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Tech-Review.de

  • Donnerstag, 28. März 2024
Daylight

Daylight: Suchspiel mit Schreckmomenten

Einleitung

Wer von euch erinnert sich noch an das gute, alte F.E.A.R.? Diese Frage dürften doch noch einige von Euch mit „Ja“ beantworten können. Die Entwickler von F.E.A.R. haben sich nun zusammengetan und haben das Spiel Daylight entwickelt. Dieses ist im Bereich Survival-Horror anzusiedeln, das bedeutet man muss Angriffe unheimlicher Kreaturen überleben und derweil Rätsel lösen oder bestimmte Dinge sammeln.

Daylight ist das erste Spiel, das mit der Unreal Engine 4 geschrieben wurde und setzt unsere Erwartungen an die Grafik erst einmal hoch an. Der Vorgänger, die Unreal Engine 3, wurde in vielen Spielen mit toller Grafik wie beispielsweise Bioshock: Infinite genutzt.

Der Trailer ist gut gemacht, allerdings versprechen die Trailer meist mehr, als das Spiel am Ende hält. Ist es in diesem Fall genauso? Allerdings erinnert dieser Trailer an diverse Trailer anderer Horrorspiele, wird dies auch auf den Rest des Spiels zutreffen?

Video abspielenDaylight: Launch Trailer

Geschichte und Spielmechanik

Die Geschichte dreht sich um eine junge Frau namens Sarah, die zu Beginn in einem Krankenhaus aufwacht, mit einem Handy als vorerst einzige Lichtquelle und einer männlichen Stimme im Hintergrund, die ihr Tipps und Anweisungen gibt. Die gesamte Umgebung ist menschenleer. Später landet man dazu auch noch in einem Gefängnis, in der Kanalisation und zum Schluss im Wald. Jede dieser Umgebungen tritt zwei Mal hintereinander auf. Die Anzahl der Umgebungen ist damit zwar etwas knapp, eine handgemachte Umgebung hätte uns besser gefallen. Währenddessen erfährt Sarah einiges über die Vergangenheit ihrer Familie und die Geschichte der Schauplätze.

Der Großteil der Geschichte wird über die Relikte erzählt, einiges wird auch ein Teil über den Erzähler näher gebracht. Als Karte dient das Handy, allerdings erzeugt das teilweise monotone Anstarren dessen für einen ordentlichen Verlust der Atmosphäre. Man guckt stupide dieses Handy an, da man sich so am besten zurechtfinden kann und vermeidet, eine der immer gleichen Umgebungen nochmal sinnlos zu durchsuchen. Zudem findet man so am besten zum Ausgang und zu der Kammer, an dem man sich den Schlüssel abholen kann.

Die Wesen, die den Spieler attackieren sind, wie man später erfährt, die Geister von Hexen, die Rache an Sarah nehmen wollen, da diese mit der Vergangenheit von ihrer Familie verbunden sind. Die Hexen traten immer wieder durchscheinend in Nebenräumen auf, was jedoch, da diese sich auflösten wenn man in den Raum ging und auch sonst nichts passierte, recht schnell ignoriert wurde. Auch die immer wieder gut zu hörenden nahen Schritte waren am Anfang ein Grund zur Nervosität, was sich aber bald abgenutzt hatte, da darauf schlicht nichts geschah.

Während der Suche wird man immer wieder von Hexen angegriffen, was einen ziemlich erschrecken kann, gerade wenn man etwas schreckhafter ist, allerdings ist man fast immer durch stärkere Bildstörungen des Smartphones vorgewarnt. Diese Hexen sehen nicht besonders gruselig aus und neigen zur Selbstverbrennung, wenn man eine Signalfackel entzündet und stellen somit nur dann eine Gefahr da, wenn dem Spieler diese Signalfackeln ausgehen. Die normalen Knicklichter, die man bereits am Anfang aus einem Rucksack bekommt, vergrößern das Sichtfeld und markieren Tische, Schränke und andere Dinge, in denen wiederum Relikte, Knicklichter oder Signalfackeln enthalten sind. Die Knicklichter sind selten an Rucksäcken aufzufüllen, meist findet man den im vorherigen Satz genannten Orten.

Die Steuerung ist einfach gehalten, man läuft ganz normal mit den WASD-Tasten und schaut sich mit der Maus um. Sämtliche Interaktionen werden mit der linken Maustaste ausgeführt, wie beispielsweise das Öffnen von Türen oder das Aufnehmen von Relikten. Mit der Nummerntaste 1 entzündet man Knicklichter und mit der 2 die Signalfackeln. Controller werden ebenfalls unterstützt.

