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Tech-Review.de

  • Dienstag, 16. April 2024
Intels Serie 67

Intels Serie 67: Vier Mainboards im Vergleich

Einleitung

Nachdem wir uns kürzlich den neuen Intel-Prozessoren auf Sockel 1155-Basis gewidmet haben, ist nun der passende Unterbau an der Reihe. Mit der neuen Chipsatzgeneration hat Intel mehr als nur ein neues Paar Schuhe angezogen. Nun werden Chipsätze in übertaktungs- und grafikfähige aufgeteilt, namhaft P67 und H67. Beide bieten neben nativen S-ATA 3 auch eine verbesserte, also schnellere Anbindung für Zusatzchips wie z.B. USB 3.0-Controller. Der größte Sprung aber betrifft das BIOS. Mit dem neuen Sockel ist dieser Anachronismus endlich vom Aussterben bedroht - afrikanische Diktatoren kennen das Gefühl derzeit. Ohne den Nachfolger UEFI geht nichts mehr: Schöner, schneller, besser?

Wir haben daher unsere Petrischale mit vier verschieden Mainboards befüllt. Mit P67-Chipsatz werden das Biostar TP67XE und das MSI P67A-GD65 genau betrachtet, während vom H67-Pendant zwei Micro-ATX Versionen mit dem Gigabyte H67MA-UD2H und Elitegroup H67H2-M Rede und Antwort stehen müssen.

Die Chipsätze

Die folgende Seite ist direkt aus unserem Review des Intel 2500k übernommen worden.

Mit "Sandy Bridge" spaltet Intel nicht nur die Sockel in verschiedene Gruppen, sondern auch die Mainboards. Der P67-Chipsatz ist eher für "Gamer" und "Enthusiasten" gedacht und entsprechend in höheren Preisregionen angesiedelt. Für Grafikkarten stellt er ein PCIe 2.0 Interface mit maximal 16-facher Geschwindigkeit bereit. Alternativ kann man die Lanes auch auf zwei Slots mit achtfacher Anbindung aufteilen, etwa für SLI oder CrossFire. Zusatzchips können über weitere acht Lanes des 2.0 Standards verbunden werden. Per Spezifikation sind außerdem 14 USB 2.0, vier SATA2 und zwei SATA3 Ports vorgesehen. Endlich also natives Serial ATA 3. Nur zwei Ports sorgen allerdings nach wie vor für die Anwesenheit von Zusatzchips auf den Mainboards. Bei USB 3.0 ändert sich hingegen nichts: Es muss von den Boardherstellern per Zusatzchip nachgerüstet werden. Beim P67 eine Selbstverständlichkeit, bislang ist kaum ein Mainboard ohne zumindest zwei der High-Speed Ports am Markt aufgetaucht.

Der H67 zeigt sich weniger als kleiner Bruder des P67 als vielmehr in der Rolle des Multimedia- und Office-Spezialisten. CrossFire und SLI sind hier nicht vorgesehen, dafür aber DVI, HDMI und DisplayPort. Ein zweiter PCIe-16x Slot ist zwar möglich, wird aber nur mit vierfachem Speed angesteuert. Hier lässt sich endlich die integrierte Grafikeinheit der Staub-CPUs nutzen. Übertakten hingegen ist verboten, selbst mit freiem Multiplikator. Man kann lediglich bei einigen Platinen die zusätzlichen Taktstufen des Turbos aufschlagen, also maximal 400 MHz. Zudem ist der RAM-Takt auf 1333 MHz limitiert. Warum? Wissen wir nicht.

Ärgerlich ist es allemal, denn der Grafikchip ist sowieso auf jedem neuen Prozessor. "Gamer" und Übertakter würden sich sicherlich über die Möglichkeit freuen, ihre Grafikkarte im Idle abzuschalten und stattdessen auf die ungenutzte, sparsame Intel-Lösung zu setzen. Zumal, und hier kommt noch ein Intel-Knaller, die schnellste Grafikeinheit den "k"-CPUs mit freiem Multiplikator vorbehalten ist. Man kann also entweder mit dem H67 diese Funktionalität nutzen oder mit dem P67 übertakten. Wer den Aufpreis spart, muss mit fixem Takt und der schwächeren GPU vorlieb nehmen. Ansonsten ist die Ausstattung identisch zur Performance-Version.

Am 20.02. sollte Gerüchten zufolge mit dem H61 eine Low-Budget Version des H67 präsentiert werden. Durch die Probleme mit den Chipsätzen (s.u.) ist daraus aber wohl vorerst nichts geworden. Aus Kostengründen gibt es hier "lediglich" zehn USB 2.0 Ports und vier SATA2 Anschlüsse, Version 3 fehlt gänzlich. Auch die PCIe-Lanes zur Anbindung von Zusatzchips wurden auf vier beschnitten. Der Preis soll dafür um die 60€ liegen, ideal also für z.B. HTPCs. Weiteren, mittlerweile von Intel bestätigten Gerüchten nach wird außerdem noch ein Z68-Chipsatz erscheinen. Dieser soll die Overclocking-Features des P67 mit der integrierten Grafik des H67 verbinden. Ein Erscheinungstermin ist ebenso wie der vermutlich hohe Preis noch unbekannt. Auch hier wird es wohl durch die Probleme mit dem Chipsatz zu Verzögerungen kommen.

P67:
Ram: DDR3 800-DDR3 2166 MHz
PCIe: 2.0, 1x16 oder 2x8 und 8x 2.0 Lanes
SATA2: 4x
SATA3: 2x
RAID Mode: 0, 1, 0/1, 5, JBOD, Matrix
USB: 14x USB 2.0
Netzwerk: Gigabit

H67:
Ram: DDR3 800-1333 MHz
PCIe: 2.0, 1x16 und 8x 2.0 Lanes
SATA2: 4x
SATA3: 2x
RAID Mode: 0, 1, 0/1, 5, JBOD, Matrix
USB: 14x USB 2.0
Netzwerk: Gigabit
GPU-Support

H61: (Release ~20.02.2011)
Ram: DDR3 800-1333 MHz
PCIe: 2.0, 1x16 und 4x 2.0 Lanes
SATA2: 4x
Netzwerk: Gigabit
USB: 10x USB 2.0
GPU-Support

Aufgrund der vielen Neuerungen im Chipdesign musste auch der Sockel geändert werden. Obwohl nur eine einzelne Ziffer Unterschied keine großen Veränderungen suggeriert, unterscheidet sich die Belegung der Pins doch erheblich vom Vorgänger. Um versehentliche Missgriffe beim Basteln zu verhindern, ist daher die Montagenase etwas verrutscht. Ohne massive Gewalt wird eine S1156-CPU nicht in den aktuellen Sockel passen - und umgekehrt.

