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Tech-Review.de

  • Dienstag, 16. April 2024
be quiet! Pure Power L8

be quiet! Pure Power L8: 350W mit 80 Plus Bronze-Niveau

Einleitung

Im Bereich der Netzteile haben wir uns bei Tech-Review zuletzt einige Produkte angeschaut, welche nicht unbedingt im Fokus vieler Käufer liegen. Dabei haben wir sowohl echte Geheimtipps gefunden, als auch totale Nieten. Schaut man sich aber auf dem Preisvergleichsportal „Geizhals.de“ einmal die Top 10 der meistgeklickten Netzteile an, so befinden sich darunter ganze acht Saftspender der Marke be quiet! Was macht diese Marke so erfolgreich? Um diese Frage zu beantworten, haben wir uns einmal ein Pure Power L8 mit 350 Watt in die Redaktion geholt.

Mit der Pure Power-Serie deckt be quiet! das Einsteigersegment ab, entsprechend günstig werden die Produkte demnach auch angeboten. Von Sparzwang ist allerdings wenig zu spüren, eine Effizienz auf 80 Plus Bronze-Niveau, sowie ein leiser Lüfter und hochwertige Komponenten sollen Käufer anlocken. Wir sind gespannt wie sich das Netzteil in unserem Test schlägt, kann uns das be quiet! Pure Power L8 350W überzeugen?

Spezifikationen und Features

Ausgeliefert wird unser heutiger Testkandidat in einer dunklen Produktverpackung. Diese besitzt eine ordentliche Größe, sodass alle Komponenten sicher untergebracht werden können. Normalerweise herrscht in den Kartons von Netzteilen Anarchie vor, aber so einen geordneten Überblick haben wir bisher nur selten gesehen. Schon auf der Produktverpackung entdeckten wir einige Features:

  • 80 Plus Bronze Zertifizierung (bis zu 88 % Wirkungsgrad)
  • geräuschoptimierter Lüfter (Lebensdauer 100.000 Stunden)
  • Hohe Leistung und Stabilität für CPU und GPU (350 W Dauerleistung, zwei 12 Volt-Rails für höhere Spannungsstabilität)
  • Viele Schutzschaltungen: OPP, OVP, UVP, SCP, OTP und OCP
  • 3 Jahre Garantie

Die Liste klingt vielversprechend, schließlich wird ein effizientes und leises Netzteil mit vielen in dieser Preis- und Leistungsklasse unüblichen Schutzschaltungen versprochen. Auch die hohe Lebensdauer des Lüfters überzeugt, denn dieser stirbt neben den Kondensatoren im Netzteil meistens als erstes.

Von den 350 Watt Gesamtleistung des Netzteils gehen 324 Watt oder anders gesagt 92,6 % auf die beiden 12 Volt-Rails ab. Damit eignet sich das Pure Power L8 problemlos für aktuelle Computer. Die beiden 12 Volt-Rails sind mit jeweils 18 Ampere angegeben und sollten daher genug Leistung für die einzelnen Komponenten bereitstellen, wir werden dies im Praxistest allerdings noch überprüfen.

Äußeres, Lieferumfang und Kabelausstattung

In Sachen Lieferumfang gibt es von unserer Seite aus nichts zu meckern, selbst die immer wieder von uns geforderten Kabelbinder haben wir vorgefunden. Des Weiteren gibt es noch ein Kaltgerätekabel, eine Bedienungsanleitung und fünf Gehäuseschrauben. Insgesamt sollten daher keine Wünsche offen bleiben.

