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Tech-Review.de

  • Freitag, 26. April 2024
Mad Catz R.A.T. 4+

Mad Catz R.A.T. 4+: Individualität neu definiert?

Einleitung

Das US-amerikanische Traditionsunternehmen Mad Catz hat bei uns besonders durch seine auffällig gestalteten Mäuse einen hohen Bekanntheitsgrad erreicht. Doch im Jahr 2017 sollte durch eine drohende Insolvenz vorläufig Schluss mit den optischen Nagern sein. Glücklicherweise dauerte dieser Zustand nicht lange an, denn 2018 ging die Marke mit einem Relaunch an den Start. Darunter befindet sich auch die R.A.T. 4+, welche es sich als heutiger Testkandidat auf unserer neuen und frischen Website gemütlich gemacht hat.

Im Vordergrund steht dabei weiterhin eine anpassbare geometrische Form, denn was ist wichtiger als eine optimale Passform? In puncto Spezifikationen setzt Mad Catz auf einen Mix, der sowohl sportliche- sowie die Anforderungen von Gelegenheitsspieler erfüllen soll. Als weitere Zutaten für ein Erfolgsrezept spendiert der Hersteller eine Daumenauflage und ein leichtes Gewicht von 90 Gramm. Eine anpassbare Polling-Rate sowie der optische LED-Sensor gehören für die Firma derweil zum guten Ton. Der aus der Mittelklasse stammende verbaute PixArt PMW 3330 Sensor passt preislich jedoch nicht gänzlich zu der leicht über 50 Euro angesetzten Maus. Ob man bei den hohen Anforderungen der Nutzer dennoch ins Schwarze trifft?

Verpackung und Lieferumfang

Ähnlich verhält es sich mit der Verpackung, welche Funktionalität und Kompaktheit konsequent zu vereinen mag. Während auf den Seiten sowie der Unterseite schwarze Pappe mit den grundlegendsten Informationen zum Einsatz kommt, wurde der Vorderseite ein Kunststofffenster spendiert. Das Hauptaugenmerk zieht vorwiegend die R.A.T. 4+ selbst auf sich, da sie so in ihrer ganzen Pracht präsentiert wird. Lediglich der unten rechts platzierte Aufkleber, welcher über den PixArt PMW 3330 Sensor und die Auflösung von 7200 DPI aufklärt, kann klar als weiterer Akzent definiert werden.

Etwas detailreicher zeigt sich derweil die Rückseite, die neben einem Abbild des Nagers abermals über den LED-Sensor sowie die programmierbaren Tasten, das ergonomische Design, die anpassbare Polling-Rate und der Lebensdauer der Primärtasten von 20 Millionen Auslösungen Aufschluss gibt. Die Seiten zeigen grafisch die Auswahl zwischen der weißen und schwarzen Farbvarianten und ergänzen den Infofluss über das geringe Gewicht von 90 Gramm, während die restlichen Angaben keine neuen Inhalte zu Tage fördern. Der Lieferumfang definiert sich durch eine Bedienungsanleitung, sechs Mad Catz Aufkleber sowie einen Hinweis-Flyer über den technischen Support sowie die Garantiebedingungen, welche das Gesamtpaket damit komplettieren.

Technische Daten

Abmessungen (L x B x H) -
Ergonomie Rechtshänder
Sensor PixArt PMW 3330
Auflösung 7200 DPI
Polling-Rate 1000 Hz
(125/250/500/1000)
Lift-Off-Distance 2 mm
Tasten 2 Haupttasten (Omron)
3 Daumentasten
1 DPI-Schalter
1 Scrollrad (2-Wege)
Gewicht 90 g
Kabel 1,80 m, USB 2.0
Beleuchtung Rot
Besonderheiten Daumenauflage
Anpassbare Geometrie
Preis 53 Euro
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Maus im Detail

Statt auf eine konservative Gehäuseform setzt Mad Catz aufgrund der hohen Anpassbarkeit auf einen modularen Aufbau. Je nach Ausstattung lassen sich so verschiedenste Komponenten lösen, und dadurch individualisieren. Die R.A.T. 4+ gehört zur Mittelklasse des Portfolios und ist daher in ihren Möglichkeiten der Flexibilität beschränkt. Ihr steht zugute, dass bei Bedarf der Mausrücken erweitert werden kann. Die Maus fällt trotz fehlender Werksangaben zur Größe nahezu ideal für mittelgroße Hände aus. Der Redakteur musste lediglich eine der fünf vorhandenen Raster etwas weiter nach hinten verstellen, um seine perfekte Passform zu erhalten. Dementsprechend ist der Nager hauptsächlich auch eher für mittlere bis große "Pranken" geeignet.

