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Tech-Review.de

  • Freitag, 19. April 2024
Gigabyte GA-Z68X-UD4-B3

Gigabyte GA-Z68X-UD4-B3: Auf P folgt Z

Einleitung

Getreu dem alten Sprichwort "Alles Neue macht der Mai" bringt Intel für seine Sandy-Bridge-Prozessoren den lange erwarteten Z68-Chipsatz. Die Hoffnungen waren von vorne herein sehr groß, so sind die Einschnitte mit H67/67 doch zu groß und die SATA-Controller-Problematik mit dem B2-Stepping erschütterte das Vertrauen einiger Käufer zusätzlich. Die Gerüchte im Vorfeld reichen von besserer Übertaktbarkeit des BCLK bis hin zu neuen Featuresets wie LucidLogix Virtu und SSD Caching. Dazu sollen die Stärken beider zu einer eierlegenden Wollmilchsau vereint werden.

Das uns vorliegende Sample stammt aus dem Hause Gigabyte und hört auf die Bezeichnung "GA-Z68X-UD4-B3". Auch wenn die Z-Chipsätze ausschließlich im B3-Stepping gefertigt werden, findet man den Hinweis darauf dennoch im Produktnamen vor, um den Kunden zu beruhigen. Gleich zum Marktstart bietet der Hersteller eine sehr breite Palette an verschieden ausgestatteten Platinen an. Eine nicht unwichtige Differenzierung findet zwischen Einsteiger- und Enthusiasten-Bereich statt, denn (wie wir berichteten) die bereits angesprochene LucidLogix Virtu Technologie kommt nur bei den Einsteigerplatinen zum Einsatz. Da das UD4 aber im High-End-Segment angesiedelt ist, kommt hier diese Technik nicht zum Zuge. Ob das Motherboard trotzdem etwas taugt, und was nun wirklich Sache mit dem Z68-Chipsatz ist, erfahrt ihr auf den nächsten Seiten.

Der Chipsatz

Z wie Zorro - ein edler Kämpfer für die Gerechtigkeit. Das trifft auch zum Teil auf den Z68-Chipsatz zu, könnte man meinen. Mit den bisherigen Chipsätzen P67 und H67 stand man vor der Endscheidung: Entweder integrierte Grafikeinheit nutzen (H67) oder aber vernünftige OC-Optionen haben (P67) und mit K-CPUs, welche übrigens sinnigerweise die schneller IGP haben, richtig Übertakten können. Darüber hinaus ist die Platinen-Auswahl bei den P67-Platinen deutlich besser(siehe auch Tech-Review Sandy Bridge Review). Gerechtigkeit also für jene, welche beides möchten? Wenn es doch so einfach wäre! Grundsätzlich ist der Z-Chipsatz genau dazu in der Lage. Sprich: Die IGP ansprechen und trotzdem die komplette Palette an Overclocking Möglichkeiten zu bieten. Aber, um die Verwirrung komplett zu machen, werden nicht alle, vielleicht sogar die wenigsten Mainboards mit Z68-Chipsatz auch Videoausgang-Ports nutzen. Gigabyte verkündet beispielsweise, dass nur die Mainboards im Einsteigerbereich Videoausgänge besitzen. Die Gliederung zum Release sieht hier wie folgt aus:

High-End:

  • GA-Z68X-UD7-B3
  • GA-Z68X-UD5-B3
  • GA-Z68X-UD4-B3
  • GA-Z68X-UD3P-B3
  • GA-Z68X-UD3-B3

Einsteiger:

  • GA-Z68X-UD3H-B3
  • GA-Z68A-D3H-B3
  • GA-Z68MA-D2H-B3

Nur drei von acht Motherboards sind also in der Lage, die IGP anzusprechen. Die Krux an der Sache: Ein neues Feature, welches der Chipsatz mit sich bringt, die LucidLogix Virtu GPU Virtualisierung ist nur auf Systemen möglich, welche die Grafikeinheit nutzen können. Die Begründung ist, dass im High-End-Segment oft SLI oder Crossfire genutzt wird und damit die Vorteile sowieso entfallen würden. Darüber hinaus biete man für jedes Bedürfnis die passende Platine an. Ähnlich sieht es übrigens auch bei den anderen Herstellern aus. Ein wirklich großer Teil der Mainboards kommt ohne Videoausgänge und damit auch ohne LucidLogix Virtu.