Rein aus optischer Sicht finden wir einige Akzente des Pure Power L8 auch an den größeren Serien von be quiet! wieder. Zwar ist das Lüftergitter etwas einfacher gehalten als bei den größeren Brüdern E9 und P10, die durchgehenden Gitter kennen wir jedoch auch von den anderen Netzteilen von be quiet!. Die Lüftergitter bieten zwar einen sehr geringen Luftwiderstand und eignen sich daher gut für besonders leise Netzteile, der Abstand der Lamellen ist jedoch sehr groß, sodass auch Kabel darin stecken bleiben können. Wir empfehlen daher bei der Montage des Netzteils die Öffnung des Lüfters nach unten zu richten. Mit einer Außenlänge von 15 Zentimetern bleibt das Netzteilgehäuse schön kompakt, der Lüfter besitzt zudem eine Größe von 120 mm. Erfreulich ist, dass alle Kabel über einen dunklen Sleeve verfügen, dieser ist jedoch nicht komplett blickdicht.

Die Kabelstränge im Detail:

Bezeichnung der Kabel Kabel-Länge in cm
ATX 20 Pin + 4 Pin 46
CPU 4 + 4 Pin 60
PCI-E 6 + 2 Pin 53
SATA + SATA + Molex + Floppy 45 + 60 + 75 + 90
SATA + SATA + Molex + Molex 45 + 60 + 75 + 90

Für ein 350 Watt starkes Netzteil gehen die Anzahl der Anschlüsse in Ordnung. Ein 6+2 Pin Stecker für Grafikkarten sowie vier SATA und drei Molex-Stecker sind der Leistungsklasse angemessen. Auch die Länge der Kabel lassen kaum Kritik verlauten, einzig das ATX-Kabel könnte noch ein wenig länger sein.

Die Technik im Detail

Ein Hinweis vorweg: Nicht nachmachen! Ihr begebt euch in Lebensgefahr wenn ihr ein Netzteil aufschraubt, des Weiteren geht die Garantie verloren!

Das be quiet! L8 350 W basiert auf der bekannten APN-Plattform von FSP. Diese kam bereits bei dem Vorgänger L7 zum Einsatz und wurde für das L8 noch einmal überarbeitet.

Die Eingangsfilterung des Netzteils beginnt mit einem X-, sowie zwei Y-Kondensatoren. Auf der großen Platine befinden sich dann noch einmal zusätzlich zwei Y-, ein X-Kondensator und drei Spulen. Ein MOV als passiver Überspannungsschutz fehlt leider.

Hinter der Eingangsfilterung finden wir die PFC-Spule vor. Etwas ungewöhnlich ist die Verpackung der Zusatzplatine neben der PFC-Spule, in dieser befindet sich der passende PFC-Controller. Als Primärkondensator finden wir ein Modell von Teapo vor, welches folgende Daten aufweist: 180 Mikrofarad Kapazität bei einer Spannungsfestigkeit von 420 Volt und einer Temperaturfestigkeit von 85°C. Die LH-Reihe von Teapo ist mit einer Lebensdauer von 2000 Stunden angegeben. In dieser Preisklasse ist die Wahl des Primärkondensators als völlig in Ordnung einzustufen. Sekundär wurde eine Mischung aus Teapo- und Taicon-Kondensatoren verbaut, diese Wahl geht ebenfalls in Ordnung. Um die Schutzschaltungen kümmert sich ein Weltrend WT7527, welcher die Schutzschaltungen OVP und UVP auf 3,3 Volt, 5 Volt und 12 Volt bereitstellt. Zudem wird OCP auf 3,3 Volt, 5 Volt und zwei 12 Volt Rails geboten.

Die Lötqualität des L8 350W gibt keinen Anlass zur Kritik, die zwei 12 Volt Rails finden wir ebenfalls auf der Platine vor.

Normalerweise muss man in dieser Leistungs- und Preisklasse mit billigen Gleitlagerlüftern vorlieb nehmen. Zwar ist auch im L8 ein Gleitlagerlüfter verbaut, hierbei handelt es sich jedoch um ein Hauseigenes Silentwings-Modell, welches maximal 1600 U/Min drehen kann. Wir sind daher auf die Lautstärkemessungen gespannt.

Insgesamt sind wir mit der Elektronik des Pure Power L8 keinen zufrieden, wir können daher beruhigt die Praxistests angehen.

Die Testumgebung

Der Test wird in einem offenen Testsystem durchgeführt, Gehäuselüfter fallen daher weg. Die Außentemperatur lag in diesem Test bei 25,5° Celsius.

