-Ring ausgestattet ist und zusammen mit den ebenfalls RGB-beleuchteten Lüftern den Innenraum des PCs farblich ausleuchtet. Gesteuert wird das Ganze über den beigelegten, leistungsstarken Controller, der sowohl direkt über Schalter als auch über die dazugehörige Software konfigurierbar ist. Bei der Wasserkühlung kommt dazu noch eine ausgezeichnete Leistung, technische Highlights wie eine Doppelkammer-Pumpe, knick- und bruchsichere Schläuche sowie eine schlichte, aber dennoch hübsche Optik. Alle Elemente zusammen, kombiniert mit dem Preispunkt von aktuell knapp 110 Euro sollen eine perfekte Kühllösung für Enthusiasten, Spieler aber auch Silent-Liebhaber bieten.
Wir sind gespannt auf die Ergebnisse und wünschen Euch viel Spaß beim Lesen!
Technische Daten
Modell | Cooler Master MasterLiquid ML240R RGB |
Kompatibilität | Intel LGA 775/1366/1150/1151/1155/1156/2011/2011-3/2066 AMD FM1/FM2/FM2+/AM2/AM2+/AM3/AM3+/AM4 |
Material Kühlblock | Kupfer (Kühlfläche), Kunststoff (Deckel) |
Anschlüsse Kühlblock | geklebt |
Pumpenanschluss | in Lüfteranschluss integriert (3-Pin) |
Pumpe steuerbar | über Spannung |
Pumpengeschwindigkeit | nicht messbar |
Durchfluss | keine Angabe |
Wassersäule | keine Angabe |
Radiatorformfaktor | 240-mm-Radiator |
Radiatorgröße | 277 mm x 119,6 mm x 27,7 mm |
Material Radiator | Aluminium (Lamellen, Vorkammern, Rahmen) |
Lüfterplätze | 2 (einseitig), 4 (beidseitig) |
Anschlüsse Radiator | geklebt |
Anzahl der Lüfter | 2x 120-mm-Lüfter |
Lüftergröße | 120 mm x 120 mm x 25 mm |
Lüfteranschluss | 4-Pin-PWM |
Statischer Druck | 22,94 Pa* |
Luftdurchsatz | 113,32 m³/h* |
Lüftergeschwindigkeit | 650 - 2000 U/min* |
Lautstärke | 6 - 30 dB(A)* |
Garantie | 2 Jahre |
Preis | 110 Euro |
Preisvergleich | Geizhals Deutschland |
Hersteller | Cooler Master |
* Herstellerangabe |
Verpackung / Lieferumfang
Cooler Master achtet auf ein einheitliches Auftreten der eigenen Produkte, womit die Verpackung für uns design- und farbtechnisch keine Überraschung darstellt. Dies ist auch gut so, schließlich konnten wir bisher an dieser Stelle auch nicht über etwaige Mängel klagen. Vorne, oben und hinten erwartet dem Käufer daher ein angenehmer, grauer Farbton, die Unterseite sowie beide Seitenteile ziert das bekannte Violett. Auf der Vorderseite gibt es mittig eine Darstellung der ML240R mit bunt erstrahlenden Lüftern und Kühleinheit, Herstellerlogo und zwei Hinweise auf den enthaltenen Controller sowie die, wer hätte es gedacht, RGB-Beleuchtung. Der Produktname findet sich ebenfalls dort, genauso auf der Oberseite. Die rechte Verpackungsfläche nennt die drei größten Features (komplette Beleuchtung, konfigurierbarer RGB-Controller sowie Dual-Chamber-Pumpe), auf der gegenüberliegenden Seite ist eine große, umfangreiche Tabelle mit den technischen Daten. In neun Sprachen schildert der Hersteller auf der Rückseite noch einmal die wichtigsten Eigenschaften, dazu kommen schematische Zeichnungen vom Radiator und der Kühleinheit.
Über einen kleinen Lieferumfang darf man sich wahrlich nicht beschweren, schließlich unterstützt die ML240R viele Plattformen und besitzt auch zahlreiche Besonderheiten, welche wiederum spezielle Komponenten benötigen. Klarerweise liegen die Stifte, Abstandshalter, Haltebrücken und passende Schrauben für die verschiedenen Sockel bei, dazu kommen Schrauben für die Montage der Lüfter auf dem Radiator und weiterfolgend am Gehäuse. Für die Luftquirle befindet sich außerdem ein Y-Kabel im Karton, womit beide Exemplare an einem einzelnen Anschluss betrieben werden können, sehr schön. Zusätzlich gibt es noch Wärmeleitpaste in einer Spritze und die Montageanleitung.
Für die RGB-Technik liegen ebenfalls alle benötigten Teile, in diesem Fall Kabel, bei. Um die Lüfter überhaut anschließen zu können, gibt es einen Drei-auf-Eins-Adapter, an dem logischerweise auch die Pumpe mitbetrieben werden kann. Ist Letzteres nicht möglich, befindet sich ein eigenes Kabel dafür im Lieferumfang. Passend dazu gibt es natürlich auch die kleinen Pin-Brücken, um die Female-Anschlüsse an Kabel- und Controller-Einheit zu verbinden. Erweiternd kommt eine zweigeteilte USB-Verbindung hinzu, einmal von Micro-USB auf Typ-A und weiter von Typ-A auf einen internen 2.0-Header. Damit kann die Steuerung sowohl extern als auch innerhalb des Gehäuses mit dem PC verbunden werden. Ein Kabel zur Steuerung über den Reset-Button des Gehäuses und zwei weitere, in unserem Fall nicht benötigte, Verbindungen befinden sich ebenfalls mit im Karton, sehr gut.
