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  • Dienstag, 09. September 2025
Roborock auf der IFA 2025

Roborock auf der IFA 2025: Vom Wohnzimmer bis in die Waschküche

Auf der IFA 2025 in Berlin hat Roborock gezeigt, dass man nicht länger "nur" als Spezialist für Saugroboter wahrgenommen werden will. Stattdessen präsentierte sich der Hersteller mit einer ganzen Reihe neuer Geräte: ein extrem flaches Saugroboter-Topmodell fürs Wohnzimmer, die ersten eigenen Mähroboter, überarbeitete Handstaubsauger mit cleveren Details, dazu einen Nass- und Trockensauger mit Dampffunktion – und als Überraschung sogar einen Waschtrockner. Die Botschaft dahinter ist eindeutig: Roborock will den gesamten Haushalt mit smarten Lösungen abdecken.

Und es geht nicht nur um technische Rekorde. Viele der Neuheiten zielen auf ganz konkrete Alltagsschwächen: Teppiche, an denen Roboter bisher scheitern, Möbel, unter die kein Sauger kommt, oder Waschtrockner, die empfindliche Textilien ruinieren. Ein Blick auf die wichtigsten Messe-Highlights des Herstellers zeigt, wie er diese Baustellen angehen will.

Qrevo Curv 2 Pro – klein, kräftig und nicht einfach nur ein Update

Den Auftakt macht der Qrevo Curv 2 Pro, Roborocks neues Spitzenmodell unter den Saugrobotern. 25.000 Pa Saugleistung klingen nach einem Zahlenrekord, wichtiger ist jedoch das Zusammenspiel mit dem neuen "AdaptiLift"-Chassis. Der Roboter hebt sich beim Überfahren von Teppichen leicht an, bleibt dadurch weiterhin beweglich und saugt durch den konstanten Abstand mit gleichbleibender Kraft – ein Problem, das viele Modelle bis heute nicht gelöst haben.

Der Qrevo Curv 2 Pro von unten
© Roborock

Sein zweiter Vorteil ist die Größe. Mit lediglich 7,98 Zentimetern Höhe gehört er zu den flachsten Geräten mit LiDAR-Navigation. Endlich kommt ein Roboter auch unter besonders niedrige Möbel und entfernt Staub dort, wo man selbst selten hinkommt und sich gerne die sogenannten "Wühlmäuse" ansammeln.

Zusammen mit der verbesserten Anti-Verhedderungsbürste, die Haare automatisch lösen soll, reduziert er die Stellen im Haushalt, an denen man sonst doch noch wieder selbst Hand anlegen musste.

Beim Dock hat Roborock so einiges optimiert: Es spült die Mopps nun mit 100 °C heißem Wasser aus, trocknet sie anschließend bei 55 °C und saugt parallel den Staub in einen Beutel. Offiziell reicht das für bis zu sieben Wochen ohne Eingriff – in Haushalten mit Tieren oder viel Schmutz wird es wohl kürzer sein, allein wegen sich bildender Gerüche, aber das Prinzip spart Zeit und Nerven. Mit dem EdgeMopping fahren die Mopps seitlich aus, sodass der Roboter auch wirklich bis an Fußleisten und direkt an Wänden entlang wischen kann. Für viele Nutzer dürfte das die größte Verbesserung sein, weil genau dort sonst Schmutzränder bleiben.

H60-Serie – Handstaubsauger mit Alltagsfokus

Weiter geht es mit dem neuen H60 - ein Akkusauger mit durchaus cleveren Features. Das auffälligste Detail ist das Flexrohr: Es lässt sich bis zu 90 Grad biegen, sodass man ohne sich zu bücken unter Sofas, Betten oder Schränken saugen können soll. Ein scheinbar kleines Extra, das im Alltag bestimmt öfter genutzt wird, als man denkt. Leistung versprechen die Geräte ebenfalls. Je nach Modell reicht die Saugleistung von 115 bis 210 AW, die Laufzeit von 60 bis 90 Minuten. Darüber hinaus ist der Akku wechselbar, was die Einsatzzeit verlängert und das Gerät langlebiger macht. Gerade im Vergleich zu vielen Konkurrenzprodukten, die nach ein paar Jahren fest an ihrer Akkugesundheit scheitern, ist das ein klarer Pluspunkt.

Die Filtertechnik ist vom TÜV geprüft und hält laut Hersteller fast alle Feinstäube zurück – ein Argument für Allergiker oder Haushalte mit viel Staubaufkommen. Hinzu kommt eine Anti-Tangle-Bürste, die Haare automatisch entwirrt. Wer Haustiere hat, kennt das Problem: Borstenbürsten, die sich nach kurzer Zeit zusetzen. Zu guter Letzt ist da dann noch die sogenannte Hub-Version. Sie dockt den Sauger automatisch an, saugt den Staub binnen Sekunden in einen Beutel und lädt den Akku gleich mit. Je nach Modell fasst der Beutel zwei oder drei Liter und hält damit laut Roborock bis zu zwei oder drei Monate.

F25 Ultra – wenn Dampf den Unterschied macht

Der F25 Ultra unterscheidet sich von den üblichen Nass- und Trockensaugern durch eine simple, aber wirkungsvolle Idee: Er bringt Dampf ins Spiel.