CPU: Intel Core i5-3470 @ 4,0 GHz
CPU-Kühler: Scythe Mugen 4 PCGH-Edition
Mainboard: Asrock Z77 Extreme4
Arbeitsspeicher: 2x 4GB G.Skill Sniper DDR3-1600 CL9-9-9-24
Grafikkarte: Zotac Geforce GTX 480 Amp!
SSD / Festplatte: Samsung 840 Evo 500GB
Netzteil: siehe Test
Bildschirm: BenQ G2220HD
Sonstige Hardware: Asus Xonar DGX

Die Geforce GTX 480 stellt die Single-GPU Grafikkarte mit der höchsten Leistungsaufnahme dar. Hierbei ließe sich theoretisch eine Aufnahme von weit über 600 Watt generieren, aber selbst der gute Kühler von Zotac ist mit der Leistung überfordert, das vorläufige Maximum des Gesamtsystems liegt daher erst einmal bei ca. 520 Watt.

Die Leistungsaufnahme des Gesamtsystems haben wir mit Hilfe eines Profitec KD 302 gemessen. Hierbei haben wir folgende Lastszenarios generiert:

Test-Szenarien:
Szenario 1: Gesamtsystem im Idle
Szenario 2: CPU: Prime 95
Grafikkarte im Idle
Szenario 3: CPU im Idle
Grafikkarte: GPU-Voltage 950 mV, Chiptakt 500 MHz, Furmark
Szenario 4: CPU im Idle
Grafikkarte: GPU-Voltage 950 mV, Furmark
Szenario 5: CPU: Prime 95
Grafikkarte: GPU-Voltage 1013mV, Furmark

Die einzelnen Werte wurden entnommen, nachdem sich die Temperaturen der Komponenten einpendelten. Die Lautstärkemessungen wurden mit Hilfe eines Voltcraft SL-100 durchgeführt. Dabei wurde das Netzteil bestmöglich vom restlichen System getrennt. Das Schallpegel-Messgerät wurde in einem Abstand von 50 cm vom Lüfter positioniert. Die Messwerte zur Spannungsregulation wurden mit einem Voltcraft VC130-1 ausgelesen.

Die Effizienz

Im Praxisteil beginnen wir mit der Effizienz. Das Netzteil kam leider nicht sehr gut mit der dicken Grafikkarte des Testsystems klar und schaltete deshalb bei etwa 380 Watt Primärbelastung ab. Unsere Messungen reichen daher nur bis Szenario 3.

Trotz der hohen Raumtemperaturen während des Tests kann das L8 durchaus überzeugen. Insbesondere bei geringer Last kann das kleine Netzteil einige Vertreter mit 80 Plus Gold-Zertifizierung ärgern, sehr gut!

Die Spannungsregulation

Wie sieht es eigentlich mit der Spannungsregulation aus? Eine zu niedrige oder zu hohe Spannung kann Komponenten beschädigen oder das System instabil werden lassen. Die Grenzen der Diagramme stellen die ATX-Norm dar. Werte, die außerhalb des Diagramms liegen, liegen somit auch gleichzeitig außerhalb der ATX-Norm.

Keine Probleme gibt es bei der Spannungsregulation, aber wir haben das Netzteil auch nicht bis zum absoluten Maximum auslasten können. Wir können aber beruhigen: Auch bei höherer Last als in den dargestellten Szenarios passt die Regulation, das Netzteil schaltet zudem rechtzeitig ab.