LucidLogix Virtu GPU Virtualisierung

Zunächst einmal stammt diese Technologie von LucidLogix, einem Unternehmen, das sich besonders durch den Lucid-Chip einen Namen gemacht hat. Mit diesem Zusatzchip ist es erstmals möglich, einen Hybrid-Betrieb zwischen AMD und NVidia Grafikkarten zu ermöglichen. Eine Handvoll X58- und P67-Platinen nutzen diesen bereits Lucid-Chip länger. Das neue Projekt, welches zunächst in Zusammenarbeit mit den Z68-Platinen startet, aber auch für H67-Mainboards zugänglich werden soll: Virtu GPU Virtualisierung.

Aber was ist eigentlich diese GPU-Virtualisierung? Die Idee dahinter ist weiß Gott nicht neu - Nvidia Optimus lässt Grüßen. Zum Surfen, Videowiedergabe und für Casual-Games soll die integrierte Grafikeinheit genutzt werden und die diskrete Grafikkarte wird weitgehend abgeschaltet. Der große Vorteil ist dabei in der Theorie eine geringere Leistungsaufnahme. Erst mit dem Starten einer fordernden 3D-Anwendung schaltet sich die eingesteckte Grafikkarte ein und garantiert so die volle Performance. Das ganze passiert on-the-fly, also ist kein Neustart oder Eingriff des Nutzers nötig, wie es aber noch bei früheren Lösungen der Fall war. Um einen Eindruck zu erlangen wie groß der Vorteil sein kann: Ein Sandy-Bridge-System mit i7-2600K braucht unter Einsatz der IGP etwa 50 Watt im Idle. Steckt man eine High-End Grafikkarte wie zum Beispiel die GTX 580 dazu, braucht das System bereits an die 100W im Idle. In der Theorie braucht die diskrete Grafikkarte so sehr wenig elektrische Energie bis eine 3D-Anwendung startet. Ob das in der Praxis so optimal hinhaut, ist eine andere Frage, denn das Bildsignal muss durchgeschliffen werden. Gerade zu den Zeiten, wo "Green IT" allgegenwärtiges Thema ist, klingt das natürlich unglaublich toll.

Das Problem an der Sache ist aktuell noch die Erkennung der Anwendungen. Die nötige Lucid-Software beinhaltet eine Datenbank mit einer sogenannten Whitelist, welche entscheidet, ob die Anwendung die diskrete Grafikkarte benötigt oder nicht und sorgt in dem Fall für das Einschalten dieser. Für die absoluten Top-Titel sicher noch kein Problem, aber bei der schieren Masse auch an teils unbekannten Spielen, die auf den Markt kommen, nicht zu bewältigen. Ein manuelles hinzufügen zu der Liste ist zwar möglich, dann ist die reibungslose Funktion aber nicht garantiert und unerfahrene Anwender könnten damit ihre Probleme haben. Ob sich die Technik durchsetzt wird die Zeit zeigen. Das Potenzial ist auf jeden Fall da.

Intel Smart Response Technologie

Eine weiteres Attribut, das der Z68-Chipsatz mit sich bringt, ist die Intel Smart Response Technologie, auch SSD-Caching genannt. Das klingt wenig spektakulär, obwohl das Konzept durchaus interessant ist. SSDs sind zwar eine feine Sache und hieven das Arbeitsgefühl auf ein ungeahntes Niveau, aber der Preis pro Gigabyte ist jedoch immer noch weit entfernt von den magnetischen Geschwistern. Für 64 GB sind um die 100 € fällig und für 120 GB circa das doppelte. Kein Medium für jedermann und aufgrund der geringen Kapazität im besten Fall für Windows plus Programme zu gebrauchen. Große SSDs mit 500 GB und mehr gibt es natürlich auch, aber für solche Preise kaufen sich die meisten Nutzer einen kompletten PC.

