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Tech-Review.de

  • Donnerstag, 28. März 2024
Navis EVO ARGB 240 im Test

Navis EVO ARGB 240 im Test: SilentiumPCs ARGB Einstieg mit Tücken

Einleitung

Ursprünglich waren Kompaktwasserkühlungen dafür gedacht, die Leistungslücke zwischen klassischen Luftkühlern und kostspieligen Custom-Loops zu schließen. Richtig beliebt wurden die als "AiO = All-in-One" bezeichneten Kühlkomponenten allerdings aufgrund ihrer kompakten Bauweise. Im Gegensatz zu ähnlich leistungsstarken Kühlkörpern entpuppten sie sich als wahre Raumwunder. Zusätzlich wirkt das Innere des Gehäuses damit viel aufgeräumter und sieht daher zweifelsohne ansprechender aus. Der Hype war geboren: Gekauft wurden die "Wunder-Kühler" aber meistens aus ästhetischen Gründen oder wegen mangelnden Platzverhältnissen innerhalb des Towers. Ein weiterer Bonus war jedoch spätestens mit dem Trend der RGB-Beleuchtung geboten. Denn so kann der Anwender seine Kühllösung passend zu dem Rest seiner Hardware konfigurieren.

Mit der Möglichkeit, die Farben der LEDs einzeln zu adressieren, sind Kompaktwasserkühlungen nicht mehr aus ansprechenden Desktop-PCs wegzudenken. Die persönliche Individualisierung birgt aber auch einen Nachteil; die Kosten in der Anschaffung steigen stetig an. Die im Jahr 2007 gegründete polnische Hardware-Schmiede SilentiumPC räumt mit dem Klischee auf, dass der eigene Stil vergleichsweise teuer erkauft werden muss. Mit der Navis EVO ARGB Serie vertreibt der Hersteller die modernste und gleichzeitig schönste Form der CPU-Kühlung zum Einstandspreis. Bereits in diesem Jahr konnten wir uns mit den Tests des Fera 3 RGB und dem Stella HP RGB 120 PWM von den hohen Qualitätsansprüchen der Osteuropäer überzeugen. Neben der Beleuchtung selbst soll die Navis EVO ARGB 240 vor allem mit ihrer Kühlleistung von 350 Watt TDP (Thermal Design Power) und ihrer hohen Kompatibilität überzeugen. Selbst AMD Ryzen Threadripper Prozessoren können mit der 75 Euro teuren AiO-Wasserkühlung betrieben werden. Ob der Plan aufgeht?

Viel Spaß beim Lesen,

Euer Team TRV!

Verpackung und Lieferumfang

Entgegen ihrer farbenfrohen Natur zeigt sich die Umverpackung der Navis EVO ARGB 240 weitestgehend stilisiert. Der ziemlich kompakt gehaltene Karton präsentiert sich vorwiegend in Weiß gehalten und bildet auf der Vorderseite die ARGB Kompaktwasserkühlung als Hauptmotiv ab. Einziger Kontrast ist ein blauer Streifen, welcher die Produktkategorie der CPU-Kühlung verrät. Informationsfreudiger entpuppt sich definitiv die Rückseite, welche den Anwender ausführlich über die technischen Daten unterrichtet. Neben den produktspezifischen Eigenschaften findet sich sogar ein freudeerweckender Hinweis auf eine dreijährige Garantie, die gerade in dem Preisbereich unter 100 Euro leider Mangelware zu sein scheint. Neben den Mainstream-Sockeln von AMD und Intel, lässt sich die AiO auch auf den gängigen HEDT-Plattformen (High-End Desktop) ohne Einschränkungen verwenden, sehr gut! Zu guter Letzt klären die Seiten über die Abmessungen der unterschiedlichen Bauteile auf.

Neben der Navis EVO ARGB 240 ist selbstverständlich auch eine sehr vorbildlich gegliederte Bedienungsanleitung zu finden. Das weitere Zubehör listen wir aufgrund seiner vielen Einzelteile übersichtlich in der folgenden Tabelle auf:

