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  • Mittwoch, 09. Oktober 2024
Brocken Eco

Brocken Eco: Alpenföhn bei TRV im Test

CPU-Kühler können für Außenstehende eine eigene Wissenschaft sein. Viele Faktoren spielen bei der Kühlleistung und der Lautstärke mit. Anzahl der Heatpipes, die Größe des Kühlers, der Abstand zwischen den Lamellen und der Anordnung, natürlich auch noch die Größe des Lüfters. Durch die verschiedensten Kombinationen wird es für den potenziellen Käufer noch komplizierter und die Entscheidung noch schwieriger, einen Kühler mit einer guten Mischung aus allen wichtigen Faktoren zu finden. Seit Markteinführung ist einer der beliebtesten CPU-Kühler bei diversen Preisvergleichen der Alpenföhn Brocken Eco.

Der Brocken Eco ist eine kompakte und kleinere Ausführung des Brocken 2, welchen wir ebenfalls bereits im Zuge unseres Roundups getestet hatten. Beim Eco setzt Alpenföhn auf eine kompaktere Bauart, daher zunächst einmal einen kleineren Lüfter (120mm). Eine Heatpipe wurde eingespart und sind nun aus blankem Kupfer anstelle von vernickelten Pedanten. Kurz gesagt: Ein Sparvariante des Brocken 2.
Wie gut die Sparvariante des Brocken 2 seinen Dienst verrichtet, erfahrt ihr auf den folgenden Seiten. Viel Spaß beim Lesen!

Technische Daten

NameAlpenföhn Brocken Eco
Lüfteranzahl1x 120 mm
Lüfterdrehzahl500 - 1500 U/Min
Anschluss4 Pin PWM
Anzahl Heatpipes4
Sockelunterstützung AMDAM2- AM3+; FM1 - FM2+
Sockelunterstützung Intel775, 1150 - 1156, 1366, 2011(-3)
Maße inkl. Lüfter (in mm) (LxBxH)126 x 88 x 150
Gewicht inkl. Lüfter600 g
Preisca. 30 €

Mit dem Brocken Eco erwartet uns ein Kühler der unteren Mittelklasse und an dem gemessen, geht die Ausstattung vollkommen in Ordnung. 120 mm-Lüfter sind praktisch Standard, vier Heatpipes (Kupfer, nicht vernickelt) ebenfalls. Die Bodenplatte ist Direct-Touch (wie beim großen Bruder Brocken 2). Respektabel sind 600 Gramm Gewicht inklusive Lüfter, wenn auch nicht übermäßig viel für gegebene Abmessungen.
Diese sind durchaus kompakt, auch wenn der Brocken Eco nicht der kleinste Vertreter der Towerkühler ist. Gut finden wir, dass der Kühlkörper sehr schmal ist, daher kann auch RAM mit hohen Kühlkörpern ohne Probleme eingesetzt werden.
In Sachen Kompatibilität leistet sich der Brocken Eco keine Schwächen, auf nahezu allen Plattformen (Ausnahme AMDs AM1-Sockel) kann der Kühler montiert werden. Überraschend ist, dass der Kühler auch mit Intels High-End-Plattform 2011(-3) kompatibel ist, immerhin besitzen Prozessoren jenes Typs eine hohe TDP und damit eine hohe Abwärme. Überprüfen kann der Redakteur dies leider nicht, da ein Sockel 2011(-3) System nicht verfügbar ist, eine Einschätzung sehen Sie aber später.

Lieferumfang

Verpackung Vorderseite<br>

Die Verpackung ist in schwarz gehalten, die Schriftzüge sind in Weiß und ockerfarbenen Tönen. Bilder des Brocken Eco sind in Farbe gehalten, eines befindet sich vorne und ein weiteres auf der rechten Seite. Ebenfalls auf jener Seite befindet sich, anhand mehrerer Abbildungen dargestellt, die Abmessungen des Kühlers. Auf der linken Seite werden die wichtigsten Features auf Englisch erklärt, die Rückseite gibt uns die genauen technischen Daten des Kühlers. Wie bereits beim Brocken 2 ist in immerhin acht Sprachen erklärt, dass es sich hier um einen CPU-Kühler handelt, in unseren Augen immer noch etwas skurril.

Öffnet man die Verpackung, erblickt man zuerst die Montageanleitung und die Backplate. Darunter, durch zwei Plastikteile geschützt, der Kühler und der Lüfter. Darunter liegt, nicht extra in einer Schachtel eingepackt, der Rest des Zubehörs. Die Montageteile sind dabei logisch in verschiedenen Tüten eingepackt, z.B. sortiert nach Intel und AMD Mounting-System. Gut finden wir, dass der Kühlkörper und Lüfter ausreichend gegen Stöße geschützt ist, schade ist allerdings, dass das Zubehör nicht in einer eigenen kleinen Verpackung geliefert wurde - wie beim Brocken 2.

