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Tech-Review.de

  • Freitag, 29. März 2024
Cooler Master V750

Cooler Master V750: 750 Watt mit 80 Plus Gold

Einleitung

Zu diesem Review haben wir eine kleine Vorgeschichte zu erzählen: Eigentlich testen wir ja nur Netzteile in der Leistungsklasse bis 500 Watt, wie kommen wir nun dazu ein 750 Watt starkes Netzteil zu testen? Wir haben vor einigen Wochen das weltweit erste Review zum Xilence Performance A Series 530W passend zum Release des Netzteils veröffentlicht. Cooler Master bot uns daraufhin an auch das neue V750 bereits vor dem Marktstart zu testen. Dieses Angebot haben wir natürlich gerne angenommen und so dürft ihr nun das erste deutschsprachige Review zum neuen Cooler Master V750 lesen!

Neben den technischen Eckdaten - 750 Watt, 80 Plus Gold - besitzt unser heutiger Testkandidat eine Besonderheit: Es sollen durchgehend japanische Kondensatoren zum Einsatz kommen. Solch eine Ankündigung freut uns immer besonders, denn wir meckern in unseren Reviews oft über Kondensatoren von minderwertiger Qualität. Japanische Kondensatoren besitzen zu Recht einen sehr guten Ruf, was Qualität und Langlebigkeit angeht. Wir sind gespannt was uns in diesem Review erwartet. Kann das Cooler Master V750 überzeugen?

Spezifikationen und Features

Um einen ersten Eindruck von unserem heutigen Testkandidaten zu bekommen, fällt der Blick zuerst auf die Produktverpackung des Netzteils. Diese ist mit vielen technischen Daten bestückt, wovon uns folgende besonders aufgefallen sind:

  • 80 Plus Gold Zertifizierung
  • 12 Volt Single-Rail
  • Modulares Kabelmanagement
  • 100% japanische Kondensatoren
  • Viele Schutzschaltungen (OVP/UVP/OPP/OTP/OCP/SCP)

Schon bei den aufgeführten Punkten dürfen wir uns auf einige technische Leckerbissen freuen. Die japanischen Kondensatoren sind für ihre Langlebigkeit bekannt und daher besonders hochwertig. Bei den Schutzschaltungen sollte kein Wunsch offen bleiben, die hohe Effizienz ist ebenfalls wichtig.

Wie schon aufgeführt, handelt es sich bei dem V750 von Cooler Master um ein Single-Rail Netzteil. Bei Netzteilen ab 600 Watt aufwärts bevorzugen wir eigentlich Multi-Rail Netzteile, da viele Schutzschaltungen so schneller greifen können. Von den 750 Watt unseres Testkandidatens fallen 62 Ampere oder 744 Watt auf die 12 Volt-Schiene ab, was einen sehr guten Wert darstellt.

Äußeres, Lieferumfang und Kabelausstattung

Der Lieferumfang des Cooler Master V750 fällt durchschnittlich aus. Vier Gehäuseschrauben und ein Kaltgerätekabel fanden wir auf Anhieb, eine Bedienungsanleitung versteckte sich allerdings so gut im Karton, dass wir diese erst nach dem Fotoshooting fanden. Gut zu sehen ist, dass die modularen Kabel als Flachbandkabel ausgeführt sind, die festen Kabel jedoch einen runden Kabelsleeve besitzen. Diese Konstellation haben wir bereits beim G450M von Cooler Master entdecken können.

Erfreut haben wir das kompakte Gehäuse zur Kenntnis genommen, dieses ist nur 14 Zentimeter lang und sollte daher keine Platzprobleme in kleinen Gehäusen verursachen. Der Lüfter besitzt eine Größe von 120 mm und versteckt sich unter einem wabenförmigen Lüftergitter. Fest am Netzteil integriert sind die Kabel für den ATX-, CPU- und die beiden PCI-E Stecker, die Laufwerkskabel sind modular aufgeführt. Etwas bemängeln müssen wir die Verarbeitung des Netzteils, denn hier sind uns einige Dinge aufgefallen: Der Kabelbaum der aus dem Netzteil führt, wird von einem Kabelbinder in Position gehalten, welcher schon von außen sichtbar ist. Schöner wäre hier ein Plastikring gewesen. Der Kabelsleeve der festen Kabel könnte etwas blickdichter sein, insbesondere die hellen Kabel scheinen noch durch. Zudem wurde das Zwischenstück der beiden PCI-E Stecker pro Kabel überhaupt nicht mit einem Sleeve versehen, das geht unserer Meinung nach auch schöner.