Intels SSD-Caching schlägt genau in die Kerbe. Der SATA-Controller ist bei dem Z68-Chipsatz in der Lage eine Art RAID zwischen einer SSD und einer herkömmlichen Festplatte zu erzeugen. Der Vorteil hier: Das Betriebssystem, die Programme und Spiele werden normal auf der Magnet-Festplatte installiert und die SSD wird nur als schneller Cache verwendet. Das könnte man sich so vorstellen wie eine weitere Zwischenstufe an Arbeitsspeicher. In der schnellen SSD werden die Daten zwischengespeichert und nur Step-by-Step auf die Festplatte geschrieben. Anders herum werden häufig verwendete Daten stets auf der SSD zwischengespeichert, sodass diese immer schnell verfügbar sind.

Das hat den großen Vorteil, das eine vergleichsweise kleine SSD mit 30-60 GB bereits absolut ausreichend ist, um ein ähnliches Arbeitsgefühl zu erreichen, als wenn man Betriebssystem, Anwendungen, Spiele, einfach alles auf einem Festspeicher installiert.

Die Einrichtung ist denkbar einfach. Vor der Windows-Installation muss der SATA-Controller im BIOS entsprechend eingestellt werden (bei Gigabyte in den XHD-Modus), anschließend Windows und danach Treiber installiert werden. Im Anschluss muss das Intel Rapid Storage Tool gestartet werden und über Beschleunigen die zu beschleunigende Festplatte (magnetische Festplatte) auswählt werden. Dabei besteht die Wahl zwischen zwei Modi: Der "Erweiterte Modus" und der "Maximale Modus". Der Unterschied besteht in der Häufigkeit der Synchronisation der Daten. Im erweiterten Modus werden die Daten zwischen SSD und HDD sehr häufig synchronisiert und die Leistungssteigerung ist eher gering. Im maximalen Modus werden die Daten nicht so häufig abgeglichen, dafür steigt die Leistung deutlich mehr. Bei einem unvorhergesehen Absturz kann das aber zum Verhängnis werden, da die Wahrscheinlichkeit größer ist, dass die Daten noch nicht synchronisiert wurden.

Für die Benchmarks verwenden wir neben einer beliebten Samsung HD103UJ die SSD "SSDNow V100 64GB" aus dem Hause Kingston (siehe auch Abschnitt Testsystem). Die Leistungssteigerung durch das SSD-Caching ist durchaus messbar, aber schwierig in Benchmarks und Diagramme zu fassen. Gerade im maximalen Modus steigt die Leistung enorm an und erreicht fast die Lese- und Schreibwerte der SSD. Die 4k-Messwerte sind ein recht guter Indikator für das Ansprechverhalten des Systems, Programm- und System-Starts, wo es darauf ankommt häufig viele kleine Dateien zu laden. Das Booten geht so auch einige sekunden flotter vonstatten. Das reine Arbeitsgefühl lässt sich so nur schwer beschreiben, ist aber auf Augenhöhe mit einem auf einer SSD installiertem System.

Verpackung und Lieferumfang

Auf gehts Richtung eigentlichem Testobjekt. Die Verpackung des Gigabyte Z68X-UD4-B3 ist schwarz gehalten, wie mittlerweile üblich für hochpreisigere Platinen bei dem taiwanesischen Hersteller. Ins Auge sticht sofort ein überdimensionales "Z" auf der rechten Seite, eine Anspielung auf den Chipsatz und daneben der sehr große Hinweis zu einem neuen Gigabyte Feature: Touch BIOS. Dazu später mehr. In der unteren Hälfte finden wir, neben dem Schriftzug mit der Modellbezeichnung, weitere Features im Überblick. Unter anderem zählen dazu eine SLI-Lizenz, 16-phasige Spannungsversorgung, hochwertige Bauteile, SATA III, USB 3.0 und einige mehr. Auf der Rückseite der Verpackung gibt es wie gewohnt eine Übersicht über die Platine und dazu etwas detailliertere Ausführungen zu ausgewählten Features.

Die Rückseite der Verpackung

Bezügliche des Lieferumfanges gibt es keine besonderen Vorkommnisse. Standard für die meisten Mainboards könnte man sagen. Neben einem Handbuch in Englisch, einem mehrsprachigen Quick-Installation-Guide und der Treiber-DVD finden wir natürlich die I/O-Blende und vier farblich passende SATA-Kabel in Schwarz vor. Da die Platine eine SLI-Lizenz besitzt, liegt natürlich auch eine 2-Wege-Brücke bei. Es fehlt Nichts für den Betrieb Notwendiges, Extras sind aber ebenso wenig vorhanden.

