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Tech-Review.de

  • Freitag, 29. März 2024
AMD A8-3850

AMD A8-3850: Fusion done right?

Einleitung

AMD stellt eine neue Produktreihe vor, eigentlich nichts Besonderes? Falsch. Die sogenannte "Llano-Reihe" ist nämlich die erste Produktlinie, die keine CPU mehr im eigentlichen Sinne ist. AMD vereinigt sowohl CPU- als auch GPU-Kern auf dem Die eines Chips - dieses Konzept ist nicht gänzlich unbekannt, AMD stellte erst letztes Jahr die "Fusion APUs" auf Basis des "Zacate" vor. Diese boten allerdings schlechtere Leistung, und waren u.a. nicht für Multimediaaufgaben wie HD Film Wiedergabe geeignet.

Allerdings wird jetzt eine (fast) vollwertige GPU mit einer vergleichsweise Leistungsfähigen CPU vereint, weshalb eine kräftige Leistungssteigerung versprochen wird. Ob dieses Versprechen gehalten wird und die Kernfusion ganz ohne radioaktive Strahlung und heiße Plasmen erfolgreich war prüfen wir hier im Test mit 2 Mainboards - das Gigabyte UD4H und das D2H für vollwertige Desktop- und Kompaktrechner.

Im Detail

Der im Test verwendete A8-3850 besteht im Wesentlichen aus einem auf dem AMD Athlon II X4 aufgebauten Quadcore mit 2.9 GHz und geschlossenem Multiplikator, mit einem Referenztakt von 100 MHz, der gleichzeitig die einzige Möglichkeit darstellt die CPU zu übertakten. Der A8-3850 setzt auf 4 MB Level 2 Cache, Level 3 Cache wird nicht verbaut, deshalb liegt die CPU Leistung leicht unter dem Phenom II, welcher ein Athlon II mit Level 3 Cache ist. Die Grafikeinheit die AMD im A8 einsetzt hört auf den Namen HD6550D und besitzt 400 ALUs, welche mit 600 MHz arbeiten. Der Takt des GPU Kerns ist ebenfalls direkt an den Referenztakt gebunden. Die TDP legt AMD bei Standardtaktraten auf 100W fest, das kleinere Modell A8 3800 hat nur eine TDP von 65W. Die TDP ist an der Endung der Prozessorbezeichnung zu erkennen - hierbei steht 00 für 65W und 50 für 100W TDP.

Die IPC, also die Leistung pro Takt, soll laut AMD um ca. 6% gegenüber den Athlon II Prozessoren gesteigert worden sein, das verdankt der Llano Prozessor dem verdoppeltem L2 Cache gegenüber den Phenom II und Athlon II Modellen. Aber auch interne Optimierungen tragen zur Leistungssteigerung bei. Jeder der 4 Kerne des A8-3850 besitzt jeweils 1 MByte an L2 Cache und 128 KByte L1 Cache. Von den 128 KByte fallen 64 KByte für Daten und 64 KByte für Befehle ab. Der Llano wird im 32nm Verfahren gefertigt und somit schrumpft auch der DIE und bietet insgesamt 1,45 Milliarden Transistoren auf 228mm², gegenüber Sandy Bridge, welcher im Vollausbau 216mm² misst bei gerade einmal 995 Millionen Transistoren. Somit bietet der Llano zumindest auf DIE Ebene schon einen riesen Vorteil gegenüber dem Konkurrenten.