Im Lieferumfang enthalten sind natürlich der Kühlerkörper, ein Lüfter, Montageset und Anleitung. Dazu gibt es ein zweites Paar Klammern, falls der Käufer noch einen zweiten Lüfter montieren möchte. Ebenfalls enthalten ist eine Wärmeleitpaste (vermutlich die Alpenföhn Schneekanone), welche in einer Spritze geliefert wird und damit auch mehrmals angewendet werden kann, sehr schön.

Der Lieferumfang Des Brocken Eco

Weiter geht es auf der nächsten Seite mit der Detailbetrachtung.

Der Kühler im Detail

Wie bereits eingehend erwähnt, handelt es sich bei dem Brocken Eco um die Sparvariante des beliebten Brocken 2 und somit um einen Towerkühler. Dieser transportiert mit der Hilfe von vier Heatpipes (eine weniger als beim großen Bruder) die Hitze von der CPU auf die Lamellen ab. Die Heatpipes sind aus Kupfer und unvernickelt, der Aufbau innerhalb des Kühlkörpers ist symmetrisch - am oberen Ende stehen jene noch aus dem Kühler heraus, daher sind sie nicht mit der letzten Lamelle abgeschlossen. Die Anzahl der Heatpipes erscheint uns sinnvoll, weniger hätten vermutlich der Kühlleistung geschadet und mehr wären, in den Augen des Redakteurs, auch nicht in der Lage, besser zu kühlen. Außerdem wären dadurch noch weitere Kosten entstanden, welche sich auf den Preis ausgewirkt hätten.

Designtechnisch erinnert der Brocken Eco, wie bereits mehrfach erwähnt, an den Brocken 2. Der Kühler ist in zwei einzelne Türme unterteilt, welche nicht miteinander verbunden sind. Die Lamellen werden dabei in die Mitte hin dünner und wie auf den Bilder gut zu sehen ist, gezackt. Verletzten kann man sich damit zum Glück nicht, das gilt auch für den Rest des Kühlkörpers, die Entgratung ist wirklich gut gelungen, scharfe Stellen konnten wir nicht finden. Auf der Oberseite stehen die Heatpipes heraus, manche etwas dünner, manche etwas dicker, für den Preis absolut in Ordnung.

MONTAGE

Wir hatten doch sicher schon mehr als einmal erwähnt, dass es sich beim Brocken Eco um den kleinen Bruder des Brocken 2 handelt, oder?
So verhält es sich auch bei der Montage. Die Bauteile ähneln sich sehr stark, wir vermuten, dass es zum großen Teil die gleichen sind. Daher läuft die Montage auch gleich gut / geht gleich schlecht von der Hand. Zuerst wird die Backplate mit den Montagestiften für den jeweiligen Sockel bestückt, diese wird folgend auf der Rückseite des Mainboards angebracht. Auf der Vorderseite werden nun Abstandshalter (aus Plastik) auf die Stifte gesteckt - auf die kleinen Plastikteile wiederum die Haltebügel. Jene werden nun mit Rändelschrauben fixiert. Anschließend muss der CPU-Kühler noch mittels Querbalken an seinem Platz fixiert werden (Schutzfolie entfernen und Wärmeleitpaste natürlich vorher auftragen). Ein zu starkes Anziehen ist in unserem Augen nicht möglich, da die Schrauben mit einer Feder ausgestattet sind, welche eben dies verhindern sollen und auch tun.

Das montierte Montagekit im Freiluftaufbau

Eines unserer Kritikpunkte bei der Montage des Brocken 2 war eine undeutliche Bebilderung - dieses Mal sind die Bilder besser, hätten aber ruhig ein Stück größer sein dürfen. Genau bei der Stelle mit der korrekten Ausrichtung der Haltebügel musste der Redakteur (trotz Brille) sehr deutlich hinschauen, ob er auch alles richtig ausführt hat. Die schriftliche Beschreibung hilft hier leider wieder nicht weiter, diese erklärt nur den Arbeitsschritt im Allgemeinen. Doch genug der Kritik, ansonsten ist die Anleitung gut und die Montage auch für Laien einfach zu bewältigen.

Der Test wird in einem offenen Testsystem durchgeführt, Gehäuselüfter fallen daher weg. Die Umgebungstemperatur lag in diesem Test bei 23° Celsius.