Im Detail
Wenig überraschend ist der Radiator komplett schwarz. Diese schlichte und zugleich sehr wertig wirkende Farbgebung ist der De-Facto Standard bei Wasserkühlungen. Für die Beschichtung wurde von Cooler Master eine matte Ausführung gewählt, welche sich wirklich edel macht, leider aber auch Fingerabdrücke etwas magisch anzieht. Es sollte zumindest vermieden werden, mit der ganzen Hand alle möglichen Stellen angreifen zu müssen, um gröbere Flecken zu vermeiden. Behandelt man die Bauteile sanft, verschwinden die sichtbaren Spuren sehr schnell. Mit einer Größe von 240 Millimetern in der Länge und einer Dicke von 25 Millimetern setzt der Hersteller auf bekannte Dimensionen. Damit lässt sich die MasterLiquid ML240R in die allermeisten Gehäuse-Systeme problemlos einbauen, welche natürlich von Haus aus den notwendigen Platz für eine Wasserkühlung im 240er-Format bieten. Selbst mit montierten Lüftern kratzt man, unter Vernachlässigung der hervorstehenden Schraubköpfe, an gerade fünf Zentimeter Dicke. Die Luftquirle können dabei sowohl in einer Push-, als auch in der Pull-Konfiguration angebracht werden, daher sowohl die Luft durchdrücken oder ansaugen.
Die Kühlfläche gefällt uns gut. Alle Lamellen sind sorgfältig gebogen und angeordnet. Fast nicht zu vermeiden sind, so sorgfältig die Fertigung auch ist, kleinere Makel wie eingedrückte Kühlfinnen. Da jene aber nur selten sehr punktuell auftreten und nie nebeneinander, gehen wir davon aus, dass diese nicht durch ein Verschulden des Herstellers zustande gekommen sind, denn die überwiegende Mehrheit ist einwandfrei. Sehr gut ist zudem die Entgratung der Kanten, scharfe Stellen mit Gefahr für Schnitte lassen sich nicht finden. Der bestimmende Farbton ist, wenig überraschend, erneut schwarz, womit die Optik im Zusammenspiel mit den restlichen Komponenten überaus stimmig erscheint.
Für die Schläuche verwendet Cooler Master eine zweifache Ummantelung. Die innere und für den sicheren Betrieb relevante Schicht besteht aus FEP (Fluoropolymer), diese Kunststoff-Art zeichnet sich durch eine besonders gute Flexibilität aus. Zusätzlich ist der Schlauch quer gerillt gefertigt, das erhöht die Biegsamkeit, ohne zusätzliche Belastungen zu erzeugen. Für den Einsatzzweck ist diese Ausführung sehr gut getroffen. Perfekt in das Design fügt sich auch die zweite und damit äußere Ummantelung, bestehend aus einem schwarzen Sleeve, ein. An allen vier Übergängen der Schläuche, je zwei am Radiator respektive der Pumpeinheit, hat Cooler Master an den sicheren Abschluss mittels Schrumpfschläuchen gedacht. Jene liegen gut an und halten nicht zuletzt die wichtige innere Leitung an Ort und Stelle, damit es eben zu keinem Wasseraustritt an den Übergängen kommt. Mit einem kleinen Logo auf den jeweiligen Langseiten des Radiators hat sich der Hersteller zudem selbst verewigt, dank der weißen Farbe sieht das aber sehr stimmig und auf keinen Fall aufdringlich aus.
In die Kühleinheit ist, wie bei einer überwältigenden Mehrheit aller Kompaktwasserkühlungen, die Pumpe integriert. Cooler Master verweist hierbei auf das eigens-entwickelte Doppelkammer-Design, welches die Leistung gegenüber einfachen Modellen steigern beziehungsweise die Lautstärke reduzieren soll. Besonders stolz verweist der Hersteller an dieser Stelle auf die geringe Höhe, trotz der gewählten Bauart. Die Oberseite wird mittig durch das Cooler Master Logo dominiert, außen rundherum befindet sich der RGB-Ring, welcher damit eines der größten Beleuchtungs-Features der MasterLiquid ML240R darstellt. Auf der kupfernen Bodenplatte finden sich indes keine Unebenheiten, hier wurde sauber und plan geschliffen. Dazu kommt seine groß dimensionierte Fläche für faktisch alle Mainstream-CPUs beziehungsweise deren Heatspreader, welche von dem Kühler unterstützt werden, damit sich die Abwärme über einen möglichst großen Bereich verteilen lässt. Für die Stromversorgung der Pumpe steht ein 3-Pin-Anschluss mit 12V zur Verfügung, um die volle Leistung abrufen zu können. Natürlich kann auch eine niedrigere Betriebsspannung verwendet werden, die Pumpe dreht dann natürlich langsamer und transportiert die Wärme wesentlich ineffizienter ab, agiert dabei aber auch potenziell leiser.
Beide Lüfter stammen natürlich auch aus dem Hause Cooler Master, hören auf die Bezeichnung "MasterFan 120AB ARGB" und dürfen bis zu 2000 U/min aufs Tacho bringen. Angesteuert wird über einen 4-Pin PWM Anschluss, die RGB-Elemente erhalten die Signale erneut über den separaten Stecker. Beide Kabel haben einen schwarzen, blickdichten und optisch sehr hübschen Sleeve erhalten. Alle Adern sind in der gleichen, dunklen Tönung ausgeführt, wodurch keine bunten Farben herausstechen. Bei den LEDs hat sich der Hersteller für eine Platzierung rund um den Motor herum entschieden, von dort aus strahlt das Licht auch schön auf die milchig-transparent gehaltenen Lüfterblätter sowie den Rahmen-Rand aus. Farblich orientiert man sich bei Letzterem erneut an Schwarz. Im Zusammenspiel mit den restlichen Elementen ergibt sich daher wiederum ein dezent zurückhaltendes, aber stimmiges Design.