Lieferumfang:

  • Gigabyte GA-Z68X-DS-B3
  • I/O-Blende
  • Vier schwarze SATA-Kabel (zwei davon angewinkelt)
  • 2-Wege-SLI-Brücke
  • Handbuch und Quick-Installation-Guide
  • Treiber/Software DVD

Optik und Kühlung

Optisch nicht viel Neues aus Fernost: Platinen, die Gigabyte eher im High-End-Segment ansiedelt, sind bereits etwas länger schwarz gehalten. Dies setzt sich natürlich auch mit den Z68-Mainboards fort und entsprechend ist auch das Z68X-UD4-B3 schwarz wie die Nacht - sowohl die Platine als auch die Slots für Erweiterungskarten und RAM. Wenige wirkliche Akzente fallen einem direkt ins Auge. Lediglich die Kühler für die Spannungsversorgung und den Chipsatz stechen hervor. Im Gegensatz zu den P67- und H67-Motherboards fällt besonders der Chipsatzkühler doch deutlich größer aus, nicht höher, aber breiter und länger. Die Kühlung für die Spannungsversorgung, um den CPU-Sockel herum, fällt auch etwas üppiger aus, was daran liegt, dass es 16-Spannungsphasen zu kühlen gilt. Das kommt natürlich den Temperaturen zu Gute, welche zu keiner Zeit kritisch werden.

Gigabyte GA-Z68X-UD4-B3

Das Platinen-Layout leistet sich auch keine Schnitzer. Alle acht SATA-Ports sind angewinkelt am rechten Platinenrand, ermöglichen so eine optimale Kabelführung und stören auch nicht bei sehr langen Grafikkarten. Die insgesamt vier Lüfteranschlüsse sind auf dem gesamten Mainboard gut und sinnvoll verteilt. Am unteren Rand tummeln sich sämtliche Anschlussmöglichkeiten für das Front-Panel, -USB, -Audio sowie die Front-Taster und -LEDs. Auch besonders schön: Selbst der Einsatz zweier Grafikkarten mit einem Trippelslot-Kühler ist problemlos möglich, da zwischen den zwei PCI-Express 2.0 zwei weitere Slots liegen.

Das Testsystem

Das Testsystem bietet, abgesehen von dem Objekt der Begierde, wenig Spannendes. Ein Intel Core i5-2500k übernimmt die anstehende Arbeit und wird dabei von einer Corsair H50, bestückt mit zwei Lüftern (Push/Pull), auf Temperatur gehalten. Als schneller Zwischenspeicher kommt noch eine kleine Besonderheit zum Einsatz. Die von Kingston vorgestellten HyperX (KHX1600C9S3P1K2/4G) Speichermodule, welche in Verbindung mit der Sandy-Bridge-Plattform Plug-and-Play-fähig sind, kommen zum ersten Mal zum Zuge und funktionieren tadellos. Das BIOS wählt automatisc - ohne Zutun des Anwenders und das ist das neue Feature - die Spezifikationen DDR3-1600 CL 9-9-9 aus. Für unerfahrene Nutzer eine tolle Neuerung. Ob dies auch auf allen Platinen so reibungslos funktioniert, wird die Zeit zeigen.

Die Bildausgabe übernimmt eine sehr beliebte GeForce GTX 460 im Referenzdesign. Bei der Stromversorgung setzen wir auf ein 450W Bronze Modell von Silverstone, denn entgegen dem verbreiteten Irrtum muss es nicht immer ein 800W Netzteil sein. Neben dem üblichen Datengrab in Form der Samsung HD103UJ kommt mit der "SSDNow V100 64GB" noch eine SSD aus dem Hause Kingston zum Einsatz.