Da die Löcher für die Kühler genau denselben Abstand wie beim Vorgänger haben, können ohne Ausnahme alle LGA1156 CPU Kühler weiter verwendet werden. Einige Boardhersteller wie z.B. ASRock verwenden zusätzlich noch Bohrungen für LGA775 Kühler.

Das UEFI

Der neue Sockel bringt neben vielerlei Optimierungen auch einen großen zwar weniger neuen aber immerhin hochinteressanten Punkt mit sich: UEFI. Das Unified Extensible Firmware Interface als Nachfolger des klassischen blauen BIOS. Viele User werden den Namen bzw. den des Vorgängers EFI schon einmal gehört haben. Letzter wurde schon 1999 von Intel ins Leben gerufen, fristete aber ein Nischendasein. Erst 2005 wurde noch einmal Anlauf genommen, um den Standard in der Weiterentwicklung "Unified" endlich marktfüllend durchzusetzen. Dabei waren ziemlich alle namhaften Hersteller und OEMs. In der Folge erschienen zwar tatsächlich einige Mainboards mit der Neuentwicklung, waren aber auf wenige Serien beschränkt und rückten schnell wieder aus dem Bewusstsein der User.

Mit dem neuen Intel-Sockel soll nun aber durchgestartet werden. Der plötzliche Sinneswandel ist durch vielerlei Notwendigkeiten bedingt. Einmal limitiert das BIOS moderne Rechner-Architekturen zunehmend, indem es z.B. bei HDDs mit mehr als 2 TB Kapazität Schwierigkeiten macht. Das lässt sich zwar umgehen, aber die Anzahl der benötigten Workarounds steigt. Zudem möchte Microsoft, dass sein nächstes Betriebssystem schneller startet - ein fixer Rechnerstart ist mit einem BIOS aber nicht möglich. Zudem ist der Neuling nicht mehr auf die x86-Architektur beschränkt sondern unabhängig von der Hardware. Endlich also, UEFI. Gegenüber dem BIOS aus der prä-DOS Ära fallen aber noch eine Menge anderer handfester Vorteile ab: Wie schon erwähnt startet der heimische PC deutlich flotter, etwa 30 Sekunden spart man nun ein - kein Marketingzauber sondern Realität. Etwa 1:15 Minuten benötigte unser Testsystem mit frisch installiertem Windows 7 inklusive allen Updates beim Hochfahren mit dem BIOS der Gigabyte H67 Platine. Das Elitegroup-Pendant mit UEFI lag bei 35 Sekunden, ein Unterschied wie Tag und Nacht.

Damit noch nicht genug: UEFI unterstützt direkt Netzwerk- und Grafikkarte, außerdem die Maus. Das bedeutet in der Praxis, dass nun optische Spielereien wie beim MSI GD65 möglich sind. Zumindest aber sorgt dies für hochauflösende Schrift wie bei Biostar und Elitegroup, die beim klassischen "Textmodus" bleiben. Das DOS-Blau mit Pixelauflösung ist nun definitiv passé. Außerdem können über die Netzwerk- beziehungsweise Internetverbindung direkt Updates heruntergeladen und eingespielt werden. Möglich wäre aber auch ein Einsatz zur Fernwartung oder Fernsteuerung.

Ansonsten ändert sich nicht viel. Nach wie vor ruft man UEFI mit der "Entf"-Taste auf, wobei dafür dank des stark verkürzten Bootvorganges deutlich weniger Zeit zur Verfügung steht. Auch der CMOS-Reset bleibt erhalten. Trotz aller Neuerungen fühlt sich das Neue nicht wirklich fremd an.

Wo Milch und Honig fließen... der Alltag
Was nun bringt des User's heil'ger Gral? Dies hängt eindeutig von der jeweils herstellerseitigen Umsetzung ab. Nach wie vor sind viele Funktionen und Einstellungen teils unterschiedlich benannt. Neu ist, dass die Menüstrukturen nun stärker voneinander abweichen können. Biostar mit klassischer Textübersicht sorgt für einen fließenden Wechsel. Die hohe Auflösung sorgt für schärfere Schrift und größere Übersicht, schwarz auf grau. Funktional, aber nicht schön. Die einzelnen Optionen sind mit weitestgehend bekannten Namen versehen, sodass man sich schnell zurechtfindet. Umständlicher löst diesen Punkt Elitegroup. Obwohl die Platine dank des Fehlens jeglicher OC-Funktionalität eigentlich weniger Einstellmöglichkeiten bietet, hat man UEFI labyrinthartig verschachtelt. Unterpunkt um Unterpunkt erschweren die Übersicht. Ansonsten orientieren sich die Entwickler am klassischen BIOS.

Siamesisches BIOS, hier von Gigabyte

MSI hingegen fährt die volle Bandbreite an Möglichkeiten auf. Bereits zum Einstieg wird der User von einer bunten, grafischen Oberfläche mit Mausunterstützung begrüßt. Ein wenig "laggy" beim Einstellen der diversen Optionen ist das Vergnügen allerdings noch. Wir haben in den drop-down Menüs öfter falsche Werte ausgewählt, teils ohne überhaupt geklickt zu haben. Auf das Mausrad muss leider verzichtet werden.

UEFI in Mauer-Grau

Gigabyte setzt nach wie vor auf ein Award-BIOS, UEFI soll noch dieses Jahr nachgereicht werden. Lediglich Hersteller, die bisher ein AMI-BIOS verwendet haben, können dies für den neuen Sockel nicht mehr implementieren und wurden zur Modernisierung gezwungen. Das Vorgehen von Gigabyte ist allerdings kein Nachteil und lässt auf eine ausgereifte, sinnvolle UEFI-Umsetzung hoffen. Im Vergleich zum Elitegroup-Produkt hat man so eine übersichtliche Menüstruktur gewährleistet, alle möglichen OC-Funktionen integriert und damit runde Sache inklusive funktionsfähiger Lüftersteuerung geschaffen. Selbstverständlich ist bei einem Multiplikator von +4 chipsatzgemäß der Spaß vorbei, aber immerhin ist Übertakten so möglich. Lediglich auf den Boot-Boost muss man verzichten.

Bunt, nett, MSI

Insgesamt zeigt sich UEFI daher durchwachsen. Die Bootgeschwindigkeit ist ein must-have, die konkrete Umsetzung aber noch teils stark verbesserungswürdig. Zu 100% nutzt noch kein Hersteller die theoretisch gegebenen Möglichkeiten bei gleichzeitiger Übersichtlichkeit aus. Man könnte fast meinen, nach mehr als zehn Jahren wären sie kalt erwischt worden...