Die Kabelstränge im Detail:

Bezeichnung der Kabel Kabel-Länge in cm
ATX 20 Pin + 4 Pin 56
CPU 4 + 4 Pin 61
PCI-E 6 + 2 Pin & 6 + 2 Pin 50 + 61
PCI-E 6 + 2 Pin & 6 + 2 Pin 51 + 63
SATA + SATA + SATA + SATA 41 + 56 + 71 + 86
SATA + SATA + SATA + SATA 41 + 56 + 71 + 86
Molex + Molex + Molex 42 + 57 + 72
Molex + Molex + Molex + Floppy 42 + 57 + 72 + 87

Rein von der Anzahl der Anschlüsse gibt es absolut nichts zu meckern, wir finden angesichts der Leistungsklasse genügend PCI-E Stecker und Laufwerksstecker vor. Einzig bei der Länge der Kabel müssen wir meckern, Netzteile in dieser Leistungsklasse werden oftmals in großen Gehäusen verwendet, bei denen es mit der Verlegung der Kabeln so zu Problemen kommen könnte.

Die Technik im Detail

Ein Hinweis vorweg: Nicht nachmachen! Ihr begebt euch in Lebensgefahr wenn ihr ein Netzteil aufschraubt, des Weiteren geht die Garantie verloren!

Die Technik des Cooler Master V750 wird von Enhance zugeliefert, gut zu sehen ist dies unter anderem an der roten Platine und den großen Kühlkörpern.

Gut ausgestattet zeigt sich die Eingangsfilterung: Insgesamt vier Y- und zwei X-Kondensatoren, zwei Drosseln, ein MOV und eine Schmelzsicherung sind vorhanden, gefolgt von einer Gleichrichterbrücke.

Hinter der Eingangsfilterung befindet sich die PFC-Spule, auf die der Primärkondensator folgt. Bei unserem Exemplar wurde ein Modell von Hitachi verbaut, welches folgende Daten aufweist: 560 Mikrofarad Kapazität bei einer Spannungsfestigkeit von 450 Volt und einer Temperaturfestigkeit von 105°C. Hier hält der Hersteller sein Versprechen mit den japanischen Kondensatoren schon einmal ein. Die Platine mit den modularen Kabelanschlüssen ist mit Kondensatoren der Marke Suncon bestückt.

Auf der Sekundärseite fallen zuerst die beiden DC-DC Wandler ins Auge. Angesichts der Leistungsklasse in der wir uns bewegen ist dies eine fast schon notwendige Wahl, wenn man unter Volllast noch eine gute Spannungsregulation haben möchte. Sekundär wurde ebenfalls auf qualitativ hochwertige Kondensatoren gesetzt, wir finden hier Modelle von Nippon Chemicon und Rubycon vor. Somit wird das Werbeversprechen mit den 100% japanischen Kondensatoren tatsächlich eingehalten, sehr gut!

Die Lötqualität bietet kein Anlass zur Kritik. Interessant ist, dass der Protection-IC aus Platzgründen auf die Unterseite verbannt wurde. Hier kommt ein Siti PS223 zum Einsatz, welcher die Schutzschaltungen OVP, UVP und OCP auf zwei 12V Rails bereitstellt. OTP wurde mit Hilfe zweier Temperaturfühler auf der Oberseite der Platine realisiert.