Aus qualitativen Gesichtspunkten findet jedoch keine Limitierung seitens des Herstellers statt. Im Gegenteil: Zwar ist der Aufbau bedingt durch das Design sehr individuell und offen gestaltet, Mängel bei der Verarbeitung lassen sich dennoch nicht ausfindig machen. Dieselben Attribute können wir dem Konzept des Nagers attestieren. Wirkt dieser auf den ersten Blick noch wie eine Art Transformer, bekommt dessen Erscheinung bei genauerer Betrachtung einen bedeutenderen Sinn. Ziel ist es, sämtliche Griffarten durch die Anpassbarkeit der R.A.T. 4+ zu gewährleisten.

Das Vorhaben gelingt, wenngleich Mad Catz höher eingestuften Mäusen eine breit gefächerte Variabilität vorbehält. Das Ausstattungsniveau trifft, gemessen am Preis, gerade noch die Mittelklasse. Doch das Konzept, welches sich gut von konservativen Lösungen abzugrenzen weiß, lässt man sich selbstverständlich auch entsprechend bezahlen. Der Straßenpreis zum Testzeitpunkt lag bei 53 Euro, dafür erhält der Käufer die bewährte Hausmannskost. Unter den Haupttasten schlummern Klickschalter aus dem Hause Omron, die mindestens 20 Millionen Auslösungen lang treu ihren Dienst verrichten sollen. Der optische LED-Sensor, wird wie so oft von PixArt bereitgestellt. Mit dem PMW 3330 wird der R.A.T. 4+ passenderweise mit einer weiteren Mid-Range Lösung Leben eingehaucht. Für den eingependelten Verkaufspreis gibt es zwar durchaus schon Modelle mit einem höherwertigen Sensor zu erstehen, wie beispielsweise der Cooler Master MM530, doch ehrlich gesagt geht unserer Meinung nach klar eine gute Passform vor. Denn selbst die besten Zahlen bringen nichts, wenn die Maus einem ungemütlich erscheint.

Die Lift-Off-Distance beträgt ab Werk zwei-, kann aber mit Hilfe der Software auf drei Millimeter erhöht werden. Sie markiert den Abstand zwischen dem Nager und der Oberfläche, die nötig ist, um keine Bewegung mehr zu registrieren. So kann die Position auf dem Mauspad komfortabel geändert werden, ohne eine Bewegung auf dem Monitor selbst auszuführen. Angle Snapping (Pfadbegradigung) lässt sich ebenfalls treiberseitig konfigurieren, auf Acceleration (Zeigerbeschleunigung) hingegen wird bewusst verzichtet, da die Bewegungen besonders beim Spielen exakt wiedergegeben werden sollen. Wenn diese nämlich begradigt oder beschleunigt werden, ist das besonders für das Aiming (Zielen) in FPS Shootern von sehr großem Nachteil, da der Weg, welcher mit der Maus zurückgelegt wurde, nicht mehr komplett identisch ist. Darunter leidet dann auch das Spielgefühl, da sich die Steuerung schlichtweg verfälscht anfühlt.

Komfort schreibt der Hersteller groß und ruht sich deshalb nicht auf der Modularität seiner Nager aus. Um auch längere Sitzungen am Desktop-PC zu ermöglichen, wurde der Maus eine Daumenauflage spendiert. Optisch zieht dort das silberne Herstellerlogo seine Blicke auf sich, und bricht gleichzeitig das durchgehend weiß-schwarze Farbschema positiv auf. Bequemlichkeit muss sich trotzdem nicht zwingend durch Formen definieren, sondern wird ebenfalls durch weitere Ausstattungsmerkmale realisiert. Allen voran zählen hierzu die drei Daumentasten, welche je nach Einsatzzweck – wie beispielsweise bestimmten Genres in Games – eine wahre Wohltat bedeuten können. Eine weitere Annehmlichkeit kann, wie auch in diesem Fall, eine Software ermöglichen. Daher scheint es nicht verwunderlich, das Mad Catz getreu ihrem Gusto eine solche Applikation für die R.A.T. 4+, oder besser gesagt den Nutzer bereithält, doch dazu später mehr.