Testsystem:

  • Gigabyte Z68X-UD4-B3
  • Intel Core i5-2500k
  • Corsair H50
  • 2x2 GB DDR3-1600 CL9 (KHX1600C9S3P1K2/4G)
  • GeForce GTX 460
  • Silverstone Strider 450W
  • Samsung HD103UJ
  • Kingston SSDNow V100 64GB
  • Windows 7 x64 SP1

Technische Daten im Überblick: Gigabyte Z68X-UD4-B3

  • Intel Z68 Chipsatz
  • Dual-Channel DDR3-2133
  • 2x PCIe x16 2.0 (SLI & Crossfire x8)
  • 2x PCIe x1 2.0
  • 2x PCI
  • 4x SATA III
  • 4x SATA II
  • 2x eSATA
  • Realtek ALC889 7.1 Audio
  • Realtek RTL8111E Gigabit-LAN
  • 8x USB 2.0
  • 2x USB 3.0
  • 6x USB 2.0 (intern)
  • 2x USB 3.0 (intern)
  • Lüfteranschlüsse: 2x 4-Pin, 2x 3-Pin
  • Sonstiges: 1x IEEE 1394a, 1x IEEE 1394a header, S/PDIF OUT header, coaxial & optical S/PDIF Out PS2, clear CMOS Jumper
  • All Japanese Solid Caps, All Lower RDS Mosfets, All Ferrit Core Chokes

Das BIOS

An dieser Stelle könnte wohl der ein oder andere das angepriesene "Touch BIOS" vermuten, allerdings handelt es bei diesem Feature nicht um eine Umstellung bei Gigabyte auf UEFI. Das Touch BIOS folgt auf der nächsten Seite, da es sich hierbei wirklich um ein Windows-basiertes Tool handelt.

Das Award-BIOS (Basic Input and Output System) von Gigabyte ist gewohnt gut sortiert und einfach aufgebaut. Mit dem patentierten Dual-BIOS ist es bei Gigabyte auch ohne UEFI möglich, große drei Terabyte Festplatten ohne Einschränkung zu nutzen. Vom BIOS-Startbildschirm aus erreicht man über F8 eine Möglichkeit, das BIOS zu flashen. Mit Q-Flash kann man ohne das Betriebssystem zu starten oder ein eventuell instabiles Windows zu fürchten, sein BIOS aktualisieren. Mit F11 kann man bis zu acht Profile speichern und diesen auch individuelle Namen vergeben. Besonders schön: Die Profile können genauso auf der Festplatte oder USB-Sticks gespeichert werden. Mit F12 können die Profile einfach geladen werden.

Unter "Advanced BIOS Features" finden wir in erster Linie bootrelevante Einstellungen. Bootreihenfolge, Bootlogo und welche Grafikkarte stets zuerst initialisiert werden soll. "Integrated Peripherals" ist der Menüpunkt für Schnittstellen wie USB, SATA und LAN-Controller. "Power Management Setup" beinhaltet Optionen zum Ruhezustand, Soft-Off, etc. Unter "PC Health Status" hat man einen Überblick über die wichtigsten Temperaturen, Spannungen und Lüfterdrehzahlen. Die Lüftersteuerung lässt sich dort auch konfigurieren. Bei dem Z68X-UD4-B3 stehen drei Voreinstellungen zur Auswahl. Dazu zählen "Normal", "Silent" und "Manual". Die ersten beiden regeln die Lüfter autark, wobei Silent den Lüfter nicht so schnell hochregelt. Bei der Auswahl von "Manual" lässt sich die Abstufung im nächsten Menüpunkt selber konfigurieren.

Hinweis: Nutzt man einen 3-poligen Lüfter, muss als Fan-Mode "Voltage" ausgewählt werden. Die PWM-Steuerung funktioniert nur mit PWM (4-poligen) Lüftern.

Unter "MB Intelligent Tweaker" sind im unteren Bereich die CPU-Temperatur, wichtigee Taktraten und Spannungen sowie die aktuelle BIOS-Version zu sehen. Im oberen Teil sind weitere Menüs. Unter "M.I.T. Current Status" verbirgt sich eine detaillierte Auflistung aller aktuellen CPU- und Speichertaktraten, Turbomodus und Speicherlatenzen. Die Einstellungen für Taktraten, Spannungen und RAM sind getrennt in je einem eigenen Menü. Hinter "Miscellaneous Settings" versteckt sich einsam die CPU-Virtualisierung und Isochronous Support, welcher den Datenaustausch zwischen CPU und Chipsatz regelt.

In Sachen Options-Vielfalt muss die Platine nicht verstecken. Alle wichtigen Spannungen sind einstellbar und lassen sich teils auf Extrem-OC-taugliche Werte anheben, aber zum Undervolten auch absenken. Positiv: Bei den Spannungen soll eine farbliche Kennzeichnung vor zu hohen Werten warnen. Allerdings fangen diese für unseren Geschmack etwas zu spät an. Nur bei der wichtigsten Spannung, der Vcore, fehlt dieses "Feature" unverständlicherweise komplett. Hoffentlich wird dieser Umstand in einem BIOS-Update behoben.

