
IFA 2025: Wenn künstliche Intelligenz plötzlich überall drin steckt
Berlin wird Anfang September wieder zum Treffpunkt für Technikfans. Die Internationale Funkausstellung Berlin (IFA 2025) öffnet vom 5. bis 9. September erneut ihre Tore – und steht dieses Jahr ganz im Zeichen von „AI in allem“. Gemeint ist damit, dass künstliche Intelligenz nicht mehr nur in High-End-Gadgets oder als Buzzword auf der Verpackung auftaucht, sondern zunehmend in alltäglicher Technik steckt. Und genau das macht die Messe spannend – weil es nicht um Zukunftsvisionen geht, sondern um Geräte, die wir bald tatsächlich kaufen können. Vorbei soll die Zeit sein, in der gefühlt jedes Produkt – vom Fön bis hin zum simplen Stift – mit einem AI-Label versehen wurde, nur weil es gerade „hip“ klang.
Laptops und Gaming
Was bis vor kurzem noch wie eine Spielerei wirkte, soll 2025 ganz selbstverständlich in vielen Geräten stecken. Laptops mit Intels kommenden Panther-Lake-Prozessoren sind dafür ein gutes Beispiel. Sie bringen eigene NPU-Einheiten mit, die bestimmte KI-Berechnungen direkt auf dem Gerät erledigen. Übersetzungen, Bildbearbeitung oder Microsoft Copilot laufen damit nicht nur schneller, sondern auch energieeffizienter. Für den Nutzer heißt das: längere Akkulaufzeiten, weniger Ruckler – und ganz nebenbei weniger Abhängigkeit von Cloud-Diensten. Klingt erstmal nüchtern, ist aber im Alltag ein echter Fortschritt.
Auch im Gaming-Segment dürfte es interessant werden. Neben der bereits geleakten zweiten Version des Lenovo Legion Go wird der neue MSI Claw 8 AI+ erwartet. Das Handheld setzt auf Intels Lunar-Lake-Architektur mit Core Ultra 7, 32 GB RAM, einem 8-Zoll-120 Hz-Display und einem satten 80-Wh-Akku. Für Gamer bedeutet das vor allem: mehr Leistung bei weniger Energieverbrauch. KI-Upscaling für bessere Grafik, dynamisches Energiemanagement für längere Sessions – klingt so, als könnte man künftig ein paar Minuten mehr aus dem Akku quetschen, bevor das Ladegerät ran muss.
Smart Home wird wirklich smart

Samsung hat mit seiner Plattform „AI Home“ eine klare Botschaft: Geräte sollen nicht nur auf Knopfdruck funktionieren, sondern ein Stück weit selbstständig denken. Waschmaschinen, Kühlschränke oder Klimageräte erkennen Muster, geben Vorschläge oder reagieren automatisch. Klingt praktisch – ein Kühlschrank, der anhand der vorhandenen Zutaten das Abendessen plant, mag keine Revolution sein, spart aber immerhin das Überlegen nach Feierabend.
Unter dem Motto „AI Home: Future Living, Now“ präsentiert Samsung neue Geräte der Bespoke AI-Reihe, die alle ins SmartThings-Ökosystem eingebunden sind. Dazu gehören Kühlschränke, die mit AI Vision Inside den Inhalt erkennen und Rezepte vorschlagen können, oder Waschmaschinen, die ihre Programme automatisch anpassen. Selbst Fernseher sollen dank Voice ID via Bixby verschiedene Nutzer an der Stimme erkennen und personalisierte Einstellungen laden.
Auch Roborock nutzt die IFA, um neue Modelle zu zeigen. Erwartet werden Staubsauger- und Wischroboter mit verbesserter Sensorik und optimierter KI-gestützter Navigation. Diese sollen Hindernisse zuverlässiger erkennen und ihre Routen dynamisch anpassen können – also genau das, was man sich wünscht, wenn der Roboter nicht ständig am Stuhlbein hängenbleiben soll. Branchenbeobachter rechnen mit einem Nachfolger der S8-Serie, der noch smarter durch die Wohnung navigiert.
Dazu kommen Neuheiten im Audio-Segment: Kopfhörer mit adaptivem Noise Cancelling, das sich automatisch an die Umgebung anpasst, oder Earbuds, die gleich eine Echtzeitübersetzung mitbringen. Ergänzt wird das Ganze durch Bluetooth 6.0, das stabilere Verbindungen, geringere Latenz und effizientere Übertragung verspricht. Auch hier gilt: keine Sci-Fi-Show, sondern Features, die man tatsächlich nutzen kann.
Mehr als nur High-End – KI in Budget-Geräten
Interessant wird, dass KI-Funktionen nicht länger nur Premiumgeräten vorbehalten sind. Hersteller planen, sie auch in günstigeren Modellen zu integrieren. Ein Beispiel ist der neue Qi2-Standard für kabelloses Laden. Qi2 bringt eine magnetische Ausrichtung ähnlich Apples MagSafe mit und unterstützt Ladeleistungen bis 25 W. Damit wird kabelloses Laden schneller, effizienter – und erstmals auch für günstige Geräte interessant.
Das bedeutet: Schon Kopfhörer oder Smartphones im unteren Preissegment könnten bald intelligenter werden. Genau das macht den Unterschied: KI ist nicht länger nur etwas für Enthusiasten, sondern kommt in die Breite.
Ausblick
Welche Produkte am Ende wirklich überzeugen, zeigt sich erst während der Messe. Klar ist aber: Die IFA 2025 rückt praktische Anwendungen von künstlicher Intelligenz in den Mittelpunkt. Statt nur Marketingversprechen zu liefern, sollen Lösungen präsentiert werden, die im Alltag spürbar etwas verbessern – sei es beim Arbeiten, Spielen oder im Haushalt.
KI war 2025 zwar auch schon bei globalen Events wie der CES in Las Vegas, der NVIDIA GTC oder der GITEX Asia das große Thema. Doch die IFA setzt nun in Europa ein klares Zeichen: Hier geht es um alltagsrelevante Anwendungen.
Von Laptops über Gaming-Geräte bis hin zu Haushaltshelfern – KI dürfte in Berlin eines der bestimmenden Themen sein und der Messe einen besonderen Stellenwert im Technikjahr verleihen.
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