Die Montage
Ganz allgemein gesprochen geht die Montage gut und vergleichsweise einfach sowie flott von der Hand. Bei der beigelegten Anleitung reichen die Bilder aus, um völlig ohne Worte die Schritte verständlich abzubilden und als Nutzer nachvollziehen zu können. Im ersten Schritt empfiehlt Cooler Master, die Lüfter anzubringen. Jene lassen sich entweder in einer Push- oder Pull-Konfiguration montieren, in beiden Fällen ist die problemlose Montage im Gehäuse möglich. Für die Lüfter selbst liegen acht längere Schraub-Stifte bei, diese sind auch von Hand sehr einfach anzubringen - dank der ausreichend großen Köpfe. Als nächstes wird die Pumpeinheit vorbereitet, dazu müssen natürlich die korrekten Bügel für AMD respektive Intel verschraubt werden. An dieser Stelle empfiehlt Cooler Master, die MasterLiquid direkt im Gehäuse zu verbauen, um z.B. die Montage der Pumpe auf der CPU nicht durch den gewichtigen Radiator unnötig zu erschweren, wenn die Kühleinheit verschraubt wird. Für diesen Schritt liegen acht Stück kleiner, kurzer Schrauben bei. Selbst wenn die Lüfter zum Gehäuse hingerichtet verbaut sind, steht einem Einbau nichts im Wege, da der Hersteller hierfür in die Schrauben zur Fixierung der Lüfter kleine Innengewinde in den Schraubkopf eingelassen hat. Bei der Wahl der Lüfterpositionierung ist man daher auch nicht eingeschränkt, sehr schön!
Um die Backplate kümmert man sich im nächsten Schritt. Vier Stifte werden an die, für den Sockel, korrekte Position gesteckt und mittels kleiner Plastikschuhe fixiert, jene halten sehr zuverlässig. Diese Stelle markiert außerdem einen tollen Zeitpunkt, die Wärmeleitpaste auf dem Heatspreader aufzutragen, da ansonsten die Kühlung nicht funktioniert. Anschließend kommt die Backplate auf die Rückseite des Mainboards, vier Stück Abstandshalter sind aufzusetzen und die Kühleinheit wird von vorne mittels Schraubköpfen über Kreuz festgezogen. Empfehlenswert ist ein Schlitzschraubendreher, um einen ordentlichen Anpressdruck zu erreichen. Ein zu festes Anziehen ist unserer Meinung nach nicht möglich, da hierfür die entsprechenden Gewinde auf den Stiften nicht lange genug sind und die Abstandshalter zusätzlich ab einem gewissen Punkt blockieren - es also einen Endpunkt gibt.
Die abschließende Verkabelung ist etwas schwieriger oder zumindest aufwendiger, als es bei anderen Wasserkühlungen der Fall ist. Natürlich werden, wie gewohnt, die Lüfter mittels des Y-Adapter am CPU-Fan des Mainboards angeschlossen, für die Pumpe sollte derweilen ein 3-Pin mit 12V Spannung bereitstehen. Anschließend gilt es jedoch auch noch die RGB-Kabel an den Controller anzuschließen, um dieses ganz wesentliche Feature der MasterLiquid ML240R natürlich auch auskosten zu dürfen. Für die Lüfter liegt ein sogenanntes Splitter-Kabel bei, an dem theoretisch bis zu drei Stück angeschlossen werden können - in unserem Fall sind nur zwei davon notwendig. Das andere Ende verbindet man mittels der kleinen Steckleisten mit dem Controller, der Eingang ist frei wählbar. Selbiges gilt auch für den RGB-Header der Pumpe, hier wird ebenfalls wieder das kleine Verbindungsstück benutzt, um das Kabel anzuschließen.
Zuletzt muss natürlich noch der Controller selbst mit Strom und Datenleitung versorgt werden. Für Ersteres braucht es ein Netzteil mit einem freien SATA-Stromport, für Letzteres entweder einen freien externen USB-Port oder intern über den 2.0-Header. Die entsprechenden Kabel sind für beide Verbindungsarten beigelegt.
Damit die ML240R auch in ihrer ganzen Pracht erstrahlen kann, liegt logischerweise der bereits erwähnte RGB-Controller bei. Über jenen können alle angeschlossenen Geräte über die Tasten direkt in ihrer Farbgestaltung gesteuert werden. Zusätzlich kann die Konfiguration auch über die Mainboard-Software, sofern vorhanden, oder das Cooler Master Programm vorgenommen werden. Wir lassen unser Mainboard außen vor, da dieses, obwohl noch durchaus modern, eine Generation zu jung ist, um die passenden RGB-Anschlüsse bereitzustellen.