Die Taktraten lassen sich ebenfalls in einem mehr als ausreichenden Maß erhöhen und komfortabel via Dropdown-Menü direkt über den Nummernblock oder durch "+" und "-" einstellen. Sehr schön: Der Turbomodus lässt sich individuell für die Kerne einstellen und das TDP-Limit kann bei Bedarf nach oben korrigiert werden, um ein zu frühes throtteln zu vermeiden. Außerdem ist es möglich den BCLK in sehr feinen 0,1-MHz-Schritten zu justieren.

Wichtige Einstellungsbereiche:

Weitere Features

Abgesehen von den Features, die der Z68-Chipsatz mit sich bringt, kommen natürlich auch noch einige speziell von und für Gigabyte daher.

Touch BIOS
Gigabyte nutzt die Gunst der Stunde und präsentiert mit den neuen Z68-Mainboards auch noch neue hauseigene Features. Mit dem "Touch BIOS" möchte man das eigentliche BIOS zugänglicher für die Allgemeinheit machen. Für sehr viele Anwender ist das Basic Input and Output System ein Buch mit sieben Siegeln. Der Großteil wagt daher kaum einen Blick herein.

Der Begriff Touch BIOS könnte hier aber unter Umständen zu etwas Verwirrung führen. So ist es zwar möglich die Software auf entsprechende Displays via Berührung zu steuern, aber es ist nicht zwingend nötig. Eine normale Steuerung via Maus ist genauso möglich. Die großen Symbolen im Hauptmenü erinnern dabei leicht an einschlägige Menüs von Smartphones und sollen die Furcht vor der Bedienung nehmen.

Die Touch BIOS - Software

Die Idee an sich ist echt klasse, allerdings ist die Umsetzung wenig optimal. Verlässt man die Ebene des Menüs und begibt sich in das erste Untermenü, ist es vorbei mit der Anwenderfreundlichkeit. Das Problem dabei: einfach alle Bezeichnungen entsprechen exakt denen im BIOS und es sind keine weiteren Erklärungen vorhanden. Dazu kommt, dass die Fenstergröße fix ist und nicht verändert werden kann. Darunter leidet die Übersicht doch arg, weil viel gescrollt werden muss. Für Neulinge mindestens genauso verwirrend wie das eigentliche BIOS.

Auf der anderen Seite sind natürlich die erfahrenen Anwender, welche sich darüber freuen können, halbwegs komfortabel Änderungen in Windows vornehmen und dabei auch noch auf Dropdown-Menüs zurück greifen zu können. Neben sämtlichen BIOS-Settings bietet das Tool noch Zugriff auf das Flash-Tool @BIOS und das Quickboost-Tool zum One-Klick-Übertakten. Außerdem kann das Hauptmenü so angepasst werden, dass nur die gewünschten Verknüpfungen ersichtlich sind.

Wichtig: Auch wenn theoretisch alle Einstellungen beliebig im Windows-Betrieb verändert werden können, ist stets ein Neustart nötig, um die Änderungen wirksam zu machen. Auf Gigabytes Microsite sind alle aktuell kompatiblen Platinen, welche sich noch auf die Z68-Boards beschränken, aufgelistet - und die dazu nötigen BIOS-Versionen.

Cloud OC
Nicht ganz so exklusiv und neu, aber auch erst seit den Sandy-Bridge-Platinen im Programm: Cloud OC. Heutzutage geht ja alles in die Cloud, nun auch das Übertakten. Ziel ist es, Zugriff auf Taktraten und Spannungen zu bekommen, ohne direkt an dem PC zu sitzen. Bei der Cloud-OC-Lösung ist es dabei möglich entweder via Bluetooth am Smartphone oder über Netzwerk an einem anderen PC Zugriff auf die Settings zu erlangen. Auf dem zu übertaktenden PC muss dafür die Software installiert und gestartet werden. Nach der Vergabe eines Passwortes kann konfiguriert werden, ob eine Verbindung über Bluetooth oder LAN folgt.