Das Biostar TP67XE

Von Biostar erhielten wir das derzeitige Topmodell, das TP67 XE mit P67 Chipsatz. Das XE steht für "Extreme" und soll auf die ausgezeichneten Übertaktungsfunktionen hinweisen. In dieser Disziplin konnte der Hersteller bereits mit dem TA890FXE in unserem letzten Review überzeugen.

Die Verpackung ist im typischen Biostar-Rot gehalten. Auf der Vorderseite findet man die wichtigsten Features des Mainboards wie z.B. SATA3, THX TrueStudio Pro, USB 3.0 und die besonders langlebigen Kondensatoren. Die Rückseite ähnelt sehr einem iPad/iPhone, womit für die BioRemote2 App geworben werden soll. Mit diesem sowohl für Apple als auch Android erhältlichem Programm kann man das eigene Smartphone als Fernbedienung für den PC verwenden, sofern ein Wlan-Netz zur Verfügung steht.

An Zubehör bekommt man bei der 120 € teuren Platine drei orangene SATA-Kabel, eine SLI Brücke, eine Crossfire Brücke, ein SATA Molex Stromadapter, das Handbuch und eine Treiber CD. Für Fans optisch einheitlicher PCs ist die Farbe der SATA-Strippen etwas deplatziert, Rot oder Weiß hätten wesentlich einheitlicher gewirkt. Das Handbuch ist in Englisch verfasst und hilft bei der Inbetriebnahme des Mainboards. Leider wird das Bios nur kurz angeschnitten, sodass viele Funktionen unerklärt bleiben. Auch sonst wird bezüglich dieses Punktes kaum sinnvolles preisgegeben. Für den erfahrenen Anwender sicherlich kein Problem, aber Anfänger tun sich damit schwer. Neben dem Bios werden auch noch kurz die Funktionen der Biostar eigenen Übertaktungssoftware Toverclocker und des Bios-Update Programms erklärt.

Auf dem Mainboard selbst findet man, wie mittlerweile üblich, einen Power und Reset Taster. So kann das Biostar auch Starten und Reseten, wenn es nicht in einem PC-Gehäuse eingebaut ist. Die Siebensegment-Anzeige zur Fehlerbehebung findet man immer häufiger bei den Mainboards. Sie zeigt beim Bootvorgang Bios-Codes an welche im Handbuch nachgeschlagen werden können und bei Defekten auf Fehler hindeuten. Als Besonderheit bei einem Mainstream Mainboard sind die zwei 8-Poligen 12V CPU Stromversorgungsanschlüsse. Diese sollen sicherstellen dass die CPU auch bei extremer Übertaktung mit ausreichend Saft versorgt wird.

Das Layout ist gut gelungen und gibt sich nur eine Blöße: Ein großer Kühler auf der Grafikkarte kann alle PCIe-Slots blockieren. Dann bleibt nur noch der Griff zu altmodischen PCI-Steckkarten - kein sehr zukunftssicherer Griff mehr. Ansonsten sind alle Steckverbindungen hervorragend zugänglich, die abgewinkelten SATA-Stecker sind mittlerweile Standard. Lediglich ein einzelner steht noch senkrecht, sein Kollege wurde als eSATA an das I/O Panel verlegt.

Bezüglich der Ausstattung gibt es kaum Fehlstellen. Sechs Mal USB 2.0 sowohl intern als auch extern lassen keine Wünsche übrig, einmal Gigabit-LAN und FireWire sind für die meisten User ausreichend. Für ältere PS/2 Eingabegeräte ist immerhin noch ein Kombi-Port vorhanden, entweder für Maus oder Tastatur. Bei den SATA-Schnittstellen gibt's nur Intels Vorgaben für den Chipsatz: Zweimal 3er, viermal 2er, wobei Biostar davon ein Modell als eSATA benutzt. Bezüglich der Lüfteranschlüsse geizt Biostar etwas: Lediglich einen Header für die CPU und einen mageren Sys-Fan gibt es.

Technische Daten im Überblick: Biostar TP67XE:

  • Intel P67 Chipsatz
  • Dual-Channel DDR3 2200
  • 2* PCIe x16 2.0 (CrossFire x8)
  • 2* PCIe x1 2.0
  • 2* PCI
  • 2* SATA3
  • 3* SATA2
  • 1* eSATA
  • Realtek ALC892 7.1 HD-Audio
  • Realtek RTL8111E Gigabit-LAN
  • 6* USB 2.0
  • 6* USB 2.0 (intern)
  • 2* USB 3.0
  • Lüfteranschlüsse: 1x 4-Pin, 1x 3-Pin
  • Sonstiges: 1x IEEE 1394a, 1x IEEE 1349a Header, PS2, SLI
  • All solid capacitors

Mit der von Biostar mitgelieferten Tovercloker Software kann der Computer bequem unter Windows übertaktet werden. Leider kann der Multiplikator mit diesem Tool bei den K CPUs nicht angehoben werden, sodass unter Windows alleine die wenig effektive Übertaktung über den BCKL zur Verfügung steht. Allerdings stürzte bei uns der PC ab, wenn wir eine Einstellung geändert haben. Mittlerweile ist die Software auf der Biostar-Homepage nicht mehr zu finden. Kein Verlust.

Das zweite mitgelieferte Tool nennt sich BioRemote 2. Es besteht aus zwei Teilen, einmal der Serversoftware, die auf dem PC Installiert wird und einmal der App für Android bzw. Apples iOS. Ist das Programm auf dem PC gestartet, kann man sich mit der auf dem Smartphone installierten BioRemote Software auf dem PC einloggen. Das funktioniert durch die Eingabe der entsprechenden I.P.-Adresse samt vorher festgelegtem Passwort, wie bei einem normalen Netzwerkzugriff über den Browser. Anschließend ist es möglich, mit dem Programm die Maus und Tastatureingaben sowie Multimedia-Funktionen z.B. für den Media-Player ähnlich einer Fernbedienung mit dem Smartphone zu steuern. Auch eine Unterstützung für PowerPoint fehlt nicht.