Um den Stromverbrauch der CPU möglichst gering zu halten, hat AMD das sogenannte "Power Gating" eingebaut. Das ist eine Funktion, welche die nicht benötigten Teile der CPU nicht wie bisher herunter taktet und sie in verschiedenen C-States einstuft, sondern sie idealerweise direkt abschaltet. So lässt sich beispielsweise bei Nutzung einer dedizierten Grafikkarte der Grafikkern des Llano abschalten, um Strom zu sparen. Außerdem bieten alle AMD Prozessoren der Llano Generation Direct X 11 und damit die neuste Version von Microsofts API. So ist es möglich in neuen Spielen, die auf DX 11 setzen Features wie Tesselation einzusetzen. In Anbetracht dessen, dass Tesselation sehr viel Performance kostet könnte die Direct X11 Schnittstelle auch zu einem Performancevorteil genutzt werden. Paradebeispiel hierfür sind die populären Spiele World of Warcraft und Battleforge.

Bei den beiden Gigabyte Boards wirkt das Bios aufgeräumt, wobei man das Bios eigentlich schon gar nicht mehr so nennen darf, wie bei den aktuellen P67/Z68 und AM3+ Boards setzt Gigabyte auf ein UEFI bei dem allerdings der "Text-Mode" aktiviert ist. Die Overclockingeinstellungen verbergen sich wie immer bei Gigabyte in der Kategore "M.I.T" was ungekürzt für "Mainboard Intelligent Tweaker" steht. Dort findet man Optionen für die wichtigen Spannungen auf dem Mainboard wie CPU vCore und Northbridge Spannung, sowie den CPU Multiplikator und den Referenztakt. Hierbei fielen uns zwei Fehler im Bios des UD4H auf, es bot sich die Option die integrierte Grafikeinheit zu übertakten, allerdings reagierte kein Benchmark auf die Erhöhung des APU Takts von 600 MHz auf 1400 MHz. Daher scheint genau wie der 2. Fehler im Bios die Einstellung nicht übernommen worden zu sein, beim 2. Fehler kann man den CPU Multiplikator frei einstellen, da allerdings der von uns getestete A8-3850 keinen offenen Multiplikator hat, wurde auch hier die Einstellung nicht übernommen. Wir vermuten, dass Gigabyte die Option für spätere "K" Prozessoren mit offenem Multiplikator schon eingebaut hat.

Die Mainboards setzen auf den A75 Chipsatz von AMD, welcher den Sockel FM1 nutzt und als Lynx Plattform bezeichnet wird. Dabei hat der A75 Chipsatz einige ausstattungsmäßige Vorteile dem ebenfalls erhältlichen und günstigeren und A55 Chipsatz gegenüber, so bietet er im Gegensatz zum A55 Sata 6 GB/s sowie USB 3.0 Ports. Ansonsten ist die Ausstattung nahezu identisch, wer also auf USB 3 sowie Sata 3 (6GB/s) verzichten kann, sollte zum günstigeren A55 Chipsatz greifen:

Als Testsystem kommen in diesem Review folgende Komponenten zum Einsatz:

Mit Anlehnung an die Zielgruppe des A8-3850 setzen wir das Seasonic X-460 Fanless ein, welches passiv gekühlt wird und einen hohen Wirkungsgrad besitzt. Aber selbst dieses Netzteil ist mit 460 Watt noch viel zu stark, wir empfehlen ein Netzteil mit ca. 300 Watt Leistung. Als Kühler haben wir den Scythe Big Shuriken gewählt, da dieser für CPUs mit niedriger TDP ideal und enorm kompakt ist, so ermöglicht er in Kombination mit dem A8-3850 einen leisen und gut gekühlten HTPC. Als RAM entschieden wir uns für den Corsair Vengeance LP, da dieser eine sehr geringe Einbautiefe bietet und somit auch bequem unter den Kühler passt.

Das Gigabyte A75-UD4H

Das Gigabyte A75-UD4H ruht in einer großen weißen Verpackung, welche von zahlreichen Logos geschmückt wird, hier gibt’s auch spezielle Features die sehr interessant sind. Das sogenannte "Ultra Durable 3" steht für eine längere Lebenszeit der Komponenten. Dazu gehören höherwertige Kondensatoren, welche eine erhöhte Lebenszeit bieten - in diesem Fall 50000 Stunden. Die mit dem Namen "solid caps" beworbenen Kondensatoren sind hochwertige Feststoffkondensatoren. Außerdem ist ein Dual Bios an Bo(a)rd. Im Fehlerfall steht es als Backup bereit, so kann ein Schaden am Computer vermieden werden.