Auf der rechten Seite des externen Controllers wurden die für uns interessanten Ports platziert. Vier Stück stehen zur Verfügung, an jedem kann ein ARGB-Gerät angeschlossen werden. Der große Unterschied zu "normalen" RGB-Ports besteht darin, dass hier der Lüfter, die Pumpe etc. einen eigenen Schaltkreis verbaut haben muss, welcher sich um die Darstellung der Farben kümmert und nur mehr die jeweiligen Informationen über die Intensitäten von Rot, Grün und Blau übertragen werden. Zudem müssen nicht alle LEDs in der gleichen Farbe erscheinen, jedes Element kann in einer anderen, frei definierten Farbe erstrahlen. Damit lassen sich dann wirklich tolle Farbeffekte erzeugen, zum Beispiel eine Regenbogenwelle oder eine gleichzeitige Darstellung von verschiedenen Farbtönen. Alle Komponenten der ML240R verstehen natürlich ARGB und sind somit auch an den vier bereitstehenden Ports anzuschließen, zumal auch nur dort die Kabel passen, eine Vertauschung ist nicht möglich. Für Geräte ohne ARGB-Unterstützung steht ein normaler RGB-Header auf der linken Seite des Gehäuses bereit. Da wir nachfolgend generell mit der Hardware von Cooler Master arbeiten, nutzen wir die ARGB-Funktionen. Der Einfachheit halber werden wir jedoch, sofern keine explizite Unterscheidung erforderlich ist, den bekannteren Begriff "RGB" verwenden, da auch die Adressable-Variante dieselbe Technik ist, nur anders ausgeführt.
Die beiden Schmalseiten bieten die Anschlüsse für SATA-Strom, der unbedingt benötigt wird damit die Beleuchtung sich überhaupt zeigt, ein Micro-USB Anschluss zum PC, ein RGB- und den ARGB (Adressable RGB) Port für das Mainboard. Eine nette Funktion verbirgt sich auf der, von oben betrachtet, linken Seite. Die zwei ersten 2-Pin Konnektoren werden, natürlich optional, einmal mit dem Reset-Port des Mainboards verbunden und andererseits auch hier das Reset-Kabel des Gehäuses eingesteckt. Mit einem kurzen Druck auf den Reset-Knopf lassen sich anschließend die Beleuchtungs-Modi durchschalten, wenn der Controller unzugänglich im Gehäuse verbaut ist. Drückt man den Schalter länger als fünf Sekunden, gibt der Controller ein Reset-Signal an das Mainboard weiter, womit auch die eigentliche Funktion des Schalters zum Glück nicht verloren geht. Eine sehr sinnvolle Angelegenheit in unseren Augen. Auf den beiden rechten 2-Pin Steckern liegt einerseits die Verbindung für Mirage-Effekte sowie ein reservierter Platz, welcher nicht genutzt wird. Für unseren Aufbau sind diese beiden Anschlüsse allerdings nicht bedeutend.
Auf der Oberseite des Controllers befinden sind vier Druckschalter, zwei (Kreis und Viereck) davon oberhalb des Logos, zwei Stück (Pfeile hinauf/hinunter und Pfeile Links/Rechts) unterhalb. Mit dem obersten Exemplar, dem Kreis, wird durch die acht verschiedenen Beleuchtungsmodi durchgeschaltet. Mit Hinauf/Hinunter wechselt die Farbe, ausgenommen davon sind die Regenbogenwelle und der Test-Modus. Der unterste Schalter stellt die Geschwindigkeit ein, insgesamt existieren fünf Stufen von sehr langsam bis ganz schnell. Diese heißen nicht nur so, sondern schicken die Farben tatsächlich im Schneckentempo oder Pfeilschnell umher, daher ist sicherlich eine passende Stufe für den eigenen Geschmack dabei. Etwas komplizierter ist der zweite mögliche Schalter mit dem Viereck-Symbol zu erklären. Jener bestimmt, welche Ausgänge bespielt werden. Standardmäßig ist er so eingestellt, dass alle ARGB-Ausgänge, die für die Wasserkühlung benötigt werden, zeitgleich eingeschaltet sind. Das erkennt man ganz deutlich daran, dass an jenen Ausgängen eine kleine weiße LEDs aufleuchtet. Mit einem Druck auf den Schalter wird zum jeweiligen RGB-Ausgang gewechselt, ein Weiterer bringt dem Controller wieder in den Ursprungszustand. Ist die Cooler Master Hardware mit einem kompatiblen Mainboard verbunden, ist natürlich auch darauf zu achten, dass der richtige Eingang angeschlossen und der dafür passende Modus ausgewählt wurde, ansonsten klappt es nicht.
Ein wesentlich komfortablerer, zweiter Weg zur Konfiguration besteht über die "LightingControl" Software, die beim Hersteller zum Download bereitsteht. Nach der Installation öffnet sich, bei angeschlossenem Controller, die Übersicht, wo neben der ARGB-Einheit auch zwei weitere Möglichkeiten bereitstehen. Zum Betrieb jener ist eine optionale, zusätzliche Ausstattung erfoderlich, welche der Wasserkühlung, da nicht für die beworbenene Lichteffekte erforderlich, verständlicherweise fehlt. Wir konzentrieren uns daher auf die von Cooler Master selbst entwickelten Features.
Bei jedem (A)RGB-Element ist in der Software ein kleines Viereck mit zwei kleinen Glühbirnen zu sehen. Ist die Verbindung virtuell hergestellt, steht im linken unteren Eck auch das verlinkte Element. Zum Erstellen einer Verknüpfung, um die im PC zuvor hardwaremäßig hergestellte Verkabelung nachzubauen, erfolgt zuerst ein Klick auf das eine und folgend auf das andere Element. Schade ist dabei allerdings, dass Adapter-Kabel wie ein Y-Splitter in der Oberfläche nicht berücksichtigt werden und daher immer nur ein Port mit einem Gerät verbunden werden kann, aber nicht mit mehreren. Daher können beispielsweise nicht beide Lüfter, programmtechnisch betrachtet, an dem ersten ARGB-Anschluss angeschlossen sein. Unser Praxis-Tipp: Eines der am Y-Kabel verbundenen Geräte in der Software anschließen und die Anderen frei lassen, um den Controller nicht auf die falsche Fährte zu führen.