Das UEFI lässt nichts zu wünschen übrig. Hoch aufgelöst, übersichtlich aufgebaut und mit vielerlei Einstellmöglichkeiten merkt man nur geringfügige Unterschiede zu einem BIOS. Im Prinzip ist alles bekannt, die Änderungen überwiegend optischer Natur. Was das Übertakten angeht, sind alle benötigen Optionen und Spannungen wählbar. Ob man die Vcore direkt fixieren möchte oder per "offset" auf den Lastwert aufschlägt, Biostar hat an alles gedacht. Entsprechend gut eignet sich das Mainboard zum Übertakten - die OC-Benchmarks in unserem Sandy-Bridge Review sind mit diesem Gerät entstanden. Dabei ist Biostars UEFI ausgereift und stabil. Der BCLK ist mit 99,8 MHz konservativ gewählt. Vorbei die Zeiten, als der FSB nur als grobe Richtlinie galt. Wer mag, kann aber bis auf die zweite Nachkommastelle Feintunen. Mit unserem Exceleram-Arbeitsspeicher (Red Culvert) gab es ebenfalls keine Probleme, die Timings wurden korrekt erkannt und ließen sich erfolgreich verstellen.

Insgesamt kann das Biostar TP67XE überzeugen. UEFI ist zwar nicht in allen Facetten eingezogen, dafür übersichtlich, funktionsfähig und mit jeder Menge Optionen. Bezüglich der Ausstattung läuft das Board zwar etwas auf Sparflamme, mit zweimal USB 3.0 und SATA 3 ist man aber erst einmal gut ausgerüstet - passende Endgeräte, die auch von der Bandbreite profitieren, sind rar gesät. Auch beim Overclocking gibt das TP67XE den Teamplayer ohne Starallüren. Einfach, einwandfrei - sehr gut! Angesichts des Preises von 120 € also einen Kauf wert - sofern nicht mehr Gen-3 Anschlüsse benötigt werden.

Das MSI P67A-GD65

Mit dem P67-GD65 haben wir auch von MSI das derzeitige Flaggschiff in unser Labor locken können. Bereits auf der Verpackung gibt sich das Mutterbrett zackig: "Military Class Mainboard", "High Stability Components" und "1 Sec Overclocking" mittels OC-Genie II, vier SATA 3 sowie vier USB 3.0 Ports versprechen die ganz linke Spur des Datenhighways. Warum trotz der durchgedrückten Lichthupe wie bei einen Toyota das Gaspedal klemmt, erklären wir auf der nächsten Seite.

Im weiß-blauen Karton findet sich der dickste Lieferumfang im Testfeld. Vier weiße S-ATA Kabel, ein Molex auf S-ATA Stromadapter, eine SLI-Brücke, eine Slotblende mit zweimal USB 3.0, Verlängerungskabel für die V-Messpunkte zum direkten Auslesen der Spannung per Multimeter und zu guter Letzt ein Tütchen M-Connectoren. Damit kann man z.B. die Einzelkabel des Frontpanels bequem außerhalb des Gehäuses auf den passenden "Connector" setzen - so muss nicht mehr nach dem Einbau gefummelt werden.

Schließlich gibt es noch das in mehreren Sprachen abgefasste Handbuch. Wie üblich werden zwar ausführliche Hilfestellungen zum Einbau gegeben, einzelne BIOS-Optionen speziell zum Overclocking aber nicht tiefschürfend behandelt. Die deutsche Übersetzung gibt sich zwar bemüht, ist aber dennoch nicht ganz frei von Fehlern. Wer weniger Informationen benötigt, freut sich über den "Quick Installation Guide". Außerdem löblich: Ein kleines Handbuch zur beiliegenden Software, das andere Hersteller nur als .pdf beilegen.

Die Platine selbst ist mit dem schwarzen PCB und den blau-schwarzen Slots samt silbernen Aktzenten auf den Kühlern ein dezenter Hingucker. Kein Bling-Bling, Understatement ist angesagt. Dabei sind alle Kühlkörper tatsächlich für maximalen Anpressdruck verschraubt. Pushpins sucht man vergeblich.

Die Spannungswandler sind bei MSI analog gehalten, entsprechend gering ist die Wärmeabgabe und der dafür reservierte Kühlkörper. Über dem CPU-Sockel befinden sich blaue LEDs, die auf Wunsch die Anzahl der aktiven Phasen anzeigen - zum Stromsparen werden die meisten je nach benötigter Last deaktiviert. Hier ist MSI gut und vor allem schnell auf die Wünsche der Kunden eingegangen, denn in früheren UEFI-Versionen waren die LEDs immer aktiv. Nun sind sie sowohl dort als auch im Windows deaktivierbar. Neben dem 24-poligen ATX-Stromanschluss sitzen die Messpunkte für die Spannungen.

Im unteren Bereich der Platine befinden sich An- und Ausschalter sowie der Knopf für die OC-Genie Funktion. Mehr dazu auf der nächsten Seite. Mit einem internen USB 3.0 Anschluss für die Slotblende und nur einem internen 2.0 Header ist das Board aber eher mager bestückt. Hat das eigene Gehäuse mehr als zwei Front-USB Ports, schauen die überzähligen in die Röhre.

Bezüglich des Layouts allgemein gibt sich MSI keine Blöße. Sämtliche Anschlüsse inklusive derer für die Lüfter sind am Rand des PCBs platziert und damit gut erreichbar. Die kompakte Kühlung der VRMs ermöglicht im Vergleich zur Konkurrenz einen PCIe x1 Slot zusätzlich - der bei größeren CPU-Kühlern wieder verloren gehen kann. Trotzdem ein Bonuspunkt! Lediglich einen PCIe-Slot am unteren Rand des Boards hätten wir uns gewünscht - sind sowohl Prozessor als auch Grafikkarte mit ausladenden Aufbauten bestückt, bleibt unter Umständen kein einzelner Express-Port mehr übrig.

Technische Daten im Überblick: MSI P67A-GD65:

  • Intel P67 Chipsatz
  • Dual-Channel DDR3 2200
  • 2* PCIe x16 2.0 (CrossFire x8)
  • 3* PCIe x1 2.0
  • 2* PCI
  • 4* SATA3
  • 4* SATA2
  • 2* eSATA
  • Realtek ALC892 7.1 HD-Audio
  • Realtek RTL8111E Gigabit-LAN
  • 8* USB 2.0
  • 2* USB 2.0 (intern)
  • 2* USB 3.0 (NEC)
  • 2* USB 3.0 (intern)
  • Lüfteranschlüsse: 1x 4-Pin, 4x 3-Pin
  • Sonstiges: 1x IEEE 1394a, 1x IEEE 1349a Header, PS2, SLI
  • All solid capacitors

Direkt nach Release des Mainboards war im Internet Casino angesagt: "Rien ne va plus" und die Bank gewinnt. Overclocking im Auslieferungszustand war mit dem GD65 schlichtweg kaum möglich. Hallo, UEFI. Mit der Versionsnummer 1.7 bzw. dem aktuelles Beta-BIOS 1.8D ist aber sowohl der Funktionsumfang erweitert worden als auch endlich die Funktionsfähigkeit sichergestellt. Größtenteils. Es kann nach dem ändern der OC-Einstellungen immer noch beim Start des OS zu einem Freeze kommen - so auch, als wir für unseren Test die Taktraten des verbauten Intel 2500k von 4,4 auf 3,3 GHz, also dem Normaltakt mit Auto-Spannungen senkten.