Anders als bei dem Rest des Netzteils, setzte Cooler Master beim Lüfter leider nicht auf hohe Qualität. Hier wird ein Modell von Yate Loon verbaut, welches eine Nenndrehzahl von 2300 U/Min und eine BTBF von 100.000 Stunden besitzt. Dies ist sicherlich nciht die schlechteste Wahl, wir hätten uns aber über ein etwas hochwertigeres Modell gefreut. Wir sind daher auf die Lautstärkemessungen im hinteren Teil dieses Reviews gespannt.

Insgesamt gibt die Elektronik des Netzteils keinen Anlass zur Kritik, einzig beim Lüfter wäre ein höherwertigeres Modell sicherlich nicht die schlechteste Wahl gewesen.

Die Testumgebung

Der Test wird in einem offenen Testsystem durchgeführt, Gehäuselüfter fallen daher weg. Die Außentemperatur lag in diesem Test bei schweißtreibenden 27,5° Celsius.

CPU: Intel Core i5-3470 @ 4,0 GHz
CPU-Kühler: Scythe Mugen 4 PCGH-Edition
Mainboard: Asrock Z77 Extreme4
Arbeitsspeicher: 2x 4GB G.Skill Sniper DDR3-1600 CL9-9-9-24
Grafikkarte: Zotac Geforce GTX 480 Amp!
SSD / Festplatte: Samsung 840 Evo 500GB
Netzteil: siehe Test
Bildschirm: BenQ G2220HD
Sonstige Hardware: Asus Xonar DGX

Die Geforce GTX 480 stellt die Single-GPU Grafikkarte mit der höchsten Leistungsaufnahme dar. Hierbei ließe sich theoretisch eine Aufnahme von weit über 600 Watt generieren, aber selbst der gute Kühler von Zotac ist mit der Leistung überfordert, das vorläufige Maximum des Gesamtsystems liegt daher erst einmal bei ca. 520 Watt. Die Leistungsaufnahme des Gesamtsystems haben wir mit Hilfe eines Profitec KD 302 gemessen. Hierbei haben wir folgende Lastszenarios generiert:

Test-Szenarien:
Szenario 1: Gesamtsystem im Idle
Szenario 2: CPU: Prime 95
Grafikkarte im Idle
Szenario 3: CPU im Idle
Grafikkarte: GPU-Voltage 950 mV, Chiptakt 500 MHz, Furmark
Szenario 4: CPU im Idle
Grafikkarte: GPU-Voltage 950 mV, Furmark
Szenario 5: CPU: Prime 95
Grafikkarte: GPU-Voltage 1013mV, Furmark

Die einzelnen Werte wurden entnommen, nachdem sich die Temperaturen der Komponenten einpendelten. Die Lautstärkemessungen wurden mit Hilfe eines Voltcraft SL-100 durchgeführt. Dabei wurde das Netzteil bestmöglich vom restlichen System getrennt. Das Schallpegel-Messgerät wurde in einem Abstand von 50 cm vom Lüfter positioniert. Die Messwerte zur Spannungsregulation wurden mit einem Voltcraft VC130-1 ausgelesen.

Die Effizienz

Nach der technischen Begutachtung sind wir natürlich gespannt wie sich unser Testkandidat im Praxistest schlägt. Wir beginnen mit der Effizienzmessung:

Das Cooler Master V750 kann sich in allen Szenarios durchgehend im oberen Bereich der Tabelle festsetzen, erreicht aber keine Spitzenwerte. Dies liegt aber auch an der extrem hohen Raumtemperatur, die die Komponenten im PC zusätzlich belastet und somit für eine höhere Leistungsaufnahme sorgt.

Die Spannungsregulation

Wie sieht es eigentlich mit der Spannungsregulation aus? Eine zu niedrige oder zu hohe Spannung kann Komponenten beschädigen oder das System instabil werden lassen. Die Grenzen der Diagramme stellen die ATX-Norm dar. Werte, die außerhalb des Diagramms liegen, liegen somit auch gleichzeitig außerhalb der ATX-Norm.