  • 1x Montage-Halterung für Intel LGA 755/1366/1150/1151/1155/1156/2011/2011-3/2066
  • 1x Montage-Halterung für AMD FM1/FM2/FM2+/AM2/AM2+/AM3/AM3+/AM4
  • 1x Montage-Halterung für TR4
  • 8x Schrauben für die Montage der Lüfter am Radiator
  • 8x Schrauben für die Montage des Radiators am Gehäuse
  • 1x Backplate
  • 4x Schrauben für die Verbindung der Backplate mit dem Mainboard
  • 8x Arretierungsclipse für die Backplate
  • 12x Abstandshalter
  • 4x Schrauben für die Befestigung der Montage-Halterung am Pumpengehäuse
  • 8x Schrauben für die Verbindung zwischen Montage-Halterung und Backplate
  • 2x Stella HP ARGB 120 PWM Lüfter
  • 1x Nano-Reset ARGB-Controller
  • 1x Spritze Pactum PT-2 Wärmeleitpaste

Technische Daten

Modell SilentiumPC Navis EVO ARGB 240
Kühlblock
Kompatibilität Intel LGA 775/1366/1150/1151/1155/1156/2011/2011-3/2066
AMD FM1/FM2/FM2+/AM2/AM2+/AM3/AM3+/AM4/TR4
Material Kühlblock Kupfer (Kühlfläche), Kunststoff (Deckel)
Anschlüsse Kühlblock geklebt
Pumpe
Pumpenanschluss in SATA Stromanschluss integriert
Pumpe steuerbar nein
Pumpengeschwindigkeit nicht messbar
Durchfluss keine Angabe
Wassersäule keine Angabe
Radiator
Radiatorformfaktor 240-mm-Radiator
Radiatorgröße 275 mm x 120 mm x 28 mm
Material Radiator Aluminium (Lamellen, Vorkammern, Rahmen)
Lüfterplätze 2 (einseitig), 4 (beidseitig)
Anschlüsse Radiator geklebt
Lüfter
Anzahl der Lüfter 2x 120-mm-Lüfter
Lüftergröße 120 mm x 120 mm x 25 mm
Lüfteranschluss 4-Pin-PWM
Statischer Druck -
Luftdurchsatz 66,30 m³/h*
Lüftergeschwindigkeit 800 - 2300 U/min*
Lautstärke -
Garantie 2 Jahre
Preis 75 Euro
Preisvergleich Geizhals Deutschland
Hersteller SilentiumPC

* Herstellerangabe

Kompaktwasserkühlung im Detail

Der vollständig in schwarz lackierte Kühlkörper wurde von SilentiumPC im Großen und Ganzen gut verarbeitet. Besonders dabei gefallen hat uns der Radiator, denn hier mussten wir sehr genau hinsehen um die vereinzelt auftretenden, minimalen Lamellen-Biegungen überhaupt erst ausmachen zu können. Auch die Vorkammern wurden sauber montiert, doch die Farbe dessen leider an so manchen Stellen ungleichmäßig aufgetragen. Gerade in dieser Preisklasse ist so ein Phänomen keine Seltenheit. Wir sind jedoch der Meinung, dass die Hersteller allein aus optischen Gründen auf eine ordentliche Verarbeitung achten sollten. Schließlich sollten Mängel dieser Art durch eine optimierte Qualitätskontrolle leicht abzustellen sein. Zum Glück handelt es sich hierbei lediglich um einen ästhetischen Punkt, den der Anwender im montierten Zustand nicht mehr wahrnehmen kann und der sich auch nicht negativ auf die Kühlleistung auswirkt. In Anbetracht der sehr großen Ausstattung der Kompaktwasserkühlung kann man diesen Makel durchaus ignorieren, erwähnen wollten wir ihn der Form halber natürlich schon.

Die Dicke des kompakt gehaltenen Radiators beträgt mit nur 28 Millimetern eine der geringeren Ausbaustufen und sollte daher auch in engeren Gehäusen problemlos untergebracht werden können. Auf optische Highlights verzichtet der Hersteller hingegen bewusst, denn die attraktive Preisgestaltung muss selbstverständlich wirtschaftlich realisiert werden. So ganz auf die Detailtreue verzichtet auch SilentiumPC dann doch nicht. So wurden beispielsweise die 38 Zentimeter langen Schläuche zwischen Pumpeneinheit und Radiator mit einem engmaschigen und sauber verarbeitetem Sleeve versehen. Das sieht unserer Meinung nach nicht nur Klasse aus, es verleiht der gesamten Komponente gleichzeitig eine sehr hochwertige Ästhetik.