Erst nach dem manuellen Laden der Default-Settings lief der Rechner wieder wie gewohnt. Im Gegensatz zu vorherigen Versionen treten danach aber keinerlei Absonderlichkeiten auf, was läuft, läuft. Stichwort "Spannungen": Im Idle senkt das MSI keinerlei Vcore, was bei den neuen Prozessoren aber ohnehin intern geschieht. Insofern liegt der Verbrauch des Gesamtsystems mit etwa 82 Watt im Leerlauf sogar noch etwas unterhalb des Biostars mit 85 Watt. Abgesehen davon ist das Board etwas sensibel bei instabilem Takt. Anstelle eines Bluescreens stürzt häufiger gleich das komplette System ab.

Weil das MSI in unserem kleinen Vergleich als einziger Kandidat volles UEFI-Programm bietet, haben wir in einem kleinen Video einmal alle Optionen angewählt, exklusive der etwas deplatziert wirkenden Spiele und der Quick-Chat Funktion. Schließlich kann man einen Rechner mit UEFI und SSD unterhalb einer halben Minute komplett hochfahren - lieber im Windows spielen und chatten.

Video abspielenUEFI @ MSI P67A-GD65

Stichwort Übertakten: Die OC-Genie Funktion soll bis zu 36% mehr Leistung auf Knopfdruck freisetzen. Nach dem betätigen des entsprechenden Schalters auf dem PCB und einem Neustart liegen mit dem 2500k tatsächlich 4,2 GHz an. Überraschung bei den Spannungen: Hier veranschlagt MSI unter Last 1,35V. Da wir die CPU normalerweise bei 4,4 GHz mit nur 1,3 Volt betreiben können, versagt die Option wie von solcherlei Tools gewohnt komplett. Ohne die spezifischen Qualitätsschwankungen auszutesten ist eine Takt- und Spannungserhöhung pauschal über "failsafe"-Settings nicht sinnvoll.

Zum komfortablen Feintuning der Taktraten und Spannungen bietet MSI außerdem ein "Control Center" an, mit dem im Windows Multiplikator und sämtliche Voltages wählbar sind. Allerdings gilt auch hier: Das Verändern des "Multis" unter Windows muss im BIOS vorher aktiviert werden, ist der Stabilität aber nicht immer zuträglich. Dem Windows-Overclocking steht außerdem das Verhalten bei Instabilität entgegen: Nicht das Programm stürzt bei leicht unterversorgter CPU ab, sondern der Rechner im Ganzen. Man muss also ohnehin neustarten und kann auf dem Weg direkt im UEFI halten. Der Menüpunkt "OC-Genie" ist irgendwie sinnfrei geraten: Mehr als eine Zeichnung zur Funktion gibt's nicht zu sehen.

Wie bei allen Mainboards der Smartphone-Generation gibt es außerdem ein Super-Charger Tool, mit dem man bestimmte USB-Ports im Windows mit mehr Strom versorgen kann. Stromhungrige Geräte wissen den Boost beim Laden zu schätzen.

Angefangen mit dem Besten: Das Layout ist perfekt. Sinnvoll aufgebaut, sinnvoll angeordnet, sinnvoll zu benutzen. Auch die Austattung macht Spaß - ob SATA oder USB, beides ist in Mengen vorhanden. Nur einen weiteren, internen USB2.0 Header hätte MSI noch spendieren sollen. Front USB und Lüftersteuerung im HighEnd Segment ala Aquaero sind so nicht gleichzeitig (intern) möglich. Das ist etwas blöd, weil das Board durchaus in der Oberliga spielt. UEFI hat uns prinzipiell gefallen, wenngleich an der Umsetzung aktuell noch etwas gefeilt wird. Mittlerweile ist die Situation aber soweit geklärt, das ein ordentlicher Overclocking-Betrieb fast schmerzfrei möglich ist.

Das macht das P67-GD65 zur Empfehlung für User, die Wert auf gute Austtatung und ein gutes Layout legen! Nicht jeder allerdings braucht dermaßen viele Serie-3 Schnittstellen - dann ist das kleinere Biostar einen längeren Blick wert.

Das Gigabyte H67MA-UD2H

Gigabyte schickte uns ihr H67MA-UD2H mit Intels H67 Chipsatz. Platziert ist die Platine als günstiges Micro-ATX Mainboard ohne auf Features wie Crossfire, USB 3.0 und SATA3 verzichten zu müssen. Natürlich lässt sich dank des H67 auch die IGP des Sandy Bridge nutzen - VGA, DVI, HDMI und DisplayPort stehen bereit. Die Verpackung ist wie bei Gigabyte typisch in Weiß gehalten. Auf der Rückseite sind alle wichtigen Features mit einem Bild bzw. Diagramm festgehalten.

Während Gigabyte bei den höherpreisigen Mainboards das Farbschema gewechselt hat bleibt das H67MA-UD2H Gigabyte typisch Blau/Weiß. Trotz der "klassischen" Farbgebung kann von "Gigabunt" aber keine Rede mehr sein. Die Kühlkörper sind fast schon alte Bekannte: Sie kommen auch auf den anderen Mainboards der "UD"-Serie zum Einsatz, dort allerdings teils in anderem Farbschema und mit Heatpipes versehen. Die entsprechenden Fräsungen sind beim UD2H trotzdem vorhanden.

Als Zubehör liefert Gigabyte vier blaue SATA Kabel, eine Crossfire Brücke, das Handbuch und eine Treiber-DVD mit. Bei unserem Testmuster fehlte leider das Handbuch sodass wir hier auf die gedruckte Fassung nicht näher drauf eingehen können. Auf der Website fand sich sowohl eine deutschsprachige als auch eine auf Englisch verfasste Version. Erstere ist jedoch lediglich auf den Einbau der Komponenten beschränkt. Erst in der internationalen Fassung ist ein umfangreicher und gut erklärter Teil sowohl zum BIOS als auch zu der beiliegenden Software enthalten.