Die "333 Onboard Acceleration" umfasst hier USB 3.0, Sata 3.0 und die dreifacher Leistung an einem USB Anschluss. Hier ist aber nur letztgenanntes ein Feature. Mit dreifache Leistung ist aber mitnichten eine höhere Übertragungsrate gemeint sondern eine höhere Amperezahl, welche Geräten schnelleres Aufladen ermöglichen soll.

Auf der Rückseite der Verpackung finden sich lediglich noch weitere Details zu verschiedenen Merkmalen und Features des Boardes. Unter anderem ist eine Erklärung geführt was ein MOSFET ist und was der Vorteil der sogenannten "Lower RDS(on) MOSFET" ist, welche niedrigere Temperaturen und geringeren Stromverbrauch bieten. Ein MOSFET ist ein elektronisches Bauteil, das den Stromfluss in eine Richtung stoppen kann. Er hat, da er ein Transistor ist, 3 Anschlüsse: Drain ("Abfluss"), Gate ("Tor") und Source (Quelle). Mit der Spannung zwischen Gate und Source, kann der Widerstand zwischen Drain und Source verändert werden. Somit kann der Stromfluss entweder gestoppt oder zugelassen werden. Die lower RSD(on) MOSFETs haben einen geringeren Schaltwiderstand und verbrauchen somit weniger Strom beim Schalten, damit einhergehend ist auch die Wärmeentwicklung geringer.

Das Zubehör

Der Lieferumfang fällt recht karg aus, neben ein paar Sata Kabeln (4 Stück) liegen noch eine bebilderte Betriebsanleitung, sowie eine "Einbauanleitung" bei, welche ebenfalls bebildert ist. Beide sind in 17 verschiedenen Sprachen gehalten. Ansonsten liegen noch zwei kleine Sticker für das Gehäuse und das, ziemlich bunte und obligatorische, I/O Shield sowie eine Treiber CD bei. Positiv fällt auf, dass auf der CD sowohl Easy Tune 6 als auch die Vollversion von Norton Internet Security enthalten sind. Die deutsche Übersetzung der beiden Anleitungen sind gut, außer ein paar kleinen Fehlern ist alles verständlich erklärt.

Das UD4H ist das Topmodell von Gigabyte sowohl für Sockel FM1, als auch für den A75 Chipsatz, damit bietet es auch eine große Vielfalt an Anschlüssen und Ausstattung, wir listen alle Anschlüsse die intern und extern (am Board/am i/O Shield) vorhanden sind:

Die Anschlüsse sind am Gigabyte Board farblich gekennzeichnet. So sind die USB- und Firewire-Ports sowohl Orange, als auch Blau (USB 2.0), selbst ein PS2 Anschluss für eine alte Maus oder Tastatur steht zu Verfügung.

Die I/O-Anschlüsse des Mainboards

Positiv fällt auf, dass die internen Sata Anschlüsse fast alle angewinkelt sind. So müssen keine riesigen Biegeradien mit den Sata Kabeln im Gehäuse das schöne Bild zerstören. Außerdem setzt Gigabyte auf einen sehr großen Mainboardkühler für diese Preisklasse, das soll die Temperaturen auch bei hoher Last gering halten. Des Weiteren sieht man, dass das Board ein Dual Bios bietet. Der zweite Biosbaustein sitzt unter dem Kühler. Die Anschlüsse für Audio und USB sitzen wie von anderen Mainboards gewöhnt unter den PCIE Slots.