Getrennt wird eine virtuelle Verbindung mit einem Klick auf einen der beiden Endpunkte, worauf sich ein kleines Zusatzkästchen mit dem Symbol einer gesprengten Kette öffnet. Ein weiterer Druck der linken Maustaste löst die Verdrahtung. Damit weiß die Software nun nicht mehr, welches Produkt nun genau an einem Port hängt und steuert den Port so an, wie es auch der Controller tun würde, als einfaches (A)RGB-Gerät. Insgesamt sind alle erwähnten Schritte sehr intuitiv zu bedienen und ließen sich auch ohne Vorkenntnisse in der Software relativ problemlos bewältigen.
Bevor wir uns dem Einstellen der Effekte widmen, ein kurzer Blick auf den von Cooler Master bereitgestellten "Lighting Maker" (die verschiedenen Unterkategorien sind in einzelne Tabs unterteilt und oben links in der Leiste zu finden), über den Nutzer aus aller Welt ihre Werke als fertige Profile teilen können. Drei Stück sind von Haus aus vorinstalliert und von vielen Effekten existiert sogar eine eigene Video-Vorschau, damit bereits vor dem Installieren nachgeschaut werden kann, ob einem diese Beleuchtung überhaupt gefällt. Interessant ist, dass auch mit Musik gearbeitet wird, sich die Lichter im Computer also zum Klang/Takt bewegen lassen. Wir empfehlen einfach mal einen Blick hineinzuwerfen, es gibt durchaus einige interessante Ideen, die es wert sind, ausprobiert zu werden.
Um die eigene Kreativität ausleben, oder zumindest die Beleuchtung nach den eigenen Gedanken gestalten zu können, steht im Bereich Overview die Einstellung aller Ports zur Verfügung. Sinnvoll ist, dass die ARGB- und RGB-Anschlüsse separat angesteuert und die Ausgänge je als Gruppe mit den verschiedenen Effekten angesprochen werden, welche dann in einer Drop-Down-Liste zur Auswahl bereitstehen. Sobald eine Entscheidung getroffen wurde, findet sich mittig bei jedem Effekt ein fünfstufiger Schieberegler. Über diesen konfiguriert der Benutzer die Geschwindigkeit, mit welcher der Effekt angezeigt wird. Ist die Farbauswahl nicht fix vorgegeben, steht eine gute Auswahl an vorgefertigten Farbtönen oder die Möglichkeit, seine eigene Mischung zu erstellen, bereit. Extrem mächtig ist der rein über die Software programmierbare „Customization Modus“, welcher durch die Komplexität natürlich nur auf einer graphischen Oberfläche praktisch einstellbar wird. Bei diesem kann jeder LED-Kanal auf einem (A)RGB-Port einzeln bedient werden, womit definitiv eine sehr detaillierte Anpassung realisierbar wird. Praktisch kann es natürlich etwas zu herausfordernd werden, wenn nur ein schnelles Ergebnis gewünscht wird, aber für diesen Fall sind eher die verschiedenen Voreinstellungen integriert. Alle bereits von Cooler Master bereitgestellten Modi werden unterhalb aufgelistet.
Rechts ist eine kleine Symbolgrafik zu finden, die in einer Art Vorschau anzeigt, welcher Effekt gerade ausgewählt ist. Interessant finden wir, dass auch in der Cooler Master Software eingestellt werden kann, dass das Mainboard beziehungsweise ein anderer Controller die Aufgaben der Kontrolle übernehmen soll. Jene Möglichkeit ist insofern praktisch, da somit schnell und ohne Öffnen des Gehäuses, die Kontrolle zwischen den Geräten verändert werden kann. Bei einer Übergabe der Kontrolle an einen weiteren Controller agiert die Cooler Master Hardware sozusagen als einfacher Hub, der zusätzliche (A)RGB-Ports bereitstellt. Damit lässt sich beispielsweise die MasterLiquid schnell in den großen Verbund von RGB-Geräten aufnehmen, der im Gehäuse bereits vorhanden ist und genauso schnell herausnehmen, wenn der Benutzer doch lieber wieder mit den Möglichkeiten von Cooler Master arbeiten will.
Für einen kompakteren Überblick, welche Effekte nun vorhanden sind, haben wir diese kleine Liste erstellt. Leider hat Cooler Master innerhalb der Software andere Bezeichnungen verwendet, als sie im Controller-Benutzerhandbuch zu finden waren. Hier hätten wir uns definitiv eine Vereinheitlichung seitens des Herstellers gewünscht. Daher nennen wir nachfolgend auch immer beide Namen für den jeweiligen Effekt.