90 Gramm Gewicht sprechen bei den technischen Spezifikationen bereits von einer Leichtbauweise, auf der Rückseite wird diese dann auch visuell tatsächlich wahrgenommen. Der Kunststoff des Unterbodens ist dünn, wirkt aber nicht billig. Für die Gleiteigenschaften sorgen insgesamt sechs Teflon-Pads von unterschiedlichen Dimensionen. Aufgrund des Designs werden diese sicherlich auch maßgeblich von Bedeutung sein. Das hochwertig gesleevte 1,80 Meter lange USB 2.0 Kabel sorgt nicht nur für eine sichere Verbindung zum Computer, sondern schließt den Part unserer Analyse zugleich stimmig ab. Mad Catz geht mit der R.A.T.-Serie einen unkonventionellen, aber auch interessanten Weg. Ob die Software wohl näher am Mainstream liegt?

Software

Die Software - Programmierung

Sofern eine Maus mehr Funktionen bieten soll, als das Fundament bietet, ist eine Software heutzutage unabdingbar. Doch warum sollte man generell auf dieses üppige Feature verzichten? Dafür kann es die unterschiedlichsten Gründe geben. Manche Nutzer möchten gerne zusätzliche Programme meiden oder nutzen im kompetitiven Bereich des E-Sports den Nager als reines Werkzeug. Dann kann es durchaus Sinn ergeben, sich weitere Schnittstellen, welche potenziell auch immer eine zusätzliche Fehlerquelle sein können, bewusst zu sparen. Für den üblichen Anwender kann so ein Programm nicht nur einen höheren Komfort realisieren, sondern den Mehrwert des Produktes maßgeblich steigern. Dafür muss der Anwender – wie heutzutage üblich – die Software von der Website des Herstellers herunterladen.

Nach der Installation präsentiert sich ein ordentliches und gut strukturiertes Programm, welches im Kern in vier Hauptkategorien gegliedert ist. Ironischerweise präsentiert sich das Design in denselben Farben in der auch die R.A.T. 4+ gehüllt wurde. Unter dem Reiter "Programmierung" kann die Funktion von insgesamt sieben Tasten neu belegt werden. Neben bekannten Shortcuts wie zum Beispiel Ausschneiden oder Kopieren sind darüber hinaus praktische Medienfunktionen oder die Simulation eines Tastendrucks auf der Tastatur sowie selbsterstellte Makros möglich. Die linke Maustaste, welche als Primärtaste fungiert, ist dabei jedoch bewusst von diesen Modifikationen ausgenommen.

Die Software - Einstellungen

Die "Einstellungen" unterscheiden sich in Allgemeine und profilierte Konfigurationsmöglichkeiten, wobei das erste Untermenü lediglich die Anpassung der Lift-Off-Distance ermöglicht. Das Zweite wiederum, behält einen umso größeren Variationsbereich für die Konfiguration der individuellen Präferenzen bereit. Neben den vier DPI-Parametern lässt sich ebenso konfigurieren, ob die Eingabe auf dem dafür vorgesehenen Schalter ausgeführt, oder auf einer alternativen Taste zum Einsatz kommt. Der runden Präzisionszieltaste wird hingegen dauerhaft ein abweichender Wert zugeteilt. Schließlich soll dieses Feature einen hohen Mehrwert bieten, wenn man beispielsweise in einer Gaming-Session ein ruhiges Händchen bewahren muss. Je nach Präferenzen kann die Polling-Rate auf 125, 250, 500 oder 1000 Hertz eingestellt und die Pfadbegradigung de- oder aktiviert werden.