Die PCIe-Slots

Im Sockelbereich gibt es wenig Auffälligkeiten. Neben einem 8 Pin EPS Stecker, welcher den Strom für die CPU bereitstellt, sitzen 8 Phasen für die CPU und 2 Phasen für den RAM. Damit ist das Mainboard sehr gut für Over- und Underclocking gerüstet. Es stehen wie normalerweise üblich insgesamt 4 RAM Slots zur Verfügung. Somit kann man auf dem Board max. 64 Gigabyte RAM installieren, wenn man denn 4 x 16 Gigabyte RAM besitzt. In der Praxis sind eher max. 32 GB möglich, da 16 Gigabyte Riegel noch sehr teuer und selten sind. Auf der anderen Seite des Sockels sitzt der Kühler, der schwarz lackiert und gut designt ist. Leider wird er aber recht heiß, max. 78° erreichten wir nach 4 Stunden Prime95.

 Neben einem 8 Pin EPS Stecker, welcher den Strom für die CPU bereitstellt, sitzen 8 Phasen für die CPU und 2 Phasen für den RAM.

Das Gigabyte A75-D2H

Die Verpackung ist auch beim D2H weiß mit vielen Logos und Werbeeinheiten, nur hier ist sie wesentlich kompakter. Außerdem fehlen einige Features, wenngleich die wichtigsten aber weiterhin vorhanden sind. Hier ist ebenfalls USB 3.0 und Sata 3 mit dabei, außerdem wurden auch bei dem wesentlich günstigeren Board die "Solid Caps" verbaut. Die vorher erwähnten Lower RDS(on) MOSFETs sind, ebenso wie ein Dual Bios mit an Bord. Das ist in dieser Preisklasse durchaus keine Selbstverständlichkeit und sehr lobenswert. Leider findet man auch beim Gigabyte D-2H einen Wermutstropfen - es sind nur 5 Phasen (4+1) verbaut, das UD4H bietet deren 10 (8+2).

Beim A75-D2H wurde ein Teil der Ausstattung weggelassen. Hier wird auch auf ein spartanisches I/O Shield gesetzt, welches nicht einmal farbig ist. Allerdings spricht Gigabyte hier auch eine andere Zielgruppe an, durch den geringen Preis, die schlechtere Ausstattung und das kleine mATX Format ist die Zielgruppe eher im HTPC- und Arbeitscomputerbereich zu finden. Der Lieferumfang ist beim D2H aus Kostengründen noch geringer als beim UD4H, so wurden beispielsweise die zwei Sticker weggelassen und die I/O Blende nicht lackiert. Ansonsten sieht das Zubehör identisch aus - eine Treiber-CD, ein Installations Guide, ein User Manual und 4 Sata Kabel liegen nebst einer kleinen "Solution pour plate-forme" (Erklärung der Plattform) bei. Jedoch war nicht ganz klar, warum die Erklärung der Plattform auf Französisch und für AMD und Intel ist.

Das Zubehör des Mainboards

Beim D2H wurden einige der unwichtigeren Anschlüsse in der Menge reduziert oder ganz weggelassen. Hier müssen auf vier USB 3-, 1 Lüfter-, den Displayport und 3 Audioanschlüsse verzichtet werden.

Das D2H wurde zwar in der Ausstattung nur teils beschnitten, jedoch leidet das Boardlayout hierunter, so sitzen beispielsweise die Lüfteranschlüsse ungünstig. Zwar wurden weiterhin ausreichend Anschlüsse verbaut, allerdings bietet das UD4H wesentlich mehr, es stehen aber trotzdem noch 6 USB Ports, ein PS2 Anschluss, 3 Bildschirmausgänge und 3 Audioports am I/O Shield zur Verfügung.

Die I/O-Anschlüsse des Mainboards.