Die Kühlfläche besteht vollständig aus Kupfer und wurde insgesamt durch 12 Schrauben fest mit der Pumpeneinheit verbunden. Letztere verbirgt sich unter einer schwarzen Kunststoffabdeckung, die zusätzlich mit einem transluzenten Herstellerlogo und einem mittig positionierten Zierstreifen versehen worden ist. Leider kann das äußere Plastik nicht mit der Qualitätsanmutung der anderen Komponenten mithalten. Dieser Umstand fällt besonders bei der Haptik auf, es passt einfach nicht zusammen, schade! Die Spannungsversorgung realisiert SilentiumPC derweil durch einen unkonventionellen SATA Stromanschluss. Da auch die Pumpe mit einer integrierten ARGB-Beleuchtung ausgestattet worden ist, befinden sich natürlich auch hier die benötigten Anschlüsse.

Bei den Lüftern setzt SilentiumPC auf den hauseigenen und auch separat erhältlichen Stella HP ARGB 120 PWM. Laut Datenblatt erstreckt sich der Drehzahlbereich von 800 bis 2300 Umdrehungen pro Minute bei einem relativ geringem Volumenstrom von maximal 66,30 m³/h. Zum Vergleich: Cooler Masters MasterFan MF120R RGB erreicht einen Wert von bis zu 113,32 m³/h. Von diesem Aspekt her gesehen, sind wir sehr gespannt, wie effektiv das Abführen der Abwärme in der Praxis realisiert wird. Über weitere Details der technischen Spezifikationen schweigt sich der Hersteller leider aus.

Geselliger wird es jedoch, wenn es um die Optik geht, denn das interessanteste Feature der Navis EVO ARGB 240 ist definitiv die umfangreiche ARGB-Beleuchtung. Um die maximale Individualität zu gewährleisten, verfügt jedes Lüfterblatt über eine eigene LED, die vom Anwender mit unterschiedlichen Farben versehen werden kann. Der Clou: Statt einer einfarbigen Ausleuchtung können Farbtöne miteinander kombiniert werden. Dafür muss lediglich jeder Kanal separat adressierbar, sprich unabhängig voneinander konfigurierbar sein. Je nach Geschmack und Vorlieben des Nutzers kommen so die unterschiedlichsten Effekte und Kombinationen zum Vorschein. Es lebe die Vielfalt!

Für die Gestaltung wird allerdings zwingend ein entsprechender ARGB-Header auf dem Mainboard vorausgesetzt. Zusätzlich muss dieses aktuell aus dem Hause von ASRock, ASUS, Gigabyte oder MSI stammen. Sofern sich kein entsprechender Anschluss auf der Hauptplatine befinden sollte, bietet sich die Möglichkeit, diesen Alternativ durch den im Lieferumfang befindlichen Nano-Reset ARGB-Controller zu ersetzen. Dadurch stehen dem Anwender die meisten Konfigurationsmöglichkeiten theoretisch ohne weitere Zusatzkosten zur Verfügung. Um diesen nutzen zu können, muss er mit dem Reset-Schalter des Gehäuses verbunden werden. Die Beleuchtungsmodi können dann beim Betätigen der Taste durchgeschaltet werden. Leider ist der Anwender bei dieser Methode gezwungen auf eine sinnvolle Funktion auf dem Frontpanel des Tower zu verzichten. Am schlimmsten wiegt jedoch der Umstand, dass aus der Montageanleitung nicht hervorgeht, wo der Controller überhaupt angeschlossen werden muss. Hier besteht unverzüglicher Handlungsbedarf, da es zum jetzigen Zeitpunkt für niemanden ersichtlich ist. Auch wir mussten uns diesbezüglich beim Hersteller erkundigen.

Die Beleuchtungsmodi des Nano-Reset ARGB-Controller im Überblick:

  • Tricolore - Rot/Grün/Blau und Grün/Gelb/Rot
  • Farbwechsel - Ineinander übergehender Wechsel von allen verfügbaren Farben
  • Einfarbig mit kurzer Deaktivierung- Rot/Grün/Blau/Lila/Weiß
  • Farbwechsel - Rot-Weiß/Grün-Weiß/Blau-Weiß/Lila-Weiß
  • Einfarbig Pulsierend - Rot/Grün/Blau/Lila/Weiß

Montage

Bevor die Navis EVO ARGB 240 ihren Dienst verrichten kann, muss sie für die Montage vorbereitet werden. Als erstes werden die Lüfter, welche zum Abtransport der entstehenden Wärme genutzt werden, am Radiator-Gehäuse installiert. Hierfür stehen dem Anwender acht Schrauben zur Verfügung, die alle Komponenten zuverlässig miteinander verbinden. Anschließend wird der Radiator mit dem Gehäuse verschraubt. In unserem Fall haben wir uns dazu entschieden, diesen am Deckel zu befestigen. So kann die warme Luft einfach nach oben entweichen. Je nach verfügbaren Platz und Art des eingesetzten Gehäuses bieten sich unter Umständen auch andere Montage-Varianten an.