Durch das kleinere Micro-ATX Format können auf dem Mainboard natürlich weniger Schnittstellen verbaut werden. Da ausschließlich PCIe-Slots verbaut sind, müssen bei diesem Board die alten PCI-Steckkarten in die Mottenkiste geräumt werden. Ärgerlich, da teils durchaus teure Produkte wie Soundkarten noch für das ältere Format angeboten werden - und wo würde man die besser verbauen wollen als in einem kompakten HTPC? Die fünf SATA-Anschlüsse sind leider nicht, wie mittlerweile üblich, abgewinkelt. Setzt man eine Grafikkarte mit einem ausladenden Kühler ein, werden zumindest einige davon verdeckt. Selbst mit einer AMD HD5870 PCS+ im Dual-Slot Design wurden die beiden weißen Ports unbrauchbar. Möchte man gar Crossfire nutzen, fallen alle SATA-Anschlüsse weg, es sei denn, man kann gewinkelte Stecker und den Kühler der Grafikkarte fummeln - was aber auch nicht mit jedem Modell möglich ist.

Crossfire für zwei AMD Grafikkarten wird unterstützt, wobei die eine Karte nur mit x4 angebunden wird. Das kann zu erheblichen Leistungseinbußen führen. Bei großen CPU-Kühlen wie unserem Noctua NH-D14 wird der CPU Lüfter-Anschluss verdeckt, was den Einbau im Gehäuse etwas erschwert. Zudem bekommt man in diesem Fall die Grafikkarte nur mit einem langen dünnen Gegenstand aus dem Slot, da die Verriegelung für den PCIe-Slot nicht mehr mit der Hand erreichbar ist. Ein Tribut an die beengten Verhältnisse einer Micro-ATX Platine und quasi bauartbedingt. Mit zwei SATA3 Ports entspricht das Board der Intel-Norm, zwei weitere für USB3.0 sorgen für ein wenig Zukunftssicherheit. Die zwei Lüfteranschlüsse sind zwar kein Luxus, sollten aber für kompakte Gehäuse ausreichen - viele Lüfter passen dort in der Regel ohnehin nicht. Der CPU-Fan ist im Übrigen voll regelbar, auch bei 3-Pin Geräten per Voltage - sehr gut!

Technische Daten im Überblick: Gigabyte H67MA-UD2H:

  • Intel H67 Chipsatz
  • Dual-Channel DDR3 1333
  • 1* PCIe x16 2.0
  • 1* PCIe x16 (elektrisch x4)
  • 2* PCIe x1 2.0
  • 2* SATA3
  • 2* SATA2
  • 1* E-SATA
  • Realtek ALC892 7.1 HD-Audio
  • Realtek RTL8111E Gigabit-LAN
  • 10* USB 2.0
  • 4* USB 2.0 (intern)
  • 2* USB 3.0
  • VGA
  • DVI
  • HDMI
  • Display Port
  • Sonstiges: 2* Lüfter-Anschluss, DualBIOS

Auf die beigefügte DVD packt Gigabyte jede Menge Treiber und Helferlein für alle nur erdenklichen Lebenslagen. Die wichtigsten haben wir natürlich ausprobiert. Da ist zunächst SmartView, ein PlugIn für den Browser. Auf der Startseite sollen damit die am häufigsten besuchten Webseiten, Facebook-Freunde und Newsfeeds integriert und übersichtlich zusammengefasst sein. Das klingt hilfreich. Was Gigabyte verschweigt ist die penetrante Werbung für "Zynga-Games", die sowohl auf der Startseite immer als entsprechender Link platziert ist, als auch per Icon in der Taskleiste und als Verknüpfung auf dem Desktop.

Einfach löschen funktioniert nicht, nach einem Neustart ist alles wie gehabt. Derart penetrantes kennt man sonst nur von Malware - Frechheit! Besonders übel: SmartView findet sich auf der Treiber-DVD nicht im Reiter "Hilfsprogramme", sondern unter "Chipsatz-Treiber" und wird bei der "Xpress-Install" automatisch ausgewählt. Prost Mahlzeit...

Augen auf bei der Treiber-Installation. Sonst installiert man sich penetrante Werbesoftware mit

Viel interessanter ist hingegen die EasyTune6-Software. Hiermit wird einfaches Übertakten im Windows ermöglicht sowie das Auslesen relevanter Informationen zu CPU und Mainboard sowie deren Spannungen. Übertakten natürlich nur im Rahmen der durch den Chipsatz definierten Grenzen, d.h. primär die integrierte Grafikkarte. Der Reiter "Tuner" ließ sich mit dem Hinweis auf den H67 nicht auswählen. Viel schöner ist der "Smart Fan". Ist im BIOS die entsprechende Option ausgewählt, kann man hier Start- und Zieltemperatur inklusive Drehzahl für den CPU-Kühler einstellen. Das funktioniert gut und ist enorm praktisch. Klasse!

Weiter geht's mit dem "Dynamic Energy Saver". Strom sparen per Zauberstab, oder so ähnlich. Primär können diverse Windows-Energieoptionen gesetzt werden sowie irgendwas mit der CPU bzw. deren Phasen gefummelt. Was genau bleibt ein bisschen unklar, denn das Abschalten dieser geschieht je nach Lastzustand wird bereits durch das UEFI automatisch geregelt. Ein messbarer Effekt stellt sich kaum ein - Immerhin sieht der Voodoo nett aus.

Der Dynamic Energy Saver

Overclocker freuen sich über "Cloud OC", mit dem sich das heimische Mainboard über ein Netzwerk übertakten lässt. Im Gegensatz zur BioRemote2-App von Biostar besteht "Cloud OC" allerdings nur aus der Serveranwendung, die über ein Webinterface aufrufbar ist. Auch per Smartphone, wenn gewünscht. Blöd nur, dass der H67-Chipsatz keine Taktveränderungen zulässt. Immerhin bleibt der Reiter "Control", mit dem man den Rechner neu starten bzw. ausschalten kann.

Auch der restliche Inhalt der DVD erweckt den Eindruck, als hätte man teilweise einfach alle verfügbaren Programme eingefügt, ohne sich Gedanken über deren Sinn zu machen. Z.B. ist der DMI-Viewer zum Anzeigen von Hardwareinformationen angesichts von EasyTune6 eher sinnfrei, zumal sehr spezifische Daten ausgelesen werden. Ein paar nette Goodies sind aber noch vorhanden: AIWI Game 64bit dient der Steuerung des PCs vom iPhone aus, ähnlich der BioRemote-App. Hier wäre eine Version für Android wünschenswert! Evergreens sind @BIOS zum Update unter Windows und der Face-Viewer zum Individualisieren des Bootscreens. Q-Share dient zum einfachen Datenaustausch über ein Netzwerk - eher überflüssig - und schließlich Smart Recovery für das Backup des Windows-Ordners. Allerdings gibt es außerdem noch XpressRecovery2, mit dem die gesamte Festplatte komprimiert und gesichert werden darf.