Der Kühler auf dem Mainboard, fällt wesentlich kleiner aus, auch das Dual-Bios ist jetzt sichtbar. Die beiden Biosbausteine (M = Main, B = Backup) sind leider nicht gesockelt und so auch nicht austauschbar. Bei den PCIE Steckplätzen, sollte darauf geachtet werden, dass der untere (blau) nur mit X8 (mechanisch) angebunden ist, so kann die Performance bei der Nutzung einer dedizierten Grafikkarte im unteren Slot sinken. Auch die intern verbauten 5 Sata Ports bieten zwar Sata 3 Geschwindigkeit (6 Gb/s) aber sind leider nicht angewinkelt, so kann es sein das hässliche Biegeradien im Gehäuse entstehen - diese können eventuell auch den Luftstrom abschwächen.

Die PCIe-Anschlüsse.

In der Nähe des Sockelbereichs, finden sich wieder einige Unterschiede zum großen Bruder. Da gibt es zum einen keinen Kühler auf den MOSFETs, zum anderen gibt es hier aus Kostengründen nur zwei RAM Slots. Somit ist eine max. Bestückung von 32 Gigabyte mit 16 GB Riegeln, bzw. 16 GB mit 8 Gigabyte Riegeln möglich. Außerdem bietet das Board nur 5 Phasen, davon sind 4 für die CPU und eine für den RAM. Damit ist das D2H nicht für Overclocking geeignet, gerade wegen den großen Performancegewinnen beim RAM OC ist das schade. Lüfteranschlüsse findet man auch nur zwei, diese sind auch nur im Sockelbereich. So kann man den bei den meisten Gehäusen enthaltenen Frontlüfter nicht ohne Verlängerungskabel anschließen.

Hier gibt es aus Kostengründen keinen Kühler auf den MOSFETs und nur zwei RAM Slots.

Messergebnisse

Um Ihnen einen möglichst vielseitigen und genauen Einblick in die Leistungen der CPU und der Boards zu geben haben wir eine Auswahl an theoretischen und praktischen Benchmarks getroffen. Mit dabei sind der Cinebench 11.5, wPrime (32M), 3D Mark 11, Battlefield Bad Company 2, Anno 1404 und zu guter Letzt Dirt 2. Natürlich wurden die Benchmarks mit verschiedenen Einstellungen des Systems ausprobiert, hier haben wir einmal den max. erreichbaren OC Takt des A8-3850 gewählt (3712MHz), einmal haben wir den maximal unterstützten DDR3 Bereich gewählt (1866 MHz) und dann beides kombiniert, außerdem natürlich noch in der Standardkonfiguration mit 2900MHz und DDR3 1333.

Als Gegner tritt der i7 2600K von Intel an, jedoch haben wir den Turbomodus deaktiviert, da er nicht unbedingt reproduzierbar arbeitet und viele Variablen in den Turbomodus miteinwirken. Auch nutzen wir die integrierte Grafikeinheit, damit die Vergleichbarkeit des Gesamtpakets besteht. Da der 2600K im Gegensatz zum 2600 über die Intel HD3000 (statt der HD2000) verfügt, ist er mehr oder weniger ein fairer Gegner, er bietet zwar mehr CPU Leistung, allerdings schwächelt die Grafikeinheit. Sämtliche Stromsparmodi wie EIST von Intel oder Cool and Quiet von AMD wurden deaktiviert.

Im direkten Vergleich der beiden Mainboards fällt zuerst die wesentlich bessere Ethernetleistung des UD4H auf, obwohl beide Mainboards den Realtek RTL8111E Chip für den Ethernetanschluss nutzen ist die Leistung unterschiedlich. Die USB Leistung ist hingegen beim D2H geringfügig besser, zum Erreichen dieser Transferraten wird jedoch eine SSD oder ein vergleichbar schnelles Gerät benötigt. Der Klang ist dank identischem Audiochip auch exakt gleich, bei beiden stört aber ein hochfrequentes Fiepen. Leider merkt man dem UD4H seine Zusatzgeräte bzw. Chips an, diese müssen im Boot Vorgang alle einzeln adressiert werden und so verzögert sich die Boot up Time um ein paar Sekunden.