Generell gibt es zwei Hauptprinzipien, wie Horrorspiele den Spieler erschrecken und auf Spannung halten können. Generell sind es die selben Techniken wie bei Horrorfilmen, lediglich die Interaktion kommt hinzu. Als Erstes gibt es das simpelste und einfachste Prinzip: den klassischen Jumpscare. Bei diesem springt den Spieler irgendwas an, was natürlich für einen ordentlichen Schreck sorgt. Dieser wird hauptsächlich von den Hexen genutzt. Es gibt sowohl angekündigte als auch unangekündigte Jumpscares. Gerade die Unangekündigten bringen den Spieler immer wieder ordentlich zum Zusammenzucken. Dann gibt es das Prinzip der Paranoia: richtig umgesetzt ist der Spieler permanent auf Hochspannung. Dieser Verfolgungswahn ist relativ schwer zu erzeugen. "Daylight" setzt bedauerlicherweise hauptsächlich auf angekündigte Jumpscares. Allerdings gab es ab und an auch unangekündigte, bei denen der Schreckmoment umso größer ist.

Sofern man stirbt, das Level neu startet oder das Spiel an einem beliebigen Zeitpunkt dieses Level neu beginnt, so findet man sich plötzlich in einem Level, dessen Map sich recht stark von der Vorherigen unterscheidet. Dies wird durch das prozedurale Leveldesign verursacht.

Das Spielprinzip ist sehr simpel, aber es gibt immerhin zwei Arten von Level. Man landet jedoch immer in einem geschlossenen Level. In der Hauptart, aus der das Spiel hautsächlich besteht, muss man eine bestimmte Anzahl von Zetteln mit einem roten Symbol finden, dann zu einer bestimmten Stelle im Level gehen um sich einen ausgewählten Gegenstand zu holen, der den Ausgang öffnet. Das Level ist komplett abgeschottet, also kann man nichts anderes tun als sich die Relikte zu suchen, den Schlüssel zu holen und ins nächste Level weiterzugehen.

Selbstverständlich kann man sich den Gegenstand erst dann holen, wenn man auch alle Relikte gefunden hat. Was von uns als unheimlich nervig empfunden wurde war, dass man auf dem Weg zum Ausgang manchmal von Hexen erwischt wird, da man keine Signalfackeln nutzen kann. Die relativ seltenen "Zwischenlevel" bestehen nur aus der Suche nach einer versteckten Tür, da aber bereits, wenn man ein gutes Stück davon entfernt ist, eine Aufforderung zu klicken erscheint, findet man die Schalter zum Öffnen der Geheimtüren relativ schnell.

Des Weiteren gibt es auch blau markierte Zettel, diese werden zusammen mit den rot markierten Zetteln im Spiel „Relikte“ genannt. Auf diesen stehen Informationen, die für die Geschichte des Spiels wichtig sind, allerdings haben diese immer denselben unruhigen Tonfall und werden daher schnell langweilig. Aber Moment: kennen wir das wegrennen und nach Zetteln suchen nicht auch aus anderen Spielen?

Was allerdings eine Gänsehaut erzeugte, sobald man diese geöffnet hatte, waren die Kisten, die in manchen Zellen standen und in denen einige Gegenstände lagen, die offensichtlich den Zelleninsassen gehörten. Dadurch erschien immer wieder ein kurzzeitiges Interesse an der Story des Spiels, weil wir uns bald fragten, was denn mit den Zelleninsassen passiert ist und ob wir genauso wie sie zur Außenwelt als spurlos verschwunden gelten. Gescriptete Geschehnisse wie ein quer über den Gang rollender Tropfständer, wie man ihn aus Krankenhäusern kennt oder mehrere Bretter, die sich spontan vom Boden erhoben und eine Tür verrammelt haben, verursachten darüber hinaus immer wieder Schockmomente. Da diese Geschehnisse einfach ohne eine Raumbindung oder im allgemeinen Ortsbindung geschehen überraschen sie immer wieder. Diese "zufälligen" Ereignisse heben das Spiel am meisten aus der Horde anderer Horrorspiele heraus.

Ein netter Versuch Spannung zu erzeugen ist die Hintergrundmusik. Sie ist eine Abfolge von hohen Tönen, die alle paar Sekunden wechseln, was allerdings bereits recht früh stört und den Spieler nervt. Ein nettes Feature ist die Twich.tv-Integration des Spiels. Auf dieser Plattform kann man andere Spieler beim Spielen beobachten oder man kann es anderen Leuten möglich machen, einem selbst beim Spielen zuzugucken. So kann der Spieler das Spiel und seine Reaktion direkt bei Twich streamen, denn gerade die unangekündigten Jumpscares können einen Spieler ordentlich erschrecken, was recht unterhaltsam sein kann, gerade wenn es sich um eine schreckhafte Person handelt, die immer wieder beinahe an die Decke springt – Schadensfreude lässt grüßen.

Die Grafik

Die Beleuchtung ist sehr schön, allerdings kann dies leider nicht über schwammige Texturen und immer gleiche Objekte hinwegtäuschen. Daylight ist Mitglied im Gameworks-Programm von NVIDIA, wurde also mit NVIDIAs Hilfe entwickelt und bringt daher Technologien wie Ambient Occlusion (verbesserte Beleuchtung) oder NVIDIAs Depth of Field (verbesserte Tiefenunschärfe) mit sich. Die schöne Beleuchtung wird mit der ersten oben genannten Technik, HBAO+, erstellt. Die verbesserte Tiefenunschärfe ist gerade in langen Gängen sehr schön, denn wenn man diese ausgeschaltet hat bekommt man leicht einen Tunnelblick. Auf dem großen, mittleren Bild kann man das Zimmer sehen, in dem man sich den Schlüssel holen kann. im Bild unten links ist der Ausgang eines Levels zu sehen.