Die Software - Chamäleon

"Chamäleon" beschreibt die Möglichkeit, den rot beleuchteten R.A.T. 4+ Schriftzug anzupassen. Dafür stehen neben der statischen, eine pulsierende, eine reaktive (leuchtet bei einer Eingabe auf) oder eine blinkende Variante zur Verfügung. Je nach Modi, lässt sich außerdem nicht nur die Leuchtkraft, sondern auch die Geschwindigkeit verändern. Deaktivieren lässt sich das Farbenspiel hingegen nicht.

Die Software - Support

Unter "Support" bietet die Software dem Anwender die Möglichkeit, zur Website oder direkt zum Kontaktformular zu gelangen.

Praxistest

Kaum ein Produkt ist so schwierig zu bewerten wie eine Maus. Denn jeder hat andere Prioritäten, die er persönlich favorisiert. Ausstattung, Form, Sensor oder etwa doch die Software? Ganz egal welches Kriterium einem am wichtigsten ist, ein Richtig oder Falsch gibt es in dieser Hinsicht nicht. Ob ein Nager gut oder schlecht ist, kann man wirklich nur beurteilen, wenn man das Einsatzgebiet genauestens bestimmen kann. Da diese Grenzen aber immer mehr ineinander übergehen, ist es für die Hersteller schlichtweg unmöglich das perfekte Produkt gleichermaßen für alle Nutzer auf den Schreibtisch zu zaubern.

Anmerkung: Bevor man darüber nachdenkt welche Maus man sich anschafft, sollte man individuell feststellen, für welche Griffhaltungen diese geeignet sein sollte. Viele Anwender mischen sogar unbewusst verschiedene Varianten und nutzen beim Gaming unter Umständen einen anderen Mausgriff als beim einfachen Surfen im Internet. Achtet einfach mal darauf, welche Haltung ihr instinktiv einnehmt, und macht davon eure Kaufentscheidung abhängig. Denn besser oder schlechter gibt es hier definitiv nicht: Ein Nager kann vom Datenblatt oder der Optik noch so überzeugend sein, wenn man sich nicht wohl fühlt, war es definitiv ein Fehlkauf.

Der Praxistest soll nicht nur Aufschluss darüber geben, ob sich die Maus gut zum Spielen eignet, sondern auch, wie sie sich im alltäglichen Gebrauch schlägt. Wo liegen ihre Vor- und Nachteile, gibt es eventuell an einigen Stellen Nachholbedarf oder unter Umständen sogar Alleinstellungsmerkmale, welche die R.A.T. 4+ zu einer klaren Empfehlung verhelfen können? Das erste Mal ausprobiert, lag der Nager aufgrund seines relativ hoch positionierten Mausrücken ziemlich ungewohnt in der Hand. Nachdem dieser um eine von insgesamt fünf möglichen Punkten nach hinten gestellt wurde, war der Sitz sehr gut. Ein ungewohntes Gefühl blieb dennoch, da nichts wie sonst üblich nach hinten abfällt. Längere Tätigkeiten wie die Bildbearbeitung oder tägliche Office Arbeiten gestaltete sie trotzdem sehr komfortabel, da man sich nach einer kurzen Eingewöhnungsphase schnell an die ungewöhnliche Haptik anpasst. Einziges Manko: Die hintere der beiden seitlich angebrachten, länglichen Daumentasten ist nur mit viel Mühe zu erreichen. Für eine erfolgreiche Betätigung muss man den Daumen bewusst nach hinten ziehen, welches eine ungewohnte und zum Teil sogar ungemütliche Haltung verursacht. Im direkten Vergleich zu der Lioncast LM60 (105 Gramm) ist sie mit ihren 90 Gramm sogar noch ein wenig leichter.

Das lediglich in der Mitte gummierte Scrollrad verfügt über eine etwas härtere Rasterung, da der Kunststoff an den Seiten sehr dominant in Erscheinung tritt. Die Elastik dient ausschließlich dem Komfort des Anwenders und nicht der Minimierung der Lautstärke und ist daher akustisch wahrnehmbar. Auch die Tasten verfolgen eine ähnliche Philosophie. Der Auslösung ist ein klares und sattes Klickgeräusch zu entnehmen, dieses ist glücklicherweise aber keinesfalls störend. Dafür tritt bei den Haupttasten ein leichtes Klappern auf, welches sich unserer Auffassung nach durch die offene Bauweise ergibt. Im Betrieb leistet sich Mad Catz Schützling besonders bei der Geräuschkulisse und den Gleiteigenschaften des Mausrads ein paar gröbere Schnitzer, die im Preisbereich von über 50 Euro heutzutage eigentlich kein Thema mehr sein sollten.