Die Lautstärke

Ganz wichtig ist bei Netzteilen natürlich die Lautstärke. Bevor hier Fragen auftauchen wie ein PC denn ohne Netzteil betrieben werden kann: Wir haben hier das semipassive Seasonic 860W Platinum genommen und so weit wie möglich vom Schallpegel-Messgerät gelegt. Auch wenn der Lüfter in höheren Belastungen minimal aufdreht, sollte er vom restlichen System übertönt worden sein. Vorab eine kleine Definition zur besseren Einordnung:

Bis 32,9 db(A) Unhörbar leise bis sehr leise
Von 33,0 bis 34,9 db(A) Leise bis leicht hörbar
Von 35,0 bis 39,9 db(A) Hörbar bis deutlich hörbar, die Komponente sollte aus einem geschlossenen Gehäuse herauszuhören sein
Ab 40 db(A) Störend laut

Neben dem L8 400 W, welches sich im Privatbesitz des Redakteurs befindet, ist das L8 350 W das leiseste Netzteil das wir je gemessen haben. Einzig die komplett passiven Vertreter von Seasonic sind noch leiser. Auch bei höherer Auslastung erhöht sich die Lüfterdrehzahl nicht, weswegen das L8 350 W problemlos als "Silent" bezeichnet werden kann. Elektronikgeräusche konnten wir zudem im Test nicht vernehmen. In unserem obligatorischen Lautstärkevideo übertönt das Testsystem und das Grundrauschen des Mikrofons den Lüfter des Netzteils locker:

Video abspielenbe quiet! Pure Power L8 350 Watt - Lautstärke

Hendrik Engelbertz meint …

Hendrik Engelbertz

Die Leser die schon nach unten gescrollt haben werden es wissen: Uns konnte das be quiet! Pure Power L8 350 W überzeugen, denn es bietet fast keine Kritikpunkte. Das diese Netzteile so beliebt sind, können wir demnach durchaus nachvollziehen.

Das Pure Power L8 erreichte uns in einem aufgeräumten Karton, die Ausstattung ließ zudem keine Wünsche offen. Auch die Technikanalyse zeigte keine Schwachstellen, die Komponenten sind angesichts der Preisklasse als hochwertig einzustufen, insbesondere die lange Lebensdauer des Lüfters kann überzeugen. Im Praxistest konnte dieser mit einem unhörbar leisen Geräuschpegel überzeugen, das L8 war eines der leisesten jemals von uns gemessenen Netzteile. Die Effizienz lag auf einem sehr guten Niveau, das kleine Netzteil konnte sogar größere mit 80 Plus Gold zertifizierte Geräte einholen.

Die Schutzschaltungen sind in großer Anzahl vorhanden und greifen früh ein. In unserem Test zu früh, denn die große Grafikkarte mochte das Pure Power eher weniger, sodass es knapp unter realen 350 Watt schlapp machte. Zugegeben, eine Geforce GTX 480 kann nur mit einigen Adaptern betrieben werden, dementsprechend ist das Netzteil darauf auch nicht ausgelegt gewesen. Wer eine kleinere Grafikkarte mit nur einem externen Stromstecker verwendet, wird mit dem Netzteil keinerlei Probleme bekommen.

Das Pure Power L8 350W wird aktuell für knapp 40 Euro angeboten, was es durchaus preiswert macht. Konkurrenz gibt es kaum, denn das LC-Power SilverShield 300W oder das Enermax Triathlor Bulk 300W sind kleiner und genauso teuer, zudem bieten sie jeweils einige Schwachstellen welche das L8 nicht mitbringt. Probleme gibt es eher innerhalb der L8-Serie, denn die Versionen mit 300W, 350W und 400W liegen preislich sehr nahe beieinander. Für Rechner die eine Grafikkarte mit nur einem Stromstecker beinhalten, reicht daher die technisch weitgehend identische Version mit 300 Watt völlig aus. Für Systeme mit einer größeren Grafikkarte raten wir klar zum L8 mit 400 Watt, dieses bietet nicht nur mehr Stromstecker, sondern auch deutlich mehr Leistungsreserven als die kleinere 350 W-Version.

  • Positiv
  • Effizienz auf einem guten Niveau
  • sehr leiser Lüfter
  • recht hochwertige Komponenten
  • Ausstattung
  • Viele Schutzschaltungen, welche früh greifen...
  • Neutral
  • Negativ
  • ...in unserem Test leider etwas zu früh, für große Grafikkarten ist das Netzteil nicht ausgelegt

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