Benchmarks

CPU: Intel Core i5-3470 @ 4,0 GHz
CPU-Kühler: Scythe Mugen 4 PCGH-Edition
Mainboard: Asrock Z77 Extreme4
Arbeitsspeicher: 2x 4GB G.Skill Sniper DDR3-1600 CL9-9-9-24
Grafikkarte: siehe Test
SSD / Festplatte: Samsung 840 Evo 500GB
Netzteil: Seasonic X850
Bildschirm: BenQ G2220HD
Sonstige Hardware: Asus Xonar DGX

Die Benchmarkergebnisse überraschen etwas, da die NVIDIA-Karten ein ganzes Stück hinter ihren AMD-Pendants liegen, obwohl das Spiel ja Mitglied im Gameworks-Programm ist und somit in Zusammenarbeit mit Nvidia erstellt wurde. Somit hätte man davon ausgehen können, dass das Spiel von vornherein auf die Nvidia-GPUs optimiert wurden. Während unserer Messung rennen wir gegen Anfang des Spiels in einem großen Raum die Treppen hoch und wieder herunter. In diesem Raum hängen einige Lampen und zudem kann man, da der Raum recht groß ist, auch bereits die Wirkung der Tiefenunschärfe sehen. Da sich die von NVIDIA kommenden Techniken bei AMD-Karten aktivieren ließen gehen wir davon aus, dass diese Techniken ebenfalls auf AMD-GPUs lauffähig sind.

Die Benchmarks zeigen uns, dass Daylight, obwohl es bis auf die Lichteffekte nicht sonderlich gut aussieht, ziemlich Ressourcenfressend ist. Da die Unreal Engine 4 noch recht neu ist, wird sich aber durch Treiberoptimierungen die Performance nach unserer Ansicht nochmal ordentlich verbessern, sobald große Titel von großen Publishern, mit dieser Engine erschienen sind.

Daylight unterstützt dank der Unreal Engine 4 ohne Anpassungen 4K-Monitore, schöpft die neue Engine aber noch lange nicht aus. Gerade Dinge wie die verbesserte Physik-Engine gegenüber der Unreal Engine 3 wurden nicht genutzt. Schade!

Fazit

Wir finden, dass Daylight ein nettes Horrorspiel für zwischendurch ist, wer es aber am Stück durchspielen will wird keinen Spaß daran finden. Man muss letztendlich immer dasselbe, ohne Änderung des Schwierigkeitsgrades im Laufe des Spiels, tun. Aufgrund der prozeduralen Erzeugung der Level erreicht das Spiel dennoch einen hohen Wiederspielwert. Die Räume sind allerdings immer dieselben und unterscheiden sich nur im Aufbau der Map. Dies stört aber gerade dann, wenn man eine Map erwischt, an der mehrere gleiche Räume direkt nebeneinanderliegen. Wenn man aber mehr will als ab und an ein paar kurze aber ordentliche Schreckensmomente alleine mitten in der Nacht zu erleben, wird hiermit nicht glücklich werden.

Die Story und das Gameplay sind recht spartanisch gehalten. In der Story erfährt man zwar einiges über die Geschichte des Ortes und dann später auch darüber, wie Sarah durch ihre Familie damit verstrickt ist, was hauptsächlich über die Relikte realisiert wird, aber es gibt – wenn auch eher selten - Wände mit ausgeschnittenen Zeitungsberichten, bei denen man die Titel lesen kann. Dort sind ebenfalls scharfe Bilder eingebaut, allerdings ist die Schrift der Zeitungsartikel verschwommen und somit unleserlich.

Das Gameplay besteht aus einem festen Ablauf: man betritt das Level, sucht Relikte, holt sich den Schlüssel und öffnet damit den Ausgang. Daraus resultiert eine relativ kurze Spielzeit von 1,5 bis 3 Stunden. Sofern wir das Spiel selbst erwerben würden fänden wir einen Preis von unter fünf Euro angemessen.

Daylights Hardwareanforderungen überraschten uns etwas, da das Spiel keine besonders schöne Optik bietet. Seinen anfänglichen Erwartungen an ein schönes Vorzeigebeispiel der Unreal Engine 4 wird es leider nicht gerecht, jedoch kann man gegen Anfang leicht in der Atmosphäre versinken, was allerdings nach einer gewissen Zeit nicht mehr möglich ist. Die von NVIDIA durch das Gameworks-Programm eingebrachten Bildverbesserungen wurden von uns als recht hübsch empfunden.

Abschließend empfehlen wir Daylight nur als Lückenfüller oder für Genre-Fans.

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