- Motherboard - Das Mainboard übernimmt die Kontrolle, nur in der Software verfügbar
- Color Cycle / Spectrum Cycle - Regenbogenwelle über Lüfter und Kühlblock
- Single Slide Mode / Reload - Farben drehen sich abwechselnd links und rechts über die Impeller, mit sichtbarer Pause
- Double Slide Mode / Recoil - Farben drehen sich abwechselnd links und rechts über die Impeller, ohne sichtbarer Pause
- Breathe Mode / Breathing - Farben pulsieren einzeln nacheinander
- Accumulate Mode / Refill - Farben bauen sich im Kreis über die ganze Fläche auf
- Demo Mode - Demonstriert verschiedene Effekte im Kurzdurchlauf
- Turn Off - Schaltet die LEDs aus
- Testing Mode - Testet die LEDs bei blauer Farbe durch, nur am Controller verfügbar
- Customization - Detaillierte Einstellungen für jede LED, nur über die Software konfigurierbar
Zusammengefasst bietet die Hardware selbst acht vorgewählte Effekte, über die Software können genauso viele eingestellt werden sowie die Option, alle Regelungen über das Mainboard durchführen zu lassen. Sieben der Modi überschneiden sich zwischen beiden Varianten, der Testing Mode ist exklusiv über die Hardware zu erreichen, die sehr mächtige Customization kann nur auf dem Bildschirm konfiguriert werden. Das ist verständlich, da die vorhandene Komplexität der Bedienung mit vier Tasten sowie ohne Bildschirm auf dem Controller nicht möglich wäre. Zusätzlich kommen über die Software auch die Profile aus dem LightingMaker hinzu, welche Nutzer aus aller Welt erstellt haben.
Da sich bewegte Abläufe schlecht in Bildern darstellen lassen, gibt es nun einen kleinen Video-Zusammenschnitt aller Effekte, welches man sich bei Interesse und für einen besseren Eindruck gerne nachfolgend anschauen kann. Zur Info: Bei den Effektnamen haben wir uns an die Bezeichnungen im Controller-Benutzerhandbuch gehalten.
Video abspielenGrundlegende Information und Philosophie bezüglich des Testsystems
Auf diesem i7-System werden wir uns überwiegend mit geschlossenen Wasserkühlungen beschäftigen, die sich für die Abfuhr von großen Mengen an Wärme eignen. Dazu gehören vor allem Systeme im 120mm und 240mm Design, mit einem respektive zwei Lüftern oder in Sandwich-Bestückung.
Aber nicht nur die allerneuesten Produkte werden getestet! Auch diverse, nicht mehr brandneue Produkte, die eventuell sogar nicht mehr im Hauptaugenmerkt liegen oder noch nie ins Auge gefasst wurden, haben wir im Hinterkopf und werden bei Gelegenheit den einen oder anderen Blick darauf werfen, schließlich können jene auch noch für die eine oder andere Überraschung gut sein. Somit entdeckt man vielleicht ein Modell, welches zwar schon älter, aber damit auch häufig kostengünstiger zu bekommen ist und für das geplante Hardware-Setting vollkommen ausreicht.
Testverfahren
Als Testverfahren zur Temperaturmessung haben wir uns ein Belastungsszenario mit durchgehend hoher Auslastung und damit verbundener Wärmeentwicklung ausgesucht, um die Wasserkühlungen an die Leistungs-Grenzen zu führen und dabei eventuelle Schachstellen aufzudecken, sowie Vergleiche zwischen den Produkten untereinander machen zu können. Als Programm verwenden wir hierzu CoreDamage, welches sich als thermisch zuverlässig erweist.
Alle Kühlungen werden mit derselben Wärmeleitpaste (Noctua NT-H1) betrieben. Die umgebende Raumtemperatur des nicht schalldichten Raums beträgt ~23°C. Gemessen wird die Temperatur der CPU mittels "HWMonitor" und "CoreTemp" zweifach, um eventuelle Abweichungen durch ein Programm ausschließen zu können. Um unabhängig von der Umgebungsluft zu werden, welche allerdings meistens um die 23 Grad Celsius hat, geben wir das Ergebnis als Differenz zur Raumtemperatur in Kelvin an. Eine kurze Erklärung für Laien: Wenn es um ein Grad wärmer wird, sind das bei Celsius und Kelvin gleich viel, lediglich der Punkt, wo null Grad sind, unterscheidet sich. Um auch den Physikern gerecht zu werden, werden wir Temperatur-Differenzen in Kelvin angeben, da dies der korrekte Weg ist. Daher sind die Messwerte immer als "x Grad mehr als der Raum" zu lesen. Ein Beispiel: Eine Wasserkühlung erreicht 40 Grad Kelvin, die Raumtemperatur liegt bei gemütlichen 23 Grad Celsius. Daher wird die CPU letztendlich 63 Grad heiß.
Die Lautstärke der Wasserkühlung wird mit einem Schallpegel-Messgerät ermittelt. Hierbei messen wir die Lautstärke bei 100%, 75% und 50% Drehzahl des Lüfters. Die Messung erfolgt in einem Abstand von 50 cm vor dem Lüfter. Um möglichst alle Geräuschquellen bei den Lautstärke-Messungen zu vermeiden, nutzen wir ein passives Netzteil und eine SSD-Festplatte. Bei allen Messungen liegt das Mainboard frei auf dem Tisch, ohne weiteren Nebenlüfter. Die Ergebnisse der Lautstärkemessungen kann sich von Redakteur zu Redakteur unterscheiden. Wie kommt es zu den unterschiedlichen Messabständen bei den Redakteuren? Dies erläutern wir hier:
Die Räumlichkeiten des Redakteurs
Da unser Team geografisch weit verstreut ist, haben wir kein gemeinsames Redaktionsbüro, weshalb die Redakteure in ihren eigenen Räumlichkeiten arbeiten. Aufgrund der stark abweichenden Raumgrößen und Einrichtungen kann es bei jedem zu anderen Ergebnissen kommen, genauso wie bei dem Leser daheim.
Kahle Wände reflektieren mehr Schall, wodurch Geräuschmessungen lauter ausfallen. Sind die Wände durch Schränke oder Regale mit Büchern abgedeckt, absorbieren sie mehr Schall, wodurch bei den Geräuschmessungen leisere Werte zustande kommen.