Im nächsten Schritt wird die Backplate für die Installation vorbereitet. Dies geschieht mithilfe von vier Abstandshaltern, die später für die korrekte Distanz zwischen Prozessor und Kühlfläche sorgen. Nachdem die Montage-Halterungen mit der Pumpeneinheit verbunden wurden, ist es auch an der Zeit den Heatspreader (IHS) der CPU mit Wärmeleitpaste zu versehen und den Kühlkörper fest über dem Sockel zu montieren. Nun muss nur noch die Stromversorgung der Pumpe sichergestellt werden. Weil diese in ihrer Drehzahl nicht regelbar ist und deswegen auch permanent eine Spannung von 12 Volt anliegen muss, löst der Hersteller die Versorgung mit einem SATA Stromanschluss. Nachdem auch die Lüfter mit dem Prozessor-Lüfter-Anschluss verbunden wurden, ist die Navis EVO ARGB 240 betriebsbereit. Anstatt eines klassischen Y-Adapters, verfügt jeder Lüfter über einen entsprechenden 4-Pin-PWM Stecker, der direkt in das Kabel integriert worden ist. Nun kann die AiO endlich zeigen, was wirklich in ihr steckt!

Testsystem

CPU: AMD Ryzen 5 1600
CPU-Kühler: SilentiumPC Navis EVO ARGB 240
Lüfter: 2x 120 mm
Statischer Druck: -
Luftdurchsatz: 66,30 m³/h*
Lüftergeschwindigkeit: 800 - 2300 U/min*
Lautstärke: -
Mainboard: Gigabyte GA-AB350-Gaming 3
Arbeitsspeicher: 4x 4 GB ADATA XPG Z1 Gold Edition CL
16 DDR4-3333 MHz @ 2133 MHz
Grafikkarte: XFX Radeon R5 230 1 GB DDR3
HDD / SSD: Samsung SSD 830 128 GB
Gehäuse: Fractal Design Arc Midi R2
Gehäuselüfter: -
Netzteil: Cougar GX-S450
Wärmeleitpaste: Arctic MX-4

* Herstellerangabe

Um das volle Potenzial aus unseren Testkandidaten herausholen zu können, setzen wir bei unserem Testsystem auf den Zeppelin-Die basierenden AMD Ryzen R5 1600. Im Jahr 2017 kam endlich die lang erwartete Zen-Architektur aus dem Hause Advanced Micro Devices (AMD) in den Handel und ebnete so den Weg für Sechskern- und Achtkern-Prozessoren im Mainstream-Segment. Durch ihre sehr hohe Rechenleistung, beispielsweise für Foto- und Videobearbeitung, sowie einer guten Spiele-Performance, etablierte sich die CPU in Windeseile zum absoluten Sweetspot im Massenmarkt. Des Weiteren muss sich die Navis EVO ARGB 240 in unserem Testparcours unter anderem gegen vier leistungsstarke 240-Millimeter-Kompaktwasserkühlungen behaupten. Gerade die ML240R ARGB (welche bereits ein anderer Redakteur für Tech-Review getestet hat), konnte sich durch ihre hervorragende Kühlleistung in der Vergangenheit als unsere Referenz etablieren. Wir sind gespannt, ob SilentiumsPC zweite Generation der "AiO" Kühllösungen der Konkurrenz Paroli bieten kann, und in welchem Bereich des Testfeldes man sich am Ende genau einordnet!

AMD Ryzen 5 1600

Testverfahren

Damit wir die Drehzahlen, die Kühlleistung und die Lautstärke des Freezer 34 eSports DUO besser bewerten können, haben wir insgesamt drei verschiedene Testszenarien durchgeführt, in denen unseren Testprobanden ihr vollständiges Potenzial abverlangt wird. Um sehr viel Abwärme zu erzeugen, verwenden wir im Testparcours das Stress-Test-Tool "Core Damage", welches unseren AMD Ryzen 5 1600 kräftig ins Schwitzen bringt. Anschließend führen wir jeweils eine Testsession bei 50-, 75- und 100 Prozent PWM-Drehzahl durch, womit wir die Leistung aller im Testparcours befindlichen Modelle korrekt miteinander vergleichen können.