Der F25 Ultra Nass- und Trockensauger
© Roborock

Statt nur mit Wasser über den Boden zu gehen, setzt der F25 Ultra auf Dampf – und zwar mit satten 150 Grad. Das soll reichen, um eingetrockneten Kaffee oder Soßenspritzer wieder loszuwerden, ohne gleich den Putzschrank nach Chemie durchsuchen zu müssen. Sechs Auslässe geben den Dampf direkt auf die Walze, sodass auch hartnäckiger Schmutz aufgeweicht wird. „99,99 Prozent weniger Keime“, wirbt Roborock, TÜV SÜD bestätigt das. Klingt alles nach Labor, aber im Alltag bedeutet es einfach: weniger Schrubben, weniger Reinigungsmittel, schneller durch.

Dazu kommt ein Automatismus: Der F25 reguliert Wasser- und Dampfabgabe je nach Verschmutzung selbst. Wir finden dies sehr praktisch, weil man eben nicht ständig nachjustieren muss. Nichts nervt mehr, als wenn der ganze Boden noch schäumt oder rutschig ist. Und auch an die Hygiene im Gerät selbst hat Roborock gedacht – die Selbstreinigung läuft ebenfalls mit dem heißen Dampf, damit sich Bakterien oder muffige Gerüche gar nicht erst festsetzen können.

Mit 799 Euro ist das Ganze aber beileibe kein Schnäppchen. Aber klassische Nasssauger kennen diesen Trick nicht, und wer regelmäßig mit klebrigen oder eingetrockneten Flecken zu tun hat, spart sich damit schlicht Arbeit.

RockMow und RockNeo – Roborock geht in den Garten

Mit den RockMow- und RockNeo-Modellen steigt Roborock erstmals ins hart umkämpfte Mährobotergeschäft ein. Der RockMow Z1 ist dabei das Aushängeschild: vier Radnabenmotoren, Allradantrieb, lenkbare Vorderräder – und damit Steigfähigkeit bis zu 80 Prozent. Für den Reihenhausgarten mag das sicherlich überdimensioniert sein, für Hanggrundstücke oder unebenes Terrain aber eine echte Option. Außerdem schneidet das PreciEdge-System bis zu drei Zentimeter an Mauern entlang, was das manuelle Nachtrimmen deutlich reduzieren soll. Wer mag, kann den Z1 sogar eigene Muster in den Rasen fahren lassen – ein Feature, das natürlich mehr Spielerei als Notwendigkeit ist, aber zeigt, wie viel Technik hier verbaut wurde und was die Geräte inzwischen alles können.

Der RockMow S1 hingegen ist eher die bodenständige Wahl. Er schafft laut dem Hersteller Steigungen von bis zu 45 Prozent, kommt durch 70-Zentimeter-Passagen und bearbeitet bis zu 1.000 Quadratmeter Fläche am Tag. Damit richtet er sich an Nutzer mit eher mittelgroßen Gärten, die keine Allradmonster brauchen, aber trotzdem eine präzise Navigation erwarten. Am anderen Ende der Reihe steht der Neo Q1. Weniger Technik, dafür aber zusätzlich ein Detail, das im Alltag relevant sein kann: der „Wildlife-Friendly“-Modus. Nachts bleibt er in der Station, um Igel oder andere Tiere nicht zu gefährden. Gerade in dicht besiedelten Gegenden ein sinnvolles Extra, das man bei anderen Herstellern selten findet und bei den gerade Tierschützer bestimmt aufhorchen sollten.

Noch offen ist die Frage der Preise. Klar ist aber: Mit dieser Modellpalette nimmt Roborock nicht nur Einsteiger ins Visier, sondern auch Nutzer, die bisher in diesem Bereich auf etablierte Marken wie Husqvarna oder Gardena gesetzt haben. Ob man dort mithalten kann, hängt nicht von Datenblättern ab, sondern davon, wie zuverlässig die Geräte nach Jahren im Garten noch laufen.

Zeo X – Roborock macht ernst mit der Wäsche

Der Zeo X ist das Gerät, das einem im Kontext mit der Produktpalette doch am meisten überrascht hat. Ein Waschtrockner von Roborock – und das gleich für einen stolzen Preis von 1.499 Euro. Das Unternehmen zielt an dieser Stelle klar auf die Premiumklasse. Statt heißer Luft kommt Zeolith zum Einsatz, das Feuchtigkeit bindet und bei niedrigen Temperaturen trocknet. Wolle oder Seide sollen so gegenüber der Konkurrenzmodelle deutlich geschont werden.

Eine zweite Besonderheit bei dem Gerät ist die sogenannte "FineFoam"-Technik. Hier wird das Waschmittel zu Mikroschaum verarbeitet und direkt auf die Kleidung gesprüht. Das soll Zeit und Energie sparen, die angegebenen Werte von über 30 Prozent Ersparnis müssen sich aber noch im Alltag beweisen. Optisch will sich das Gerät bewusst abheben: Glasfront, Touchsteuerung, kompakte 594 Millimeter Tiefe. Für designorientierte Haushalte passt das - unserer Meinung nach - die größere Frage ist, ob Käufer Roborock auch in diesem Segment Vertrauen schenken.

Was bleibt hängen

Mit dem Messeauftritt zeigt Roborock, dass man längst nicht mehr nur „die mit den Staubsaugern“ ist. Ob Teppich, Fliesen, Rasen oder nun auch die Wäsche – das Unternehmen will alle Bereiche der Haushaltsreinigung abdecken. Spannend bleibt, ob die vielen Versprechen auch in der Praxis halten. Gerade die Mähroboter und der Zeo X werden sich an einem harten Markt messen müssen. Für Verbraucher heißt das aber: mehr Auswahl, mehr Innovation – und die Aussicht, vielleicht tatsächlich ein paar lästige Handgriffe im Alltag loszuwerden.

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