Die Software macht indes über weite Strecken einen tollen Job. Alles ist ordentlich, strukturiert und verständlich aufgebaut. Man kann sich intuitiv durch die Reiter klicken, um zielgerecht die gewünschten Parameter seinen Präferenzen entsprechend anzupassen. Leider ist die Ausgabe von Makros nicht immer von Erfolg gekrönt, da teilweise der erste Buchstabe oder Zeichen einfach verschluckt wird. Auch URLs werden gekonnt ignoriert, wir sind uns jedoch sicher, dass ein Softwareupdate wahre Wunder vollbringen würde.

In dem Programm stehen dem Anwender mitunter vier Profile zur freien Konfiguration zur Verfügung, welche über die Mode-Taste neben der linken Hauptaste aktiviert werden. Auskunft darüber, welche Konfiguration gerade ausgewählt ist, gibt die ausgegebene Farbe:

  • Profil 1 - Keine Beleuchtung
  • Profil 2 - Rot
  • Profil 3 - Blau
  • Profil 4 - Violett

Die offene Konstruktion ist außerdem, gerade im Bereich des Unterbodens sehr staubanfällig, wie die folgenden Bilder gut verdeutlichen.

Sobald gespielt wird, sollte man sich vorab darüber Gedanken machen, mit welcher Lift-Off-Distance und Polling-Rate in das Geschehen eingegriffen werden soll, da sich diese nur mit Hilfe der Software verändern lassen. Die Abtastrate / Auflösung des Sensors lässt sich in vier Stufen über den DPI-Schalter – welcher über eine Kippfunktion in beide Richtungen verfügt - konfigurieren. Dieses Prinzip ist sehr erfrischend und bietet den Vorteil, beide Vorgänge mit nur einer Taste zu realisieren. Schließlich kann es durchaus Situationen geben, in denen sich das Ändern der Einstellung positiv auf das Handling der Spielfigur oder der verwendeten Waffe auswirkt. Zusätzlich verfügt der Nager über eine Präzisionszieltaste (Sniper-Taste), welche mit einem zweiten DPI-Wert ausgestattet wird und somit für das Gaming einen hohen Mehrwert bereithält. Dies ist besonders in Situationen hilfreich, wenn man beispielsweise einen Scharfschützen spielt und sein Gewehr deshalb über einen längeren Zeitraum extrem ruhig halten sowie langsam bewegen muss. Um die Eigenschaften des Sensors möglichst objektiv bewerten zu können, haben wir im Vorfeld alle Beschleunigungen und Korrekturen bei unserer Referenz deaktiviert.

Im täglichen Betrieb konnten wir bei der R.A.T. 4+ keine wirklichen Schwächen ausmachen, doch jeder Nutzer verhält sich anders und hat demnach unterschiedliche Prioritäten. Schließlich arbeiten oder spielen längst nicht alle mit der identischen Abtastrate und da eine Maus am Ende nur so gut ist wie seine Sensorik, haben wir uns dazu entschlossen den Paint-Test durchzuführen. Dieser enthält keine synthetischen Ergebnisse, sondern greifbare Resultate, die für den normalen Betrieb sehr aussagekräftig sind.

Schön zu erkennen ist, dass der PMW 3330 wirklich auf eine künstliche Glättung verzichtet. Die Linien würden ansonsten automatisch begradigt werden, was für das Zielen in Spielen sehr von Nachteil ist. Daher sollte man beim Kauf einer Gaming-Maus immer darauf achten, ob der Sensor "fehlerfrei" arbeitet, und eine eventuell implementierte Pfad- oder Zeigerbeschleunigung im Treiber deaktivierbar ist. Um eine hohe Präzision zu gewährleisten, ist es außerdem ratsam, möglichst auf eine fünfstellige Sensorauflösungen zu verzichten, da sich diese ebenfalls negativ auf die Präzision auswirkt.