Für Besitzer eines Bluetooth-Empfängers gibt's außerdem "Auto Green". Damit kann das Handy über die drahtlose Verbindung als Schlüssel eingesetzt werden, d.h. bei nahem Gerät bzw. Besitzer liegen andere Energieoptionen an. Wie fast schon üblich ist außerdem eine on/off charge-Anwendung dabei, mit der die "super charger" USB-Ports aktiviert werden, um so die Ladezeiten für z.B Smartphones an den entsprechenden USB-Ports zu verkürzen.

Mit dem klassischen BIOS hängt Gigabyte dem Rest des Testfeldes etwas zurück. Gerade beim Systemstart macht sich der Rentner mit über einer Minute bemerkbar. Im Gegenzug ist er aber trittsicher: Gigabyte hat durch die bewährte Struktur einen übersichtlichen Aufbau samt logischer Gliederung gewährleistet, nicht schön, aber funktional. Neben umfangreichen Monitoring-Optionen gibt es außerdem begrenzte Übertaktungsmöglichkeiten. Der Multiplikator ist zumindest in Grenzen bei non "k" CPUs über Turbo-Modus bis maximal +4 wählbar. Unser "k" Modell ließ keine Taktänderung zu - sie wurde nicht übernommen. Nicht viel, aber immerhin mehr als z.B. Elitegroup bietet. Auch hier lässt sich noch einmal der SmartFan grob mittels vorgefertigten Profilen konfigurieren. Ansonsten gibt es keine Auffälligkeiten: Alles drin, alles dran. Gut!

Für den Einsatz in kompakten HT- oder Gamer-PCs macht Gigabyte fast alles richtig. Die Kühlung der Spannungswandler sieht nett aus, ist aber nicht wirklich notwendig. Selbst wenn man, sehr lobenswert, die maximal möglichen OC-Optionen bereitstellt. Für diesen Einsatzzweck ist das Layout nicht zu 100% gelungen, wir vermissen abgewinkelte SATA-Ports! Ansonsten aber begeistert die gute und frei konfigurierbare Lüftersteuerung. Eigentlich "nur" eine Kleinigkeit, an der recht viele Hersteller scheitern, gerade wenn sie nicht nur per PWM, sondern auch klassisch über die Spannung umgesetzt werden soll. Somit bekommt man insgesamt eine runde, stabile Platine die sich insbesondere für HTPCs exzellent eignet. Denn dort trifft man größere Kühler auf Grafikkarten oder der CPU eher seltener an, sodass die Platzprobleme nicht ins Gewicht fallen. Für etwa 100 € kann man mit diesem Produkt nichts falsch machen.

Das Elitegroup H67H2-M

Elitegroup hat eher einen Namen für günstige Mainboards als für Luxusplatinen. Mit der neuen Intel Generation möchte das Unternehmen anscheinend diesen Makel ablegen - eine ähnliche Strategie verfolgt Asrock schon seit einiger Zeit. Die Verpackung ist in schwarz/grau gehalten, gegen das Licht wird ein glitzernder Perleffekt sichtbar. Auf der Verpackung findet man wie bei allen Mainboardherstellern die wichtigsten und interessantesten Features des Produktes.

Das Board selber kommt in schwarz/weiß/grau daher. Das PCB ist komplett schwarz, die RAM und PCI/PCIe-Slots sind grau und weiß. Die Spannungswandler werden von einem massiven grauen Kühlkörper mit satten zwei Heatpipes gekühlt. Um den CPU Sockel ist genug Platz für ausladende CPU Kühler. Wie die meisten kommenden P67 Mainboards ist auch dieses im Micro-ATX Format aufgebaut, d.h. es ist für kleine Gehäuse wie Office- oder HTPCs bestens geeignet.

Mit dem H67-Chipsatz kann auch beim H67H2-M der integrierte Grafikkern der neuen Sandy Bridge CPU genutzt werden. So besitzt dieses Mainboard einen VGA, einen DVI, einen HDMI und einen Display Port Anschluss. USB Geräte finden am Rear Panel über vier USB 2.0 und zwei USB 3.0 Ports Anschluss. Zusätzlich befinden sich auf dem Board noch vier USB Header für insgesamt acht weitere USB Anschlüsse. Für USB 3.0 kommt hier ein Zusatzchip von Etron anstelle des sonst üblichen NEC zum Einsatz.

Für den Sound sorgt bei diesem Mainboard ein alter Bekannter, der Realtek ALC892 Chip. Er bietet auf dem I/O Panel fünf 3,5mm Klinken Audio-Buchsen und einen optischen-Ausgang. Auf dem Board findet man noch einen Front-Audio Anschluss. Desweiteren findet man auf dem I/O Panel noch einen CMOS-Reset Taster, zwei Gbit Netzwerk Anschlüsse und einen eSATA Anschluss. Für Erweiterungskarten stehen ein PCIe x16, zwei PCIe x1 und ein PCI-Slot zur Verfügung. Über fünf SATA Ports, davon vier abgewinkelt, finden Festplatten/SSDs, DVD/Blue-Ray Laufwerke Anschluss.

Zwei der SATA Ports verfügen über den neuen SATA3 Standard, welcher Transferraten bis zu 6,0 Gbit/s ermöglicht. Als Besonderheit bietet dieses Mainboard eine zweistellige Siebensegment LED Anzeige, welche im Fehlerfall Codes anzeigen soll deren Bedeutung im beigelegten Handbuch beschrieben ist.

Im Lieferumfang befindet sich neben dem Handbuch auf Englisch eine Kurzanleitung, eine e-SATA Blende, vier schwarze SATA Kabel und Abdeckungen um die USB- und Monitor Anschlüsse am I/O Panel vor Staub zu schützen. Die Anleitung ist überzeugend und präzise. Wünsche bleiben keine offen - für das "troubleshooting" bei Fehlern findet sich sogar ein Schema zur Fehlerkennung.

Technische Daten im Überblick: Elitegroup H67H2-M:

  • Intel H67 Chipsatz
  • Dual-Channel DDR3 1333
  • 1* PCIe x16 2.0
  • 2* PCIe x1 2.0
  • 1* PCI
  • 2* SATA3
  • 3* SATA2
  • 1* E-SATA
  • Realtek ALC892 8-CH HD Audio
  • Dual Realtek 8111E Gbit Lan
  • 12* USB 2.0
  • 2* USB 3.0 (Etron-Controller)
  • VGA
  • DVI
  • HDMI
  • Display Port

Bezüglich der Beigaben des H67H2 gibt es wenig zu sagen. Keine Software, keine Goodies. Die braucht man in der Regel nicht, also kein großer Verlust. Umso mehr Zeit, sich dem BIOS bzw. UEFI zu widmen. Denn das ist wenig überzeugend und vor allem verschachtelt. Optionen, Unteroptionen und dahinter eine einzelne Einstellung. So etwas gehört zusammengefasst und optimiert. Setzen, 6! Auch sonst bleibt der UEFI-Rausch aus. Keinerlei OC-Optionen, weder Multiplikator noch BCLK können geändert werden.