Auf dem Client Gerät ist keine weitere Software nötig als ein Internetbrowser, wie der Internet Explorer oder Firefox. Durch die Eingabe der IP-Adresse gelangt man dann direkt auf die Hauptseite für die Cloud-Software. Mit Eingabe des zuvor gesetzten Passwortes werden dann alle Einstellungen zugänglich. Neben Systeminformationen zu Temperatur, Spannung, Taktraten und Lüfterdrehzahl auf der Hauptseite besteht natürlich - wie erwähnt - die Möglichkeit alle wichtigen Taktraten und Spannungen zu ändern. Das hört sich zunächst interessant an, aber sollten einmal gewählte Einstellungen nicht stabil sein, bleibt einem nichts anderes übrig als sich wieder direkt vor den zu übertaktenden PC zu setzen. Denn wenn das System hängt oder plötzlich nicht mehr hochfährt, bekommt man keinerlei Info oder Rückmeldung über den Browser. Nettes Spielzeug, aber mehr auch nicht.

In Verbindung mit dem Z68X-UD4-B3 gab es leider im Test Probleme bei der Übernahme der geänderten Spannungen. Sämtliche Eingaben wurden einfach nicht umgesetzt. Gigabyte konnte das Problem aber reproduzieren und arbeitet bereits an einem Software-Update.

Kleiner Einblick in das Overclocking

Beim Übertakten gibt sich die Platine auch keine Blöße. Das BIOS ist reichhaltig mit allen nötigen Optionen gespickt und kann sie auch entsprechend umsetzen. Hier liegt dem ein oder anderen Leser sicher schon eine Frage auf der Zunge: Was ist dran, am Gerücht des besseren Baseclock-OCs - sind K-CPUs wieder obsolet? Wie Ralf aus den Simpsons in einer Folge kundtat: "Ente Ente Ente Ente Ente Ente Ente Ente .....". Leider ein Gerücht, welches sich nicht bewahrheiten konnte. Wir konnten uns auf dem Kopf stellen, aber der CPU nicht mehr als 104,8 MHz BCLK entlocken (eingestellte 105 MHz). Bereits 0,2 MHz mehr lassen das System nicht mehr booten - sehr schade!

Da die K-CPUs aber glücklicherweise nur wenige Euro teurer sind, bleibt ja immer noch die sinnvolle und eigentlich auch einfachere Alternative über den Multiplikator zu übertakten. Das funktioniert auch wunderbar. Grundsätzlich besteht die Wahl über den Turbomodus und Offset-Spannungen an sein Ziel zu kommen - oder "direkt". Beides machte keine Probleme - lediglich die Load-Line-Calibration machte uns ein wenig Kopfschmerzen. Diese lässt sich in zehn Leveln regeln, welche nicht näher erläutert werden. Nach einfachen Austesten war klar: je höher das gewählte Level, desto höher wird die Spannung unter Last angehoben. Mit einer Stufe zwischen 4-6 erreicht man etwa die Spannung unter Last, welche auch eingestellt ist. Achtung vor Level zehn! Hier wird die Spannung sogar um etwa 0,07-0,1 Volt angehoben!

Bei alltagstauglichen Settings, also 1,35V Vcore als eigens auferlegtes Limit, erreichten wir so mehr als zufriedenstellende 4600 MHz und das Prime-stabil. CPU-Z zeigt allerdings deutlich weniger Spannung an, weil die Sensoren samt Platine noch nicht korrekt erkannt und damit ausgelesen werden. Gigabytes hauseigenes EaseyTune 6 liest die Sensoren aber richtig aus.

Einen kleinen Ausblick auf "mehr" geben wir auch noch, weisen an dieser Stelle aber ausdrücklich darauf hin das die hier gewählten Spannungen nicht mehr für den Alltag zu empfehlen sind und eine ausreichende Kühlung gewährleistet sein muss!

Da 4600MHz nun nicht so weit von der magischen fünf entfernt sind, legen wir noch eine schippe drauf und schauen, was die Plattform zu leisten imstande ist. Bei den Spannungen stellte sich nach ein wenig Testen heraus, dass 1,45V Vcore ausreichen um mit 5GHz zu booten. Um das Ganze etwas zu stabilisieren, war es noch nötig die SystemAgent-Spannung und die Uncore-Spannung leicht zu erhöhen. É voilà - 5014 MHz laufen zumindest für allerlei 3D-Mark- und 2D-Benchmarks stabil. Stresstools wie Prime95 oder ähnliche sollte mit derart hohen Spannung auf jeden Fall gemieden werden und vor der Nachahmung von unerfahrenen Nutzern warnen wir auch nochmals ausdrücklich.