Zum Abschluss haben wir noch einen Oberflächen-Test vorbereitet, um zu ermitteln, wie gut der Sensor auf den verschiedenen Untergründen funktioniert:

PixArt PMW 3330 im Praxistest

Oberflächentest:

  • Cougar Speed-L - Gute Gleiteigenschaft / Sehr hohe Präzision
  • LC Power mPAD RGB - Mittlere Gleiteigenschaft / Sehr hohe Präzision
  • Lackiertes Holz (IKEA Malm Eichenfurnier) - Mittlere Gleiteigenschaft / Sehr hohe Präzision
  • Papier - Mittlere Gleiteigenschaft / Sehr hohe Präzision

Bei den Gleiteigenschaften konnte uns die Kombination aus vier kleineren und zwei größer dimensionierten Teflon-Pads nicht gänzlich überzeugen. Die Maus gleitet zwar gut über die verschiedenen Oberflächen, sie kratzt dabei aber sehr stark, was wiederum zu einer störenden Geräuschkulisse führt.

Daniel Figiel meint …

Daniel Figiel

Das Konzept der R.A.T.-Serie nach dem Relaunch des Herstellers knüpft nahtlos an die vergangene Strategie an. Doch im Wesentlichen macht die R.A.T. 4+ vieles richtig, sofern man sie im korrekten Preissegment platzieren würde. Der Fokus des Nagers ist, im Portfolio den Sweet Spot zwischen Preis und Leistung bestmöglich umzusetzen. Und größtenteils gelingt das Unterfangen auch.

Der PMW 3330 von PixArt, mit seiner geringen Lift-Off-Distance von zwei Millimetern, ist ein toller optischer LED-Sensor, der den Grundstein zu einem soliden Eingabegerät ebnet. Ein geringes Gewicht von nur 90 Gramm und das innovative Konzept, die R.A.T. 4+ an seine Hand anpassen zu können, sowie die geniale Präzisionszieltaste welche sich geradezu für Ego-Shooter prädestiniert, runden ein stimmiges Paket unserer Meinung nach nahezu ab. Auch die Software gibt sich von ihrer besten Seite, wenngleich die zuverlässige Ausgabe der Makros noch kleiner Verbesserungen bedarf.

Die Probleme zeigen sich jedoch im täglichen Gebrauch, sorgen für einen faden Beigeschmack und fördern unnötig den Aktionismus sich bei den Mitbewerbern umzusehen. So gut man mit dieser erfrischenden Maus auch in einer Gaming-Session versinken kann, die hintere Daumentaste ist einfach nur sehr umständlich zu erreichen. Man muss seinen Finger regelrecht verbiegen, um die gewünschte Aktion auch wirklich sicher auszuführen, ein absolutes No-Go an die Designabteilung des Herstellers. Das laute Scrollrad führt den Trend zunehmend fort. Statt sich auf die Kernkompetenzen der für Spieler relevanten Produkteigenschaften zu konzentrieren, scheint man genau bei diesen wichtigen Attributen zwanghaft zu sparen. Mit kratzigen Geräuschen wird man ebenfalls konfrontiert, wenn der Nager auf den verschiedensten Untergründen bewegt wird.

Sicherlich kann man, je nach Gusto, über einige Komplikationen hinwegsehen. In der Summe werden diese dem Anspruch an eine Gaming-Maus alles andere als gerecht. Der Preis von 53 Euro zum Testzeitpunkt bringt den Nager ebenso wenig in das eigentlich anvisierte Gefilde, denn für das Geld bekommt man durchaus Alternativen mit aktuellen High-End Sensoren.

  • Positiv
  • Angenehme Haptik
  • Geringe Lift-Off-Distance
  • Geniale Präzisionszieltaste (Sniper-Taste)
  • Präziser Sensor
  • Solide Verarbeitung
  • Neutral
  • Gute Software mit Schwächen bei der Ausgabe von Makros
  • Unterboden durch offenes Design sehr staubanfällig
  • Negativ
  • Schwer zu erreichende hintere Daumentaste
  • Kratzende Geräusche beim gleiten über Oberflächen
  • Hoher Preis
  • Lautes Scrollrad

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