CPUIntel Core i7 2600 @3,60 Ghz
CPU-KühlerSiehe Test
MainboardGigabyte GA-Z68XP-UD3
Arbeitsspeicher2 x 4 GB Hynix 1600 Mhz
GrafikkarteSapphire Radeon HD 4670 Passiv
SSD/ FestplatteOCZ Solid 3 64 GB
NetzteilSeasonic Platinum Fanless 400W
BildschirmBelinea EnergyStar

Um die Lautstärke möglichst differenziert zu messen, haben wir auf komplett passive Komponenten zurückgegriffen. Vor allem das Netzteil erweist sich hier gerne als Störfaktor, daher haben wir uns für ein passiv gekühltes Modell entschieden. Bei der Grafikkarte ging die Wahl zur passiv gekühlten Radeon HD 4670 von Sapphire. Die ausgesuchte SSD besitzt zudem keine beweglichen Teile und ich damit komplett geräuschlos. Die Lautstärkemessungen haben wir mit Hilfe eines Voltcraft SL-100 durchgeführt, das Schallpegel-Messgerät wurde zudem in einem Abstand von 30 cm vom Lüfter positioniert.

Die CPU wird mit Prime95 in Small FFTs belastet, damit lassen sich möglichst hohe Temperaturen erreichen und das volle Potenzial des Kühlers austesten.

Wir möchten hier noch einmal explizit darauf hinweisen, dass die hier erzielten Ergebnisse nicht vergleichbar sind mit den Ergebnissen früherer Messungen (ausgenommen des Tests "Kühler der Mittelklasse"). Grund hierfür ist, dass nun ein anderer Redakteur den Bereich der Luftkühlung betreut und damit verbunden auch ein neues Testsystem verwendet wird.

Temperaturen

Werfen wir doch nun einen Blick auf die Kühlleistung, diese ist natürlich eine der wichtigsten Kriterien beim Kauf eines Kühlers, der PC soll ja nicht überhitzen.

Bei 50% PWM-Drehzahl setzt sich der Brocken Eco überraschend vor seinen großen Bruder. Auch wenn es sich bei der Differenz um nur ein Grad Celsius handelt, finden wir das beachtlich. Schließlich handelt es sich hier um die Sparversion und nicht um einen direkten Konkurrenten. Das der Kühler nicht in Schlagweite der anderen Towerkühler kommt, ist nicht verwunderlich, jene bringen mehr Kampfgewicht auf die Waage und haben zum Teil auch größere Lüfter.
Gut finden wir hier aber definitiv, dass die Temperatur doch deutlich unter 80 Grad bleibt, etwas Spielraum ist damit noch vorhanden.

Bei 75% PWM-Drehzahl scheint sich die Geschichte zu wiederholen. Erneut setzt sich der Brocken Eco mit einem Grad Celsius Differenz vor den Brocken 2. Beachtlich ist der Temperatursprung zwischen 50% und 75% PWM-Drehzahl, ganze acht Grad sind durchaus eine Ansage, hoffentlich schlägt sich das nicht in der Lautstärke nieder. Außerdem wird der Abstand zu den größeren Towerkühlern kleiner, sehr schön.

Auf 100% PWM-Drehzahl scheint den Brocken 2 doch noch einen Pyrrhussieg gegen den Eco zu erreichen, mit einem Grad Celsius Differenz setzt der größere Kühler sich doch noch knapp vor den kleinen Bruder. Die Werte sind nicht weltbewegend, für einen Kühler in der Größe des Brocken Eco aber sehr ansprechend.

Insgesamt sind die Temperaturwerte des Brocken Eco wirklich in Ordnung, ein Wunder darf sich der Käufer nicht erwarten. Die Temperaturen erreichen auch bei 50% PWM-Drehzahl keine kritischen Werte, sogar noch etwas Spielraum ist vorhanden, was sich bei schlecht belüfteten Gehäusen durchaus dankbar bemerkbar machen kann. Hoffentlich lässt sich das Bild auch bei der Lautstärke festigen.

Lautstärke

Schauen wir einmal welcher Kühler im Vergleich die besseren Resultate liefert. Vorab eine kleine Definition zur besseren Einordnung:

Bis 32,9 db(A)Unhörbar leise bis sehr leise
Von 33,0 bis 34,9 db(A)Leise bis leicht hörbar
Von 35,0 bis 39,9 db(A)Hörbar bis deutlich hörbar, die Komponente sollte aus einem geschlossenen Gehäuse herauszuhören sein
Ab 40 db(A)Störend laut

Mit 32dB(A) ordnet sich der Brocken Eco bei 50% PWM-Drehzahl im guten Mittelfeld ein. Der Lüfter ist zwar im offenen Testaufbau leicht wahrnehmbar, wird aber in irgendeiner Weise weder laut noch störend. In der subjektiven Einschätzung des Redakteurs macht sich der Lüfter zudem mehr durch ein Brummen als durch ein Surren bemerkbar, welches weniger penetrant ist. Für die gegebene Kühlleistung ist die Lautstärke sehr ordentlich.