Zumindest letzteres sollte aber laut M.I.B. III, dem Overclocking-Menü, möglich sein, denn: "M.I.B. III also comes with advance range of frequency tuning for CPU/MEMORY/PCI-E bus speed to take the system performance to superior level." Dafür darf der enttäuschte User die Vcore anheben, um immerhin beim Stromverbrauch mit übertakteten Rechner gleichzuziehen. Oder so. Senken ist nicht möglich, also kein Undervolting für eine möglicherweise passive Kühlung. Nicht einmal die Latenzen des RAMs sind freigeben. Wäh!

Warum dann die Spannungswandler mit großen Kühlkörpern samt, ein Novum im Testfeld, zwei Heatpipes bestück wurden, konnte nicht ermittelt werden. Schein, kein sein, schade, kein gut.

Auch die Lüftersteuerung bietet nur eine rudimentäre Regelung per PWM, ein 3-Pin Lüfter mag sich hingegen garnicht regeln lassen. Noch ein unverständlicher Punkt: DualMonitoring für die IGP ist per Default deaktiviert. Das riecht nach einer endgültigen Einstellung, jeder Menge Fummelei im Windows und schließlich nach entnervten Usern.

Schließlich bleibt noch die eJIFFY-Option. Elitegroup hat damit eine Linux-Distribution mit rudimentären Fähigkeiten geschaffen, ähnlich dem "Express Gate" von Asus. Allerdings ist eine Installation von der Festplatte von Nöten. Ziel: Schnellerer Zugriff z.B. auf Internet, ohne den Rechner hochfahren zu müssen. Schön, wenn das eh nur noch knapp eine halbe Minute mit HDD dauert.

So schön das Elitegroup-Mainboard auch aussieht und so gut das Layout samt umfangreicher Ausstattung gefällt: Unter der schwarzen Haube lauert der Motor eines Trabbis. Blender! Im Bezug auf UEFI muss dringend nachgebessert werden. Bisher möchte man meinen, eine erste Beta im Betrieb zu haben. Zumindest grob den Multiplikator einstellen sollte man schon können, wenn das Board als "Black Edition" firmiert und entsprechendes suggeriert. Gigabyte zeigt, wie und vor allem das es geht. Insofern wirkt dieser Teil unvollständig. Wer aber ohnehin nicht Übertakten möchte, aber vielmehr auf Optik und Ausstattung Wert legt, kann zugreifen.

Biostar TP67XE

Max Doll

Nach unzähligen Stunden unter dem Mikroskop kann uns kein Mainboard mehr Geheimnisse vorenthalten. Zunächst zum P67-Chipsatz: Biostar hat eine exzellente Platine mit gutem Layout, aber nur unterdurchschnittlicher Ausstattung für Übertakter geschaffen. Wer auf Generation-3 Geräte keinen gesonderten Wert legt und nicht unbedingt auf PCIe-Slots für Zusatzkarten angewiesen ist, darf für den recht günstigen Preis von 120 € zugreifen.

  • Positiv
  • Übersichtliches UEFI
  • Gutes Layout
  • Einfaches Overclocking
  • Preis
  • USB3.0
  • BioRemote2 sinnvoll
  • Neutral
  • - / -
  • Negativ
  • Wenig Gen3-Schnittstellen
  • SATA-Kabel farblich unpassend
  • Lüfteranschlüsse spärlich

MSI P67A-GD65

Max Doll

In diesem Punkt hat MSI das bessere Paket abgeliefert: Mehr SATA3, mehr USB3.0 und eine ganze Batterie Lüfteranschlüsse. Das Layout ist noch einen Tick besser gelungen, wobei durch die kühleren Spannungswandler ein zusätzlicher PCIe x1-Slot zur Verfügung steht. Leider krankt die Platine immer noch etwas am UEFI. Die Entwicklung geht aber definitiv mit großen Schritten in die richtige Richtung. Wer nicht auch das allerletze MHz beim Übertakten aus dem Prozessor kitzeln muss, bekommt recht viel Ausstattung für 150 €. Letztlich eine Preis- und Geschmacksfrage!

  • Positiv
  • Perfektes Layout
  • Komplettes UEFI
  • 4x USB / SATA3
  • Stromverbrauch
  • Lieferumfang
  • +1 PCIe x1 Slot
  • Neutral
  • - / -
  • Negativ
  • UEFI beim OC zickig
  • OC-Genie großzügig bei Spannungen
  • Nur 1x USB2 intern
  • Lüftersteuerung nur in Stufen, keine Kurven

Gigabyte H67MA-UD2H

Max Doll

Bei den H67ern ist das Ergebnis eindeutiger. Gigabyte hat generell den etwas besseren Job gemacht: Gute Lüftersteuerung, OC-Optionen, übersichtliches BIOS - aber eben nur BIOS.

  • Positiv
  • Gute Lüftersteuerung im BIOS und per Software
  • USB3.0
  • Crossfire kompatibel durch zweiten X16 Slot
  • Dickes Softwarebundle
  • Neutral
  • - / -
  • Negativ
  • OC-Optionen
  • SATA-Anschlüsse nicht abgewinkelt
  • Kein UEFI
  • SmartView - WerbePlugin!

Elitegroup H67H2-M

Max Doll

Elitegroup punktet mit besserer Ausstattung am I/O Panel und dem besseren Layout bezüglich der SATA-Ports, was das Board im Prinzip auch für Gaming-Rechner interessant machen würde. Wenn da nicht das unbefriedigende BIOS/UEFI wäre. Keinerlei OC-Optionen müssen nun wirklich nicht sein. Für den Einsatzzweck wäre außerdem eine Lüftersteuerung nach Voltage sinnvoll gewesen. Da für dieses Board noch kein Preis bzw. keine Verfügbarkeit bekannt ist, kann eine abschließende Empfehlung nicht ausgesprochen werden. Für den leisen HTPC ohne Overclocking und mit PWM-Lüfter ist auch dieses Produkt gut geeignet!

  • Positiv
  • Optik
  • Kühlung
  • USB3.0
  • Neutral
  • - / -
  • Negativ
  • Kein Overclocking möglich
  • UEFI verschachtelt

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