Zu der Spannungsregulation lässt sich nur eines sagen: Perfekt. Alle Werte liegen deutlich innerhalb der ATX-Norm, so sollte es sein. Wir müssen allerdings anmerken, dass wir das Netzteil nicht bis zur Belastungsgrenzen belasten konnten, daher sind diese Werte mit Vorsicht zu genießen und nicht allgemeingültig.

Die Lautstärke

Ganz wichtig ist bei Netzteilen natürlich die Lautstärke. Bevor hier Fragen auftauchen wie ein PC denn ohne Netzteil betrieben werden kann: Wir haben hier das semipassive Seasonic 860W Platinum genommen und so weit wie möglich vom Schallpegel-Messgerät gelegt. Auch wenn der Lüfter in höheren Belastungen minimal aufdreht, sollte er vom restlichen System übertönt worden sein. Vorab eine kleine Definition zur besseren Einordnung:

Bis 32,9 db(A) Unhörbar leise bis sehr leise
Von 33,0 bis 34,9 db(A) Leise bis leicht hörbar
Von 35,0 bis 39,9 db(A) Hörbar bis deutlich hörbar, die Komponente sollte aus einem geschlossenen Gehäuse herauszuhören sein
Ab 40 db(A) Störend laut

Grundsätzlich ist das Cooler Master V750 ein leises Netzteil. Bei geringer Last bleibt es sehr ruhig, wenn auch nicht unhörbar leise. Die Lautstärke erhöht sich bis Szenario 4 auch nicht weiter, wodurch sich das V750 in die Spitzengruppe aller Netzteile katapultiert. Einzig in Szenario 5 dreht der Lüfter auf, was allerdings auch durch die hohen Raumtemperaturen während des Tests zu erklären ist. Wir haben zusätzlich ein Video von der Lautstärke während des Szenarios 5 gemacht:

Video abspielenCooler Master V750 Lautstärke

Hendrik Engelbertz meint …

Hendrik Engelbertz

Wie üblich wollen wir für das Fazit als erstes die eingangs erwähnte Frage aufgreifen: "Kann das Cooler Master V750 überzeugen?" Zuerst möchten wir anmerken, dass wir das Netzteil nicht komplett auslasten konnten, wir können daher nur die Erfahrungen und Messwerte mit unserem Testsystem bewerten.

Rein von der technischen Seite gibt es nichts zu meckern, die versprochenen japanischen Kondensatoren sind auch tatsächlich vorhanden. Dank der DC-DC Technik ist die Spannungsregulation hervorragend und auch bei der Effizienz gibt es nichts zu bemängeln. Der Lüfter könnte etwas hochwertiger und leiser sein, die Lautstärke liegt aber grade unter Last auf einem guten Niveau.

Etwas kritisch sehen wir das Single-Rail Design mit 62 Ampere auf einer Rail, für etwas weniger Sorgenfalten auf der Stirn sorgen allerdings die vielen Schutzschaltungen. Meckern müssen wir einzig bei der Verarbeitungsqualität und den Kabellängen. Letztere wären selbst in der 500W-Klasse noch als relativ kurz anzusehen, immerhin gibt es aber reichlich Anschlüsse.

Insgesamt hat uns das Cooler Master V750 gut gefallen, einige Problemstellen lassen sich einfach beseitigen. Die technische Basis stimmt auf jeden Fall, sodass sich das Netzteil unseren Tech-Check Award redlich verdient hat. Über Preise und Verfügbarkeit hüllte sich der Hersteller jedoch noch in Schweigen, wir halten euch aber auf dem Laufenden.

Nachtrag:
Die UVP des Netzteils beträgt 109,90 Euro, damit gehört es zu den günstigeren Netzteilen in dieser Leistungsklasse auf dem Markt. Angesichts der Qualitäten geben wir dafür einen Preis-/Leistungsaward.

  • Positiv
  • Viele Anschlüsse
  • Durchgehend japanische Kondensatoren
  • Viele Schutzschaltungen
  • Gute Effizienz
  • Sehr gute Spannungsregulation
  • Neutral
  • Negativ
  • Single-Rail Design
  • Verarbeitung könnte besser sein
  • Recht kurze Kabel

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