Die Kühlleistung werden wir in einem geschlossenen System ermitteln, da normalerweise das Gehäuse bei den Anwendern ebenfalls geschlossen zum Einsatz kommt. Das hat den Vorteil, das reale Einsatzgebiet bestmöglich nachzustellen. Zur Feststellung der Lautstärke wurde eine Lautstärkemessung mit Hilfe eines PCE-MSM 2 durchgeführt. Das Schallpegelmessgerät wird dafür in einem Abstand von 50 Zentimeter vor dem Gehäuse positioniert. Die Ergebnisse der Lautstärkemessungen können sich von Redakteur zu Redakteur unterscheiden. Wie kommt es zu den unterschiedlichen Messungen bei den Redakteuren? Dies erläutern wir hier:

Aufklappen

Da unser Team geografisch weit verstreut ist, haben wir kein gemeinsames Redaktionsbüro, weshalb die Redakteure in ihren eigenen Räumlichkeiten arbeiten. Aufgrund der stark abweichenden Raumgrößen und Einrichtungen kann es bei jedem zu anderen Ergebnissen kommen, genauso wie bei dem Leser daheim. Kahle Wände reflektieren mehr Schall, wodurch Geräuschmessungen lauter ausfallen. Sind die Wände durch Schränke oder Regale mit Büchern abgedeckt, absorbieren sie mehr Schall, wodurch bei den Geräuschmessungen leisere Werte zustande kommen.

Deshalb gibt jeder Redakteur die Gegebenheiten seiner Räumlichkeit an, in dem der Test stattfindet. Als reproduzierbarer Referenzwert, der von jedem Nutzer daheim nachgestellt werden kann, wird der AMD Wraith Spire Boxed-Kühler genutzt. Somit sieht er in den Diagrammen, um wie viel lauter oder leiser die anderen Kühler sind. Als zusätzlicher Orientierungswert wird der Messwert angegeben, den der Redakteur in seiner Räumlichkeit bei absoluter Stille misst.

Wie ist die Räumlichkeit zu diesem Testsystem? Der Redakteur testet seine Komponenten in einem 17,52 Quadratmeter großen Raum, welcher hauptsächlich als Schlafzimmer genutzt wird. Neben einem Schreibtisch befinden sich daher auch noch ein Bett, verschiedene Kommoden und ein Kleiderschrank. Der absolute Stille-Messwert liegt bei 32,8 Dezibel.

Um die ermittelten Werte unabhängig von äußeren Einflüssen wie etwa der Jahreszeit oder der Witterung vergleichbar zu machen, geben wir das Ergebnis als Differenz zur Raumtemperatur in Kelvin an. Das bedeutet, wenn die Temperatur um ein Grad steigt, ist das bei Celsius und Kelvin gleich viel. Lediglich der Punkt an dem null Grad ist unterscheidet sich. Daher sind die Messwerte immer als "X Grad mehr als die ermittelte Zimmertemperatur" zu lesen.

Ein Beispiel: Ein Testsample erreicht bei der Messung 25 Grad Kelvin, die Raumtemperatur liegt hingegen bei 22 Grad Celsius. Die CPU wird letztendlich insgesamt 47 Grad heiß.

Folgende Software benutzen wir für unseren Test:

Lüftersteuerung Gigabyte SIV (System Information Viewer)

Stresstest Core Damage

Temperatur AMD Ryzen Master

Drehzahl

Im Vorfeld haben wir zuerst die Drehzahlbereiche der Lüfter mit Hilfe der Gigabyte SIV Software ermittelt, um einen ersten Eindruck auf die mögliche Kühlleistung und die Geräuschentwicklung zu erhalten. Besonders aufgefallen ist uns, dass die Drehzahl im oberen Bereich nicht den maximal angegeben Wert von 2300 U/Min erreicht. Nach der Kalibrierung der Lüfter haben wir bei 100 Prozent einen Wert von 1991 U/Min eingependelt. Da die Konkurrenten im Testparcours alle sehr leistungsstark sind, ist es ziemlich schwierig die Kühlleistung der Navis EVO ARGB 240 allein aufgrund der Drehzahlen zu prognostizieren. Tun wir dies, können wir zumindest von einem etwas lauterem Betrieb ausgehen, da sonst keine Kompaktwasserkühlung diese hohen Werte bisher erreicht hat.