Deshalb gibt jeder Redakteur die Gegebenheiten seiner Räumlichkeit an, in dem der Test stattfindet. Als Orientierungswert wird der Messwert angegeben, den der Redakteur in seiner Räumlichkeit bei absoluter Stille misst.
Wie ist die Räumlichkeit zu diesem Testsystem?
Der Redakteur testet seine Komponenten in einem mittelgroßen Büroraum, welcher die Maße von ca. 5 x 4 x 2.5 Meter (L x B x H) besitzt. Die Seite hin zur Außenmauer mit einem großzügigen Fenster ist im oberen Viertel durch das Dach leicht abgeschrägt, an fast drei von vier Wänden befinden sich lärmschluckende Bücherregale, kaum eine Wandfläche ist frei, womit ein eher ruhiger Raum entsteht. Zudem wohnt der Redakteur in einer auch eher leiseren Siedlung etwas abseits der Bundesstraße, womit der Verkehrslärm durch die Mauern und Fenster effektiv abgehalten wird. Der geringstmögliche Messwert der Lautstärke in dem Raum lag bei 32 dB(A).
Das Testsystem
Netzteil | Seasonic Platinum Fanless 400W (passiv) |
Mainboard | MSI Z270M Mortar |
Prozessor | Intel i7-6700K (4x 4.0 GHz) * |
Grafikkarte | iGPU |
Arbeitsspeicher | Crucial Ballistix 16 GB DDR4 |
Festplatte / SSD | M.2 Samsung 960 Evo 256 GB |
Betriebssystem | Windows 10 Pro (64 bit) |
Software zur Lüftersteuerung |
MSI Command Center |
Schallpegel-Messgerät | Voltcraft SL100 |
* Hinweis zur CPU: Unsere i7-6700K CPU wird vom Mainboard automatisch auf 4 Ghz bei Last auf allen Kernen getaktet und mit der passenden Spannung versorgt. Den letzten Wert haben wir unverändert gelassen, da er sich bei den Messungen praktisch im selben Rahmen bewegt und so Probleme verhindert werden.
Temperaturen
Beginnen wir mit den Temperatur-Messungen, also welche Wärmeabführleistung von dem hier getesteten Kühler im Vergleich zu anderen Produkten erreicht wird. Dabei gilt klarerweise, dass weniger Temperatur besser ist. Denn je kühler ein Prozessor bleibt, desto mehr Spielraum besteht für ein Herunterregeln des Lüfters und damit einhergehend eine reduzierte Lautstärke oder aber zusätzliche Kühl-Ressourcen bei Übertaktungen.
Um das Prinzip der Messungen noch einmal zu erläutern: Die angegebenen Temperaturwerte sind abzüglich der Raumtemperatur, um somit eine bessere Vergleichbarkeit zu ermöglichen und eine schwankende Raumtemperatur abfedern zu können. Die "reale" Temperatur ist daher der Messwert zuzüglich der jeweils beim Leser vorherrschenden Umgebungstemperatur, womit man sich auch auf die eigenen vier Wände bezogen ein gutes Bild machen kann, ob die Wasserkühlung für die eigenen Bedürfnisse ausreicht oder nicht.
Egal in welcher Lastlage, die MasterLiquid ML240R zeigt sich in allen Geschwindigkeitsstufen als der Spitzenreiter im Testfeld. Dazu sei aber auch gesagt, dass bereits bei halber Drehzahl eine Kühlleistung erreicht wird, welche für die allermeisten Systeme mehr als ausreichend ist. Da es sich bei allen bisher getesteten Wasserkühlungen um prinzipiell sehr gute Produkte handelt, liegen die Ergebnisse nahe beieinander und genau deshalb ist es für uns auch schön zu sehen, dass Cooler Master offensichtlich einen Weg gefunden hat, die bereits guten Temperaturergebnisse noch einen Tick weiter zu verbessern. Es bleibt natürlich zu hoffen, dass dies nicht auf Kosten der Lautstärke geht, dazu auf den nächsten Seiten mehr.
Lautstärke
Werfen wir nun einen genaueren Blick auf Drehzahlen und Lautstärke-Ergebnisse. Alle Kühler wurden dabei natürlich auf demselben System bei praktisch gleichen Umgebungsbedingungen getestet. Das gesamte Testfeld wird über ein PWM-Signal geregelt. Eingestellt und gemessen wurde mit Hilfe des "Command Center" von Mainboardhersteller MSI selbst.
Allgemeiner Hinweis: Im normalen Nutzungsbetrieb erreichen die Lüfter von CPU-Kühlern nie den Drehzahlbereich von 100%.
Die gute Nachricht ist, dass zumindest bei halber Drehzahl die Lautstärke noch in einem erträglichen Bereich liegt, vor allem in einem geschlossenen Gehäuse wird die Geräuschentwicklung noch etwas gemindert. Schade ist trotzdem, dass die MasterLiquid ML240R nicht als durchgehend leise bezeichnet werden kann, denn spätestens ab 75% oder bei den etwas unrealistischen 100% Drehzahl kann man es nicht mehr leugnen, dass die Ohren übermäßig belastet werden. Zum Glück nicht so katastrophal laut wie zwei der Mitbewerber, aber zu störend für einen angenehmen Dauer-Betrieb. Etwas verwunderlich ist es zugegeben, dass die MasterLiquid 120 aus demselben Hause mit der gleichen Lüfteranzahl (Push-Pull-Konfiguration) durchwegs leiser agiert. Es geht also eben doch noch eine Spur leiser, selbst mit zwei starken Lüftern. Unserer Meinung nach macht es Sinn, manuell eine Obergrenze in der Lüfterkurve einzuziehen oder jene so einzustellen, dass die Wasserkühlung nur bei kritischen Temperaturen wirklich laut werden muss und ansonsten in angenehmeren Bereichen agieren kann.