Bei den Overclockingergebnissen sieht man eindeutig, dass am D2H gespart wurde: Ganze 290MHz mehr schafft das UD4H. Das liegt an der besseren Ausstattung bzw. an der Quantität der Phasen und deren Kühlung. Bei den Messungen der Kühlertemperatur haben wir 4 Stunden lang Prime95 im geschlossenen Gehäuse laufen lassen.

Die beiden Boards werben außerdem mit 3x USB Power, im Test mit einem iPad 2 von Apple funktionierte das Laden am USB Port auch problemlos, normalerweise kommt folgende Meldung wenn sie es an einen Standard USB Port anschließen "Lädt nicht". Durch die höhere Stromstärke von 1.5 Ampere konnte es in knapp 4 1/2 aufgeladen werden.

Bei den CPU Benchmarks beginnen wir mit den Spielen:

In Anno 1404 kann der A8-3850 sich gerade noch vor den 2600K absetzen, da dessen Grafikeinheit wesentlich schwächer ist, außerdem kann er durch Overclocking im RAM und CPU Bereich eine Menge FPS rausholen. Anno ist eigentlich sehr CPU-lastig, aber da die Grafikeinheit des i7 so schwach ist, dass diese ihn ausbremst kann der Llano seine CPU- und Grafikpower gebündelt ausspielen.

Battlefield Bad Company 2 lastet sowohl CPU als auch GPU sehr gut aus, hier kann sich der i7 nur knapp vom A-8 3850 absetzen, mit Overclocking sieht er aber kein Land mehr. Bad Company 2 nutzt auch schöne DX11 Effekte für die Beleuchtung, das kostet zwar Leistung, aber ist sehr hübsch anzusehen. Deshalb kann sich der Llano auch wieder absetzen, die iGP des i7 ist schlicht zu schwach.

Das Rally-Spiel Dirt 2 erfreut sich immer noch einer großen Fangemeinde, obwohl der Nachfolger Dirt 3 schon auf dem Markt ist. Tolle DX11-Optik in Form von Ambient Occlusion für schicke Beleuchtung und Tesselation für Zuschauer, Fahnen und Wassereffekte sind integriert worden. Leider bleibt davon nach dem Absenken der Details nicht mehr viel übrig. Die Auflösung belassen wir wieder auf 1024x768 und als Voreinstellungen wählen wir "mittel", deshalb blieb von den DX 11 Effekten nichts mehr übrig, diese werden erst ab der Stufe "hoch" genutzt" Für den Benchmark haben wir den in Dirt 2 bereits integrierten gewählt.

Als der theoretische Spielebenchmark schlecht hin tritt der 3D Mark 11 in die Fußstapfen des sehr beliebten 3D Mark Vantage - er kann nur mit DirectX 11 Grafikeinheiten ausgeführt werden. Hier kann sich der Llano wieder an die Front setzen! Die Leistung eines synthetischen Benchmarks ist nicht 1:1 in die Praxis, bzw. die realen Bedingungen zu übertragen, ist allerdings ein guter Indikator für die Leistung. (Bemerkung: Der i7 schafft knapp 20000 Punkte im CPU Teil und 1400 im Grafikteil).

Cinebench R11.5:

wPrime 32M:

Um die reine CPU-Leistung abzubilden, ziehen wir einmal den Cinbench R11.5 und einmal den wPrime 32m Benchmark heran. Der Cinebench basiert auf derselben Engine wie das 3D-Grafikprogramm Cinema 4D von Maxon und ist damit für dieses Aufgabengebiet durchaus repräsentativ. Der wPrime 32m Benchmark berechnet Quadratwurzeln mit der Funktion f(x)=x^(2-k) Die Quelldatei wird dabei mitgeliefert und weitere Einstellungen sind nicht möglich - also perfekt für uns. So ist eine gute Vergleichbarkeit zwischen den Systemen anderer Anwender gegeben. Beide Programme sind Multithread-optimiert.