Bei 75% PWM-Drehzahl beeindruckt uns der Brocken Eco am meisten, 34 dB(A) sind für die Drehzahl ein guter Wert. Die Lautstärke ist damit als wirklich leise zu bewerten, subjektiv ist ein Unterschied zu 50% PWM-Drehzahl fast nicht zu erkennen. Sehr schön ist auch, dass die Kühlleistung sehr stark angestiegen ist, wie bereits auf der vorherigen Seite sehr gut zu erkennen war.

Leider wandelt sich das Bild des leisen Kühlers bei 100% PWM-Drehzahl. Hier erreicht der Brocken Eco einen enttäuschenden letzten Platz mit einer neuen Spitzenlautstärke von 40,5 dB(A). Damit macht sich der Kühler als störend bemerkbar und kann auch aus einem geschlossenen Gehäuse noch mehr als deutlich wahrgenommen werden.

Insgesamt geht die Lautstärke des Brocken Eco in Ordnung, auch wenn die Spitzenlautstärke für uns einen neuen Negativrekord darstellt. Dafür konnte uns die Lautstärke in den niedrigeren Drehzahlbereichen zufriedenstellen, bei 75% PWM-Drehzahl auch vollständig überzeugen.

Katharina Sternbauer …

Katharina Sternbauer

Mit dem Brocken Eco hat Alpenföhn einen wirklich guten Kühler im Sortiment, auch wenn er uns nicht in allen Bereichen überzeugen konnte.

Gefallen konnte uns die Verarbeitung, welche sich auch auf der Bodenplatte praktisch keine Mängel leistet (ausgenommen durch die bauartbedingten kleine Rillen zwischen den einzelnen Heatpipes). Dazu ist der Kühler sehr kompakt und gewährt auch problemlos Kompatibilität zu hohen RAM-Modulen, auch im ersten Slot. Der Lieferumfang ist wenig überraschend eher schlicht gehalten, die Wärmeleitpaste in der Spritze ist dafür eine schöne Beigabe. Die Montage ist im Großen und Ganzen auch für Neulinge einfach zu bewältigen, auch wenn die bereits beim Brocken 2 bemängelte Kritik der Anleitung leider weiter besteht.

Die Kühlleistung stimmt uns positiv, vor allem da nie kritische Temperaturen erreicht werden und auch auf der niedrigsten Drehzahl noch Reserven vorhanden sind. Mit den größeren Kühlern kann sich der Brocken Eco natürlich nicht messen, dafür sollte schließlich auch der große Bruder namens Brocken 2 da sein. Kurioserweise liegt der Brocken Eco eben mit diesem Kühler auf einer Augenhöhe und machen jene fast schon überflüssig in Sachen Kühlleistung. Für Prozessoren mit mehr Abwärme würden wir den Brocken Eco allerdings nicht mehr benutzen, hier könnten die Reserven überzogen werden.

Auch die Lautstärke stimmt uns positiv, trotz der leider viel zu hohen Maximaldrehzahl. Hier wird die Kühlleistung offenbar nicht mehr durch Kühlfläche, sondern durch einen hohen Luftdruck erkauft. Dennoch, bei 75% PWM-Drehzahl arbeitet der Brocken Eco leise und kühlt gleichzeitig noch sehr gut, diese Einstellung können wir definitiv weiterempfehlen. Allerdings empfehlen wir, mit dem Kühler maximal nicht übertaktete Prozessoren in der Größe eines i7 mit 95W TDP zu betreiben, sonst könnte die Lautstärke schnell das gute Niveau bei 75% PWM-Drehzahl übersteigen.

Abschließend können wir den Brocken Eco empfehlen, allerdings dürfte nicht jeder damit glücklich werden. Übertakter und Besitzer von stromhungrigen Prozessoren dürfte die zu geringen Kühlleistung und/oder die zu hohen Lautstärken stören. Für alle anderen gilt: Sollte nicht mehr Platz oder Budget für einen anderen Kühler als dem Brocken Eco sein, zugreifen. Einen ähnlich starken und so gut verarbeiteten Towerkühler in der Preisklasse dürfte im Moment schwer zu finden sein.

  • Positiv
  • Ausgezeichnete Verarbeitung
  • Gute Kühlleistung
  • Exzellent: Bei 75% PWM-Drehzahl leise und kühl
  • Noch Reserven bei 50%
  • Wärmeleitpaste in Tube
  • Montage einfach...
  • Neutral
  • Negativ
  • ... doch zum Teil unklare Anleitung
  • Für Silent zu laut
  • Für Overclocking zu wenig Reserven

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