Drehzahlen
Bei den Drehzahlen zeichnet sich ein ähnliches Bild zur Lautstärke ab. Die Mitbewerber aus dem Hause Antec drehen auch schneller, was wiederum in der deutlich höheren Lautstärke mündet. Interessant mag allerdings sein, dass Cooler Masters hauseigener Konkurrent im 120mm-Format trotz gleicher Lüfteranzahl und bei gleicher Drehzahl, leiser bleibt. Eine mögliche Erklärung wäre die Positionierung der Lüfter. Bei der MasterLiquid ML240R sind beide auf der Vorderseite und daher vermutlich auch besser hörbar für das Messgerät, denn zumindest in der subjektiven Wahrnehmung nehmen sich beide Systeme in der Lautstärke nichts. Allgemein entsprechen die Drehzahlen im Zusammenspiel mit der Lautstärke den Erwartungen, womit es zu keinen negativen Überraschung kommt. Die Lüfter sind daher für den Einsatzzweck passend entwickelt und eingesetzt.
Katharina Sternbauer meint
Cooler Master macht mit der MasterLiquid ML240R RGB wirklich vieles richtig, liefert aber trotzdem nicht das perfekte Produkt ab, welches es aber ja bekanntlich durch verschiedene Geschmäcker auch nie wirklich geben kann. Auf der positiven Seite sehen wir die starke Kühlleistung, auch bei geringeren Umdrehungszahlen der Lüfter, wo jene sogar eine passable Lautstärke erreichen. Die Pumpeinheit hört man dafür zu keinem Zeitpunkt heraus. Eine sehr gute Verarbeitung aller Komponenten zusammen mit dem umfangreichen Zubehör, die einfache Montage und eine überraschend unkomplizierte Verkabelung aller Bauelemente fallen uns positiv auf. Hinzu begibt sich ein ausgefeilter RGB-Controller mit vielen Funktionen, der auch direkt über die Hardware selbst gesteuert werden kann, wenn die Software nicht verfügbar ist oder das Mainboard noch keine eigenen RGB-Anschlüsse hat. Jene Anwendung erweist sich als übersichtlich, umfangreich und optisch hübsch umgesetzt, ohne dabei verschnörkelt zu wirken. Allerdings müssen wir kritisieren, dass keine Möglichkeit besteht, das beigelegte Y-Kabel in der Software mit allen angeschlossenen Geräten nachzubilden. Nicht ganz schön, aber mit einem kleinen Kniff ließ sich auch dieser Makel problemlos austricksen. Kleine Abweichungen in der Dokumentation beziehungsweise Software bezüglich der Effektnamen sind genauso nervig, da somit durchaus Verwirrung entstehen kann.
Weniger gefällt uns hingegen die hohe Lautstärke in den oberen Drehzahlbereichen. Wenn der Benutzer keine eigene Obergrenze einzieht, geht es durchaus in den störbaren und nervigen Bereich. Preislich gesehen sind die 110 Euro (Stand August 2018) durchaus angemessen, vor allem wenn das umfangreiche RGB-Zubehör mit berücksichtigt wird. Für die etwas weniger gut beleuchtete Konkurrenz aus dem eigenen Haus (MasterLiquid ML240L) zahlt der gewillte Käufer allerdings gleich einmal 40 Euro weniger, womit doch ein saftiger Aufpreis entsteht. Wir rechnen jedoch, weil die ML240R RGB noch recht neu am Markt ist, mit einer gewissen Preiskorrektur nach unten. Zumindest auf die 100 Euro Marke sollte der Preis unserer Meinung nach noch fallen, um damit ein besseres Preisleistungs-Ergebnis zu erzielen.
Zusammengefasst ist die Cooler Master ML204R RGB eine gute Kompaktwasserkühlung, welche die CPU problemlos und zuverlässig herunterkühlt, durchaus leise zu Werke gehen kann und dabei den Rechner optisch auf jeden Fall aufwertet. Sie lässt sich einfach einbauen, konfigurieren und sollte auch auf lange Zeit hin problemlos ihren Dienst verrichten, zumindest konnten wir in der Detailansicht keinerlei Probleme oder Mängel bei der Verarbeitung und Auswahl der Komponenten feststellen. Der größte Knackpunkt beim Kauf könnte jedoch der Preis und die gute Konkurrenz aus dem eigenen Hause sein, aber für RGB-Fans können wir dennoch eine klare Kauf-Empfehlung aussprechen!
- Positiv
- Sehr leistungsstark
- Gedrosselt angenehm leise bei guten Temperaturen
- Leise Pumpe
- Gute Verarbeitung
- Farbenfrohe Beleuchtung
- Mächtige, aber übersichtliche Software
- Leichte Montage
- Umfangreiches, praktisches Zubehör
- Passender RGB-Controller enthalten
- Steuerung der Hardware über Reset-Schalter ist ein praktisches Feature
- Neutral
- Negativ
- Kann bei höheren Drehzahlen sehr laut werden
- Detailumsetzungen in der Software nicht perfekt
- Preislicher Aufschlag wegen Pumpen-RGB hoch
- Beschreibungen zwischen Handbüchern und Software inkonsistent
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