Der Truecrypt 7.0a AES Mean Benchmark (100mb) zeigt, dass der i7 vorne liegt. Der Grund ist ganz einfach, der i7 besitzt schon eine AES Beschleunigung, der Llano der noch auf dem Athlon II aufbaut nicht. Das verhilft dem i7, trotz vergleichsweise nur geringer Mehrleistung zu einem wesentlich höheren Punktestand. Wer also auf Software setzen will, die AES beschleunigt ist, sollte auf AMDs Bulldozer oder Intels Core I Prozessoren der zweiten Generation setzen.

Natürlich gehört zu einer APU bzw. zu einem Fusionprozessor auch die Medienwiedergabe in Form von Blu-Rays. Der Großteil der Nutzer wird wohl neben der täglichen Ration an Spielen wie Battlefield auch einen Film auf dem Fernseher angucken wollen. Wir haben überprüft ob der Llano schnell genug ist um eine Blu-Ray und einen Youtube Clip in 1080P wiederzugeben.

Bei der Blu-Ray entschieden wir uns für den Film "Batman The Dark Knight", über den ganzen Film hinweg konnte der Llano ihn ohne ruckeln wiedergeben, der i7 allerdings ebenfalls. Als Player haben wir sowohl Microsofts "Windows Media Player" als auch den "VLC Player" von Videolan verwendet. Auffällig war, dass bei der Wiedergabe mit dem WMP der i7 die ersten 10 Sekunden etwas geschwächelt hat und der Film ruckelte.

Bei dem Youtubeclip entschieden wir uns für 2 Videos: Einem "Lets Play" von Mafia II und einem Musikvideo. Die Youtube Videos werden von dem UVD 3 Video Dekodierer wiedergegeben, mit diesem kann er die Formate MPEG2, H.264 (inkl. Flash und H.264 Part 2 für DivX und Xvid) und VC-1 dekodieren, diese hat er mit der integrierten Grafikeinheit von den AMD HD 6000 Karten geerbt. Dabei lag die CPU Auslastung des A8 bei gerade einmal 11%.

Bei der Messung der Leistungsaufnahme wurde das gesamte System gemessen, im Idle liefen keinerlei Programme und es war nur Windows geöffnet. Unter Last haben wir mit Hilfe von "LinX" die gesamte CPU unter Volllast gebracht. Interessant ist, dass der i7 wesentlich weniger Strom verbraucht. Außerdem verbraucht der höhere RAM Takt nur sehr wenig Strom, bringt aber im Vergleich zur CPU Übertaktung ziemlich viel Leistung. Das liegt daran, dass die Grafikeinheit den RAM als vRAM nutzt, da sie keinen eigenen besitzt. Es wirkt also nicht nur auf die CPU, sondern auch auf die Grafikleistung direkt ein. So steigert sich die Gesamtleistung sozusagen doppelt.

Der Treiber (Stand 10.11.2011)

AMD setzt bei den Llano APUs auf den gewöhnlichen Radeontreiber, der auch von allen anderen dedizierten Grafikkarten genutzt wird. Dadurch ergeben sich für den User eine Menge Vorteile: unter anderem kann er zahlreiche Einstellungen wie z.B. die Farbwerte bei Filmen, die Qualitätseinstellungen für Anti Aliasing und Anisotropische Filterung, sowie für Mip Mapping und viele weitere Optionen verändern. Hier zeigt sich also ein großes Plus gegenüber Intel, welche mit ihren "MischlingAPUs" (Sandy Bridge) einen sehr unausgereiften und fehlerhaften Treiber nutzen müssen, während AMD hier auf Jahre lange Erfahrung setzen kann. So hat man in neuen Spielen, oder einfach in unbekannteren Spielen, eine unterirdische Performance und teils Grafikfehler mit dem Inteltreiber.