Sebastian Latz meint …

Sebastian Latz

Eierlegende Wollmilchsau, Kämpfer für die Gerechtigkeit? Bleiben wir besser am Boden! Der Z68-Chipsatz bringt mit der LucidLogix Virtu und der Intel Smart Response Technologie zwei unglaublich attraktive Neuerungen mit sich. Das nicht auf allen Platinen Videoausgang-Ports eingesetzt werden und es damit kein Virtu ermöglicht, hat einen faden Beigeschmack. Es wäre auf jeden Fall "nice to have", aber offenbar hat Virtu noch das ein oder andere Problem und funktioniert nicht in Verbindung mit SLI und Crossfire, weswegen es offiziell nicht restlos eingesetzt wird.

Das SSD-Caching ist ein Schritt in die richtige Richtung und ermöglicht bereits für wenig Geld mit Hilfe einer kleinen SSD ein ungeahntes Arbeitsgefühl zu erreichen. Schöner wäre es natürlich, wenn möglichst große Festspeicher erschwinglich für Jedermann wären, aber bis hier ein gutes Preis-pro-GB-Verhältnis erreicht wird, vergehen sicher noch einige Jahre. Solange ist SSD-Caching eine sehr gute Option. Aus der besseren Übertaktbarkeit des BCLKs ist leider nichts geworden, aber bei circa zehn Euro Aufpreis zu einem K-CPU war an dieser Baustelle wirklich Bedarf? Bei kleineren Prozessoren schaut man auf jeden Fall weiter in die Röhre. Nicht unbedingt ein Kämpfer für die Gerechtigkeit, aber ein Chipsatz, um Vertrauen zu bekräftigen und der Vieles richtig macht. Ob ein Aufrüsten von einer P- oder H-Platine Sinn macht, muss jeder im Einzelfall entscheiden, aber für ein neues Sandy-Bridge-System sind die Z-Platinen sicher die richtige Wahl.

Zu unserem Testobjekt Z68X-UD4-B3: Der Gigabyte-Pendant kann durch ein rundes Gesamtpaket von sich überzeugen. Das UD4 muss zwar auf aufgrund der Ansiedlung im High-End-Segment auf LucidLogix Virtu verzichten, aber SSD Caching ist mit an Board. Die Idee hinter dem Touch BIOS ist sehr gut, verfehlt aber aufgrund der nicht vorhandenen Erläuterungen seine Zielgruppe: Unerfahrene Nutzer. Versiertere Anwender werden dieses Feature aber sicher dankend annehmen. Beim Übertakten eröffnen zahlreiche Optionen Tür und Tor zu klasse Ergebnissen. Beim Platinen-Layout gibt es keine Probleme und die Kühler halten die kritischen Komponenten stets auf sicheren Temperaturen.

Für einen unverbindliche Preisempfehlung von 197€ bietet das Mainboard so ziemlich alles, was man sich wünscht und verdient damit eine Kaufempfehlung. Erfahrungsgemäß fallen die Preise nach dem Release noch einige Euro, womit die Platine noch attraktiver wird. Wem das zu teuer ist, der sollte mal einen Blick auf das Z68MA-D2H-B3 werfen, welches zu einer UVP von 121€ angeboten wird und darüber hinaus noch Virtu unterstützt.

Das tolle Gesamtpaket, die gelungene Ausstattung und die neuen Features gepaart mit einer Pech-schwarzen Optik, die genau in das Beuteschema des Redakteurs fallen, bescheren dem Gigabyte Z68X-UD4-B3 einen Editor's Choice Award.

  • Positiv
  • Feine Lüftersteuerung
  • Gute Übertaktungsmöglichkeiten
  • 4x USB 3.0 (2x intern)
  • 4x SATA III
  • SSD Caching
  • Touch BIOS
  • Neutral
  • - / -
  • Negativ
  • Keine Videoports & kein LucidLogix Virtu
  • Kein UEFI

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