Allgemeiner Hinweis: Im normalen Nutzungsbetrieb erreichen die Lüfter von CPU-Kühlern nie den Drehzahlbereich von 100 Prozent.

Lautstärke

Und wie bereits vermutet, setzt sich die Navis EVO ARGB 240 bei der Lautstärkemessung ohne Probleme an die Spitze des Testfeldes. Während sie bei 50 Prozent Drehzahl noch angenehm leise ihren Dienst verrichtet, steigen die Dezibel sukzessiv mit den erhöhten Umdrehungen pro Minute an. Bereits bei 75 Prozent PWM-Drehzahl ist der gemessene Wert schon sehr auffällig und störend. Lediglich die 240-LiCo vermag es noch in ähnliche Regionen vorzustoßen, setzt sich mit 0,7 Dezibel Differenz dennoch markant nach unten ab. Bei maximaler Leistung kann der Anwender zweifelsohne nicht mehr angenehm an seinem Desktop-PC spielen, geschweige denn arbeiten, schade!

Kühlleistung

Schadensbegrenzung betreibt SilentiumPC stattdessen bei der Kühlleistung. Denn diese fällt so gut aus, dass die Navis EVO ARGB 240 in dieser Disziplin unsere neue Referenz darstellt. Zwischen 50- und 75 Prozent PWM-Drehzahl kühlt die leistungsstarke AiO auf konstante 20 Kelvin herunter. Bei vollen Leistungswerten erreicht sie sogar den stolzen Wert von 17 Kelvin. Ein absoluter Topwert in unserem Testparcours!

Daniel Figiel meint …

Daniel Figiel

Die Navis EVO ARGB 240 hat in unserem Test vieles richtig gemacht, so wirklich überzeugen konnte sie uns dennoch nicht in allen Bereichen. Ihre Paradedisziplin ist zweifelsohne die hohe Kühlleistung, welche bisher keine andere AiO-Wasserkühlung erreichen konnte. Auch die Verarbeitung wusste positive Akzente zu setzen. Neben den gering auftretenden Lamellen-Biegungen konnten uns besonders die sauber gesleevten Schläuche überzeugen, da diese erfolgreich einen hochwertigen Look vermitteln. Die Tatsache, dass die Vorkammern des Radiators an ein paar kleinen Stellen etwas unsauber lackiert wurde, trübt den Eindruck jedoch leider etwas. Auch der billig wirkende Pumpendeckel möchte nicht so ganz in das angestrebte Konzept passen.

Die Achillesferse der Kompaktwasserkühlung ist eindeutig ihre hohe Lautstärke im stärkeren Leistungsbereich der Lüfter. Um ein geräuscharmes Arbeiten oder Spielen gewährleisten zu können, dürfen die Lüfter maximal im Drehzahlbereich um 50 Prozent ihre Arbeit verrichten. Die Leistungswerte liegen dann aber auf Augenhöhe mit den anderen Testkandidaten. Das Alleinstellungsmerkmal versiegt demnach und Luft nach oben ist dann - sprichwörtlich - keine mehr gegeben. Hier beraubt sich SilentiumPC leider selbst seiner Möglichkeiten, eine Kühllösung anzubieten, die in allen Lebenslagen als Allrounderlösung betrieben werden kann. Ebenfalls rügen müssen wir die Montageanleitung im Bezug auf den Nano-Reset ARGB-Controller, da aus dieser schlicht und ergreifend nicht hervorgeht, wie die Installation durchzuführen ist. Leider muss man bei dessen Nutzung zusätzlich auf die Reset Funktion am Frontpanel des Gehäuses verzichten. Je nach Anwender ist dieser Schalter unter Umständen unverzichtbar. Wir hätten uns – gerade in Bezug auf ein ordentliches Kabelmanagement – eine unkomplizierte Methode gewünscht.

  • Positiv
  • Ab Werk kompatibel zu Sockel TR4 (AMD Ryzen Threadripper)
  • Hohe Kühlleistung
  • Einfaches Montagesystem
  • Neutral
  • Der Qualitätsanmutung fehlt die nötige Konsequenz
  • Negativ
  • Installation des Nano-Reset ARGB-Controller ist nicht aus der Montageanleitung ersichtlich
  • Funktionsumfang des Gehäuses durch den Nano-Reset ARGB-Controller eingeschränkt (Reset Funktion)
  • Hohe Lautstärke im stärkeren Leistungsbereich der Lüfter

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