Leider geht mit dem AMD Treiber auch die nicht ganz so gute Anisotropische Filterung einher, welche zum "banding" neigt. Aber selbst hier liegt AMD noch Meilenweit vor Intel, einzig und allein nVidia (welche keine APUs oder CPUs herstellen) bietet hier sehr gute Qualität und setzt Maßstäbe. Ein weiterer Vorteil liegt ebenfalls klar auf der Hand: Die Radeontreiber werden regelmäßig aktualisiert und mit neuen Profilen für neue Spiele versorgt. Hier tut sich Intel noch sehr schwer.

Der AMD A8-3850

Robert McHardy

Der AMD Llano A8-3850 vereint hervorragende Leistung und interessante Technik. Mit ihm ist es kein Problem mehr einen leisen und leistungsfähigen HTPC oder einen kompakten Spiele PC für wenig Geld zu bauen, die Leistungsaufnahme ist zwar höher als die eines i7 2600K, allerdings bietet der A8-3850 dafür auch eine höhere Gesamtleistung. Die Grafikeinheit bietet hohe Leistung und einen ausgereiften und ständig aktualisierten Treiber, nebenbei bietet sie in Spielen eine wesentlich bessere Bildqualität als das Intelpendant. Wer wirklich ein High-End System aufbauen will, sollte zu einem Phenom II X6 oder einem Intel i5/i7 der 2. Generation greifen. Der Llano wildert in seichteren Gewässern und ist an Casual Gamer gerichtet.

  • Positiv
  • Sehr gute GPU Leistung
  • Interessante Technik
  • Gute CPU Leistung
  • Neutral
  • - / -
  • Negativ
  • Hohe Spannung für Overclocking nötig

Gigabyte GA-A75-UD4H

Robert McHardy

Das GA-A75-UD4H Gigabyte bietet eine sehr solide Leistung, gepaart mit den guten Overclockingeigenschaften und der ausgereiften Ausstattung, für die ca. 100€ Kaufpreis bekommt man viel geboten. Einziges Manko im Test war die etwas verzögerte Boot up Time und die relativ schlechte USB Leistung. Leider ist auch das Bios an mancher Stelle noch verbesserungswürdig, so sind z.B. die Overclockingeinstellungen fehlerhaft oder gar nicht vorhanden. Für Leute die auch Overclocking mit der Lynx Plattform betreiben wollen ist es allerdings ideal.

Nachtrag: Gigabyte hat uns nun 2 BIOSe zur Verfügung gestellt, mit denen die Probleme im Bios behoben werden. Die beiden Biose, sollen gegen die Overclockingfehler sowohl beim Grafikkerntakt und beim CPU Multiplikator helfen.

  • Positiv
  • Gute Overclocking- Eigenschaften
  • Umfangreiche Ausstattung
  • Gewinkelte Sata Anschlüsse
  • Neutral
  • - / -
  • Negativ
  • Boot up Time
  • USB Leistung
  • Teils fehlerhaftes Bios

Gigabyte GA-A75-D2H

Robert McHardy

Das Gigabyte GA-A75-D2H bietet im Gegensatz zum UD4H sehr gute USB Leistungen und dafür allerdings eine sehr abgespeckte Ausstattung und schlechtere Overclockingeigenschaften. Wer sich einen kleinen PC im mATX Format zusammen bauen will und keine großen Ansprüche an die Ausstattung des Boards legt und nicht an Overclocking interessiert ist, der kann hier bedenkenlos zugreifen. Positiv sticht außerdem die kurze Boot up Time heraus, für einen kleinen Arbeits PC perfekt!

  • Positiv
  • Boot up Time
  • USB Leistung
  • Neutral
  • Im kompakten mATX Format
  • Negativ
  • Overclockingeigenschaften
  • Nur 2 RAM Slots
  • Karge Ausstattung

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